Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Witz Kindheit zum großen Teil auf Reisendurch Deutschland, Österreich, die Schweiz und Frankreich, besuchte seit 1865 die Doebbelinsche Schule in Berlin, später das Kadettenkorps u. darauf ein Gymnasium, nach dessen Absolvierung (1875) er in Zürich und Genf seine Universitätsstudien machte. Nachdem er von der Schweiz aus noch Jtalien bereist, ging er 1878 als Korrespondent verschiede- ner Blätter zur Pariser Weltaus- stellung, siedelte dann nach Weimar über, wo er die Stellung eines groß- herzogl. Kammerjunkers einnahm u. bis 1881 verblieb, und ließ sich nach einem abermaligen Besuche Jtaliens im April 1882 zu Connewitz bei Leip- zig nieder. S: Leid um Lieb' (2 Nn.), Witzleben, Marie Clementine Jenny Anna von, Tochter d. Prinzen S: Er- Wladimir, Pseudon. für Adolf *Wlislocki, Heinrich v., geb. am 9. S: Heideblüten (Volks- Wuu ner), 1880. - Eine Hildebrandsbal-lade der transsilvanischen Zigeuner, 1881. - Märchen und Sagen der transsilvanischen Zigeuner (ges. und übers.), 1886. - Aus dem Leben der Siebenbürger Rumänen, 1889. - Volksdichtungen der Siebenbürger und südungarischen Zigeuner, 1890. - Märchen und Sagen der Bukowi- naer und Siebenbürger Armenier; übers., 1892. *Wnuck, Meta Klara von, wurde *
[Spaltenumbruch] Witz Kindheit zum großen Teil auf Reiſendurch Deutſchland, Öſterreich, die Schweiz und Frankreich, beſuchte ſeit 1865 die Doebbelinſche Schule in Berlin, ſpäter das Kadettenkorps u. darauf ein Gymnaſium, nach deſſen Abſolvierung (1875) er in Zürich und Genf ſeine Univerſitätsſtudien machte. Nachdem er von der Schweiz aus noch Jtalien bereiſt, ging er 1878 als Korreſpondent verſchiede- ner Blätter zur Pariſer Weltaus- ſtellung, ſiedelte dann nach Weimar über, wo er die Stellung eines groß- herzogl. Kammerjunkers einnahm u. bis 1881 verblieb, und ließ ſich nach einem abermaligen Beſuche Jtaliens im April 1882 zu Connewitz bei Leip- zig nieder. S: Leid um Lieb’ (2 Nn.), Witzleben, Marie Clementine Jenny Anna von, Tochter d. Prinzen S: Er- Wladimir, Pſeudon. für Adolf *Wlislocki, Heinrich v., geb. am 9. S: Heideblüten (Volks- Wuu ner), 1880. – Eine Hildebrandsbal-lade der transſilvaniſchen Zigeuner, 1881. – Märchen und Sagen der transſilvaniſchen Zigeuner (geſ. und überſ.), 1886. – Aus dem Leben der Siebenbürger Rumänen, 1889. – Volksdichtungen der Siebenbürger und ſüdungariſchen Zigeuner, 1890. – Märchen und Sagen der Bukowi- naer und Siebenbürger Armenier; überſ., 1892. *Wnuck, Meta Klara von, wurde *
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Witz
Wuu
Kindheit zum großen Teil auf Reiſen
durch Deutſchland, Öſterreich, die
Schweiz und Frankreich, beſuchte ſeit
1865 die Doebbelinſche Schule in
Berlin, ſpäter das Kadettenkorps u.
darauf ein Gymnaſium, nach deſſen
Abſolvierung (1875) er in Zürich
und Genf ſeine Univerſitätsſtudien
machte. Nachdem er von der Schweiz
aus noch Jtalien bereiſt, ging er
1878 als Korreſpondent verſchiede-
ner Blätter zur Pariſer Weltaus-
ſtellung, ſiedelte dann nach Weimar
über, wo er die Stellung eines groß-
herzogl. Kammerjunkers einnahm u.
bis 1881 verblieb, und ließ ſich nach
einem abermaligen Beſuche Jtaliens
im April 1882 zu Connewitz bei Leip-
zig nieder.
S: Leid um Lieb’ (2 Nn.),
1881.
Witzleben, Marie Clementine
Jenny Anna von, Tochter d. Prinzen
Heinrich IX. Reuß j. L., geb. am 7.
Febr. 1860 auf Schloß Neuhoff in
Schleſien, vermählt am 19. Mai 1883
mit dem Grafen Heinrich von W. in
Alt-Döbern (Brandenburg).
S: Er-
zählungen zu den ſieben Wundern der
Alten Welt, 3. A. 1902.
Wladimir, Pſeudon. für Adolf
Hofmeiſter; ſ. d.!
*Wlislocki, Heinrich v., geb. am 9.
Juli 1856 zu Kronſtadt in Sieben-
bürgen als der Sohn eines Finanz-
beamten, erhielt ſeine Bildung auf
dem dortigen berühmten Honterus-
gymnaſium und bezog 1876 die Uni-
verſität Klauſenberg, wo er huma-
niſtiſche Studien, namentlich Ger-
maniſtik und Philoſophie betrieb u.
nach dem Tode ſeines Vaters ſich
kümmerlich als Hauslehrer durch-
ſchlagen mußte. 1879 zum Dr. phil.
promoviert, lebt er ſeitdem als Pri-
vatgelehrter an verſchiedenen Orten
Ungarns und Siebenbürgens, ſeit
1884 zu Roſenau in Ungarn u. ſeit
1891 zu Jegenye bei Egeres in Sie-
benbürgen.
S: Heideblüten (Volks-
lieder der transſilvaniſchen Zigeu-
ner), 1880. – Eine Hildebrandsbal-
lade der transſilvaniſchen Zigeuner,
1881. – Märchen und Sagen der
transſilvaniſchen Zigeuner (geſ. und
überſ.), 1886. – Aus dem Leben der
Siebenbürger Rumänen, 1889. –
Volksdichtungen der Siebenbürger
und ſüdungariſchen Zigeuner, 1890. –
Märchen und Sagen der Bukowi-
naer und Siebenbürger Armenier;
überſ., 1892.
*Wnuck, Meta Klara von, wurde
am 4. Januar 1869 als die Tochter
des Rittergutsbeſitzers Zielke auf
dem väterlichen Gute Oſſeck (Kreis
Lauenburg in Pommern) geboren u.
kam, da ſie ſchon im zweiten Lebens-
jahre ihre Mutter verloren hatte, mit
ſechs Jahren in eine Penſion nach
Lauenburg, wo ſie die höhere Töchter-
ſchule beſuchte. Nach ihrer Konfir-
mation weilte ſie [FORMEL] Jahre im Eltern-
hauſe u. entſchloß ſich dann, ſich auf
den Beruf einer Lehrerin vorzuberei-
ten. Nachdem ſie noch ein Jahr lang
die Schule in Stolp (Pommern) be-
ſucht hatte, ging ſie auf das Lehre-
rinnenſeminar in Danzig, verließ das-
ſelbe aber ſchon nach einem Jahre,
um ſich mit einem Bruder ihrer ver-
ſtorbenen Mutter, dem Apothekenbe-
ſitzer von Wnuck in Bromberg, der
25 Jahre älter als ſie war, am 21. De-
zember 1886 zu verheiraten. Zwei
Jahre ſpäter zog das Ehepaar nach
Verkauf der Apotheke aufs Land, da
der Gatte ein Gut ſeines Bruders
übernahm. Die Ehe erwies ſich ſehr
bald als eine höchſt unglückliche, ſo daß
ſchließlich die Gattin die Scheidung
beantragte. Der Prozeß zog ſich jahre-
lang hin, desgleichen ein weiterer Pro-
zeß um die Vermögensauseinander-
ſetzung, und ſchließlich wurde die ner-
vös aufgeregte Frau, die in Bütow
ihren Wohnſitz genommen hatte, wohl
auf Betreiben ihrer Gegner, im Au-
guſt 1902 der Jrrenanſtalt in Lauen-
burg überwieſen, wo ſie bis zum Juni
1905 blieb und nach ihrer Darſtellung
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