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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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[Spaltenumbruch]

Wan
dem Vaterhauſe fort, um Schauſpie-
ler zu werden. Freilich erntete er
auf dieſer Laufbahn keine Lorbeeren,
wohl aber erwarb er ſich ſpäter durch
ſeine Dramen „Lord Strafford“ und
„Die Abtrünnigen“ einen geachteten
Namen als dramatiſcher Dichter, u.
berechtigten dieſe Leiſtungen zu gro-
ßen Erwartungen. Doch ſtarb der
Dichter bereits am 1. Februar 1848
zu München.

S:

Dramatiſches, 1848
[Jnhalt: Noy u. ſeine Söhne (Dr.),
– Strafford (Hiſt. Tr.)]. – Die Ab-
trünnigen (Dr.), 1845.

Wannenmacher, Franz Xaver,


pſeudon. Franz von Aubingen,
wurde am 8. Mai 1839 zu Owingen
in Hohenzollern geboren, bildete ſich
zum Volksſchullehrer aus und wurde
dann Hilfslehrer in Oſtrach. Um ſich
für das Reallehramt vorzubereiten,
weilte er längere Zeit in Lauſanne
und danach in London, mußte aber
hier ſeine Stellung infolge des Krie-
ges von 1870 aufgeben. Nach Ab-
ſolvierung der betreffenden Prüfun-
gen wurde er 1872 als Lehrer für
neuere Sprachen am Realgymnaſium
in Köln angeſtellt und wirkte dort
bis 1885, wo er in den Ruheſtand
trat. Er lebte in der Folge in Sig-
maringen, in Haigerloch, gründete
hier eine Privatſchule, die aber auf
Anordnung des Miniſters v. Zedlitz-
Trützſchler geſchloſſen wurde, ſiedelte
dann nach Straßburg i. E. über, wo
er Vorleſungen hörte und ſich 1894
die Würde eines Dr. phil. erwarb,
lebte ſpäter in Gengenbach in Baden
und in Hechingen, wo er ſeine beiden
Luſtſpiele, in denen er eigene Erleb-
niſſe verarbeitet hatte, zur Auffüh-
rung brachte, und ſiedelte kurz vor
ſeinem Tode wieder nach Straßburg
i. E. über, um nochmals Vorleſungen
an der Univerſität zu hören. Dort
ſtarb er am 21. Oktbr. 1904. – Außer
mehreren Jugendſchriften, Überſetzun-
gen u. fremdſprachlichen Hilfsbüchern
veröffentlichte er

S:

Die Griſeldis-
[Spaltenumbruch]

War
ſage auf der iberiſchen Halbinſel,
1895. – Ohne Titel (Lſp.), 1897. –
Fürſt Krapotkin (Lſp.), 1897.

*Wantalowicz, Oskar E.,

geb.
am 28. Auguſt 1865 in Jſtvandy
(Ungarn) als der Sohn des k. k. Evi-
denzhaltungs-Obergeometers Boles-
law W., verbrachte ſeine Kindheit
infolge des häufigen Wohnſitzwech-
ſels des Vaters in den verſchiedenſten
Orten von Ungarn, Kärnten und
Steiermark, beſuchte die Volksſchule
in Klagenfurt u. Troppau, ſeit 1877
die Unterrealſchule in Wien, mußte
aber ſeine Schulſtudien bald aufgeben,
da ſein Vater 1886 ſtarb, und ſich
auf autodidaktiſchem Wege weiterbil-
den. Nach Beendigung ſeiner Mili-
tärdienſtzeit wurde er 1889 Beamter
der k. k. privil. Öſterreich. Verſiche-
rungsgeſellſchaft „Donau“, bei wel-
cher er noch jetzt als Abteilungs-
Vorſtand dient.

S:

Neſſeln u. Blü-
ten (Humor. und ſatir. Ge.), 1901. –
Aus der Spottvogelſchau, 1907.

*Warburg, Emilie von,

pſeudon.
Emilie Erhard, wurde als das
älteſte Kind des Huſarenoffiziers
Freiherrn Julius von der Goltz
am 2. April 1833 in Danzig geboren
und wurde daſelbſt im elterlichen
Hauſe mit ihren ſieben Schweſtern
durch Gouvernanten erzogen. Jn
Königsberg, wohin ihr Vater als
Adjutant des Generals Grafen zu
Dohna verſetzt worden war, verlebte
ſie ſchöne und glückliche Jugendjahre.
Dann kam ſie nach Berlin, wohin
ihr Vater als Major im Generalſtabe
berufen ward, und wo dieſer 1856
ſtarb. Friedrich Wilhelm IV. er-
nannte darauf E. v. d. Goltz zur Hof-
dame der Prinzeſſin Friedrich Karl
von Preußen, und an dem Hofe des
Prinzen Friedrich Karl lernte ſie den
königl. Kammerherrn, Major a. D.,
Georg von Warburg kennen, mit dem
ſie ſich 1863 vermählte. Jhr Gatte
wurde 1866 wieder aktiv, infolge des
Feldzuges aber invalide und ſtarb

*

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 324. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/328>, abgerufen am 07.01.2025.