Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Zün vom Berg (E.), 1861. - Der alte Sol-dat (E.), 1865. Zündt, Ernst Anton Joseph, ent- Zür stadt von Missouri, wo er bis 1876deutschen Unterricht an den öffent- lichen Schulen erteilte. Nachdem er diesen Erwerbszweig aufgegeben, wandte er sich wieder nach St. Louis, wo er infolge von Krankheiten und anderen Unglücksfällen schwere Jahre der Heimsuchung durchmachen mußte und später eine kleine Stellung als Beamter der kommunalen Steuer- behörde bekleidete. Von 1886-88 war er Redakteur der "Freien Presse" in Minneapolis, u. seit 1890 verbrachte er seinen Lebensabend in der Familie seines Sohnes in Jefferson City. Er starb daselbst am 2. Mai 1897. S: Ein- Zurhellen-Pfleiderer, Else, geb. S: Der *Zürn, Dorrit, pseudon. Olga *
[Spaltenumbruch] Zün vom Berg (E.), 1861. – Der alte Sol-dat (E.), 1865. Zündt, Ernſt Anton Joſeph, ent- Zür ſtadt von Miſſouri, wo er bis 1876deutſchen Unterricht an den öffent- lichen Schulen erteilte. Nachdem er dieſen Erwerbszweig aufgegeben, wandte er ſich wieder nach St. Louis, wo er infolge von Krankheiten und anderen Unglücksfällen ſchwere Jahre der Heimſuchung durchmachen mußte und ſpäter eine kleine Stellung als Beamter der kommunalen Steuer- behörde bekleidete. Von 1886–88 war er Redakteur der „Freien Preſſe“ in Minneapolis, u. ſeit 1890 verbrachte er ſeinen Lebensabend in der Familie ſeines Sohnes in Jefferſon City. Er ſtarb daſelbſt am 2. Mai 1897. S: Ein- Zurhellen-Pfleiderer, Elſe, geb. S: Der *Zürn, Dorrit, pſeudon. Olga *
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Zün
Zür
vom Berg (E.), 1861. – Der alte Sol-
dat (E.), 1865.
Zündt, Ernſt Anton Joſeph, ent-
ſtammte der im bayeriſchen Staats-
dienſte ſeit langer Zeit verdienten
Familie Zündt Freiherrn von
Kentzingen und wurde am 12. Jan.
1819 auf dem St. Georgenberge bei
Mindelheim im bayeriſchen Kreiſe
Schwaben geboren. Seinen Vater, der
die Feldzüge der bayeriſchen Armee
unter Napoleon mitgemacht hatte,
verlor er ſehr frühe, und ſo kam er
denn nach München in das Seminar
des „Holländiſchen Jnſtituts“, wo er
eine vortreffliche Gymnaſialbildung
u. Erziehung genoß. Danach machte
er ſeine Studien in Philoſophie und
Jurisprudenz an der Münchener Uni-
verſität, huldigte daneben wohl auch
der Muſe, da er ſeit 1843 als Über-
ſetzer und Dichter hervortrat. Über
die folgenden Jahre ſeines Lebens
ſind wir wenig unterrichtet; doch müſ-
ſen ſich wohl für ihn die Verhältniſſe
in Deutſchland ungünſtig geſtaltet
haben, denn er ging 1857 mit ſeiner
1849 heimgeführten Gattin Johanna,
geb. Ammann, und zwei Knaben nach
Amerika und gründete in Greenbay,
Wiskonſin, die „Greenbay Poſt“.
Nach zehn Monaten gab er jedoch die-
ſelbe wieder auf und ſiedelte nach
Milwaukee über, woſelbſt er Privat-
unterricht erteilte und während eines
Winters die Stelle als Regiſſeur beim
dortig. Stadttheater bekleidete. Spä-
terhin redigierte er nach Abgang des
Otto Ruppius neun Monate den
„Gradaus“, arbeitete eine Zeitlang
am „Herold“ u. „Banner“ und nahm
dann eine Stelle als Lehrer an den
öffentlichen Schulen an, die er drei
Jahre lang bekleidete. Da es ihm
nicht gelingen wollte, eine feſte Stel-
lung zu erlangen, begab er ſich 1864
nach St. Louis, wo er wiederum drei
Jahre als Mitarbeiter an der „Weſt-
lichen Poſt“ tätig war. 1868 ging er
nach Jefferſon City, der Staatshaupt-
ſtadt von Miſſouri, wo er bis 1876
deutſchen Unterricht an den öffent-
lichen Schulen erteilte. Nachdem er
dieſen Erwerbszweig aufgegeben,
wandte er ſich wieder nach St. Louis,
wo er infolge von Krankheiten und
anderen Unglücksfällen ſchwere Jahre
der Heimſuchung durchmachen mußte
und ſpäter eine kleine Stellung als
Beamter der kommunalen Steuer-
behörde bekleidete. Von 1886–88 war
er Redakteur der „Freien Preſſe“ in
Minneapolis, u. ſeit 1890 verbrachte
er ſeinen Lebensabend in der Familie
ſeines Sohnes in Jefferſon City. Er
ſtarb daſelbſt am 2. Mai 1897.
S: Ein-
ſame Stunden (Ge.), 1844. – Lukretia
(Tr. von Ponſard, überſetzt), 1843. –
Die Gambſenjaga (Alpenſzene mit
Geſ. und Tanz), 1855. – Lyriſche und
dramatiſche Dichtungen, 1871 (Jn-
halt: Lyriſches. – Jugurtha, Trſp. –
Rienzi, der letzte Tribun. Trſp. n. d.
Engl. der Miß Mitford. – Galilei.
Schſp. v. Fr. Ponſard, metriſch über-
tragen). – Amerika (G.), 1876. – Jm
Olymp (Lſp.), 1874. – Dörnröschen
(Bühnenſpiel), 1878. – Geſammelte
Gedichte, 1879 (Jnhalt: Lyriſche Ge-
dichte. – Aſchenbrödel [Dram. Feen-
märchen]. – Die Gambſenjaga. – Die
Eis-Fee, oder: Die gefrorene Hand
[Zauberpoſſe]. – Dornröschen). –
Ebbe u. Flut (Lyr. Dn. u. „Jugurtha“,
Trſp.), 1894.
Zurhellen-Pfleiderer, Elſe, geb.
am 3. März 1877 in Berlin als Toch-
ter des (1908 †) Univerſitätsprofeſ-
ſors Otto Pfleiderer, lebt als Gattin
des Pfarrers Lic. theol. Otto Zur-
hellen in Frankfurt a. M.
S: Der
Kaiſerpat (E. a. e. oberberg. Dorfe),
1912.
*Zürn, Dorrit, pſeudon. Olga
Holm, wurde am 29. Januar 1882
in Graz (Steiermark) als die Tochter
des Univerſitätsprofeſſors Dr. jur.
E. Strohal geboren, genoß ihre
Ausbildung im sacré–cœur daſelbſt
u. ſpäter in verſchiedenen Erziehungs-
*
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