Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch]
Zan *Zander, Karl, geb. am 16. Febr. S: Jn die *Zangerle, Joseph M., geb. zu S: Wel- *Zapf, Georg, pseud. Siegfried Zap sten literarischen Arbeiten und Ver-öffentlichungen. Eine langwierige Krankheit zwang ihn 1887, die Stu- dienlaufbahn aufzugeben u. ins El- ternhaus zurückzukehren. Nach sei- ner Genesung beabsichtigte er, sich der Schriftstellerei zuzuwenden, war auch 1888 als Musikreferent in Bai- reuth (vgl. seine Schrift "Jm Fluge durch das deutsche Mekka", 1888), als Kritiker in Franzensbad u. Eger tätig, trat aber 1889 in den Dienst der k. k. österreich. Staatsbahnen u. wurde zunächst der Betriebsdirektion in Jnnsbruck zugewiesen, später nach Hohenems in Vorarlberg, 1891 nach Lautrach, 1891 als Zolldeklarant nach Bregenz, 1892 zum Betriebs- dienst nach Golling bei Salzburg versetzt und am 1. Jan. 1895 zum Archivar und Bibliothekar bei der Betriebsdirektion in Jnnsbruck er- nannt. 1899 kam er als Vorsteher des Bahnstationsamtes nach Hard- Fussach bei Bregenz, 1903 als Maga- zinsvorsteher des Bahnbetriebsamtes nach Bodenbach an d. Elbe u. ist seit 1907 Stationsvorstand in Gablonz (Böhmen). S: Betulius, ein alter *Zapf, Johann Jakob Ludwig,
* 5
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Zan *Zander, Karl, geb. am 16. Febr. S: Jn die *Zangerle, Joſeph M., geb. zu S: Wel- *Zapf, Georg, pſeud. Siegfried Zap ſten literariſchen Arbeiten und Ver-öffentlichungen. Eine langwierige Krankheit zwang ihn 1887, die Stu- dienlaufbahn aufzugeben u. ins El- ternhaus zurückzukehren. Nach ſei- ner Geneſung beabſichtigte er, ſich der Schriftſtellerei zuzuwenden, war auch 1888 als Muſikreferent in Bai- reuth (vgl. ſeine Schrift „Jm Fluge durch das deutſche Mekka“, 1888), als Kritiker in Franzensbad u. Eger tätig, trat aber 1889 in den Dienſt der k. k. öſterreich. Staatsbahnen u. wurde zunächſt der Betriebsdirektion in Jnnsbruck zugewieſen, ſpäter nach Hohenems in Vorarlberg, 1891 nach Lautrach, 1891 als Zolldeklarant nach Bregenz, 1892 zum Betriebs- dienſt nach Golling bei Salzburg verſetzt und am 1. Jan. 1895 zum Archivar und Bibliothekar bei der Betriebsdirektion in Jnnsbruck er- nannt. 1899 kam er als Vorſteher des Bahnſtationsamtes nach Hard- Fuſſach bei Bregenz, 1903 als Maga- zinsvorſteher des Bahnbetriebsamtes nach Bodenbach an d. Elbe u. iſt ſeit 1907 Stationsvorſtand in Gablonz (Böhmen). S: Betulius, ein alter *Zapf, Johann Jakob Ludwig,
* 5
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Zan
Zap
*Zander, Karl, geb. am 16. Febr.
1870 in Greifswald, ſtudierte da-
ſelbſt, wie auch in München und Ber-
lin Medizin und lebt ſeitdem als Dr.
med. und Arzt in Berlin, wo er
gleichzeitig Direktor der Körperkul-
tur-Geſellſchaft im Berliner Eispalaſt
iſt. Als früherer amtlicher Reichs-
tagsſtenograph war er einer unſerer
geſuchteſten Stenographen und Be-
gründer u. Herausgeber der „Reichs-
tagsſtenogramme“ und leitet auch
jetzt noch das „Jnternationale Ste-
nographen-Bureau“. Als Schrift-
ſteller hat er auf dieſem Gebiet an
40 Werke veröffentlicht. Seine gro-
ßen Seereiſen in alle Erdteile boten
ihm den Stoff zu ſeiner
S: Jn die
Neue Welt (R. aus unſerer Zeit),
1904.
*Zangerle, Joſeph M., geb. zu
Steeg im Lechtale in Tirol am 19.
März 1867, erhielt ſeine Gymnaſial-
bildung im Vincentinum zu Brixen
und ein halbes Jahr hindurch in
Bozen, worauf er 1884 in den Orden
der Benediktiner des Stiftes Gries
eintrat und im folgenden Jahre dort
Profeß machte. Nach Beendigung
ſeiner theologiſchen Studien und er-
langter Prieſterweihe (1890) wirkte
er in der Seelſorge in Afing, einem
ganz einſamen, aus zerſtreuten Ge-
höften beſtehenden Bergorte ober-
halb Bozen, worauf er 1894 von ſei-
nen Obern als Lehrer an das Gym-
naſium der Benediktiner in Sarnen
(Schweiz) geſandt wurde. Hier wirkte
er, bis Kränklichkeit ihn zwang, ſein
Lehramt aufzugeben und ins Bene-
diktinerſtift Gries zurückzukehren, wo
er am 17. April 1902 ſtarb.
S: Wel-
lenrauſchen (Lr., Bn. u. Rz.), 1899.
*Zapf, Georg, pſeud. Siegfried
Reinhold, wurde am 30. Aug. 1867
zu Eger in Böhmen geboren, abſol-
vierte das Untergymnaſium ſeiner
Vaterſtadt u. bezog dann das Ober-
gymnaſium auf der Kleinſeite zu
Prag. Jn dieſe Zeit fallen ſeine er-
ſten literariſchen Arbeiten und Ver-
öffentlichungen. Eine langwierige
Krankheit zwang ihn 1887, die Stu-
dienlaufbahn aufzugeben u. ins El-
ternhaus zurückzukehren. Nach ſei-
ner Geneſung beabſichtigte er, ſich
der Schriftſtellerei zuzuwenden, war
auch 1888 als Muſikreferent in Bai-
reuth (vgl. ſeine Schrift „Jm Fluge
durch das deutſche Mekka“, 1888),
als Kritiker in Franzensbad u. Eger
tätig, trat aber 1889 in den Dienſt
der k. k. öſterreich. Staatsbahnen u.
wurde zunächſt der Betriebsdirektion
in Jnnsbruck zugewieſen, ſpäter nach
Hohenems in Vorarlberg, 1891 nach
Lautrach, 1891 als Zolldeklarant
nach Bregenz, 1892 zum Betriebs-
dienſt nach Golling bei Salzburg
verſetzt und am 1. Jan. 1895 zum
Archivar und Bibliothekar bei der
Betriebsdirektion in Jnnsbruck er-
nannt. 1899 kam er als Vorſteher
des Bahnſtationsamtes nach Hard-
Fuſſach bei Bregenz, 1903 als Maga-
zinsvorſteher des Bahnbetriebsamtes
nach Bodenbach an d. Elbe u. iſt ſeit
1907 Stationsvorſtand in Gablonz
(Böhmen).
S: Betulius, ein alter
Dichter a. d. Egerlande, 1887. – Harte
Loſe (N.), 1888. – Fauſts Jugend und
Ahasvers Tod (Ge.), 1888. – Lite-
raturgeſchichte des Egerlandes, 1890.
*Zapf, Johann Jakob Ludwig,
wurde am 16. Dezbr. 1829 zu Münch-
berg in Oberfranken geboren, wo
ſein Vater, Karl Zapf, Bürgermeiſter
war. Er abſolvierte die lateiniſche
Schule daſelbſt, mußte aber infolge
des frühen Todes des Vaters (1845)
und weil bereits zwei ältere Brüder
die akademiſche Laufbahn betreten,
auf das Studium verzichten und als
Stütze ſeiner Mutter Stellung in einer
Kanzlei nehmen und das von ſeinem
Vater begründete „Münchberger Wo-
chenblatt“ fortführen. Er hat das-
ſelbe viele Jahre redigiert, war auch
ſchließlich Eigentümer desſelben ge-
worden. Gleichzeitig verwaltete er
* 5
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