gewährt wurde. Er lebt seitdem, schriftstellerisch tätig, in Leipzig.
S:
Mit der Feder für das Schwert (Nn. u. En.), 1866 (Jnhalt: Ein seltsamer Junggeselle. - Große Fragen am klei- nen Orte. - Nicoletta, ein kathol. Lebensbild). - Ebbe und Flut (En.); 1. Bd., 1868. - Vom kleinen Graal (Eine Erinnerung an Warnemünde; in V.), 1872. - Grabstätten u. Denk- mäler mecklenburg. Krieger a. d. J. 1870-71; 1874. - Auch ein Offizier! (R.), 1904. 2. A. 1905. - Ein Glücks- flicker (R.), 1906.
Stein, Leopold,
geb. am 5. Novbr. 1810 in dem Marktflecken Burgprep- pach in Bayern, kam, als er fünf Jahre alt war, nach Adelsdorf, wo- hin sein Vater als Rabbiner berufen worden war. Er widmete sich von früher Jugend an dem Studium der rabbinisch-theologischen Wissenschaf- ten, während er gleichzeitig auf den Gymnasien zu Erlangen und Bai- reuth den Grund zu seiner hervor- ragenden humanistischen Bildung legte, und bezog 1830 die Universität Würzburg, an der er bis 1833 Phi- losophie studierte. Jm Jahre 1834 hielt S. zu Frankfurt am Main im Betsaal der israelitischen Gemeinde seine ersten reformatorischen Kanzel- reden, wurde im Frühjahr 1835 Rab- biner und Prediger bei den Gemein- den zu Burg- und Alten-Kundstadt in Oberfranken u. 1844 als Gemeinde- rabbiner und Prediger nach Frank- furt a. M. berufen. Jm Jahre 1872 trat er in den Ruhestand. Die fol- genden Lebensjahre widmete er teils literarischer und schriftstellerischer Tätigkeit, teils städtischen Jnteressen u. humanistischen Bestrebungen, be- sonders dem Vereine zum Wohle der dienenden Klasse. Allgemein geachtet und geehrt starb er zu Frankfurt am 2. Dezbr. 1882.
S:
Stufengesänge (Ge.), 1834. - Die Königskrone (Ge.), 1839. - Die Hasmonäer (Dr.), 1859. Neue Ausg. 1896. - Der Knabenraub [Spaltenumbruch]
Ste
zu Carpentras (Dr.), 1863. Neue Ausg. 1896. - Haus Ehrlich (Dr.), 1863. - Des Dichters Weihe (Dram. Bild zur Shakespeare-Feier), 1864. - Morgenländische Bilder in abend- ländischem Rahmen (Talmudische Pa- rabeln, Gleichnisse und En. metrisch wiedergegeben), 1885. - Als Manu- skript gedruckt: Laura, oder: Gold u. Ehre (Dr.).
Stein, Lorenz, Ritter von,
geb. am 15. Novbr. 1815 zu Eckernförde in Holstein, erhielt bis 1832 seine Aus- bildung in einer niederen Militär- erziehungsanstalt, kam aus dieser mit Unterstützung von seiten der däni- schen Regierung auf das Gymnasium in Flensburg, studierte seit 1835 in Kiel, seit 1837 in Jena u. ging 1839 nach Kopenhagen, wo er eine Anstel- lung in der damaligen schleswig-hol- steinschen Kanzlei erhielt. Darauf begab er sich mit einem königl. däni- schen Reisestipendium nach Berlin, wo er sich die juristische Doktorwürde erwarb, u. 1840 nach Paris, wo sich ihm für seine staatswissenschaftlichen Studien neue Gesichtspunkte eröff- neten und ihm insbesondere die Be- ziehungen der Nationalökonomie zur Geschichte des Rechts klar wurden. Hier entstand dann sein Werk "Der Sozialismus und Kommunismus des heutigen Frankreich. Ein Beitrag zur Zeitgeschichte" (Leipzig 1842), womit eigentlich die soziale Frage in Deutschland begann. Zugleich arbei- tete S. auch auf dem Felde der Rechts- geschichte und gab 1846 mit Warn- könig die erste französische Staats- und Rechtsgeschichte heraus, so daß Deutschland diesen Gegenstand, in einem umfassenden Werke behandelt, zu einer Zeit besaß, da er dem eignen Lande noch fehlte. Jm J. 1846 wurde S. zum außerordentl. Prof. an der Kie- ler Hochschule ernannt. Als sich die Angelegenheiten Schleswig-Holsteins verwickelten, nahm er an den litera- rischen Kämpfen für das Recht seines
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gewährt wurde. Er lebt ſeitdem, ſchriftſtelleriſch tätig, in Leipzig.
S:
Mit der Feder für das Schwert (Nn. u. En.), 1866 (Jnhalt: Ein ſeltſamer Junggeſelle. – Große Fragen am klei- nen Orte. – Nicoletta, ein kathol. Lebensbild). – Ebbe und Flut (En.); 1. Bd., 1868. – Vom kleinen Graal (Eine Erinnerung an Warnemünde; in V.), 1872. – Grabſtätten u. Denk- mäler mecklenburg. Krieger a. d. J. 1870–71; 1874. – Auch ein Offizier! (R.), 1904. 2. A. 1905. – Ein Glücks- flicker (R.), 1906.
Stein, Leopold,
geb. am 5. Novbr. 1810 in dem Marktflecken Burgprep- pach in Bayern, kam, als er fünf Jahre alt war, nach Adelsdorf, wo- hin ſein Vater als Rabbiner berufen worden war. Er widmete ſich von früher Jugend an dem Studium der rabbiniſch-theologiſchen Wiſſenſchaf- ten, während er gleichzeitig auf den Gymnaſien zu Erlangen und Bai- reuth den Grund zu ſeiner hervor- ragenden humaniſtiſchen Bildung legte, und bezog 1830 die Univerſität Würzburg, an der er bis 1833 Phi- loſophie ſtudierte. Jm Jahre 1834 hielt S. zu Frankfurt am Main im Betſaal der iſraelitiſchen Gemeinde ſeine erſten reformatoriſchen Kanzel- reden, wurde im Frühjahr 1835 Rab- biner und Prediger bei den Gemein- den zu Burg- und Alten-Kundſtadt in Oberfranken u. 1844 als Gemeinde- rabbiner und Prediger nach Frank- furt a. M. berufen. Jm Jahre 1872 trat er in den Ruheſtand. Die fol- genden Lebensjahre widmete er teils literariſcher und ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit, teils ſtädtiſchen Jntereſſen u. humaniſtiſchen Beſtrebungen, be- ſonders dem Vereine zum Wohle der dienenden Klaſſe. Allgemein geachtet und geehrt ſtarb er zu Frankfurt am 2. Dezbr. 1882.
S:
Stufengeſänge (Ge.), 1834. – Die Königskrone (Ge.), 1839. – Die Hasmonäer (Dr.), 1859. Neue Ausg. 1896. – Der Knabenraub [Spaltenumbruch]
Ste
zu Carpentras (Dr.), 1863. Neue Ausg. 1896. – Haus Ehrlich (Dr.), 1863. – Des Dichters Weihe (Dram. Bild zur Shakeſpeare-Feier), 1864. – Morgenländiſche Bilder in abend- ländiſchem Rahmen (Talmudiſche Pa- rabeln, Gleichniſſe und En. metriſch wiedergegeben), 1885. – Als Manu- ſkript gedruckt: Laura, oder: Gold u. Ehre (Dr.).
Stein, Lorenz, Ritter von,
geb. am 15. Novbr. 1815 zu Eckernförde in Holſtein, erhielt bis 1832 ſeine Aus- bildung in einer niederen Militär- erziehungsanſtalt, kam aus dieſer mit Unterſtützung von ſeiten der däni- ſchen Regierung auf das Gymnaſium in Flensburg, ſtudierte ſeit 1835 in Kiel, ſeit 1837 in Jena u. ging 1839 nach Kopenhagen, wo er eine Anſtel- lung in der damaligen ſchleswig-hol- ſteinſchen Kanzlei erhielt. Darauf begab er ſich mit einem königl. däni- ſchen Reiſeſtipendium nach Berlin, wo er ſich die juriſtiſche Doktorwürde erwarb, u. 1840 nach Paris, wo ſich ihm für ſeine ſtaatswiſſenſchaftlichen Studien neue Geſichtspunkte eröff- neten und ihm insbeſondere die Be- ziehungen der Nationalökonomie zur Geſchichte des Rechts klar wurden. Hier entſtand dann ſein Werk „Der Sozialismus und Kommunismus des heutigen Frankreich. Ein Beitrag zur Zeitgeſchichte“ (Leipzig 1842), womit eigentlich die ſoziale Frage in Deutſchland begann. Zugleich arbei- tete S. auch auf dem Felde der Rechts- geſchichte und gab 1846 mit Warn- könig die erſte franzöſiſche Staats- und Rechtsgeſchichte heraus, ſo daß Deutſchland dieſen Gegenſtand, in einem umfaſſenden Werke behandelt, zu einer Zeit beſaß, da er dem eignen Lande noch fehlte. Jm J. 1846 wurde S. zum außerordentl. Prof. an der Kie- ler Hochſchule ernannt. Als ſich die Angelegenheiten Schleswig-Holſteins verwickelten, nahm er an den litera- riſchen Kämpfen für das Recht ſeines
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gewährt wurde. Er lebt ſeitdem,
ſchriftſtelleriſch tätig, in Leipzig.
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Mit der Feder für das Schwert (Nn.
u. En.), 1866 (Jnhalt: Ein ſeltſamer
Junggeſelle. – Große Fragen am klei-
nen Orte. – Nicoletta, ein kathol.
Lebensbild). – Ebbe und Flut (En.);
1. Bd., 1868. – Vom kleinen Graal
(Eine Erinnerung an Warnemünde;
in V.), 1872. – Grabſtätten u. Denk-
mäler mecklenburg. Krieger a. d. J.
1870–71; 1874. – Auch ein Offizier!
(R.), 1904. 2. A. 1905. – Ein Glücks-
flicker (R.), 1906.
Stein, Leopold, geb. am 5. Novbr.
1810 in dem Marktflecken Burgprep-
pach in Bayern, kam, als er fünf
Jahre alt war, nach Adelsdorf, wo-
hin ſein Vater als Rabbiner berufen
worden war. Er widmete ſich von
früher Jugend an dem Studium der
rabbiniſch-theologiſchen Wiſſenſchaf-
ten, während er gleichzeitig auf den
Gymnaſien zu Erlangen und Bai-
reuth den Grund zu ſeiner hervor-
ragenden humaniſtiſchen Bildung
legte, und bezog 1830 die Univerſität
Würzburg, an der er bis 1833 Phi-
loſophie ſtudierte. Jm Jahre 1834
hielt S. zu Frankfurt am Main im
Betſaal der iſraelitiſchen Gemeinde
ſeine erſten reformatoriſchen Kanzel-
reden, wurde im Frühjahr 1835 Rab-
biner und Prediger bei den Gemein-
den zu Burg- und Alten-Kundſtadt in
Oberfranken u. 1844 als Gemeinde-
rabbiner und Prediger nach Frank-
furt a. M. berufen. Jm Jahre 1872
trat er in den Ruheſtand. Die fol-
genden Lebensjahre widmete er teils
literariſcher und ſchriftſtelleriſcher
Tätigkeit, teils ſtädtiſchen Jntereſſen
u. humaniſtiſchen Beſtrebungen, be-
ſonders dem Vereine zum Wohle der
dienenden Klaſſe. Allgemein geachtet
und geehrt ſtarb er zu Frankfurt am
2. Dezbr. 1882.
S: Stufengeſänge
(Ge.), 1834. – Die Königskrone (Ge.),
1839. – Die Hasmonäer (Dr.), 1859.
Neue Ausg. 1896. – Der Knabenraub
zu Carpentras (Dr.), 1863. Neue
Ausg. 1896. – Haus Ehrlich (Dr.),
1863. – Des Dichters Weihe (Dram.
Bild zur Shakeſpeare-Feier), 1864. –
Morgenländiſche Bilder in abend-
ländiſchem Rahmen (Talmudiſche Pa-
rabeln, Gleichniſſe und En. metriſch
wiedergegeben), 1885. – Als Manu-
ſkript gedruckt: Laura, oder: Gold u.
Ehre (Dr.).
Stein, Lorenz, Ritter von, geb.
am 15. Novbr. 1815 zu Eckernförde in
Holſtein, erhielt bis 1832 ſeine Aus-
bildung in einer niederen Militär-
erziehungsanſtalt, kam aus dieſer mit
Unterſtützung von ſeiten der däni-
ſchen Regierung auf das Gymnaſium
in Flensburg, ſtudierte ſeit 1835 in
Kiel, ſeit 1837 in Jena u. ging 1839
nach Kopenhagen, wo er eine Anſtel-
lung in der damaligen ſchleswig-hol-
ſteinſchen Kanzlei erhielt. Darauf
begab er ſich mit einem königl. däni-
ſchen Reiſeſtipendium nach Berlin,
wo er ſich die juriſtiſche Doktorwürde
erwarb, u. 1840 nach Paris, wo ſich
ihm für ſeine ſtaatswiſſenſchaftlichen
Studien neue Geſichtspunkte eröff-
neten und ihm insbeſondere die Be-
ziehungen der Nationalökonomie zur
Geſchichte des Rechts klar wurden.
Hier entſtand dann ſein Werk „Der
Sozialismus und Kommunismus des
heutigen Frankreich. Ein Beitrag
zur Zeitgeſchichte“ (Leipzig 1842),
womit eigentlich die ſoziale Frage in
Deutſchland begann. Zugleich arbei-
tete S. auch auf dem Felde der Rechts-
geſchichte und gab 1846 mit Warn-
könig die erſte franzöſiſche Staats-
und Rechtsgeſchichte heraus, ſo daß
Deutſchland dieſen Gegenſtand, in
einem umfaſſenden Werke behandelt,
zu einer Zeit beſaß, da er dem eignen
Lande noch fehlte. Jm J. 1846 wurde
S. zum außerordentl. Prof. an der Kie-
ler Hochſchule ernannt. Als ſich die
Angelegenheiten Schleswig-Holſteins
verwickelten, nahm er an den litera-
riſchen Kämpfen für das Recht ſeines
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/42>, abgerufen am 04.03.2025.
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