geboren am 6. August 1851 in Donauwörth, Dr. phil., Professor, Privatgelehrter, lebt (1898) in Wiesbaden, (1900) in Ba- den-Baden, seit 1905 in Rohrbach bei Heidelberg.
S:
Kaiser Otto III. (Dr.), 1902. - Semiramis (Dr.), 1905.
Wenck, Woldemar Bernhard,
geb. am 9. April 1819 in Leipzig, besuchte nach mehrjährigem Privatunterricht das Thomasgymnasium seiner Vater- stadt und widmete sich 1837-42 an den Universitäten Leipzig, Berlin u. Heidelberg dem Studium der Ge- schichte. Jn den folgenden Jahren war er vielfach durch Gesundheits- störungen in seinen Arbeiten gehin- dert: erst 1851 trat er mit dem Werke "Das fränkische Reich nach dem Ver- trage in Verdun" an die Öffentlich- keit, und 1852 habilitierte er sich an der Universität Leipzig für Geschichte. Jm Jahre 1855 wurde er außer- ordentl. und 1878 ordentl. Honorar- professor daselbst. Sein Arbeitsge- biet war in erster Linie das frühere deutsche Mittelalter, dann auch die Reformationszeit u. die Zeit Fried- richs des Großen. Jm Jahre 1902 zog er sich in den Ruhestand zurück, und am 8. Dezbr. 1905 starb er in Klitzschen bei Torgau. Außer mehre- ren historischen Werken veröffentlichte er
S:
Lose Blätter und leichte Ware (Ge.), 1877.
Wenckstern, Adolf
von, geb. am 3. Oktbr. 1862 zu Groß-Tippeln in Ostpreußen, absolvierte das Gymna- sium 1879 und widmete sich zunächst dem Militärdienst. Er war 1880-85 aktiver Offizier im Jnfanterie-Reg. Nr. 34, ging dann nach der Jnsel Sumatra und lebte hier in Deli bis 1890 als Pflanzer. Heimgekehrt, be- gann er seine Universitätsstudien in München, brachte sie in Berlin durch Promotion zum Dr. phil. zum Ab- schluß (1893) u. ging dann als Pro- fessor der Nationalökonomie und Fi- [Spaltenumbruch]
Wen
nanzwissenschaft an die Universität zu Tokio in Japan, wo er bis 1895 blieb. Jm folgenden Jahre habili- tierte er sich als Privatdozent in Berlin, wurde 1901 Titular-Pro- fessor, Ende 1904 außerordentl. Pro- fessor in Greifswald u. 1906 ordentl. Professor an der Universität Bres- lau.
S:
Auf Scholle u. Welle, 1.-3. A. 1900. - Jst er etwas? (Schsp.), 1902. - Heiligenblut (R.), 1909. - Jmme (R.), 1910.
*Wenckstern, Otto v.,
entstammte einer ostpreußischen Adelsfamilie u. wurde am 25. April 1819 zu Rawitsch geboren, wo sein Vater, ein Kämpfer in den Freiheitskriegen, als Haupt- mann in Garnison stand. Das Re- giment wurde bald darauf nach Schweidnitz versetzt, u. hier starb der Vater bereits 1822, worauf die Witwe in ihre Heimat an den Rhein zurück- kehrte und sich 1825 zum zweitenmal, mit dem Pastor Oelbermann, dem Vater des Dichters Hugo Oelber- mann, verheiratete. Otto v. W. war von Kindheit auf schwächlich u. wurde deshalb für die Landwirtschaft be- stimmt, obwohl seine geistige Bega- bung ihn mehr auf das Studium hinwies. Er besuchte die landwirt- schaftliche Lehranstalt in Wiesbaden u. hatte hier durch den Verkehr mit englischen Familien Gelegenheit, sich mit der englischen Sprache und Lite- ratur vertraut zu machen. Bald trat auch sein literarischer Beruf in den Vordergrund. Er studierte eine Zeit- lang in Bonn, ging dann als Redak- teur der "Bonner Zeitung" nach El- berfeld, während er sich privatim mit verschiedenen Übertragungen aus dem Englischen und mit andern poe- tischen Arbeiten befaßte. Durch seine Verheiratung mit einer jungen rei- chen Engländerin kam er nach Lon- don, wo er in der Redaktion der "Daily News" und später der "Ti- mes" tätig war, auch im Auftrage seines Blattes als Berichterstatter
*
[Spaltenumbruch]
Wel
Welzhofer, Heinrich,
geboren am 6. Auguſt 1851 in Donauwörth, Dr. phil., Profeſſor, Privatgelehrter, lebt (1898) in Wiesbaden, (1900) in Ba- den-Baden, ſeit 1905 in Rohrbach bei Heidelberg.
S:
Kaiſer Otto III. (Dr.), 1902. – Semiramis (Dr.), 1905.
Wenck, Woldemar Bernhard,
geb. am 9. April 1819 in Leipzig, beſuchte nach mehrjährigem Privatunterricht das Thomasgymnaſium ſeiner Vater- ſtadt und widmete ſich 1837–42 an den Univerſitäten Leipzig, Berlin u. Heidelberg dem Studium der Ge- ſchichte. Jn den folgenden Jahren war er vielfach durch Geſundheits- ſtörungen in ſeinen Arbeiten gehin- dert: erſt 1851 trat er mit dem Werke „Das fränkiſche Reich nach dem Ver- trage in Verdun“ an die Öffentlich- keit, und 1852 habilitierte er ſich an der Univerſität Leipzig für Geſchichte. Jm Jahre 1855 wurde er außer- ordentl. und 1878 ordentl. Honorar- profeſſor daſelbſt. Sein Arbeitsge- biet war in erſter Linie das frühere deutſche Mittelalter, dann auch die Reformationszeit u. die Zeit Fried- richs des Großen. Jm Jahre 1902 zog er ſich in den Ruheſtand zurück, und am 8. Dezbr. 1905 ſtarb er in Klitzſchen bei Torgau. Außer mehre- ren hiſtoriſchen Werken veröffentlichte er
S:
Loſe Blätter und leichte Ware (Ge.), 1877.
Wenckſtern, Adolf
von, geb. am 3. Oktbr. 1862 zu Groß-Tippeln in Oſtpreußen, abſolvierte das Gymna- ſium 1879 und widmete ſich zunächſt dem Militärdienſt. Er war 1880–85 aktiver Offizier im Jnfanterie-Reg. Nr. 34, ging dann nach der Jnſel Sumatra und lebte hier in Deli bis 1890 als Pflanzer. Heimgekehrt, be- gann er ſeine Univerſitätsſtudien in München, brachte ſie in Berlin durch Promotion zum Dr. phil. zum Ab- ſchluß (1893) u. ging dann als Pro- feſſor der Nationalökonomie und Fi- [Spaltenumbruch]
Wen
nanzwiſſenſchaft an die Univerſität zu Tokio in Japan, wo er bis 1895 blieb. Jm folgenden Jahre habili- tierte er ſich als Privatdozent in Berlin, wurde 1901 Titular-Pro- feſſor, Ende 1904 außerordentl. Pro- feſſor in Greifswald u. 1906 ordentl. Profeſſor an der Univerſität Bres- lau.
S:
Auf Scholle u. Welle, 1.–3. A. 1900. – Jſt er etwas? (Schſp.), 1902. – Heiligenblut (R.), 1909. – Jmme (R.), 1910.
*Wenckſtern, Otto v.,
entſtammte einer oſtpreußiſchen Adelsfamilie u. wurde am 25. April 1819 zu Rawitſch geboren, wo ſein Vater, ein Kämpfer in den Freiheitskriegen, als Haupt- mann in Garniſon ſtand. Das Re- giment wurde bald darauf nach Schweidnitz verſetzt, u. hier ſtarb der Vater bereits 1822, worauf die Witwe in ihre Heimat an den Rhein zurück- kehrte und ſich 1825 zum zweitenmal, mit dem Paſtor Oelbermann, dem Vater des Dichters Hugo Oelber- mann, verheiratete. Otto v. W. war von Kindheit auf ſchwächlich u. wurde deshalb für die Landwirtſchaft be- ſtimmt, obwohl ſeine geiſtige Bega- bung ihn mehr auf das Studium hinwies. Er beſuchte die landwirt- ſchaftliche Lehranſtalt in Wiesbaden u. hatte hier durch den Verkehr mit engliſchen Familien Gelegenheit, ſich mit der engliſchen Sprache und Lite- ratur vertraut zu machen. Bald trat auch ſein literariſcher Beruf in den Vordergrund. Er ſtudierte eine Zeit- lang in Bonn, ging dann als Redak- teur der „Bonner Zeitung“ nach El- berfeld, während er ſich privatim mit verſchiedenen Übertragungen aus dem Engliſchen und mit andern poe- tiſchen Arbeiten befaßte. Durch ſeine Verheiratung mit einer jungen rei- chen Engländerin kam er nach Lon- don, wo er in der Redaktion der „Daily News“ und ſpäter der „Ti- mes“ tätig war, auch im Auftrage ſeines Blattes als Berichterſtatter
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Wel
Wen
Welzhofer, Heinrich, geboren am
6. Auguſt 1851 in Donauwörth, Dr.
phil., Profeſſor, Privatgelehrter, lebt
(1898) in Wiesbaden, (1900) in Ba-
den-Baden, ſeit 1905 in Rohrbach
bei Heidelberg.
S: Kaiſer Otto III.
(Dr.), 1902. – Semiramis (Dr.),
1905.
Wenck, Woldemar Bernhard, geb.
am 9. April 1819 in Leipzig, beſuchte
nach mehrjährigem Privatunterricht
das Thomasgymnaſium ſeiner Vater-
ſtadt und widmete ſich 1837–42 an
den Univerſitäten Leipzig, Berlin u.
Heidelberg dem Studium der Ge-
ſchichte. Jn den folgenden Jahren
war er vielfach durch Geſundheits-
ſtörungen in ſeinen Arbeiten gehin-
dert: erſt 1851 trat er mit dem Werke
„Das fränkiſche Reich nach dem Ver-
trage in Verdun“ an die Öffentlich-
keit, und 1852 habilitierte er ſich an
der Univerſität Leipzig für Geſchichte.
Jm Jahre 1855 wurde er außer-
ordentl. und 1878 ordentl. Honorar-
profeſſor daſelbſt. Sein Arbeitsge-
biet war in erſter Linie das frühere
deutſche Mittelalter, dann auch die
Reformationszeit u. die Zeit Fried-
richs des Großen. Jm Jahre 1902
zog er ſich in den Ruheſtand zurück,
und am 8. Dezbr. 1905 ſtarb er in
Klitzſchen bei Torgau. Außer mehre-
ren hiſtoriſchen Werken veröffentlichte
er
S: Loſe Blätter und leichte Ware
(Ge.), 1877.
Wenckſtern, Adolf von, geb. am
3. Oktbr. 1862 zu Groß-Tippeln in
Oſtpreußen, abſolvierte das Gymna-
ſium 1879 und widmete ſich zunächſt
dem Militärdienſt. Er war 1880–85
aktiver Offizier im Jnfanterie-Reg.
Nr. 34, ging dann nach der Jnſel
Sumatra und lebte hier in Deli bis
1890 als Pflanzer. Heimgekehrt, be-
gann er ſeine Univerſitätsſtudien in
München, brachte ſie in Berlin durch
Promotion zum Dr. phil. zum Ab-
ſchluß (1893) u. ging dann als Pro-
feſſor der Nationalökonomie und Fi-
nanzwiſſenſchaft an die Univerſität
zu Tokio in Japan, wo er bis 1895
blieb. Jm folgenden Jahre habili-
tierte er ſich als Privatdozent in
Berlin, wurde 1901 Titular-Pro-
feſſor, Ende 1904 außerordentl. Pro-
feſſor in Greifswald u. 1906 ordentl.
Profeſſor an der Univerſität Bres-
lau.
S: Auf Scholle u. Welle, 1.–3.
A. 1900. – Jſt er etwas? (Schſp.),
1902. – Heiligenblut (R.), 1909. –
Jmme (R.), 1910.
*Wenckſtern, Otto v., entſtammte
einer oſtpreußiſchen Adelsfamilie u.
wurde am 25. April 1819 zu Rawitſch
geboren, wo ſein Vater, ein Kämpfer
in den Freiheitskriegen, als Haupt-
mann in Garniſon ſtand. Das Re-
giment wurde bald darauf nach
Schweidnitz verſetzt, u. hier ſtarb der
Vater bereits 1822, worauf die Witwe
in ihre Heimat an den Rhein zurück-
kehrte und ſich 1825 zum zweitenmal,
mit dem Paſtor Oelbermann, dem
Vater des Dichters Hugo Oelber-
mann, verheiratete. Otto v. W. war
von Kindheit auf ſchwächlich u. wurde
deshalb für die Landwirtſchaft be-
ſtimmt, obwohl ſeine geiſtige Bega-
bung ihn mehr auf das Studium
hinwies. Er beſuchte die landwirt-
ſchaftliche Lehranſtalt in Wiesbaden
u. hatte hier durch den Verkehr mit
engliſchen Familien Gelegenheit, ſich
mit der engliſchen Sprache und Lite-
ratur vertraut zu machen. Bald trat
auch ſein literariſcher Beruf in den
Vordergrund. Er ſtudierte eine Zeit-
lang in Bonn, ging dann als Redak-
teur der „Bonner Zeitung“ nach El-
berfeld, während er ſich privatim
mit verſchiedenen Übertragungen aus
dem Engliſchen und mit andern poe-
tiſchen Arbeiten befaßte. Durch ſeine
Verheiratung mit einer jungen rei-
chen Engländerin kam er nach Lon-
don, wo er in der Redaktion der
„Daily News“ und ſpäter der „Ti-
mes“ tätig war, auch im Auftrage
ſeines Blattes als Berichterſtatter
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 391. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/395>, abgerufen am 04.03.2025.
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