Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Ber Freiwilliger mit, war dann seit 1871ein Jahr lang als Jnspektor bei sei- ner Mutter tätig, und als diese im folgenden Jahre ihre Pachtung an den Sohn abtrat, gründete dieser dort seinen Hausstand und lebt noch jetzt als Oberamtmann in Quasten- barg. Seit dem 15. Jahre dichterisch tätig, hat er neuerdings seine Poe- sien herausgegeben u. d. T.: S: Fünf- Bergener, Oswald (I, S. 191). S:
Berger, Alfred Freiherr von (I, S: Buch *Berger, Eugen, wurde am 29. Ber eröffnete hier 1905 auch eine eig[ene]Augenklinik. Nebenher ist B. a[uch] als schönwissenschaftlicher Schri[ft-] steller tätig und hält jahraus, jahr[ein] öffentliche Vorträge über "Hygi[ene] des Auges", "Blindheit und i[hre] Verhütung" und andere verwan[dte] Themata. S: Lieder des Lebens u[nd] *Berger, Gisela Maria J[o-] hanna Freiin von, ist eine Enke[lin] *
[Spaltenumbruch] Ber Freiwilliger mit, war dann ſeit 1871ein Jahr lang als Jnſpektor bei ſei- ner Mutter tätig, und als dieſe im folgenden Jahre ihre Pachtung an den Sohn abtrat, gründete dieſer dort ſeinen Hausſtand und lebt noch jetzt als Oberamtmann in Quaſten- barg. Seit dem 15. Jahre dichteriſch tätig, hat er neuerdings ſeine Poe- ſien herausgegeben u. d. T.: S: Fünf- Bergener, Oswald (I, S. 191). S:
Berger, Alfred Freiherr von (I, S: Buch *Berger, Eugen, wurde am 29. Ber eröffnete hier 1905 auch eine eig[ene]Augenklinik. Nebenher iſt B. a[uch] als ſchönwiſſenſchaftlicher Schri[ft-] ſteller tätig und hält jahraus, jahr[ein] öffentliche Vorträge über „Hygi[ene] des Auges“, „Blindheit und i[hre] Verhütung“ und andere verwan[dte] Themata. S: Lieder des Lebens u[nd] *Berger, Giſela Maria J[o-] hanna Freiin von, iſt eine Enke[lin] *
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Ber
Ber
Freiwilliger mit, war dann ſeit 1871
ein Jahr lang als Jnſpektor bei ſei-
ner Mutter tätig, und als dieſe im
folgenden Jahre ihre Pachtung an
den Sohn abtrat, gründete dieſer
dort ſeinen Hausſtand und lebt noch
jetzt als Oberamtmann in Quaſten-
barg. Seit dem 15. Jahre dichteriſch
tätig, hat er neuerdings ſeine Poe-
ſien herausgegeben u. d. T.:
S: Fünf-
zig Jahre (Ge.), 1911.
Bergener, Oswald (I, S. 191).
S:
Die Heidemühle (R.), 1910. – Die
Mondſcheinſonate (R.), 1912.
Berger, Alfred Freiherr von (I,
S. 192), behielt die Direktion des
neuen „Deutſchen Schauſpielhauſes“
in Hamburg bis zum Schluß des J.
1909 bei und übernahm Oſtern 1910
die Leitung des Burgtheaters in
Wien. Er ſtarb bereits am 24. Aug.
1912 in Hietzing bei Wien.
S: Buch
der Heimat; II, 1910. – Hofrat Eiſen-
hardt (N.), 1911.
*Berger, Eugen, wurde am 29.
April 1868 in Halle a. Saale gebo-
ren, wo ſein Vater Guſtav B. 38 Jahre
lang Aſſiſtent in der berühmten
Graefeſchen Augenklinik geweſen war.
Durch den regen Verkehr in der Kli-
nik prägten ſich von früher Kindheit
an die inhaltſchwerſten Eindrücke
dem Gemüt des Knaben ein, und es
lag faſt in der Natur der Sache ſelbſt,
daß er ſich dem Beruf eines Spezial-
arztes für Augenkranke widmete. Er
machte ſeine Studien in Halle, Wien,
Zürich, Berlin, Leipzig und Kiel,
überall, von ſeinem Vater veranlaßt,
bei den berühmteſten Augenärzten der
Welt, ſeine Kenntniſſe erweiternd. Jn
Leipzig wurde er zum Dr. med. pro-
moviert. Nach Erlangung der Appro-
bation war B. als Arzt in Halle, in
Baden-Baden, Blankenburg i. Thür.
tätig und ging dann als erſter Aſſi-
ſtenzarzt zum Prof. Dr. Fröhlich nach
Berlin (1900), bei dem er drei Jahre
blieb. Dann ließ er ſich in Rixdorf
bei Berlin als Augenarzt nieder und
eröffnete hier 1905 auch eine eigene
Augenklinik. Nebenher iſt B. auch
als ſchönwiſſenſchaftlicher Schrift-
ſteller tätig und hält jahraus, jahrein
öffentliche Vorträge über „Hygiene
des Auges“, „Blindheit und ihre
Verhütung“ und andere verwandte
Themata.
S: Lieder des Lebens und
der Liebe (Ge.), 1897. 2. verm. A.
1911. – Blinde Liebe (Dr.), 1910.
*Berger, Giſela Maria Jo-
hanna Freiin von, iſt eine Enkelin
des (1870 †) berühmten Parlamen-
tariers und Miniſters Dr. Johann
Nep. Berger und eine Tochter des
Mitgliedes des öſterr. Herrenhauſes
Dr. Wilhelm B. und wurde am 12.
Dezember 1878 in Wien geboren
Schon als Kind verriet ſie ein leb-
haftes Naturell und nicht gewöhn-
liche Anlagen. Die vor geſellſchaft-
licher Verflachung ſchützende geiſtige
Atmoſphäre des elterlichen Hauſes
begünſtigte ebenſoſehr die ruhige
Sammlung wie die ſtetige Ausbil-
dung ihrer Fähigkeiten. Fördernd
traten hinzu die von ihrem Oheim
dem Direktor des k. k. Hofburgthea-
ters Dr. Alfred Freiherrn v. Berger
(ſ. d.) ausgehenden ſtarken Anregun-
gen und eine immer mehr ſich ver-
tiefende Jnnerlichkeit, welche bald
zu dichteriſchem Ausdruck drängte.
Der wiederholt lange Aufenthalt in
der öſterr. Alpenwelt mit den ein-
ſamen Wanderungen durch Wälder
und Gebirge weckten und verſtärkten
ein tieferes Verſtehen der Natur, das
ſpäter, zumal in ihren lyriſchen Ge-
dichten, ſo ſtarken Ausklang findet.
Wenngleich ſie den Dichtern Lenau,
Eichendorff, Storm, Heine und Heb-
bel wohl einen Einfluß auf ihre dich-
teriſche Entwicklung zuſchreiben darf,
ſo wies ihr lebendig regſames Natu-
rell ſie doch ſchon früh auf perſönlich
eigene Wege und alle ſtarken und
fruchtbaren Strömungen und Ent-
wicklungen der modernen Zeit wur-
den von ihr aufs lebhafteſte ergriffen
*
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