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Buchner, Johann Siegmund: Theoria Et Praxis Artilleriæ. Bd. 1. Nürnberg, 1682.

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Der Schwantz-Riegel wird 2. Caliber breit/ und 11/4. Caliber dicke/ auch
mit einem Loche/ wordurch der Protz-Nagel gestossen wird/ gemacht/ 9. 10.

An diese 4. Riegel werden Zapffen gelassen/ solche in die Laveten-Wände
zu befestigen/ wie bey jedem Riegel zu ersehen sub signo.

Die Länge gedachter Riegel/ werden nach des Stücks Dicke oder Stärcke
gemacht/ darbey zu observiren/ damit solche nicht zu enge/ und also den Lave-
ten-Wänden allzuviel geholffen/ und das Holtz geschwächt werden müsse; hin-
gegen so selbige zu weit/ seynd keine gute Schüsse zu gewarten.

Jst also vonnöthen/ daß bey Verfertigung derselben ein Artillerie-verstän-
diger zugegen sey/ Fig. 84. welche Laveten-Wand zu der gantzen Canon Fig. 51.
gerissen worden.

Von der Achs der Laveten.

Die Achs der Lavete wird gar leichte aufgerissen/ und erstlichen wird eine
Blindlinea AB. gezogen/ davon wird der eine Achs-Arm AC. oder OB. 31/2. Calib.
läng/ vorn drey Viertel/ und hinten ein Caliber starck oder dicke gemacht/ nem-
lich/ durch den Punct A. eine perpendicular gezogen/ und aus A. damit der
Achs-Arm/ wie gemeldt/ drey Viertel Caliber starck bleibe/ jeder Seiten theil
Caliber abgestochen/ d. e.

Jngleichen durch C. eine perpendicular-Linea/ und jeder Seiten/ aus C.
vor die Achs Dicke 1/2 Cal. F C. oder C G. und 1/2 Caliber über sich F P. theil Ca-
liber aber unter sich zu der Holtz-Stärcke abgestochen g. h.

Neben dem Achsscharten-Loche wird 1/2 Caliber Holtz gelassen P G. Ferner
das Scharten-Loch. 1/2 Caliber tieff eingesenckt/ und ein Caliber weit gemacht/
K M. oder I K L M. Hernach wird die Stärcke übern Schild-Zapffen des Stü-
ckes abgenommen/ und von K. gegen N. zu/ fort gesetzt.

NOTA.

Und eben dieses wird auch bey den Riegeln/ wie allbereit gemeldet/ in acht
genommen. Nach diesem kan der andere Arm von den ersten nachgemessen/ und
mit Linien zusammen gezogen/ auch wo die Lehnen stecken solle/ Löcher durch-
bohret werden/ Fig. 85.

Naben/ Felgen und Speichen.

Die Nabe wird 3. Caliber lang/ und nach dem Achs-Arm gemacht/ behält
vorn 1/2 und hinten 3/4 Caliber starck Holtz/ a.b.c.d.

Der Bock E. ist ein Caliber starck/ und 11/4 Caliber breit F. allwo die Aus-
schweiffungen durch gleichseitige Triangulos gemacht werden.

Jn den Bock werden die Speichen 1/2. ingleichen in die Felchen 1/2. Cal. einge-
zapffet/ und ohne die Einzapffungen seynd solche 2. Caliber lang/ aus dem ver-
jüngten Abrisse zu ersehen/ Fig. 86.

Die Felgen oder Läuffe werden ins gevierdte/ jedoch rund ausgeschnitten/
jede 1. Caliber dicke/ Fig. 87. und aus 6. Felgen oder Läuffen ein Rad geschlossen.
Fig. 88.

NOTA

Bey kleinern Stücken müssen die Achsen und Naben länger/ und die Räder
höher (nach ihrem Caliber gerechnet) gemacht werden/ welches ein verständiger
Wagner (damit die Räder auch in rechter Grösse lauffen) nach vorbeschriebener
Manier schon ändern und recht machen kan.

Vom Beschläge der Laveten/ Achs und
Räder.

Beyde Schenckel der Laveten werden oben und unten/ an der Stirn und
Schwantze mit starcken eisernen Bleche beschlagen/ mit Nägeln befestiget/ und an
Theils Orten mit eisernen Poltzen/ so alles besser zusammen halten/ versehen/

Fig.


Der Schwantz-Riegel wird 2. Caliber breit/ und 1¼. Caliber dicke/ auch
mit einem Loche/ wordurch der Protz-Nagel geſtoſſen wird/ gemacht/ 9. 10.

An dieſe 4. Riegel werden Zapffen gelaſſen/ ſolche in die Laveten-Waͤnde
zu befeſtigen/ wie bey jedem Riegel zu erſehen ſub ſigno.

Die Laͤnge gedachter Riegel/ werden nach des Stuͤcks Dicke oder Staͤrcke
gemacht/ darbey zu obſerviren/ damit ſolche nicht zu enge/ und alſo den Lave-
ten-Waͤnden allzuviel geholffen/ und das Holtz geſchwaͤcht werden muͤſſe; hin-
gegen ſo ſelbige zu weit/ ſeynd keine gute Schuͤſſe zu gewarten.

Jſt alſo vonnoͤthen/ daß bey Verfertigung derſelben ein Artillerie-verſtaͤn-
diger zugegen ſey/ Fig. 84. welche Laveten-Wand zu der gantzen Canon Fig. 51.
geriſſen worden.

Von der Achs der Laveten.

Die Achs der Lavete wird gar leichte aufgeriſſen/ und erſtlichen wird eine
Blindlinea AB. gezogen/ davon wird der eine Achs-Arm AC. oder OB. 3½. Calib.
laͤng/ vorn drey Viertel/ und hinten ein Caliber ſtarck oder dicke gemacht/ nem-
lich/ durch den Punct A. eine perpendicular gezogen/ und aus A. damit der
Achs-Arm/ wie gemeldt/ drey Viertel Caliber ſtarck bleibe/ jeder Seiten theil
Caliber abgeſtochen/ d. e.

Jngleichen durch C. eine perpendicular-Linea/ und jeder Seiten/ aus C.
vor die Achs Dicke ½ Cal. F C. oder C G. und ½ Caliber uͤber ſich F P. theil Ca-
liber aber unter ſich zu der Holtz-Staͤrcke abgeſtochen g. h.

Neben dem Achsſcharten-Loche wird ½ Caliber Holtz gelaſſen P G. Ferner
das Scharten-Loch. ½ Caliber tieff eingeſenckt/ und ein Caliber weit gemacht/
K M. oder I K L M. Hernach wird die Staͤrcke uͤbern Schild-Zapffen des Stuͤ-
ckes abgenommen/ und von K. gegen N. zu/ fort geſetzt.

NOTA.

Und eben dieſes wird auch bey den Riegeln/ wie allbereit gemeldet/ in acht
genommen. Nach dieſem kan der andere Arm von den erſten nachgemeſſen/ und
mit Linien zuſammen gezogen/ auch wo die Lehnen ſtecken ſolle/ Loͤcher durch-
bohret werden/ Fig. 85.

Naben/ Felgen und Speichen.

Die Nabe wird 3. Caliber lang/ und nach dem Achs-Arm gemacht/ behaͤlt
vorn ½ und hinten ¾ Caliber ſtarck Holtz/ a.b.c.d.

Der Bock E. iſt ein Caliber ſtarck/ und 1¼ Caliber breit F. allwo die Aus-
ſchweiffungen durch gleichſeitige Triangulos gemacht werden.

Jn den Bock werden die Speichen ½. ingleichen in die Felchen ½. Cal. einge-
zapffet/ und ohne die Einzapffungen ſeynd ſolche 2. Caliber lang/ aus dem ver-
juͤngten Abriſſe zu erſehen/ Fig. 86.

Die Felgen oder Laͤuffe werden ins gevierdte/ jedoch rund ausgeſchnitten/
jede 1. Caliber dicke/ Fig. 87. und aus 6. Felgen oder Laͤuffen ein Rad geſchloſſen.
Fig. 88.

NOTA

Bey kleinern Stuͤcken muͤſſen die Achſen und Naben laͤnger/ und die Raͤder
hoͤher (nach ihrem Caliber gerechnet) gemacht werden/ welches ein verſtaͤndiger
Wagner (damit die Raͤder auch in rechter Groͤſſe lauffen) nach vorbeſchriebener
Manier ſchon aͤndern und recht machen kan.

Vom Beſchlaͤge der Laveten/ Achs und
Raͤder.

Beyde Schenckel der Laveten werden oben und unten/ an der Stirn und
Schwantze mit ſtarcken eiſernen Bleche beſchlagen/ mit Naͤgeln befeſtiget/ und an
Theils Orten mit eiſernen Poltzen/ ſo alles beſſer zuſammen halten/ verſehen/

Fig.
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[34/0050] Der Schwantz-Riegel wird 2. Caliber breit/ und 1¼. Caliber dicke/ auch mit einem Loche/ wordurch der Protz-Nagel geſtoſſen wird/ gemacht/ 9. 10. An dieſe 4. Riegel werden Zapffen gelaſſen/ ſolche in die Laveten-Waͤnde zu befeſtigen/ wie bey jedem Riegel zu erſehen ſub ſigno. ♁ Die Laͤnge gedachter Riegel/ werden nach des Stuͤcks Dicke oder Staͤrcke gemacht/ darbey zu obſerviren/ damit ſolche nicht zu enge/ und alſo den Lave- ten-Waͤnden allzuviel geholffen/ und das Holtz geſchwaͤcht werden muͤſſe; hin- gegen ſo ſelbige zu weit/ ſeynd keine gute Schuͤſſe zu gewarten. Jſt alſo vonnoͤthen/ daß bey Verfertigung derſelben ein Artillerie-verſtaͤn- diger zugegen ſey/ Fig. 84. welche Laveten-Wand zu der gantzen Canon Fig. 51. geriſſen worden. Von der Achs der Laveten. Die Achs der Lavete wird gar leichte aufgeriſſen/ und erſtlichen wird eine Blindlinea AB. gezogen/ davon wird der eine Achs-Arm AC. oder OB. 3½. Calib. laͤng/ vorn drey Viertel/ und hinten ein Caliber ſtarck oder dicke gemacht/ nem- lich/ durch den Punct A. eine perpendicular gezogen/ und aus A. damit der Achs-Arm/ wie gemeldt/ drey Viertel Caliber ſtarck bleibe/ jeder Seiten [FORMEL] theil Caliber abgeſtochen/ d. e. Jngleichen durch C. eine perpendicular-Linea/ und jeder Seiten/ aus C. vor die Achs Dicke ½ Cal. F C. oder C G. und ½ Caliber uͤber ſich F P. [FORMEL] theil Ca- liber aber unter ſich zu der Holtz-Staͤrcke abgeſtochen g. h. Neben dem Achsſcharten-Loche wird ½ Caliber Holtz gelaſſen P G. Ferner das Scharten-Loch. ½ Caliber tieff eingeſenckt/ und ein Caliber weit gemacht/ K M. oder I K L M. Hernach wird die Staͤrcke uͤbern Schild-Zapffen des Stuͤ- ckes abgenommen/ und von K. gegen N. zu/ fort geſetzt. NOTA. Und eben dieſes wird auch bey den Riegeln/ wie allbereit gemeldet/ in acht genommen. Nach dieſem kan der andere Arm von den erſten nachgemeſſen/ und mit Linien zuſammen gezogen/ auch wo die Lehnen ſtecken ſolle/ Loͤcher durch- bohret werden/ Fig. 85. Naben/ Felgen und Speichen. Die Nabe wird 3. Caliber lang/ und nach dem Achs-Arm gemacht/ behaͤlt vorn ½ und hinten ¾ Caliber ſtarck Holtz/ a.b.c.d. Der Bock E. iſt ein Caliber ſtarck/ und 1¼ Caliber breit F. allwo die Aus- ſchweiffungen durch gleichſeitige Triangulos gemacht werden. Jn den Bock werden die Speichen ½. ingleichen in die Felchen ½. Cal. einge- zapffet/ und ohne die Einzapffungen ſeynd ſolche 2. Caliber lang/ aus dem ver- juͤngten Abriſſe zu erſehen/ Fig. 86. Die Felgen oder Laͤuffe werden ins gevierdte/ jedoch rund ausgeſchnitten/ jede 1. Caliber dicke/ Fig. 87. und aus 6. Felgen oder Laͤuffen ein Rad geſchloſſen. Fig. 88. NOTA Bey kleinern Stuͤcken muͤſſen die Achſen und Naben laͤnger/ und die Raͤder hoͤher (nach ihrem Caliber gerechnet) gemacht werden/ welches ein verſtaͤndiger Wagner (damit die Raͤder auch in rechter Groͤſſe lauffen) nach vorbeſchriebener Manier ſchon aͤndern und recht machen kan. Vom Beſchlaͤge der Laveten/ Achs und Raͤder. Beyde Schenckel der Laveten werden oben und unten/ an der Stirn und Schwantze mit ſtarcken eiſernen Bleche beſchlagen/ mit Naͤgeln befeſtiget/ und an Theils Orten mit eiſernen Poltzen/ ſo alles beſſer zuſammen halten/ verſehen/ Fig.

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Zitationshilfe: Buchner, Johann Siegmund: Theoria Et Praxis Artilleriæ. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchner_theoria01_1682/50>, abgerufen am 21.11.2024.