wurde am 3. Jan. 1816 zu Roxel in Westfalen geboren, besuchte das Pau- linische Gymnasium in Münster, stu- dierte daselbst Philosophie u. Theo- logie, empfing am 25. Mai 1839 die Priesterweihe u. wurde, nachdem er zwei Jahre lang Hauslehrer beim Reichsfreiherrn von Oer zu Engel- borg gewesen, 1841 Kaplan in Kleve u. zugleich Religionslehrer am dor- tigen Gymnasium. Dieses Nebenamt bekleidete er bis 1852, wo er zum Abgeordneten zur zweiten Kammer gewählt wurde. Seit Oktober 1864 war er Pfarrer u. Schulinspektor zu Dingden, wo er nach einer segens- reichen Wirksamkeit am 30. Januar 1889 starb.
S:
Bilder a. d. Kriegs- leben, 1846. - Erzählungen, 1847. - Grenadiere der alten Garde (Histor. E.), 1847.
*Westemeyer, Joseph,
geb. am 25. März 1877 zu Rhynern (Kreis Hamm, Westfalen) als der Sohn eines Lehrers, besuchte die Schule daselbst, 1894-97 das Lehrerseminar in Bü- ren und war seit Ostern 1898 Lehrer in Hofstede (Westfalen). Jm April 1902 legte er die Rektorenprüfung ab und wurde nach wenigen Jahren Rektor in Bochum, starb aber schon infolge eines längeren Lungenleidens am 17. Mai 1911 in der Heilstätte Holsterhausen b. Werden.
S:
Duor- plui (Lose Sk. aus dem westfälischen Dorfleben in sauerländ. Mdt.), 1902.
*Westenberger, Bernhard,
* am 8. Jan. 1863 zu Frankfurt a. M., bezog 1880, um Naturwissenschaften zu stu- dieren, die Universität Zürich u. war hier schon, durch Kinkels u. Scherrs Vorlesungen angeregt, literarisch tä- tig. Nachdem er in Basel promoviert, wandte er sich gänzlich schriftstelle- rischer Tätigkeit zu, die er in Stutt- gart, Mainz, Homburg v. d. H., Zwei- brücken und 1891-1904 als Redakteur der "Krefelder Zeitung" in Krefeld ausübte. Jm Jahre 1886 gründete [Spaltenumbruch]
West
er in Mainz die "Neuen poetischen Blätter", die er auch nach ihrer Über- siedelung nach Frankfurt a. M. (1888) mit Ph. Berke herausgab. Jm Jahre 1904 ging er von Krefeld nach Leip- zig, um das Amt eines General-Sekre- tärs des nationalliberalen Landes- vereins für das Königreich Sachsen zu übernehmen.
S:
Fein sachte, Herr Susemann (Schw.), 1887. - Jung- Schön-Blond-Fridolins Sängerfahrt (Sat. Ge.), 1887. - Wie es so kam (Sk. u. Geschn.), 1909.
*Westenhöffer, Johannes,
geb. am 23. Juni 1847 in Weißenburg im Elsaß, besuchte daselbst bis zum 14. Jahre die Volksschule und kam dann zu seinem Onkel, einem Tischler, in die Lehre. Der damalige Komman- dant der Festung interessierte sich für den aufgeweckten Knaben und ver- anlaßte es, daß er auf das Gymna- sium geschickt wurde. Schon nach vier Jahren verließ er dasselbe mit dem Zeugnis der Reife, so daß er also durchschnittlich jährlich zwei Klassen absolvierte. 1867 war W. maitre d'etude am Gymnasium in Hagenau, ging 1868 nach Paris ins Kloster, um sich auf den geistlichen Stand vorzu- bereiten, verließ dasselbe aber noch in dem nämlichen Jahre und ließ sich 1869 in Grünstadt in der Rheinpfalz als Sprachlehrer nieder. Nach Ab- solvierung der Staatsprüfung in München trat er im Frühjahr 1870 in Ansbach in den bayerischen und 1872 in den reichsländischen Schul- dienst. Hier wirkte er bis 1883 am Progymnasium in Thann und von da ab am Gymnasium in seiner Va- terstadt Weißenburg, wo er am 26. August 1904 starb. Von 1889-91 gab er das "Elsaß-Lothringische Sonn- tagsblatt" heraus, und von 1892 bis zu seinem Tode leitete er als Nach- folger des bekannten elsässischen Dich- ters Daniel Hirtz (s. d.!) den "Hin- kenden Boten am Rhein". Außer einer Reihe pädagogisch-sprachlicher
*
[Spaltenumbruch]
Weſt
Weſtarp, Heinrich Anton Maria,
wurde am 3. Jan. 1816 zu Roxel in Weſtfalen geboren, beſuchte das Pau- liniſche Gymnaſium in Münſter, ſtu- dierte daſelbſt Philoſophie u. Theo- logie, empfing am 25. Mai 1839 die Prieſterweihe u. wurde, nachdem er zwei Jahre lang Hauslehrer beim Reichsfreiherrn von Oer zu Engel- borg geweſen, 1841 Kaplan in Kleve u. zugleich Religionslehrer am dor- tigen Gymnaſium. Dieſes Nebenamt bekleidete er bis 1852, wo er zum Abgeordneten zur zweiten Kammer gewählt wurde. Seit Oktober 1864 war er Pfarrer u. Schulinſpektor zu Dingden, wo er nach einer ſegens- reichen Wirkſamkeit am 30. Januar 1889 ſtarb.
S:
Bilder a. d. Kriegs- leben, 1846. – Erzählungen, 1847. – Grenadiere der alten Garde (Hiſtor. E.), 1847.
*Weſtemeyer, Joſeph,
geb. am 25. März 1877 zu Rhynern (Kreis Hamm, Weſtfalen) als der Sohn eines Lehrers, beſuchte die Schule daſelbſt, 1894–97 das Lehrerſeminar in Bü- ren und war ſeit Oſtern 1898 Lehrer in Hofſtede (Weſtfalen). Jm April 1902 legte er die Rektorenprüfung ab und wurde nach wenigen Jahren Rektor in Bochum, ſtarb aber ſchon infolge eines längeren Lungenleidens am 17. Mai 1911 in der Heilſtätte Holſterhauſen b. Werden.
S:
Duor- plui (Loſe Sk. aus dem weſtfäliſchen Dorfleben in ſauerländ. Mdt.), 1902.
*Weſtenberger, Bernhard,
* am 8. Jan. 1863 zu Frankfurt a. M., bezog 1880, um Naturwiſſenſchaften zu ſtu- dieren, die Univerſität Zürich u. war hier ſchon, durch Kinkels u. Scherrs Vorleſungen angeregt, literariſch tä- tig. Nachdem er in Baſel promoviert, wandte er ſich gänzlich ſchriftſtelle- riſcher Tätigkeit zu, die er in Stutt- gart, Mainz, Homburg v. d. H., Zwei- brücken und 1891–1904 als Redakteur der „Krefelder Zeitung“ in Krefeld ausübte. Jm Jahre 1886 gründete [Spaltenumbruch]
Weſt
er in Mainz die „Neuen poetiſchen Blätter“, die er auch nach ihrer Über- ſiedelung nach Frankfurt a. M. (1888) mit Ph. Berke herausgab. Jm Jahre 1904 ging er von Krefeld nach Leip- zig, um das Amt eines General-Sekre- tärs des nationalliberalen Landes- vereins für das Königreich Sachſen zu übernehmen.
S:
Fein ſachte, Herr Suſemann (Schw.), 1887. – Jung- Schön-Blond-Fridolins Sängerfahrt (Sat. Ge.), 1887. – Wie es ſo kam (Sk. u. Geſchn.), 1909.
*Weſtenhöffer, Johannes,
geb. am 23. Juni 1847 in Weißenburg im Elſaß, beſuchte daſelbſt bis zum 14. Jahre die Volksſchule und kam dann zu ſeinem Onkel, einem Tiſchler, in die Lehre. Der damalige Komman- dant der Feſtung intereſſierte ſich für den aufgeweckten Knaben und ver- anlaßte es, daß er auf das Gymna- ſium geſchickt wurde. Schon nach vier Jahren verließ er dasſelbe mit dem Zeugnis der Reife, ſo daß er alſo durchſchnittlich jährlich zwei Klaſſen abſolvierte. 1867 war W. maitre d’étude am Gymnaſium in Hagenau, ging 1868 nach Paris ins Kloſter, um ſich auf den geiſtlichen Stand vorzu- bereiten, verließ dasſelbe aber noch in dem nämlichen Jahre und ließ ſich 1869 in Grünſtadt in der Rheinpfalz als Sprachlehrer nieder. Nach Ab- ſolvierung der Staatsprüfung in München trat er im Frühjahr 1870 in Ansbach in den bayeriſchen und 1872 in den reichsländiſchen Schul- dienſt. Hier wirkte er bis 1883 am Progymnaſium in Thann und von da ab am Gymnaſium in ſeiner Va- terſtadt Weißenburg, wo er am 26. Auguſt 1904 ſtarb. Von 1889–91 gab er das „Elſaß-Lothringiſche Sonn- tagsblatt“ heraus, und von 1892 bis zu ſeinem Tode leitete er als Nach- folger des bekannten elſäſſiſchen Dich- ters Daniel Hirtz (ſ. d.!) den „Hin- kenden Boten am Rhein“. Außer einer Reihe pädagogiſch-ſprachlicher
*
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[412/0416]
Weſt
Weſt
Weſtarp, Heinrich Anton Maria,
wurde am 3. Jan. 1816 zu Roxel in
Weſtfalen geboren, beſuchte das Pau-
liniſche Gymnaſium in Münſter, ſtu-
dierte daſelbſt Philoſophie u. Theo-
logie, empfing am 25. Mai 1839 die
Prieſterweihe u. wurde, nachdem er
zwei Jahre lang Hauslehrer beim
Reichsfreiherrn von Oer zu Engel-
borg geweſen, 1841 Kaplan in Kleve
u. zugleich Religionslehrer am dor-
tigen Gymnaſium. Dieſes Nebenamt
bekleidete er bis 1852, wo er zum
Abgeordneten zur zweiten Kammer
gewählt wurde. Seit Oktober 1864
war er Pfarrer u. Schulinſpektor zu
Dingden, wo er nach einer ſegens-
reichen Wirkſamkeit am 30. Januar
1889 ſtarb.
S: Bilder a. d. Kriegs-
leben, 1846. – Erzählungen, 1847. –
Grenadiere der alten Garde (Hiſtor.
E.), 1847.
*Weſtemeyer, Joſeph, geb. am
25. März 1877 zu Rhynern (Kreis
Hamm, Weſtfalen) als der Sohn eines
Lehrers, beſuchte die Schule daſelbſt,
1894–97 das Lehrerſeminar in Bü-
ren und war ſeit Oſtern 1898 Lehrer
in Hofſtede (Weſtfalen). Jm April
1902 legte er die Rektorenprüfung
ab und wurde nach wenigen Jahren
Rektor in Bochum, ſtarb aber ſchon
infolge eines längeren Lungenleidens
am 17. Mai 1911 in der Heilſtätte
Holſterhauſen b. Werden.
S: Duor-
plui (Loſe Sk. aus dem weſtfäliſchen
Dorfleben in ſauerländ. Mdt.), 1902.
*Weſtenberger, Bernhard, * am
8. Jan. 1863 zu Frankfurt a. M., bezog
1880, um Naturwiſſenſchaften zu ſtu-
dieren, die Univerſität Zürich u. war
hier ſchon, durch Kinkels u. Scherrs
Vorleſungen angeregt, literariſch tä-
tig. Nachdem er in Baſel promoviert,
wandte er ſich gänzlich ſchriftſtelle-
riſcher Tätigkeit zu, die er in Stutt-
gart, Mainz, Homburg v. d. H., Zwei-
brücken und 1891–1904 als Redakteur
der „Krefelder Zeitung“ in Krefeld
ausübte. Jm Jahre 1886 gründete
er in Mainz die „Neuen poetiſchen
Blätter“, die er auch nach ihrer Über-
ſiedelung nach Frankfurt a. M. (1888)
mit Ph. Berke herausgab. Jm Jahre
1904 ging er von Krefeld nach Leip-
zig, um das Amt eines General-Sekre-
tärs des nationalliberalen Landes-
vereins für das Königreich Sachſen
zu übernehmen.
S: Fein ſachte, Herr
Suſemann (Schw.), 1887. – Jung-
Schön-Blond-Fridolins Sängerfahrt
(Sat. Ge.), 1887. – Wie es ſo kam
(Sk. u. Geſchn.), 1909.
*Weſtenhöffer, Johannes, geb.
am 23. Juni 1847 in Weißenburg im
Elſaß, beſuchte daſelbſt bis zum 14.
Jahre die Volksſchule und kam dann
zu ſeinem Onkel, einem Tiſchler, in
die Lehre. Der damalige Komman-
dant der Feſtung intereſſierte ſich für
den aufgeweckten Knaben und ver-
anlaßte es, daß er auf das Gymna-
ſium geſchickt wurde. Schon nach vier
Jahren verließ er dasſelbe mit dem
Zeugnis der Reife, ſo daß er alſo
durchſchnittlich jährlich zwei Klaſſen
abſolvierte. 1867 war W. maitre
d’étude am Gymnaſium in Hagenau,
ging 1868 nach Paris ins Kloſter, um
ſich auf den geiſtlichen Stand vorzu-
bereiten, verließ dasſelbe aber noch
in dem nämlichen Jahre und ließ ſich
1869 in Grünſtadt in der Rheinpfalz
als Sprachlehrer nieder. Nach Ab-
ſolvierung der Staatsprüfung in
München trat er im Frühjahr 1870
in Ansbach in den bayeriſchen und
1872 in den reichsländiſchen Schul-
dienſt. Hier wirkte er bis 1883 am
Progymnaſium in Thann und von
da ab am Gymnaſium in ſeiner Va-
terſtadt Weißenburg, wo er am 26.
Auguſt 1904 ſtarb. Von 1889–91 gab
er das „Elſaß-Lothringiſche Sonn-
tagsblatt“ heraus, und von 1892 bis
zu ſeinem Tode leitete er als Nach-
folger des bekannten elſäſſiſchen Dich-
ters Daniel Hirtz (ſ. d.!) den „Hin-
kenden Boten am Rhein“. Außer
einer Reihe pädagogiſch-ſprachlicher
*
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 412. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/416>, abgerufen am 04.03.2025.
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