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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Röm
in dem Kontor eines Bankgeschäfts
eine Anstellung fand, die es ihm er-
möglichte, seine geistige Ausbildung
auf privatem Wege zu fördern. Jn
der Folge war er Buchhalter und Jn-
haber verschiedener kaufmännischen
Vertrauensstellungen. Jn Kitzingen
am Main, wo er als Bureauchef einer
größeren Weinhandlung tätig war,
erhielt er durch die Aufführungen
eines Münchener Ensemble unter
Emil Meßthaler die erste Anregung
zur dramatisch. Schriftstellerei (1894).
Gegenwärtig lebt er als Bücherrevisor
in Berlin.

S:

Die geheimnisvollen
Engländer (P.), 1894. - Jens Lorn-
sen (Dr.), 1898. - Jm Gewittersturm
(Dr.), 1899. - Kämpfende Armut
(Dr.), 1899. - O diese Kanaille und
anderes, 1906.

*Römer, Fritz,

geb. am 27. Juli
1849 in Tribsees in Pommern als
der Sohn eines Beamten, genoß da-
selbst den Schul- und Privatunter-
richt u. mußte sich dann, durch äußere
Verhältnisse gezwungen, dem Kauf-
mannsstande widmen. Jndessen
streifte er diese Fessel, sobald es ging,
wieder ab und wandte sich dem Lehr-
fache zu. Nachdem er Michaelis 1868
bis 1871 das Lehrerseminar in Franz-
burg besucht hatte, fand er als Leh-
rer Verwendung auf einem pommer-
schen Dorfe, danach in Barth und in
Grimmen. Von hier aus besuchte er
die Zentralturnanstalt in Berlin u.
wurde dann bald als Lehrer an die
gewerbliche Fortbildungsschule nach
Siegen in Westfalen berufen. Am
1. Oktbr. 1876 ging er als Seminar-
lehrer nach Hilchenbach und wurde
im Frühjahr 1881 in gleicher Eigen-
schaft nach Kyritz (Brandenburg) ver-
setzt. Nachdem er Ostern 1906 in den
Ruhestand getreten, bezog er später
sein Besitztum in Stolpsmühle bei
Kyritz.

S:

Lenzeslüfte (Hist. E.),
1899.

*Römer, Lina,

pseud. C. Lynar,
wurde am 29. Juli 1844 zu Olden-
[Spaltenumbruch]

Röm
burg als die jüngste Tochter des Prä-
sidenten Römer geboren, besuchte
durch eine ausgezeichnete häusliche
Erziehung auf das vielseitigste ange-
regt, die dortige Cäcilien-Schule und
vollendete ihre Schulbildung in den
Jahren 1859-60 in dem Pensionat
zu Droyßig bei Zeitz. Sie kehrte
dann in das Elternhaus nach Olden-
burg zurück und lebt noch jetzt daselbst.
Jhre schriftstellerische Laufbahn be-
trat sie im Jahre 1873 mit der Novelle
"Die Herrin von Perlenau", die ano-
nym in den "St. Galler Blättern"
erschien. Später schrieb sie für die
"Berliner Bürgerzeitung" und hat
seit 1878 mehrere ihrer Novellen in
Buchform veröffentlicht.

S:

Clotilde
(E.), 1878. - Ein Dorfkind in der
Stadt (E.), 1879. - Schloß Dornow
(N.), 1879. - Zwei Frauen (E. a. d.
Leben), 1882.

Römer, Wilibald,

Pseudon. für
A. H. Fogowitz; s. d.!

Römheld, Amalie,

siehe Amalie
Jochheim!

Römheld, Karl Julius,

wurde
am 25. Mai 1826 zu Leihgestern bei
Gießen als Sohn eines Pfarrers ge-
boren, der 1830 nach Groß-Linden
und 1836 nach Ulrichstein versetzt
ward, empfing seinen ersten Unter-
richt mit zwei Brüdern im Eltern-
hause von dem Vater und besuchte
seit 1837 die Gymnasien zu Wetzlar
und Darmstadt, worauf er 1843-46
in Gießen Theologie studierte. Nach-
dem er dann noch ein Jahr lang das
Predigerseminar in Friedberg in der
Wetterau besucht hatte, wurde er im
Herbst 1847 Hilfslehrer an dem
Schullehrerseminar daselbst und 1852
Mitprediger und erster Lehrer in
Groß-Gerau. Jm Jahre 1857 von
einer schweren Krankheit befallen,
konnte er 16 Jahre lang seine Ämter
nur teilweise versehen und weilte zu
seiner Genesung bald in Darmstadt
oder Friedberg. 1873 wurde er Pfar-
rer in Bingenheim und 1883 in See-

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Röm
in dem Kontor eines Bankgeſchäfts
eine Anſtellung fand, die es ihm er-
möglichte, ſeine geiſtige Ausbildung
auf privatem Wege zu fördern. Jn
der Folge war er Buchhalter und Jn-
haber verſchiedener kaufmänniſchen
Vertrauensſtellungen. Jn Kitzingen
am Main, wo er als Bureauchef einer
größeren Weinhandlung tätig war,
erhielt er durch die Aufführungen
eines Münchener Enſemble unter
Emil Meßthaler die erſte Anregung
zur dramatiſch. Schriftſtellerei (1894).
Gegenwärtig lebt er als Bücherreviſor
in Berlin.

S:

Die geheimnisvollen
Engländer (P.), 1894. – Jens Lorn-
ſen (Dr.), 1898. – Jm Gewitterſturm
(Dr.), 1899. – Kämpfende Armut
(Dr.), 1899. – O dieſe Kanaille und
anderes, 1906.

*Römer, Fritz,

geb. am 27. Juli
1849 in Tribſees in Pommern als
der Sohn eines Beamten, genoß da-
ſelbſt den Schul- und Privatunter-
richt u. mußte ſich dann, durch äußere
Verhältniſſe gezwungen, dem Kauf-
mannsſtande widmen. Jndeſſen
ſtreifte er dieſe Feſſel, ſobald es ging,
wieder ab und wandte ſich dem Lehr-
fache zu. Nachdem er Michaelis 1868
bis 1871 das Lehrerſeminar in Franz-
burg beſucht hatte, fand er als Leh-
rer Verwendung auf einem pommer-
ſchen Dorfe, danach in Barth und in
Grimmen. Von hier aus beſuchte er
die Zentralturnanſtalt in Berlin u.
wurde dann bald als Lehrer an die
gewerbliche Fortbildungsſchule nach
Siegen in Weſtfalen berufen. Am
1. Oktbr. 1876 ging er als Seminar-
lehrer nach Hilchenbach und wurde
im Frühjahr 1881 in gleicher Eigen-
ſchaft nach Kyritz (Brandenburg) ver-
ſetzt. Nachdem er Oſtern 1906 in den
Ruheſtand getreten, bezog er ſpäter
ſein Beſitztum in Stolpsmühle bei
Kyritz.

S:

Lenzeslüfte (Hiſt. E.),
1899.

*Römer, Lina,

pſeud. C. Lynar,
wurde am 29. Juli 1844 zu Olden-
[Spaltenumbruch]

Röm
burg als die jüngſte Tochter des Prä-
ſidenten Römer geboren, beſuchte
durch eine ausgezeichnete häusliche
Erziehung auf das vielſeitigſte ange-
regt, die dortige Cäcilien-Schule und
vollendete ihre Schulbildung in den
Jahren 1859–60 in dem Penſionat
zu Droyßig bei Zeitz. Sie kehrte
dann in das Elternhaus nach Olden-
burg zurück und lebt noch jetzt daſelbſt.
Jhre ſchriftſtelleriſche Laufbahn be-
trat ſie im Jahre 1873 mit der Novelle
„Die Herrin von Perlenau“, die ano-
nym in den „St. Galler Blättern“
erſchien. Später ſchrieb ſie für die
„Berliner Bürgerzeitung“ und hat
ſeit 1878 mehrere ihrer Novellen in
Buchform veröffentlicht.

S:

Clotilde
(E.), 1878. – Ein Dorfkind in der
Stadt (E.), 1879. – Schloß Dornow
(N.), 1879. – Zwei Frauen (E. a. d.
Leben), 1882.

Römer, Wilibald,

Pſeudon. für
A. H. Fogowitz; ſ. d.!

Römheld, Amalie,

ſiehe Amalie
Jochheim!

Römheld, Karl Julius,

wurde
am 25. Mai 1826 zu Leihgeſtern bei
Gießen als Sohn eines Pfarrers ge-
boren, der 1830 nach Groß-Linden
und 1836 nach Ulrichſtein verſetzt
ward, empfing ſeinen erſten Unter-
richt mit zwei Brüdern im Eltern-
hauſe von dem Vater und beſuchte
ſeit 1837 die Gymnaſien zu Wetzlar
und Darmſtadt, worauf er 1843–46
in Gießen Theologie ſtudierte. Nach-
dem er dann noch ein Jahr lang das
Predigerſeminar in Friedberg in der
Wetterau beſucht hatte, wurde er im
Herbſt 1847 Hilfslehrer an dem
Schullehrerſeminar daſelbſt und 1852
Mitprediger und erſter Lehrer in
Groß-Gerau. Jm Jahre 1857 von
einer ſchweren Krankheit befallen,
konnte er 16 Jahre lang ſeine Ämter
nur teilweiſe verſehen und weilte zu
ſeiner Geneſung bald in Darmſtadt
oder Friedberg. 1873 wurde er Pfar-
rer in Bingenheim und 1883 in See-

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[37/0041] Röm Röm in dem Kontor eines Bankgeſchäfts eine Anſtellung fand, die es ihm er- möglichte, ſeine geiſtige Ausbildung auf privatem Wege zu fördern. Jn der Folge war er Buchhalter und Jn- haber verſchiedener kaufmänniſchen Vertrauensſtellungen. Jn Kitzingen am Main, wo er als Bureauchef einer größeren Weinhandlung tätig war, erhielt er durch die Aufführungen eines Münchener Enſemble unter Emil Meßthaler die erſte Anregung zur dramatiſch. Schriftſtellerei (1894). Gegenwärtig lebt er als Bücherreviſor in Berlin. S: Die geheimnisvollen Engländer (P.), 1894. – Jens Lorn- ſen (Dr.), 1898. – Jm Gewitterſturm (Dr.), 1899. – Kämpfende Armut (Dr.), 1899. – O dieſe Kanaille und anderes, 1906. *Römer, Fritz, geb. am 27. Juli 1849 in Tribſees in Pommern als der Sohn eines Beamten, genoß da- ſelbſt den Schul- und Privatunter- richt u. mußte ſich dann, durch äußere Verhältniſſe gezwungen, dem Kauf- mannsſtande widmen. Jndeſſen ſtreifte er dieſe Feſſel, ſobald es ging, wieder ab und wandte ſich dem Lehr- fache zu. Nachdem er Michaelis 1868 bis 1871 das Lehrerſeminar in Franz- burg beſucht hatte, fand er als Leh- rer Verwendung auf einem pommer- ſchen Dorfe, danach in Barth und in Grimmen. Von hier aus beſuchte er die Zentralturnanſtalt in Berlin u. wurde dann bald als Lehrer an die gewerbliche Fortbildungsſchule nach Siegen in Weſtfalen berufen. Am 1. Oktbr. 1876 ging er als Seminar- lehrer nach Hilchenbach und wurde im Frühjahr 1881 in gleicher Eigen- ſchaft nach Kyritz (Brandenburg) ver- ſetzt. Nachdem er Oſtern 1906 in den Ruheſtand getreten, bezog er ſpäter ſein Beſitztum in Stolpsmühle bei Kyritz. S: Lenzeslüfte (Hiſt. E.), 1899. *Römer, Lina, pſeud. C. Lynar, wurde am 29. Juli 1844 zu Olden- burg als die jüngſte Tochter des Prä- ſidenten Römer geboren, beſuchte durch eine ausgezeichnete häusliche Erziehung auf das vielſeitigſte ange- regt, die dortige Cäcilien-Schule und vollendete ihre Schulbildung in den Jahren 1859–60 in dem Penſionat zu Droyßig bei Zeitz. Sie kehrte dann in das Elternhaus nach Olden- burg zurück und lebt noch jetzt daſelbſt. Jhre ſchriftſtelleriſche Laufbahn be- trat ſie im Jahre 1873 mit der Novelle „Die Herrin von Perlenau“, die ano- nym in den „St. Galler Blättern“ erſchien. Später ſchrieb ſie für die „Berliner Bürgerzeitung“ und hat ſeit 1878 mehrere ihrer Novellen in Buchform veröffentlicht. S: Clotilde (E.), 1878. – Ein Dorfkind in der Stadt (E.), 1879. – Schloß Dornow (N.), 1879. – Zwei Frauen (E. a. d. Leben), 1882. Römer, Wilibald, Pſeudon. für A. H. Fogowitz; ſ. d.! Römheld, Amalie, ſiehe Amalie Jochheim! Römheld, Karl Julius, wurde am 25. Mai 1826 zu Leihgeſtern bei Gießen als Sohn eines Pfarrers ge- boren, der 1830 nach Groß-Linden und 1836 nach Ulrichſtein verſetzt ward, empfing ſeinen erſten Unter- richt mit zwei Brüdern im Eltern- hauſe von dem Vater und beſuchte ſeit 1837 die Gymnaſien zu Wetzlar und Darmſtadt, worauf er 1843–46 in Gießen Theologie ſtudierte. Nach- dem er dann noch ein Jahr lang das Predigerſeminar in Friedberg in der Wetterau beſucht hatte, wurde er im Herbſt 1847 Hilfslehrer an dem Schullehrerſeminar daſelbſt und 1852 Mitprediger und erſter Lehrer in Groß-Gerau. Jm Jahre 1857 von einer ſchweren Krankheit befallen, konnte er 16 Jahre lang ſeine Ämter nur teilweiſe verſehen und weilte zu ſeiner Geneſung bald in Darmſtadt oder Friedberg. 1873 wurde er Pfar- rer in Bingenheim und 1883 in See- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/41>, abgerufen am 30.12.2024.