Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Wun suchte das Gymnasium seiner Va-[ter]stadt, machte als Primaner 1866 [den] Feldzug gegen Österreich mit u. [stu]dierte dann in Jena und Halle [T]heologie. Nachdem er darauf als [Le]hrer an der Latina in Halle ge- [w]irkt, wurde er Diakonus in Mü- [ch]eln bei Merseburg, wo er sich im [M]ai 1872 verheiratete. Schon am [4.] April 1873 verlor er seine Gattin [n]ach der Geburt eines Töchterchens [du]rch den Tod. Bald wurde er selbst [vo]n einem Lungenleiden befallen, dem [er] am 26. Juli 1880 erlag. S: Lu- *Wunderlich, Marie, geb. Mül- Wun Kinderschriften veröffentlichte sie S:
*Wundtke, Max Alfred Ferdi- nand, pseudon. Max Alfred Ferdi- S: Heideblumen (Ge.), 1883. - Zur * 4*
[Spaltenumbruch] Wun ſuchte das Gymnaſium ſeiner Va-[ter]ſtadt, machte als Primaner 1866 [den] Feldzug gegen Öſterreich mit u. [ſtu]dierte dann in Jena und Halle [T]heologie. Nachdem er darauf als [Le]hrer an der Latina in Halle ge- [w]irkt, wurde er Diakonus in Mü- [ch]eln bei Merſeburg, wo er ſich im [M]ai 1872 verheiratete. Schon am [4.] April 1873 verlor er ſeine Gattin [n]ach der Geburt eines Töchterchens [du]rch den Tod. Bald wurde er ſelbſt [vo]n einem Lungenleiden befallen, dem [er] am 26. Juli 1880 erlag. S: Lu- *Wunderlich, Marie, geb. Mül- Wun Kinderſchriften veröffentlichte ſie S:
*Wundtke, Max Alfred Ferdi- nand, pſeudon. Max Alfred Ferdi- S: Heideblumen (Ge.), 1883. – Zur * 4*
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Wun
Wun
ſuchte das Gymnaſium ſeiner Va-
terſtadt, machte als Primaner 1866
den Feldzug gegen Öſterreich mit u.
ſtudierte dann in Jena und Halle
Theologie. Nachdem er darauf als
Lehrer an der Latina in Halle ge-
wirkt, wurde er Diakonus in Mü-
cheln bei Merſeburg, wo er ſich im
Mai 1872 verheiratete. Schon am
4. April 1873 verlor er ſeine Gattin
nach der Geburt eines Töchterchens
durch den Tod. Bald wurde er ſelbſt
von einem Lungenleiden befallen, dem
er am 26. Juli 1880 erlag.
S: Lu-
thers Traum auf der Wartburg (Ro-
mantiſches G.), 1876. – Unter dem
Pſeudon. Carl Otto zahlreiche Ge-
dichte in der „Neuen Deutſchen Dich-
terhalle“.
*Wunderlich, Marie, geb. Mül-
ler, pſeud. G. Brahmüller u. M.
Müller-Wunderlich, wurde am
9. Dezbr. 1851 in Luſchwitz (Prov.
Poſen) als die Tochter eines Gärt-
ners geboren, der, von Exiſtenzſor-
gen getrieben, 1863 nach Duninow
in Ruſſiſch-Polen verzog. Da hier
weder Schulen vorhanden waren,
noch irgendein Schulzwang herrſchte,
ſo genoß Marie überhaupt keinen
regelmäßigen Schulunterricht, aber
glühender Eifer u. ein gewiſſer Neid
gegen alle Gebildeten trieben ſie dazu,
raſtlos und ohne fremde Hilfe ihre
geiſtige Bildung zu fördern und zu
vertiefen. Jm Jahre 1871 kehrte der
Vater nach Preußen zurück und über-
nahm eine Stellung in Berlin. Hier
beſuchte Marie das Kindergärtne-
rinnen-Seminar des Berliner Frö-
belvereins, leitete danach verſchiedene
Kindergärten und übernahm 1876 in
Leipzig ein Amt als Lehrerin am
Kindergärtnerinnen-Seminar der
Frau Dr. Goldſchmidt. Dort abſol-
vierte ſie auch noch das Examen einer
Turn- u. Zeichenlehrerin. Seit ihrer
Verheiratung mit dem Fabrikbeſitzer
Karl Wunderlich (1886) lebt ſie in
Jſerlohn. Außer einer Reihe von
Kinderſchriften veröffentlichte ſie
S:
An der Weichſel (E.), 1890. – Für die
Feſt- und Gedenktage des Lebens
(Glückwunſchged., Lr. und Reigen),
1903. – Zum Weihnachts- und Neu-
jahrsfeſte (Wünſche, Ge. und Lr.),
1904. – Ein glückliches Jahr (E.),
1906.
*Wundtke, Max Alfred Ferdi-
nand, pſeudon. Max Alfred Ferdi-
nand, wurde am 8. Aug. 1863 zu
Frankfurt a. O. als der Sohn eines
Handwerkers geboren, kam mit ſei-
nen Eltern 1872 nach Berlin und be-
ſuchte hier erſt eine Gemeindeſchule,
dann die Privatknabenſchule von Dr.
Luther. Schickſalsſchläge ſchwerſter
Art brachten ſeine Eltern in große
Armut, und ſo mußte er ſchon vor
ſeiner Konfirmation die Schule ver-
laſſen und zu einem Holzdrechſler in
die Lehre gehen. Es war eine trau-
rige Zeit für den Knaben, u. er lebte
erſt wieder auf, als ſeine Eltern ihn
dieſem Leben entriſſen und wieder in
die Berliner Seminarſchule ſandten
(1878). Aus dieſer trat er 1879 in
die Präparandenanſtalt zu Berlin ein
und Oſtern 1882 bezog er das dortige
Seminar für Stadtſchulen, aus dem
er 1885 mit dem Zeugnis zur Lehr-
amtsbefähigung entlaſſen wurde.
Kurze Zeit war er Lehrer in Köpenick,
dann an der Kuhnowſchen höheren
(Privat-)Knabenſchule in Berlin und
trat 1889 in den ſtädtiſchen Gemeinde-
ſchuldienſt ein, dem er bis 1894 an-
gehörte. Dann legte er ſein Lehramt
freiwillig nieder und lebte nun ſeit
1895 in Dresden als unabhängiger
Schriftſteller. Dort ſtarb er nach lan-
gem Leiden am 30. Oktober 1908.
S: Heideblumen (Ge.), 1883. – Zur
Pſychologie der Liebe, 1888. 2. Aufl.
1895. – Liebesweben (Ge. und M.),
1889. 2. A. 1897. – Wildlinge (Neue
lyriſche und ſatir. Dn.), 1893. – Ver-
geben? (N.), 1895. – Die Rache der
Zarin (Lſp.), 1895. – Kleine Bos-
heiten (Sat.), 1895. – Ein ſchuldvoll
* 4*
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