Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Zin [zo]llern, die Stifterin von BeuronLebensbild), 1912. *Zingerle, Edler von Sum- [m]ersberg, Jgnaz Vincenz, wurde Zin September 1892 in seiner Villa beiJnnsbruck. S: Frühlingszeitlosen *
[Spaltenumbruch] Zin [zo]llern, die Stifterin von BeuronLebensbild), 1912. *Zingerle, Edler von Sum- [m]ersberg, Jgnaz Vincenz, wurde Zin September 1892 in ſeiner Villa beiJnnsbruck. S: Frühlingszeitloſen *
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Thaler ihn früh-<lb/><supplied>ze</supplied>itig mit den altdeutſchen und auch<lb/><supplied>n</supplied>eueren Dichtern bekannt machten,<lb/><supplied>u</supplied>nd ging im Herbſt 1842 nach Trient,<lb/><supplied>u</supplied>m dort die philoſophiſchen Studien<lb/><supplied>zu</supplied> beginnen. 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Zin
Zin
zollern, die Stifterin von Beuron
Lebensbild), 1912.
*Zingerle, Edler von Sum-
mersberg, Jgnaz Vincenz, wurde
am 6. Juni 1825 in Meran als älteſter
Sohn des Kaufmanns Bartholomäus
Z. geboren. beſuchte das dortige, von
den Benediktinern des Stiftes Ma-
rienberg geleitete Gymnaſium, deſſen
Lehrer Beda Weber, Pius Zingerle
ſ(ein Onkel) und J. Thaler ihn früh-
zeitig mit den altdeutſchen und auch
neueren Dichtern bekannt machten,
und ging im Herbſt 1842 nach Trient,
um dort die philoſophiſchen Studien
zu beginnen. Jm folgenden Jahre
ſiedelte er nach Jnnsbruck über, wo
ſich bald ein literariſcher Verein von
gleichſtrebenden talentvollen Jüng-
lingen bildete, die beſonders durch
diee Vorträge und den belehrenden
Umgang des Philologen und Äſthe-
tikers Alois Flir angezogen wurden.
Z. wollte ſich nun dem Studium der
Theologie widmen, ging nach Brixen,
bald darauf in das Benediktinerſtift
Marienberg, um dort ſein Noviziat
abzulegen, kehrte aber, da ihm das
Kloſterleben keine Befriedigung ge-
währte, in die Welt zurück und lebte
von 1846–48 wieder in Brixen. Nach
einer im Herbſt 1847 durch Deutſch-
land unternommenen Reiſe wurde er
Profeſſor am Gymnaſium zu Jnns-
bruck, im Herbſt 1858 mit der provi-
ſoriſchen Leitung der Univerſitäts-
bibliothek betraut, aber ſchon zu
Oſtern 1859 Profeſſor der germani-
ſtiſchen Fächer an der dortigen Uni-
verſität und 1867 korreſpondierendes
Mitglied der Akademie der Wiſſen-
ſchaften in Wien. Auch war er Mit-
glied der Staatsprüfungskommiſſion
für das Gymnaſial-Lehramt. Jm
Jahre 1887 verlieh ihm der Kaiſer
den Titel eines k. k. Regierungsrats,
und bei ſeinem Übertritt in den Ruhe-
ſtand (1890) erhob er ihn mit dem
Prädikat „Edler von Summersberg“
in den Adelſtand. Z. ſtarb am 17.
September 1892 in ſeiner Villa bei
Jnnsbruck.
S: Frühlingszeitloſen
(Zeitgedichte), 1848. – Von den Al-
pen (Zeitgedichte), 1850. – Gedichte,
1853. – Die Müllerin (Dorfgeſchichte),
1853. – Der Bauer von Longvall
(Ep.), 1874. – Engelmar (Ep.), 1882.
– König Laurin, oder: Der Roſen-
garten in Tirol (Aus dem Mittel-
hochdeutſchen überſ.), 1850. – Sagen
aus Tirol, 1850. – Tirols Anteil an
der deutſchen Nationalliteratur im
Mittelalter, 1851. – Tirol. Natur,
Geſchichte und Sage im Gewande
deutſcher Dichtung, 1852. – Tirols
Volksdichtungen u. Volksgebräuche.
Auch u. d. T.: Kinder- u. Hausmär-
chen aus Tirol, 1852. 2. A. 1870. –
Kinder- und Hausmärchen aus Süd-
deutſchland, 1854 (gemeinſchaftlich
mit ſeinem Bruder Joſeph Zin-
gerle, geb. am 25. Januar 1831 in
Meran, daſelbſt vorgebildet, ſtudierte
in Jnnsbruck Philoſophie u. Philo-
logie, in Brixen, Tübingen u. Trient
Theologie, wurde 1858 Prieſter und
1859 Profeſſor des Bibelſtudiums des
Alten Teſtaments in Trient, 1866
Proſynodal-Examinator, 1876 Dom-
herr am Kathedralkapitel und ſtarb
16. April 1891) — Sitten, Bräuche
und Meinungen des Tiroler Volkes,
1857. 2. A. 1871. – Aus einem mittel-
hochdeutſchen Pſalter, 1856. – Sagen,
Märchen und Gebräuche aus Tirol,
1859. 2. A. 1891. – Die Sagen von
Margareta, der Maultauſche, 1863.
– Der Maget Krone (Lg. a. d. 14.
Jahrh.), 1864. – Findlinge; II, 1867
bis 1870. – Beiträge zur ältern tiro-
liſchen Literatur; II, 1870–71 (Jnh.:
I. Oswald von Wolkenſtein. – II.
Hans Vintler). – Von ſant Gregorio
auf dem Stain u. von ſant Gertraud,
1873. – Die Pluemen der Tugent
des H. Vintler; 1874. – Die tiroli-
ſchen Weistümer; hrsg. IV, 1875–91.
– Schildereien aus Tirol; II, 1877
bis 1888. – Erzählungen aus dem
Burggrafenamte, 1884. – Bilder aus
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