Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch]
Har *Hartenfels, Wilhelm Karl,
Har Anfang des Jahres 1909 ein selbstän-diges kaufmännisches Unternehmen in Frankfurt a. Main gründete. S:
Hartenstein, Anna (III, S. 83), S:
*Hartig, Leopold Graf, geb. am S: Aus rauher Hartmann, Guido (III, S. 87), S: Aus dem Spessart (Kultur- Hartog, Marie (III, S. 91). S:
Hartung, Max (III, S. 91). S:
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Har *Hartenfels, Wilhelm Karl,
Har Anfang des Jahres 1909 ein ſelbſtän-diges kaufmänniſches Unternehmen in Frankfurt a. Main gründete. S:
Hartenſtein, Anna (III, S. 83), S:
*Hartig, Leopold Graf, geb. am S: Aus rauher Hartmann, Guido (III, S. 87), S: Aus dem Speſſart (Kultur- Hartog, Marie (III, S. 91). S:
Hartung, Max (III, S. 91). S:
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Der Umgang mit<lb/> der freien Natur, der Mangel an Ver-<lb/> kehr mit gleichgeſtimmten Menſchen<lb/> begünſtigte ſeine Neigung zur Zurück-<lb/> gezogenheit und Einſamkeit, ja die<lb/> Lektüre ſentimentaler Dichter führte<lb/> ſchließlich zu einer ſchweren Kriſis<lb/> lang andauernder Schwermut, aus<lb/> der ihn endlich der Pfarrer des Orts,<lb/> Eduard Zachariae, herausriß, indem<lb/> er ihm die Schriften des Freidenkers<lb/> K. A. Specht (ſ. d.!) u. des Ethikers<lb/> Moritz von Egidy vermittelte u. da-<lb/> mit einer freireligiöſen Anſchauung<lb/> zuführte. Bald darauf verließ H. die<lb/> Heimat; er ging als Volontär auf<lb/> ein großes Gut der Oſtſchweiz, be-<lb/> ſuchte dann die ſtaatliche Molkerei-<lb/> ſchule Sornthal (Kant. St. Gallen),<lb/> abſolvierte danach die landwirtſchaft-<lb/> liche Akademie zu Hofgut Geisberg<lb/> bei Wiesbaden, wirkte darauf meh-<lb/> rere Jahre als Gutsverwalter und<lb/> wurde im Mai 1893 als Sekretär<lb/> landwirtſchaftl. 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Har
Har
*Hartenfels, Wilhelm Karl,
geb. am 23. Auguſt 1863 in Maxſain
(Kreis Unterweſterwald, Bez. Wies-
baden) als älteſter Sohn eines
Bauern, erhielt von ſeinen geiſtig be-
gabten, ſittenſtreng lebenden, frei-
religiös geſinnten Eltern eine vor-
treffliche Erziehung u. war nach Be-
ſuch der Volksſchule vom 14. bis zum
25. Lebensjahre ohne Unterbrechung
in dem landwirtſchaftlichen Betriebe
der Eltern tätig. Der Umgang mit
der freien Natur, der Mangel an Ver-
kehr mit gleichgeſtimmten Menſchen
begünſtigte ſeine Neigung zur Zurück-
gezogenheit und Einſamkeit, ja die
Lektüre ſentimentaler Dichter führte
ſchließlich zu einer ſchweren Kriſis
lang andauernder Schwermut, aus
der ihn endlich der Pfarrer des Orts,
Eduard Zachariae, herausriß, indem
er ihm die Schriften des Freidenkers
K. A. Specht (ſ. d.!) u. des Ethikers
Moritz von Egidy vermittelte u. da-
mit einer freireligiöſen Anſchauung
zuführte. Bald darauf verließ H. die
Heimat; er ging als Volontär auf
ein großes Gut der Oſtſchweiz, be-
ſuchte dann die ſtaatliche Molkerei-
ſchule Sornthal (Kant. St. Gallen),
abſolvierte danach die landwirtſchaft-
liche Akademie zu Hofgut Geisberg
bei Wiesbaden, wirkte darauf meh-
rere Jahre als Gutsverwalter und
wurde im Mai 1893 als Sekretär
landwirtſchaftl. Vereine nach Wies-
baden berufen. Aus dieſer Stellung
wurde er nach ſieben Jahren (1900)
wegen ſeiner freireligiöſen Betäti-
gung entlaſſen; doch fand er bald im
Außendienſt der Berliner Verſiche-
rungs-Aktiengeſellſchaft „Viktoria“,
in der Leitung des Filialbureaus
Gießen, Gelegenheit, ſeine beſondere
Befähigung auch auf dieſem Gebiet
zur Geltung zu bringen. Von 1906
bis 1908 war er dann in anderen
Aſſekuranz-Geſellſchaften und darauf
ein Jahr lang in induſtriellen Unter-
nehmungen tätig, worauf er ſich zu
Anfang des Jahres 1909 ein ſelbſtän-
diges kaufmänniſches Unternehmen
in Frankfurt a. Main gründete.
S:
Götzendienſt (Satiren: Zwei prote-
ſtant. Pfarrer. – Moderne Pſalmen.
Ge.), 1909. – Höhenluft (Satir. Ge.
über National- und Sozial-Ethik),
1910. – Zwei Novellen (Der Gärtner.
– Die moraliſche Gans), 1912. Zweite
verm. A. u. d. T.: Götzendienſt (drei
Nn. enthält noch die N.: Zwei pro-
teſtantiſche Pfarrer), 1912. – Mo-
derne deutſche Pſalmen, 1912.
Hartenſtein, Anna (III, S. 83),
trat 1910 in den Ruheſtand und ſie-
delte dann nach Dresden über.
S:
Der gute Kamerad (R.), 1912.
*Hartig, Leopold Graf, geb. am
9. Novbr. 1866 in Wien, ſtudierte an
der deutſchen Karl Ferdinands-Uni-
verſität in Prag die Rechte, erwarb
ſich die Würde eines Dr. jur. u. trat
1892 in den Staatsdienſt ein. Er
lebt gegenwärtig (1912) als Sektions-
rat im Miniſterium für Kultus und
Unterricht in Wien und widmet ſich
neben der Pflege der Rechtswiſſen-
ſchaften im Verein mit ſeiner Schwe-
ſter, Gräfin Sophie Attems (ſ. d.!), mit
Vorliebe dem Studium der öſterreich.
Geſchichtskunde und der literariſchen
Bearbeitung des zu Gebote ſtehenden
Quellenmaterials. Als Ergebnis die-
ſer gemeinſamen Arbeit ſind bisher
unter dem Namen L. & S. Hartig-
Attems erſchienen
S: Aus rauher
Zeit (Ein Sang a. d. Wachau), 1906.
– Ein Königstraum (Hiſtor. Epos),
1909. – Die Salzfehde (Hiſtor. R.),
1911.
Hartmann, Guido (III, S. 87),
kam 1911 als Poſtſekretär nach Mün-
chen.
S: Aus dem Speſſart (Kultur-
und Heimatbilder), 1910. 2. A. 1911.
Hartog, Marie (III, S. 91).
S:
Toskas Rache und andere Novellen,
1911.
Hartung, Max (III, S. 91).
S:
Die Nachtdroſchke und andere Humo-
resken, 1912.
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