Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>


[Spaltenumbruch]

Ros
(1 Akt). - Der balzende Auerhahn
(Schsp.) - Die im Schatten leben
(Dr.) - Kater Lampe (Kom.) - Die
Hoffnung des Vaganten (Fragment).
- Prinz Friedrich (Fragm.)]

*Rosenthal, Hermann,

wurde am
18. Januar 1837 zu Magdeburg als
der Sohn eines Kaufmanns geboren.
Dieser, ein gebildeter Mann, der sich
ursprünglich dem Baufach gewidmet
hatte und nur durch Verhältnisse in
seinen späteren Beruf hineingeraten
war, weckte frühzeitig in dem Kna-
ben den Sinn für Sprachen und
Musik, und dieser hatte bereits den
Plan gefaßt, sich ausschließlich der
Musik zu widmen. Da starb der Vater
1849, u. durch verkehrte Anschauungs-
weise seiner Verwandten und seines
Vormundes gezwungen, mußte Her-
mann diesen Plan aufgeben. Doch
gegen den Beruf eines Kaufmanns,
den man ihm aufdringen wollte,
sträubte sich sein Jnneres. Er wurde,
nachdem er in Berlin seine Bildung
vollendet, Schriftsteller und ist dies
unter mannigfachen Entbehrungen u.
trotz mancher herben Schicksalsschläge
mit großer Freudigkeit geblieben. Er
hat seinen Wohnsitz in Berlin beibe-
halten und ist daselbst im Juni 1896
gestorben.

S:

Adonis (Schsp.), 1870.
- Enghien (Tr.), 1870. - Jnkognito
(Schsp.), 1870. - Dalmar (Dr.), 1877.
- Das Vaterland ruft (Schsp.), 1871.
- Jougou (Schsp.), 1875. - Frauen-
lob (Sat. Ep.), 1887. - Lerches wilde
Geschichten (Hum. u. Sat.), 1887. -
Ein Kuß (Lsp.), 1894. - Der keusche
Joseph (Romanglosse), 1894.

Rosenthal, Hermann,

geb. am
6. Oktober 1843 zu Friedrichstadt in
Kurland, begann schon in seinem 16.
Jahre für deutsche und deutsch-rus-
sische Zeitungen zu arbeiten und über-
setzte mehrere größere Gedichte des
hervorragendsten Dichters der moder-
nen russischen Literatur, Nekrassow,
und anderer russischer Dichter. Jm
Jahre 1878 begründete er in Kiew
[Spaltenumbruch]

Ros
das russische Tageblatt "Saria".
Drei Jahre später kam R. nach Neu-
york, wo er erst eine Buchhandlung
und Buchdruckerei betrieb und dann
mit Konrad Nies (s. d.!) die "Deutsch-
amerikanische Dichtung" herausgab.
Seit einigen Jahren ist er Sekretär
der Baron Hirschschen Gesellschaft zur
Unterstützung der aus Rußland ver-
triebenen Juden.

S:

Gedichte, 1868.
- Das Lied der Lieder (a. d. hebräisch.
Urtext in deutsche Reime gebracht),
1893. - Worte des Sammlers (Kohe-
leth; a. d. hebräisch. Urtext zum ersten-
mal in deutsche Reime gebracht), 1885.
2. A. 1893.

*Rosenthal-Bonin, Hugo,


wurde am 14. Oktbr. 1840 in Palermo
von deutschen Eltern (n. a. in Berlin)
geboren, studierte in Berlin Natur-
wissenschaften und Medizin, später
Philosophie, bis ihn die Verhältnisse
in den Handelsstand drängten und
ihn veranlaßten, nach Amerika aus-
zuwandern. Seine medizinischen
Kenntnisse setzten ihn in den Stand,
als Schiffsarzt zu fungieren, und als
solcher machte er größere Reisen, die
ihn nach Norwegen, Spanien, Jta-
lien, Griechenland, Kalifornien und
Japan führten. Ein geschäftliches
Unternehmen brachte ihn nach Berlin
zurück, wo er, etwa 30 Jahre alt,
Muße fand, aus der Fülle seiner Ein-
drücke und Erlebnisse in fremden
Ländern kleine und größere Erzäh-
lungen zu gestalten. Jm Jahre 1872
trat er in die Redaktion von "Über
Land und Meer" in Stuttgart ein.
20 Jahre war er teils an dieser, teils
an anderen Zeitschriften des Hack-
länderschen Verlags ("Jllustrierte
Welt", "Romanzeitung aller Natio-
nen", "Vom Fels zum Meer") redak-
tionell beteiligt und lebte dann als
unabhängiger Schriftsteller in Stutt-
gart, wo er am 7. April 1897 starb.

S:

Ein heiteres Buch (Miniaturlust-
spiele), 1867 [Jnhalt: Eine Abnei-
gung (Dram. Scherz). - Des Königs

*


[Spaltenumbruch]

Roſ
(1 Akt). – Der balzende Auerhahn
(Schſp.) – Die im Schatten leben
(Dr.) – Kater Lampe (Kom.) – Die
Hoffnung des Vaganten (Fragment).
– Prinz Friedrich (Fragm.)]

*Roſenthal, Hermann,

wurde am
18. Januar 1837 zu Magdeburg als
der Sohn eines Kaufmanns geboren.
Dieſer, ein gebildeter Mann, der ſich
urſprünglich dem Baufach gewidmet
hatte und nur durch Verhältniſſe in
ſeinen ſpäteren Beruf hineingeraten
war, weckte frühzeitig in dem Kna-
ben den Sinn für Sprachen und
Muſik, und dieſer hatte bereits den
Plan gefaßt, ſich ausſchließlich der
Muſik zu widmen. Da ſtarb der Vater
1849, u. durch verkehrte Anſchauungs-
weiſe ſeiner Verwandten und ſeines
Vormundes gezwungen, mußte Her-
mann dieſen Plan aufgeben. Doch
gegen den Beruf eines Kaufmanns,
den man ihm aufdringen wollte,
ſträubte ſich ſein Jnneres. Er wurde,
nachdem er in Berlin ſeine Bildung
vollendet, Schriftſteller und iſt dies
unter mannigfachen Entbehrungen u.
trotz mancher herben Schickſalsſchläge
mit großer Freudigkeit geblieben. Er
hat ſeinen Wohnſitz in Berlin beibe-
halten und iſt daſelbſt im Juni 1896
geſtorben.

S:

Adonis (Schſp.), 1870.
– Enghien (Tr.), 1870. – Jnkognito
(Schſp.), 1870. – Dalmar (Dr.), 1877.
– Das Vaterland ruft (Schſp.), 1871.
– Jougou (Schſp.), 1875. – Frauen-
lob (Sat. Ep.), 1887. – Lerches wilde
Geſchichten (Hum. u. Sat.), 1887. –
Ein Kuß (Lſp.), 1894. – Der keuſche
Joſeph (Romangloſſe), 1894.

Roſenthal, Hermann,

geb. am
6. Oktober 1843 zu Friedrichſtadt in
Kurland, begann ſchon in ſeinem 16.
Jahre für deutſche und deutſch-ruſ-
ſiſche Zeitungen zu arbeiten und über-
ſetzte mehrere größere Gedichte des
hervorragendſten Dichters der moder-
nen ruſſiſchen Literatur, Nekraſſow,
und anderer ruſſiſcher Dichter. Jm
Jahre 1878 begründete er in Kiew
[Spaltenumbruch]

Roſ
das ruſſiſche Tageblatt „Saria“.
Drei Jahre ſpäter kam R. nach Neu-
york, wo er erſt eine Buchhandlung
und Buchdruckerei betrieb und dann
mit Konrad Nies (ſ. d.!) die „Deutſch-
amerikaniſche Dichtung“ herausgab.
Seit einigen Jahren iſt er Sekretär
der Baron Hirſchſchen Geſellſchaft zur
Unterſtützung der aus Rußland ver-
triebenen Juden.

S:

Gedichte, 1868.
– Das Lied der Lieder (a. d. hebräiſch.
Urtext in deutſche Reime gebracht),
1893. – Worte des Sammlers (Kohe-
leth; a. d. hebräiſch. Urtext zum erſten-
mal in deutſche Reime gebracht), 1885.
2. A. 1893.

*Roſenthal-Bonin, Hugo,


wurde am 14. Oktbr. 1840 in Palermo
von deutſchen Eltern (n. a. in Berlin)
geboren, ſtudierte in Berlin Natur-
wiſſenſchaften und Medizin, ſpäter
Philoſophie, bis ihn die Verhältniſſe
in den Handelsſtand drängten und
ihn veranlaßten, nach Amerika aus-
zuwandern. Seine mediziniſchen
Kenntniſſe ſetzten ihn in den Stand,
als Schiffsarzt zu fungieren, und als
ſolcher machte er größere Reiſen, die
ihn nach Norwegen, Spanien, Jta-
lien, Griechenland, Kalifornien und
Japan führten. Ein geſchäftliches
Unternehmen brachte ihn nach Berlin
zurück, wo er, etwa 30 Jahre alt,
Muße fand, aus der Fülle ſeiner Ein-
drücke und Erlebniſſe in fremden
Ländern kleine und größere Erzäh-
lungen zu geſtalten. Jm Jahre 1872
trat er in die Redaktion von „Über
Land und Meer“ in Stuttgart ein.
20 Jahre war er teils an dieſer, teils
an anderen Zeitſchriften des Hack-
länderſchen Verlags („Jlluſtrierte
Welt“, „Romanzeitung aller Natio-
nen“, „Vom Fels zum Meer“) redak-
tionell beteiligt und lebte dann als
unabhängiger Schriftſteller in Stutt-
gart, wo er am 7. April 1897 ſtarb.

S:

Ein heiteres Buch (Miniaturluſt-
ſpiele), 1867 [Jnhalt: Eine Abnei-
gung (Dram. Scherz). – Des Königs

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <div type="bibliography" n="2">
          <p><pb facs="#f0057" n="53"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Ro&#x017F;</hi></fw><lb/>
(1 Akt). &#x2013; Der balzende Auerhahn<lb/>
(Sch&#x017F;p.) &#x2013; Die im Schatten leben<lb/>
(Dr.) &#x2013; Kater Lampe (Kom.) &#x2013; Die<lb/>
Hoffnung des Vaganten (Fragment).<lb/>
&#x2013; Prinz Friedrich (Fragm.)]</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName>*<hi rendition="#b">Ro&#x017F;enthal,</hi> Hermann,</persName>
        </head>
        <p> wurde am<lb/>
18. Januar 1837 zu Magdeburg als<lb/>
der Sohn eines Kaufmanns geboren.<lb/>
Die&#x017F;er, ein gebildeter Mann, der &#x017F;ich<lb/>
ur&#x017F;prünglich dem Baufach gewidmet<lb/>
hatte und nur durch Verhältni&#x017F;&#x017F;e in<lb/>
&#x017F;einen &#x017F;päteren Beruf hineingeraten<lb/>
war, weckte frühzeitig in dem Kna-<lb/>
ben den Sinn für Sprachen und<lb/>
Mu&#x017F;ik, und die&#x017F;er hatte bereits den<lb/>
Plan gefaßt, &#x017F;ich aus&#x017F;chließlich der<lb/>
Mu&#x017F;ik zu widmen. Da &#x017F;tarb der Vater<lb/>
1849, u. durch verkehrte An&#x017F;chauungs-<lb/>
wei&#x017F;e &#x017F;einer Verwandten und &#x017F;eines<lb/>
Vormundes gezwungen, mußte Her-<lb/>
mann die&#x017F;en Plan aufgeben. Doch<lb/>
gegen den Beruf eines Kaufmanns,<lb/>
den man ihm aufdringen wollte,<lb/>
&#x017F;träubte &#x017F;ich &#x017F;ein Jnneres. Er wurde,<lb/>
nachdem er in Berlin &#x017F;eine Bildung<lb/>
vollendet, Schrift&#x017F;teller und i&#x017F;t dies<lb/>
unter mannigfachen Entbehrungen u.<lb/>
trotz mancher herben Schick&#x017F;als&#x017F;chläge<lb/>
mit großer Freudigkeit geblieben. Er<lb/>
hat &#x017F;einen Wohn&#x017F;itz in Berlin beibe-<lb/>
halten und i&#x017F;t da&#x017F;elb&#x017F;t im Juni 1896<lb/>
ge&#x017F;torben. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>Adonis (Sch&#x017F;p.), 1870.<lb/>
&#x2013; Enghien (Tr.), 1870. &#x2013; Jnkognito<lb/>
(Sch&#x017F;p.), 1870. &#x2013; Dalmar (Dr.), 1877.<lb/>
&#x2013; Das Vaterland ruft (Sch&#x017F;p.), 1871.<lb/>
&#x2013; Jougou (Sch&#x017F;p.), 1875. &#x2013; Frauen-<lb/>
lob (Sat. Ep.), 1887. &#x2013; Lerches wilde<lb/>
Ge&#x017F;chichten (Hum. u. Sat.), 1887. &#x2013;<lb/>
Ein Kuß (L&#x017F;p.), 1894. &#x2013; Der keu&#x017F;che<lb/>
Jo&#x017F;eph (Romanglo&#x017F;&#x017F;e), 1894.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Ro&#x017F;enthal,</hi> Hermann,</persName>
        </head>
        <p> geb. am<lb/>
6. Oktober 1843 zu Friedrich&#x017F;tadt in<lb/>
Kurland, begann &#x017F;chon in &#x017F;einem 16.<lb/>
Jahre für deut&#x017F;che und deut&#x017F;ch-ru&#x017F;-<lb/>
&#x017F;i&#x017F;che Zeitungen zu arbeiten und über-<lb/>
&#x017F;etzte mehrere größere Gedichte des<lb/>
hervorragend&#x017F;ten Dichters der moder-<lb/>
nen ru&#x017F;&#x017F;i&#x017F;chen Literatur, Nekra&#x017F;&#x017F;ow,<lb/>
und anderer ru&#x017F;&#x017F;i&#x017F;cher Dichter. Jm<lb/>
Jahre 1878 begründete er in Kiew<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Ro&#x017F;</hi></fw><lb/>
das ru&#x017F;&#x017F;i&#x017F;che Tageblatt &#x201E;Saria&#x201C;.<lb/>
Drei Jahre &#x017F;päter kam R. nach Neu-<lb/>
york, wo er er&#x017F;t eine Buchhandlung<lb/>
und Buchdruckerei betrieb und dann<lb/>
mit Konrad Nies (&#x017F;. d.!) die &#x201E;Deut&#x017F;ch-<lb/>
amerikani&#x017F;che Dichtung&#x201C; herausgab.<lb/>
Seit einigen Jahren i&#x017F;t er Sekretär<lb/>
der Baron Hir&#x017F;ch&#x017F;chen Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft zur<lb/>
Unter&#x017F;tützung der aus Rußland ver-<lb/>
triebenen Juden. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>Gedichte, 1868.<lb/>
&#x2013; Das Lied der Lieder (a. d. hebräi&#x017F;ch.<lb/>
Urtext in deut&#x017F;che Reime gebracht),<lb/>
1893. &#x2013; Worte des Sammlers (Kohe-<lb/>
leth; a. d. hebräi&#x017F;ch. Urtext zum er&#x017F;ten-<lb/>
mal in deut&#x017F;che Reime gebracht), 1885.<lb/>
2. A. 1893.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName>*<hi rendition="#b">Ro&#x017F;enthal-Bonin,</hi> Hugo,</persName>
        </head>
        <p><lb/>
wurde am 14. Oktbr. 1840 in Palermo<lb/>
von deut&#x017F;chen Eltern (n. a. in Berlin)<lb/>
geboren, &#x017F;tudierte in Berlin Natur-<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften und Medizin, &#x017F;päter<lb/>
Philo&#x017F;ophie, bis ihn die Verhältni&#x017F;&#x017F;e<lb/>
in den Handels&#x017F;tand drängten und<lb/>
ihn veranlaßten, nach Amerika aus-<lb/>
zuwandern. Seine medizini&#x017F;chen<lb/>
Kenntni&#x017F;&#x017F;e &#x017F;etzten ihn in den Stand,<lb/>
als Schiffsarzt zu fungieren, und als<lb/>
&#x017F;olcher machte er größere Rei&#x017F;en, die<lb/>
ihn nach Norwegen, Spanien, Jta-<lb/>
lien, Griechenland, Kalifornien und<lb/>
Japan führten. Ein ge&#x017F;chäftliches<lb/>
Unternehmen brachte ihn nach Berlin<lb/>
zurück, wo er, etwa 30 Jahre alt,<lb/>
Muße fand, aus der Fülle &#x017F;einer Ein-<lb/>
drücke und Erlebni&#x017F;&#x017F;e in fremden<lb/>
Ländern kleine und größere Erzäh-<lb/>
lungen zu ge&#x017F;talten. Jm Jahre 1872<lb/>
trat er in die Redaktion von &#x201E;Über<lb/>
Land und Meer&#x201C; in Stuttgart ein.<lb/>
20 Jahre war er teils an die&#x017F;er, teils<lb/>
an anderen Zeit&#x017F;chriften des Hack-<lb/>
länder&#x017F;chen Verlags (&#x201E;Jllu&#x017F;trierte<lb/>
Welt&#x201C;, &#x201E;Romanzeitung aller Natio-<lb/>
nen&#x201C;, &#x201E;Vom Fels zum Meer&#x201C;) redak-<lb/>
tionell beteiligt und lebte dann als<lb/>
unabhängiger Schrift&#x017F;teller in Stutt-<lb/>
gart, wo er am 7. April 1897 &#x017F;tarb.<lb/></p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>Ein heiteres Buch (Miniaturlu&#x017F;t-<lb/>
&#x017F;piele), 1867 [Jnhalt: Eine Abnei-<lb/>
gung (Dram. Scherz). &#x2013; Des Königs<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[53/0057] Roſ Roſ (1 Akt). – Der balzende Auerhahn (Schſp.) – Die im Schatten leben (Dr.) – Kater Lampe (Kom.) – Die Hoffnung des Vaganten (Fragment). – Prinz Friedrich (Fragm.)] *Roſenthal, Hermann, wurde am 18. Januar 1837 zu Magdeburg als der Sohn eines Kaufmanns geboren. Dieſer, ein gebildeter Mann, der ſich urſprünglich dem Baufach gewidmet hatte und nur durch Verhältniſſe in ſeinen ſpäteren Beruf hineingeraten war, weckte frühzeitig in dem Kna- ben den Sinn für Sprachen und Muſik, und dieſer hatte bereits den Plan gefaßt, ſich ausſchließlich der Muſik zu widmen. Da ſtarb der Vater 1849, u. durch verkehrte Anſchauungs- weiſe ſeiner Verwandten und ſeines Vormundes gezwungen, mußte Her- mann dieſen Plan aufgeben. Doch gegen den Beruf eines Kaufmanns, den man ihm aufdringen wollte, ſträubte ſich ſein Jnneres. Er wurde, nachdem er in Berlin ſeine Bildung vollendet, Schriftſteller und iſt dies unter mannigfachen Entbehrungen u. trotz mancher herben Schickſalsſchläge mit großer Freudigkeit geblieben. Er hat ſeinen Wohnſitz in Berlin beibe- halten und iſt daſelbſt im Juni 1896 geſtorben. S: Adonis (Schſp.), 1870. – Enghien (Tr.), 1870. – Jnkognito (Schſp.), 1870. – Dalmar (Dr.), 1877. – Das Vaterland ruft (Schſp.), 1871. – Jougou (Schſp.), 1875. – Frauen- lob (Sat. Ep.), 1887. – Lerches wilde Geſchichten (Hum. u. Sat.), 1887. – Ein Kuß (Lſp.), 1894. – Der keuſche Joſeph (Romangloſſe), 1894. Roſenthal, Hermann, geb. am 6. Oktober 1843 zu Friedrichſtadt in Kurland, begann ſchon in ſeinem 16. Jahre für deutſche und deutſch-ruſ- ſiſche Zeitungen zu arbeiten und über- ſetzte mehrere größere Gedichte des hervorragendſten Dichters der moder- nen ruſſiſchen Literatur, Nekraſſow, und anderer ruſſiſcher Dichter. Jm Jahre 1878 begründete er in Kiew das ruſſiſche Tageblatt „Saria“. Drei Jahre ſpäter kam R. nach Neu- york, wo er erſt eine Buchhandlung und Buchdruckerei betrieb und dann mit Konrad Nies (ſ. d.!) die „Deutſch- amerikaniſche Dichtung“ herausgab. Seit einigen Jahren iſt er Sekretär der Baron Hirſchſchen Geſellſchaft zur Unterſtützung der aus Rußland ver- triebenen Juden. S: Gedichte, 1868. – Das Lied der Lieder (a. d. hebräiſch. Urtext in deutſche Reime gebracht), 1893. – Worte des Sammlers (Kohe- leth; a. d. hebräiſch. Urtext zum erſten- mal in deutſche Reime gebracht), 1885. 2. A. 1893. *Roſenthal-Bonin, Hugo, wurde am 14. Oktbr. 1840 in Palermo von deutſchen Eltern (n. a. in Berlin) geboren, ſtudierte in Berlin Natur- wiſſenſchaften und Medizin, ſpäter Philoſophie, bis ihn die Verhältniſſe in den Handelsſtand drängten und ihn veranlaßten, nach Amerika aus- zuwandern. Seine mediziniſchen Kenntniſſe ſetzten ihn in den Stand, als Schiffsarzt zu fungieren, und als ſolcher machte er größere Reiſen, die ihn nach Norwegen, Spanien, Jta- lien, Griechenland, Kalifornien und Japan führten. Ein geſchäftliches Unternehmen brachte ihn nach Berlin zurück, wo er, etwa 30 Jahre alt, Muße fand, aus der Fülle ſeiner Ein- drücke und Erlebniſſe in fremden Ländern kleine und größere Erzäh- lungen zu geſtalten. Jm Jahre 1872 trat er in die Redaktion von „Über Land und Meer“ in Stuttgart ein. 20 Jahre war er teils an dieſer, teils an anderen Zeitſchriften des Hack- länderſchen Verlags („Jlluſtrierte Welt“, „Romanzeitung aller Natio- nen“, „Vom Fels zum Meer“) redak- tionell beteiligt und lebte dann als unabhängiger Schriftſteller in Stutt- gart, wo er am 7. April 1897 ſtarb. S: Ein heiteres Buch (Miniaturluſt- ſpiele), 1867 [Jnhalt: Eine Abnei- gung (Dram. Scherz). – Des Königs *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/57
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/57>, abgerufen am 30.12.2024.