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Buchner, Johann Siegmund: Theoria Et Praxis Artilleriæ. Bd. 1. Nürnberg, 1682.

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Wenn ich nun mit der Weite einer 32 pfündigen Bley-Kugel den Bogen
H I. reisse/ so giebt die darunter gezogene Linea das andere Loth Stein/ und
solches kan biß auf alle 32 Pfunde continuiret werden.

Will man nun die Lothe der andern benennten Kugeln auch haben/ so steche
ich nur eines jeden einpfündigen Diametrum aus C. gegen E. so werden sich alle
Lothe/ als Eisen in K. Metall in L. und Bley in M. wenn ich zuvor auf jeden
Punct aus A. durch K. L. und M. Linien gezogen/ benennte Lothe durchschnei-
den/ so aus der Fig. 43. besser zuvernehmen/ es ist auch in Fig. 48. eine noch be-
hendere Manier vorgestellet.

Auf diese Manier gleichfalls die Quentin
zu finden.

Wenn die Linea A B. gezogen/ so reisse ich mit der Weite einer vierlötigen
Kugel/ aus A. gegen B. den Bogen C D. auf diesen Bogen steche ich den Diame-
trum
einer löthigen Kugel/ und ziehe die Linea AE. Ferner procedire ich/ wie bey
den Lothen angezeiget worden. Fig. 44.

Eiserne/ Steinerne und Bleyerne Kugeln zu messen/
deren Diametros abzutragen/ und den einpfündigen
Diametrum daraus zu bekommen.

Die Operation, wordurch der Diameter einer Kugel gefunden wird/ geschi-
het folgender Gestalt:

Die abgewogene Kugel wird entweder mit dem Dasser/ welches ein krum-
mer Stangen-Cirkel ist/ gemessen; oder durch zwey gerechte Winckelhacken/ in-
gleichen durch eine runde Kugel-Lehne/ deren Diameter just ist/ erkundiget.

So man nun den Diametrum gefunden/ setzt man selbigen auf ein Maas/
wie man solches bey handen hat/ jedoch daß es in solche kleine Theile getheilet
sey/ daß man des Diametri Länge scharff darauff messen kan.

Wieviel nun der Diameter kleine Theile des Maasstabes gehalten/ setzet
man auf/ hernach cubirt man den Diametrum einer einpfündigen Kugel/ wel-
cher/ wie schon erwähnt/ in 1000. bestehet/ kömmt heraus 1000000000. Die-
sen Cubum des Diametri der einpfündigen Kugel/ multipliret man durch die
Schwere der Kugel/ deren Diametrum man durch die Chorda oder doppelten
Winckelhacken gefunden/ die Schwere nun bestehet in gantzen Pfunden allein/
oder in gantzen und halben/ dann so bey dem Gewichte ein halb Pfund sich be-
findet/ wird der Cubus des Diametri der einpfündigen Kugel gleichfalls durch
das halbe Pfund multipliciret/ und zu dem vorgefundenen Cubo des Diametri
der Kugel/ so man vor hat/ addirt.

Aus diesem Cubo nun/ wird Radix Cubica, soviel möglich/ scharff extra-
hi
ret/ welches der Diameter der Kugel ist/ nach der Tabella, welches Diame-
tri
länge man zuvor mit der Chorda oder Winckelhacken gefunden. Nun
setzet man in die Regula detri; der extrahirte Radix Cubica giebet so viel Thei-
le/ als der durch die Chorda und Winckelhacken gefundene Diameter/ der vor-
habenden Kugel/ auf den genommenen Maasstabe ausgetragen/ was gibt 1000.
als der Diameter einer einpfündigen Kugel/ von gleicher Materia? das facit
zeiget an/ wie viel Theile von dem Maas oder Scala vor den einpfundigen Dia-
metrum
abzunehmen/ und ist also gefunden/ was gesucht. Doch wird allzeit
praesupponiret/ daß beede Kugeln/ nemlich/ aus welcher man mit der Chorda
oder doppelten Winckelhacken den Diametrum gesuchet/ von gleicher Materia
seyn müssen/ ist auch ein Unterscheid unter Eisern gegossenen und geschmiede-
ten Kugeln/ unter diesen die geschmiedete vor die schwerste gesunden werden. Oder:
So man nach vorigen Bericht mit der Chorda und doppelten Winckelhacken der

vorha-
C ij


Wenn ich nun mit der Weite einer 32 pfuͤndigen Bley-Kugel den Bogen
H I. reiſſe/ ſo giebt die darunter gezogene Linea das andere Loth Stein/ und
ſolches kan biß auf alle 32 Pfunde continuiret werden.

Will man nun die Lothe der andern benennten Kugeln auch haben/ ſo ſteche
ich nur eines jeden einpfuͤndigen Diametrum aus C. gegen E. ſo werden ſich alle
Lothe/ als Eiſen in K. Metall in L. und Bley in M. wenn ich zuvor auf jeden
Punct aus A. durch K. L. und M. Linien gezogen/ benennte Lothe durchſchnei-
den/ ſo aus der Fig. 43. beſſer zuvernehmen/ es iſt auch in Fig. 48. eine noch be-
hendere Manier vorgeſtellet.

Auf dieſe Manier gleichfalls die Quentin
zu finden.

Wenn die Linea A B. gezogen/ ſo reiſſe ich mit der Weite einer vierloͤtigen
Kugel/ aus A. gegen B. den Bogen C D. auf dieſen Bogen ſteche ich den Diame-
trum
einer loͤthigen Kugel/ und ziehe die Linea AE. Ferner procedire ich/ wie bey
den Lothen angezeiget worden. Fig. 44.

Eiſerne/ Steinerne und Bleyerne Kugeln zu meſſen/
deren Diametros abzutragen/ und den einpfuͤndigen
Diametrum daraus zu bekommen.

Die Operation, wordurch der Diameter einer Kugel gefunden wird/ geſchi-
het folgender Geſtalt:

Die abgewogene Kugel wird entweder mit dem Daſſer/ welches ein krum-
mer Stangen-Cirkel iſt/ gemeſſen; oder durch zwey gerechte Winckelhacken/ in-
gleichen durch eine runde Kugel-Lehne/ deren Diameter juſt iſt/ erkundiget.

So man nun den Diametrum gefunden/ ſetzt man ſelbigen auf ein Maas/
wie man ſolches bey handen hat/ jedoch daß es in ſolche kleine Theile getheilet
ſey/ daß man des Diametri Laͤnge ſcharff darauff meſſen kan.

Wieviel nun der Diameter kleine Theile des Maasſtabes gehalten/ ſetzet
man auf/ hernach cubirt man den Diametrum einer einpfuͤndigen Kugel/ wel-
cher/ wie ſchon erwaͤhnt/ in 1000. beſtehet/ koͤmmt heraus 1000000000. Die-
ſen Cubum des Diametri der einpfuͤndigen Kugel/ multipliret man durch die
Schwere der Kugel/ deren Diametrum man durch die Chorda oder doppelten
Winckelhacken gefunden/ die Schwere nun beſtehet in gantzen Pfunden allein/
oder in gantzen und halben/ dann ſo bey dem Gewichte ein halb Pfund ſich be-
findet/ wird der Cubus des Diametri der einpfuͤndigen Kugel gleichfalls durch
das halbe Pfund multipliciret/ und zu dem vorgefundenen Cubo des Diametri
der Kugel/ ſo man vor hat/ addirt.

Aus dieſem Cubo nun/ wird Radix Cubica, ſoviel moͤglich/ ſcharff extra-
hi
ret/ welches der Diameter der Kugel iſt/ nach der Tabella, welches Diame-
tri
laͤnge man zuvor mit der Chorda oder Winckelhacken gefunden. Nun
ſetzet man in die Regula detri; der extrahirte Radix Cubica giebet ſo viel Thei-
le/ als der durch die Chorda und Winckelhacken gefundene Diameter/ der vor-
habenden Kugel/ auf den genommenen Maasſtabe ausgetragen/ was gibt 1000.
als der Diameter einer einpfuͤndigen Kugel/ von gleicher Materia? das facit
zeiget an/ wie viel Theile von dem Maas oder Scala vor den einpfundigen Dia-
metrum
abzunehmen/ und iſt alſo gefunden/ was geſucht. Doch wird allzeit
præſupponiret/ daß beede Kugeln/ nemlich/ aus welcher man mit der Chorda
oder doppelten Winckelhacken den Diametrum geſuchet/ von gleicher Materia
ſeyn muͤſſen/ iſt auch ein Unterſcheid unter Eiſern gegoſſenen und geſchmiede-
ten Kugeln/ unter dieſen die geſchmiedete vor die ſchwerſte geſunden werden. Oder:
So man nach vorigen Bericht mit der Chorda und doppelten Winckelhacken der

vorha-
C ij
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[15/0031] Wenn ich nun mit der Weite einer 32 pfuͤndigen Bley-Kugel den Bogen H I. reiſſe/ ſo giebt die darunter gezogene Linea das andere Loth Stein/ und ſolches kan biß auf alle 32 Pfunde continuiret werden. Will man nun die Lothe der andern benennten Kugeln auch haben/ ſo ſteche ich nur eines jeden einpfuͤndigen Diametrum aus C. gegen E. ſo werden ſich alle Lothe/ als Eiſen in K. Metall in L. und Bley in M. wenn ich zuvor auf jeden Punct aus A. durch K. L. und M. Linien gezogen/ benennte Lothe durchſchnei- den/ ſo aus der Fig. 43. beſſer zuvernehmen/ es iſt auch in Fig. 48. eine noch be- hendere Manier vorgeſtellet. Auf dieſe Manier gleichfalls die Quentin zu finden. Wenn die Linea A B. gezogen/ ſo reiſſe ich mit der Weite einer vierloͤtigen Kugel/ aus A. gegen B. den Bogen C D. auf dieſen Bogen ſteche ich den Diame- trum einer loͤthigen Kugel/ und ziehe die Linea AE. Ferner procedire ich/ wie bey den Lothen angezeiget worden. Fig. 44. Eiſerne/ Steinerne und Bleyerne Kugeln zu meſſen/ deren Diametros abzutragen/ und den einpfuͤndigen Diametrum daraus zu bekommen. Die Operation, wordurch der Diameter einer Kugel gefunden wird/ geſchi- het folgender Geſtalt: Die abgewogene Kugel wird entweder mit dem Daſſer/ welches ein krum- mer Stangen-Cirkel iſt/ gemeſſen; oder durch zwey gerechte Winckelhacken/ in- gleichen durch eine runde Kugel-Lehne/ deren Diameter juſt iſt/ erkundiget. So man nun den Diametrum gefunden/ ſetzt man ſelbigen auf ein Maas/ wie man ſolches bey handen hat/ jedoch daß es in ſolche kleine Theile getheilet ſey/ daß man des Diametri Laͤnge ſcharff darauff meſſen kan. Wieviel nun der Diameter kleine Theile des Maasſtabes gehalten/ ſetzet man auf/ hernach cubirt man den Diametrum einer einpfuͤndigen Kugel/ wel- cher/ wie ſchon erwaͤhnt/ in 1000. beſtehet/ koͤmmt heraus 1000000000. Die- ſen Cubum des Diametri der einpfuͤndigen Kugel/ multipliret man durch die Schwere der Kugel/ deren Diametrum man durch die Chorda oder doppelten Winckelhacken gefunden/ die Schwere nun beſtehet in gantzen Pfunden allein/ oder in gantzen und halben/ dann ſo bey dem Gewichte ein halb Pfund ſich be- findet/ wird der Cubus des Diametri der einpfuͤndigen Kugel gleichfalls durch das halbe Pfund multipliciret/ und zu dem vorgefundenen Cubo des Diametri der Kugel/ ſo man vor hat/ addirt. Aus dieſem Cubo nun/ wird Radix Cubica, ſoviel moͤglich/ ſcharff extra- hiret/ welches der Diameter der Kugel iſt/ nach der Tabella, welches Diame- tri laͤnge man zuvor mit der Chorda oder Winckelhacken gefunden. Nun ſetzet man in die Regula detri; der extrahirte Radix Cubica giebet ſo viel Thei- le/ als der durch die Chorda und Winckelhacken gefundene Diameter/ der vor- habenden Kugel/ auf den genommenen Maasſtabe ausgetragen/ was gibt 1000. als der Diameter einer einpfuͤndigen Kugel/ von gleicher Materia? das facit zeiget an/ wie viel Theile von dem Maas oder Scala vor den einpfundigen Dia- metrum abzunehmen/ und iſt alſo gefunden/ was geſucht. Doch wird allzeit præſupponiret/ daß beede Kugeln/ nemlich/ aus welcher man mit der Chorda oder doppelten Winckelhacken den Diametrum geſuchet/ von gleicher Materia ſeyn muͤſſen/ iſt auch ein Unterſcheid unter Eiſern gegoſſenen und geſchmiede- ten Kugeln/ unter dieſen die geſchmiedete vor die ſchwerſte geſunden werden. Oder: So man nach vorigen Bericht mit der Chorda und doppelten Winckelhacken der vorha- C ij

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Zitationshilfe: Buchner, Johann Siegmund: Theoria Et Praxis Artilleriæ. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchner_theoria01_1682/31>, abgerufen am 21.12.2024.