Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Ess liebe Pflicht ist. S: Weil sie liebten Essen, Jörgen von, geboren am S: De Möller von Essig, Hermann (II, S. 165). S:
Eßwein, Hermann (II, S. 165). S: Megander. Der Mann mit zween *Etmer, Adelheid, geboren am 19. Ett fand der Vater nach einigen Jahre[n]eine neue Lebensgefährtin, aber kau[m] hatte dieser Ehebund fünf Monat[e] bestanden, als am 11. Dezember 187[5] ein schreckliches Unglück über die i[n] harmonischer Eintracht lebende Fa- milie hereinbrach. Der älteste Soh[n] wollte sich im Auftrage einer große[n] Bremer Handelsfirma behufs Grün- dung einer Filiale nach Mexiko ein- schiffen. Sämtliche Familienmitglie- der, mit Ausnahme der leidende[n] Adelheid, begleiteten ihn an Bor[d] der "Mosel", die gleich darauf dur[ch] die Höllenmaschine des Thomas ver- nichtet wurde. Keinen ihrer Ange- hörigen hat Adelheid je wieder ge- sehen, selbst der Anblick der schrecklic[h] verstümmelten Leichen mußte ihr ver- sagt werden. Ein Nervenleiden wa[r] die natürliche Folge, an dem sie seit- dem zu tragen hat. Ein eigenes Hei[m] hat sie in der Folge nie wieder be- sessen, doch erhielt sie von einem Un- terstützungskomitee, das sich damals bildete, eine jährliche Unterstützun[g] zum Lebensunterhalt. Nun sucht[e] Adelheid ihre Fähigkeiten im Diens[t] der Jugend zu verwerten. Sie wurde Lehrerin, arbeitete autodidaktisch a[n] ihrer Weiterbildung, wirkte einige Jahre in den Vereinigten Staaten von Amerika, bis sie infolge geistige[r] und körperlicher Anstrengung völlig zusammenbrach und in die Heimat zurückkehrte, wo sie seitdem als Schriftstellerin tätig ist. Jhren Wohn- sitz hat sie in Oldenburg (im Groß- herzogtum). S: Das güldene ABC Ettlinger, Joseph (II, S. 167), *
[Spaltenumbruch] Eſſ liebe Pflicht iſt. S: Weil ſie liebten Eſſen, Jörgen von, geboren am S: De Möller von Eſſig, Hermann (II, S. 165). S:
Eßwein, Hermann (II, S. 165). S: Megander. Der Mann mit zween *Etmer, Adelheid, geboren am 19. Ett fand der Vater nach einigen Jahre[n]eine neue Lebensgefährtin, aber kau[m] hatte dieſer Ehebund fünf Monat[e] beſtanden, als am 11. Dezember 187[5] ein ſchreckliches Unglück über die i[n] harmoniſcher Eintracht lebende Fa- milie hereinbrach. Der älteſte Soh[n] wollte ſich im Auftrage einer große[n] Bremer Handelsfirma behufs Grün- dung einer Filiale nach Mexiko ein- ſchiffen. Sämtliche Familienmitglie- der, mit Ausnahme der leidende[n] Adelheid, begleiteten ihn an Bor[d] der „Moſel“, die gleich darauf dur[ch] die Höllenmaſchine des Thomas ver- nichtet wurde. Keinen ihrer Ange- hörigen hat Adelheid je wieder ge- ſehen, ſelbſt der Anblick der ſchrecklic[h] verſtümmelten Leichen mußte ihr ver- ſagt werden. Ein Nervenleiden wa[r] die natürliche Folge, an dem ſie ſeit- dem zu tragen hat. Ein eigenes Hei[m] hat ſie in der Folge nie wieder be- ſeſſen, doch erhielt ſie von einem Un- terſtützungskomitee, das ſich damals bildete, eine jährliche Unterſtützun[g] zum Lebensunterhalt. Nun ſucht[e] Adelheid ihre Fähigkeiten im Dienſ[t] der Jugend zu verwerten. Sie wurde Lehrerin, arbeitete autodidaktiſch a[n] ihrer Weiterbildung, wirkte einige Jahre in den Vereinigten Staaten von Amerika, bis ſie infolge geiſtige[r] und körperlicher Anſtrengung völlig zuſammenbrach und in die Heimat zurückkehrte, wo ſie ſeitdem als Schriftſtellerin tätig iſt. Jhren Wohn- ſitz hat ſie in Oldenburg (im Groß- herzogtum). S: Das güldene ABC Ettlinger, Joſeph (II, S. 167), *
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Eſſ
Ett
liebe Pflicht iſt.
S: Weil ſie liebten
(Nn.), 1908. – Gedichte, 1909.
Eſſen, Jörgen von, geboren am
18. Dezember 1861 zu Norderwiſch
(Süddithmarſchen) als Sohn eines
Kätners, beſuchte bis zu ſeiner Kon-
firmation die dortige Dorfſchule und
bereitete ſich darauf als Hilfslehrer
in Diekhuſen bei Marne auf den Ein-
tritt in das Lehrerſeminar in Sege-
borg vor, das er 1880–83 beſuchte.
Er war dann Lehrer in Schülp bei
Weſſelburen, in Landrecht bei Wilſter,
in Sulsdorf auf der Jnſel Fehmarn
und ſteht ſeit 1891 in Wilſter (Hol-
ſtein) im Amte.
S: De Möller von
Büttenhagen, oder: Bummelt ward
hier nicht (Plattd. Lſp.), 1906. – Söß-
tig Mark Kurant (Plattd. Komödie),
1911. (Sv.)
Eſſig, Hermann (II, S. 165).
S:
Die Glückskuh (Lſp.), 1900. – Furcht-
los und treu (Dr.), 1911. – Der
Frauenmut (Lſp.), 1912. – Der Held
vom Wald (Schſp.), 1912 (Sv.) –
Jhr ſtilles Glück (Dr.), 1912 (Sv.) –
Napoleons Aufſtieg (Schſp,), 1912
(Sv.) – Überteufel (Trag.), 1912
(Sv.). – Ein Taubenſchlag (Luſtſp.),
1912.
Eßwein, Hermann (II, S. 165).
S: Megander. Der Mann mit zween
Köpfen (Phantaſt. Geſchn.), 1912.
*Etmer, Adelheid, geboren am 19.
Januar 1852 in Bremen als älteſte
Tochter des Kaufmanns Johann
Philipp E., kam bald darauf mit
ihren Eltern nach Bremerhaven und
beſuchte hier die höhere Töchterſchule.
Nach ihrer Konfirmation verbrachte
ſie noch anderthalb Jahre auf einem
großen Rittergute, um dort den Haus-
halt zu erlernen und auch ihre ſeit
früheſter Kindheit ſchwankende Ge-
ſundheit zu ſtärken. Jns Elternhaus
zurückgekehrt, warteten ihrer ſchwere
Pflichten: die Pflege der leidenden
Mutter und nach deren Tode (1872)
die Führung des Haushalts und die
Sorge um ſechs Geſchwiſter. Doch
fand der Vater nach einigen Jahren
eine neue Lebensgefährtin, aber kaum
hatte dieſer Ehebund fünf Monate
beſtanden, als am 11. Dezember 1875
ein ſchreckliches Unglück über die in
harmoniſcher Eintracht lebende Fa-
milie hereinbrach. Der älteſte Sohn
wollte ſich im Auftrage einer großen
Bremer Handelsfirma behufs Grün-
dung einer Filiale nach Mexiko ein-
ſchiffen. Sämtliche Familienmitglie-
der, mit Ausnahme der leidenden
Adelheid, begleiteten ihn an Bord
der „Moſel“, die gleich darauf durch
die Höllenmaſchine des Thomas ver-
nichtet wurde. Keinen ihrer Ange-
hörigen hat Adelheid je wieder ge-
ſehen, ſelbſt der Anblick der ſchrecklich
verſtümmelten Leichen mußte ihr ver-
ſagt werden. Ein Nervenleiden war
die natürliche Folge, an dem ſie ſeit-
dem zu tragen hat. Ein eigenes Heim
hat ſie in der Folge nie wieder be-
ſeſſen, doch erhielt ſie von einem Un-
terſtützungskomitee, das ſich damals
bildete, eine jährliche Unterſtützung
zum Lebensunterhalt. Nun ſuchte
Adelheid ihre Fähigkeiten im Dienſt
der Jugend zu verwerten. Sie wurde
Lehrerin, arbeitete autodidaktiſch an
ihrer Weiterbildung, wirkte einige
Jahre in den Vereinigten Staaten
von Amerika, bis ſie infolge geiſtiger
und körperlicher Anſtrengung völlig
zuſammenbrach und in die Heimat
zurückkehrte, wo ſie ſeitdem als
Schriftſtellerin tätig iſt. Jhren Wohn-
ſitz hat ſie in Oldenburg (im Groß-
herzogtum).
S: Das güldene ABC
für unſern Lebensweg (Sprüche für
Herz und Gemüt), 1893. 6. A. 1909.
– Jmmergrün (desgl.), 1895. 2. A.
1896. – Herzensworte (desgl.), 1908.
– Jm Strom der Zeit (desgl.), 1910.
– Der Beſuch in der Kochſchule (Lu-
ſtige Szene), 1910. – Zahlreiche klei-
nere Erzählungen und dramatiſche
Szenen für Kinder.
Ettlinger, Joſeph (II, S. 167),
redigierte das „Literariſche Echo“ bis
*
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