Buchner, Johann Siegmund: Theoria Et Praxis Artilleriæ. Bd. 2. Nürnberg, 1683.Pedartiren/ die starcksten Pallisaden umreissen/ und sich leichtlich einen Weg dadurch machen kan. Die Pedarten/ so nach der Parabolischen- oder Brenn-Linie getheilet [E]he ich aber eine dergleichen Pedarte aufreissen lerne/ will ich erstlich den Es sind 3. künstliche Schnitte von einem Cono oder Kegel in der Geome- Weil aber nur die mittelste/ nemlich Parabole/ zu unserm Vorhaben die- Parabole over Brennlinie auf- zureissen. Aus dem andern Durschnitt des Kegels/ erwächset Parabole/ welche/ Es sey ein Conus oder Kegel Fig. 107. a. b. d. dadurch der Schnitt e. f. die Wie die Pedarte auszutheilen. Die Feld-Pedarten/ da eine gantz zugerichtet/ etwan 50. 60. biß 70. Lb. wenig- M
Pedartiren/ die ſtarckſten Palliſaden umreiſſen/ und ſich leichtlich einen Weg dadurch machen kan. Die Pedarten/ ſo nach der Paraboliſchen- oder Brenn-Linie getheilet [E]he ich aber eine dergleichen Pedarte aufreiſſen lerne/ will ich erſtlich den Es ſind 3. kuͤnſtliche Schnitte von einem Cono oder Kegel in der Geome- Weil aber nur die mittelſte/ nemlich Parabole/ zu unſerm Vorhaben die- Parabole over Brennlinie auf- zureiſſen. Aus dem andern Durſchnitt des Kegels/ erwaͤchſet Parabole/ welche/ Es ſey ein Conus oder Kegel Fig. 107. a. b. d. dadurch der Schnitt e. f. die Wie die Pedarte auszutheilen. Die Feld-Pedarten/ da eine gantz zugerichtet/ etwan 50. 60. biß 70. ℔. wenig- M
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0133" n="89"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> Pedartiren/ die ſtarckſten Palliſaden umreiſſen/ und ſich leichtlich einen Weg<lb/> dadurch machen kan.</p><lb/> <p>Die Pedarten/ ſo nach der Paraboliſchen- oder Brenn-Linie getheilet<lb/> ſeynd/ haben ihren ſonderbaren Nutzen/ ſo wol hierinnẽ/ als auch in vielen andern<lb/> Dingen/ deßwegen ſolche getheilte und verfertigte Pedarten/ andern vorzu-<lb/> ziehen ſeynd.</p><lb/> <p><supplied>E</supplied>he ich aber eine dergleichen Pedarte aufreiſſen lerne/ will ich erſtlich den<lb/><hi rendition="#aq">Modum,</hi> wodurch die erwaͤhnte Brennlinie gefunden/ und nach welcher dann<lb/> erſtlich die Pedarte aufgeriſſen wird/ in nach folgendem Bericht/ und zwar dem<lb/> jenigen/ welchem dieſe Manir noch nicht bekandt/ zum beſten beſchreiben.</p><lb/> <p>Es ſind 3. kuͤnſtliche Schnitte von einem <hi rendition="#aq">Cono</hi> oder Kegel in der <hi rendition="#aq">Geome-<lb/> trin</hi> bekandt/ woraus ablange rundgezogene Linien erwachſen/ deren die Erſte<lb/><hi rendition="#aq">Ellipſis,</hi> welches eine Rundung/ ſo gantz keine Gemeinſchafft mit dem Cir-<lb/> kel hat/ die andere Parabole oder Brennlinie/ die dritte <hi rendition="#aq">Hyperbole</hi> anzeiget.<lb/> Die Linie <hi rendition="#aq">A. C.</hi> wird <hi rendition="#aq">Axis,</hi> und <hi rendition="#aq">B D. Baſis,</hi> der Punct <hi rendition="#aq">A. vertex</hi> oder der Schei-<lb/> telpunct genennet. <hi rendition="#aq">Fig.</hi> 106.</p><lb/> <p>Weil aber nur die mittelſte/ nemlich Parabole/ zu unſerm Vorhaben die-<lb/> net/ als kan ſelbige/ welche Manir Albrecht Duͤrer/ M. Daniel Schwenter/<lb/> und andere <hi rendition="#aq">Autores</hi> beſchrieben/ aus nach folgenden erlernet werden.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Parabole over Brennlinie auf-<lb/> zureiſſen.</hi> </head><lb/> <p>Aus dem andern Durſchnitt des Kegels/ erwaͤchſet Parabole/ welche/<lb/> wann man die <hi rendition="#aq">Ellipſin</hi> recht verſtehet/ leichtlich zu reiſſen iſt.</p><lb/> <p>Es ſey ein <hi rendition="#aq">Conus</hi> oder Kegel <hi rendition="#aq">Fig.</hi> 107. a. b. d. dadurch der Schnitt e. f. die<lb/> Brennlinie verzeichnet. Die Ax ſey a. c. die Linie wird in 12. gleiche Theile<lb/> getheilet/ mit 1. 2. 3. 4. 5. ꝛc. verzeichnet. Von dieſem Punct laͤſſet man Waag-<lb/> recht Lienien fallen/ auf b. d. und auch eben aus ſolchen Puncten der Linie b.<lb/> d. <hi rendition="#aq">II. Parallelen,</hi> wie aus der Figur zu erſehen. Erſtrecket die Ax a. c. in g.<lb/> verzeichnet den Circkel g. h. i. k. daß der Diameter gleich werde der Linie f. d.<lb/> und erſtrecket alle Wagrechte Linien/ daß ſie dieſen Cirkel an beyden Orten<lb/> durchſchneiden. Ferner nimbt man mit dem Cirkel die Weite <hi rendition="#aq">L. N.</hi> ſetzet den<lb/> einen Cirkel-Fuß in <hi rendition="#aq">Centrum N.</hi> und reiſſet einen Bogen von der Linie <hi rendition="#aq">I,</hi> anfa-<lb/> hend/ und ſich wieder darinnen endend gegen <hi rendition="#aq">K.</hi> dann nimbt man auch die Weite<lb/><hi rendition="#aq">O P.</hi> und ſetzet den Cirkel in <hi rendition="#aq">N.</hi> reiſſet einen Bogen an die Linie mit 2. bemerckt/<lb/> ſolche zu beyden Theilen anruͤhrend/ und alſo werden ordentlich die andern<lb/> Boͤgen/ alle in den Cirkel <hi rendition="#aq">G H I K.</hi> verzeichnet/ letzlichen ziehet man eine Linie<lb/><hi rendition="#aq">Q R.</hi> der Linie <hi rendition="#aq">E F.</hi> gleich/ theilet ſie in 12. gleiche Theile/ und traͤget von den<lb/> Boͤgen in den Cirkel <hi rendition="#aq">G H I K.</hi> die Creutzweiſe Linien darauf/ wie aus der Fi-<lb/> gur 108. zu erſehen/ ſo kan man die Parabel nach dieſen ordentlich reiſſen/ welche<lb/> allhier mit Puͤnctlein verzeichnet. Dieſe Linie hat/ wie oben gedacht/ ſonder-<lb/> lichen Nutzen in unterſchiedlichen Dingen. Und hat <hi rendition="#aq">Archimedes</hi> durch dieſer<lb/> Linie Krafft (wie <hi rendition="#aq">Galenus</hi> meldet) einen Spiegel zugerichtet/ damit er von<lb/> Ferne der Feinde Segel und Schiffe/ welches von dem Thurn zu Sirakuſa<lb/> wider die Roͤmer geſchehen/ angezuͤndet/ und in Brand geſetzet. Eben dieſes hat<lb/> auch nach dem <hi rendition="#aq">Archimede</hi> zu wege bracht <hi rendition="#aq">Proclus</hi> zu Conſtantinopel/ wie bey<lb/> dem <hi rendition="#aq">Zonario</hi> zu leſen.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Wie die Pedarte auszutheilen.</hi> </head><lb/> <p>Die Feld-Pedarten/ da eine gantz zugerichtet/ etwan 50. 60. biß 70. ℔.<lb/> wieget/ werden/ wie die <hi rendition="#aq">Praxis</hi> vielfaͤlltig erwieſen/ inwendig 6. 6½. oder zum<lb/> <fw place="bottom" type="sig">M</fw><fw place="bottom" type="catch">wenig-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [89/0133]
Pedartiren/ die ſtarckſten Palliſaden umreiſſen/ und ſich leichtlich einen Weg
dadurch machen kan.
Die Pedarten/ ſo nach der Paraboliſchen- oder Brenn-Linie getheilet
ſeynd/ haben ihren ſonderbaren Nutzen/ ſo wol hierinnẽ/ als auch in vielen andern
Dingen/ deßwegen ſolche getheilte und verfertigte Pedarten/ andern vorzu-
ziehen ſeynd.
Ehe ich aber eine dergleichen Pedarte aufreiſſen lerne/ will ich erſtlich den
Modum, wodurch die erwaͤhnte Brennlinie gefunden/ und nach welcher dann
erſtlich die Pedarte aufgeriſſen wird/ in nach folgendem Bericht/ und zwar dem
jenigen/ welchem dieſe Manir noch nicht bekandt/ zum beſten beſchreiben.
Es ſind 3. kuͤnſtliche Schnitte von einem Cono oder Kegel in der Geome-
trin bekandt/ woraus ablange rundgezogene Linien erwachſen/ deren die Erſte
Ellipſis, welches eine Rundung/ ſo gantz keine Gemeinſchafft mit dem Cir-
kel hat/ die andere Parabole oder Brennlinie/ die dritte Hyperbole anzeiget.
Die Linie A. C. wird Axis, und B D. Baſis, der Punct A. vertex oder der Schei-
telpunct genennet. Fig. 106.
Weil aber nur die mittelſte/ nemlich Parabole/ zu unſerm Vorhaben die-
net/ als kan ſelbige/ welche Manir Albrecht Duͤrer/ M. Daniel Schwenter/
und andere Autores beſchrieben/ aus nach folgenden erlernet werden.
Parabole over Brennlinie auf-
zureiſſen.
Aus dem andern Durſchnitt des Kegels/ erwaͤchſet Parabole/ welche/
wann man die Ellipſin recht verſtehet/ leichtlich zu reiſſen iſt.
Es ſey ein Conus oder Kegel Fig. 107. a. b. d. dadurch der Schnitt e. f. die
Brennlinie verzeichnet. Die Ax ſey a. c. die Linie wird in 12. gleiche Theile
getheilet/ mit 1. 2. 3. 4. 5. ꝛc. verzeichnet. Von dieſem Punct laͤſſet man Waag-
recht Lienien fallen/ auf b. d. und auch eben aus ſolchen Puncten der Linie b.
d. II. Parallelen, wie aus der Figur zu erſehen. Erſtrecket die Ax a. c. in g.
verzeichnet den Circkel g. h. i. k. daß der Diameter gleich werde der Linie f. d.
und erſtrecket alle Wagrechte Linien/ daß ſie dieſen Cirkel an beyden Orten
durchſchneiden. Ferner nimbt man mit dem Cirkel die Weite L. N. ſetzet den
einen Cirkel-Fuß in Centrum N. und reiſſet einen Bogen von der Linie I, anfa-
hend/ und ſich wieder darinnen endend gegen K. dann nimbt man auch die Weite
O P. und ſetzet den Cirkel in N. reiſſet einen Bogen an die Linie mit 2. bemerckt/
ſolche zu beyden Theilen anruͤhrend/ und alſo werden ordentlich die andern
Boͤgen/ alle in den Cirkel G H I K. verzeichnet/ letzlichen ziehet man eine Linie
Q R. der Linie E F. gleich/ theilet ſie in 12. gleiche Theile/ und traͤget von den
Boͤgen in den Cirkel G H I K. die Creutzweiſe Linien darauf/ wie aus der Fi-
gur 108. zu erſehen/ ſo kan man die Parabel nach dieſen ordentlich reiſſen/ welche
allhier mit Puͤnctlein verzeichnet. Dieſe Linie hat/ wie oben gedacht/ ſonder-
lichen Nutzen in unterſchiedlichen Dingen. Und hat Archimedes durch dieſer
Linie Krafft (wie Galenus meldet) einen Spiegel zugerichtet/ damit er von
Ferne der Feinde Segel und Schiffe/ welches von dem Thurn zu Sirakuſa
wider die Roͤmer geſchehen/ angezuͤndet/ und in Brand geſetzet. Eben dieſes hat
auch nach dem Archimede zu wege bracht Proclus zu Conſtantinopel/ wie bey
dem Zonario zu leſen.
Wie die Pedarte auszutheilen.
Die Feld-Pedarten/ da eine gantz zugerichtet/ etwan 50. 60. biß 70. ℔.
wieget/ werden/ wie die Praxis vielfaͤlltig erwieſen/ inwendig 6. 6½. oder zum
wenig-
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