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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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gleich (R.), 1897. - Die Sünderin
(N.), 1899. 2. A. 1904. - Frühlings-
Evangelium (R.); II, 1900. - Meer-
schweinchen (R.), 1.-3. A. 1902. -
Flucht aus der Mietskaserne (Eine
Wohn- u. Baugesch.), 1903. - Grieth.
Die von der Kohls und andere ber-
gische Geschichten, 1903. - Der Prinz
von Pergola (R.), 1904. - Der Assi-
stenzarzt (Dr.), 1904. - Die Revolutzer
(R.), 1904. 2. A. 1905. - Winters-
nahen u. andere Erzählungen, 1904.
- Sachsenschädel (R. v. d. roten Erde),
1. u. 2. A. 1906. - Haru (Ein japan.
Jntermezzo u. anderes), 1906. - Der
Meister (R.), 1907. - Helinor (D.),
1908. - Aus dem Geheimbuch eines
Regierenden (R.), 1909. - Silberne
Schalen (R.), 1909.

*Schultes, Karl,

wurde am 9. Juli
1822 im Schlosse Triesdorf bei Ans-
bach geboren. Sein Vater, ein baye-
rischer Militärarzt, leitete soldatisch
derb, aber doch liebevoll die erste gei-
stige Entwicklung des einzigen Soh-
nes, während die einer französischen
Emigrantenfamilie entstammende
Mutter eine leicht bewegliche, fran-
zösische Phantasie mit treuem, deut-
schem Gemüt verband und so vor-
teilhaft auf die Herzensbildung des
Sohnes einzuwirken vermochte. Die-
ser kam mit dem zehnten Jahre in
das königl. bayerische Kadettenkorps
nach München u. machte schon in die-
sem Jnstitute unter des berühmten
Eßlair Leitung als sechzehnjähriger
Jüngling seine ersten theatralischen
Versuche, die das Aufsehen des Hofes
und der Stadt erregten. Mit achtzehn
Jahren trat Sch. als Offizier in die
bayerische Armee. Durch seine seit
dem Jahre 1845 in den "Fliegenden
Blättern" veröffentlichten "Lands-
knechtlieder" u. "Reiterlieder" wurde
sein Name in der bayerischen Haupt-
stadt allgemein bekannt, mehr noch
sein angenommener Deckname "Der
alte Landsknecht". Die Munifizenz
des verstorbenen Königs Maximi-
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lian II. von Bayern, der dem jungen
Dichter freundlichst zugetan war, er-
leichterte diesem den Übertritt aus
dem Heere zum königl. Hoftheater, da
sein ganzer Sinn der dramatischen
Kunst stets zugewendet blieb, und am
2. Jan. 1849 betrat Sch. als "Schil-
ler" in Laubes "Karlsschülern" mit
außergewöhnlichem Erfolge die Natio-
nalbühne in München. Später war
Sch. in Leipzig, wohin Laube ihn
empfohlen hatte, in Graz, wo er sich
Holteis Freundschaft erwarb, und
zwei Jahre in Regensburg engagiert,
wo er als artistischer und wirklicher
Direktor wirkte. Darauf übernahm
er die Regie des Hoftheaters in Mei-
ningen und 1857 kam er an das Hof-
theater nach Braunschweig, woselbst
er sofort lebenslänglich engagiert
wurde. Jm Jahre 1867, nach dem
Tode des Hoftheaterdirektors Schütz,
übernahm Sch. auf Befehl des Her-
zogs die artistische und technische Lei-
tung des Kunstinstituts, suchte aber,
als seine Kunstansichten nicht mit
denen einer neuernannten militäri-
schen Jntendanz in Einklang zu brin-
gen waren, seine Entlassung nach u.
trat am 1. Oktbr. 1872 in den Ruhe-
stand. Er siedelte nach Bremen über,
wurde aber bereits am 1. April 1873
von dem königl. preuß. General-Jn-
tendanten von Hülsen als artistischer
Leiter an das königl. Theater nach
Wiesbaden berufen, in welcher Stel-
lung er bis zum 1. Oktbr. 1888 ver-
blieb. Dann trat er in den Ruhe-
stand u. siedelte nach Hannover über,
wo er noch fortgesetzt literarisch tätig
war und am 9. Juli 1904 starb.

S:


Liebesprobe (Dr. Zaubermärchen),
1847. - Gedichte und Lieder, 1851. -
Der treue Page (Lyr. Dr.), 1852. -
Der alte Komödiant (N. in Lrn.),
1853. - Brunswicks Leu, stark und
treu (Histor. Schsp.), 1861. - Flitter-
wochen (Lsp.), 1862. - Ein Roman in
zehn Bänden (Schw.), 1863. - Re-
klame! (R.); II, 1867. - Süd und

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Schu
gleich (R.), 1897. – Die Sünderin
(N.), 1899. 2. A. 1904. – Frühlings-
Evangelium (R.); II, 1900. – Meer-
ſchweinchen (R.), 1.–3. A. 1902. –
Flucht aus der Mietskaſerne (Eine
Wohn- u. Baugeſch.), 1903. – Grieth.
Die von der Kohls und andere ber-
giſche Geſchichten, 1903. – Der Prinz
von Pergola (R.), 1904. – Der Aſſi-
ſtenzarzt (Dr.), 1904. – Die Revolutzer
(R.), 1904. 2. A. 1905. – Winters-
nahen u. andere Erzählungen, 1904.
– Sachſenſchädel (R. v. d. roten Erde),
1. u. 2. A. 1906. – Haru (Ein japan.
Jntermezzo u. anderes), 1906. – Der
Meiſter (R.), 1907. – Helinor (D.),
1908. – Aus dem Geheimbuch eines
Regierenden (R.), 1909. – Silberne
Schalen (R.), 1909.

*Schultes, Karl,

wurde am 9. Juli
1822 im Schloſſe Triesdorf bei Ans-
bach geboren. Sein Vater, ein baye-
riſcher Militärarzt, leitete ſoldatiſch
derb, aber doch liebevoll die erſte gei-
ſtige Entwicklung des einzigen Soh-
nes, während die einer franzöſiſchen
Emigrantenfamilie entſtammende
Mutter eine leicht bewegliche, fran-
zöſiſche Phantaſie mit treuem, deut-
ſchem Gemüt verband und ſo vor-
teilhaft auf die Herzensbildung des
Sohnes einzuwirken vermochte. Die-
ſer kam mit dem zehnten Jahre in
das königl. bayeriſche Kadettenkorps
nach München u. machte ſchon in die-
ſem Jnſtitute unter des berühmten
Eßlair Leitung als ſechzehnjähriger
Jüngling ſeine erſten theatraliſchen
Verſuche, die das Aufſehen des Hofes
und der Stadt erregten. Mit achtzehn
Jahren trat Sch. als Offizier in die
bayeriſche Armee. Durch ſeine ſeit
dem Jahre 1845 in den „Fliegenden
Blättern“ veröffentlichten „Lands-
knechtlieder“ u. „Reiterlieder“ wurde
ſein Name in der bayeriſchen Haupt-
ſtadt allgemein bekannt, mehr noch
ſein angenommener Deckname „Der
alte Landsknecht“. Die Munifizenz
des verſtorbenen Königs Maximi-
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lian II. von Bayern, der dem jungen
Dichter freundlichſt zugetan war, er-
leichterte dieſem den Übertritt aus
dem Heere zum königl. Hoftheater, da
ſein ganzer Sinn der dramatiſchen
Kunſt ſtets zugewendet blieb, und am
2. Jan. 1849 betrat Sch. als „Schil-
ler“ in Laubes „Karlsſchülern“ mit
außergewöhnlichem Erfolge die Natio-
nalbühne in München. Später war
Sch. in Leipzig, wohin Laube ihn
empfohlen hatte, in Graz, wo er ſich
Holteis Freundſchaft erwarb, und
zwei Jahre in Regensburg engagiert,
wo er als artiſtiſcher und wirklicher
Direktor wirkte. Darauf übernahm
er die Regie des Hoftheaters in Mei-
ningen und 1857 kam er an das Hof-
theater nach Braunſchweig, woſelbſt
er ſofort lebenslänglich engagiert
wurde. Jm Jahre 1867, nach dem
Tode des Hoftheaterdirektors Schütz,
übernahm Sch. auf Befehl des Her-
zogs die artiſtiſche und techniſche Lei-
tung des Kunſtinſtituts, ſuchte aber,
als ſeine Kunſtanſichten nicht mit
denen einer neuernannten militäri-
ſchen Jntendanz in Einklang zu brin-
gen waren, ſeine Entlaſſung nach u.
trat am 1. Oktbr. 1872 in den Ruhe-
ſtand. Er ſiedelte nach Bremen über,
wurde aber bereits am 1. April 1873
von dem königl. preuß. General-Jn-
tendanten von Hülſen als artiſtiſcher
Leiter an das königl. Theater nach
Wiesbaden berufen, in welcher Stel-
lung er bis zum 1. Oktbr. 1888 ver-
blieb. Dann trat er in den Ruhe-
ſtand u. ſiedelte nach Hannover über,
wo er noch fortgeſetzt literariſch tätig
war und am 9. Juli 1904 ſtarb.

S:


Liebesprobe (Dr. Zaubermärchen),
1847. – Gedichte und Lieder, 1851. –
Der treue Page (Lyr. Dr.), 1852. –
Der alte Komödiant (N. in Lrn.),
1853. – Brunswicks Leu, ſtark und
treu (Hiſtor. Schſp.), 1861. – Flitter-
wochen (Lſp.), 1862. – Ein Roman in
zehn Bänden (Schw.), 1863. – Re-
klame! (R.); II, 1867. – Süd und

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[336/0340] Schu Schu gleich (R.), 1897. – Die Sünderin (N.), 1899. 2. A. 1904. – Frühlings- Evangelium (R.); II, 1900. – Meer- ſchweinchen (R.), 1.–3. A. 1902. – Flucht aus der Mietskaſerne (Eine Wohn- u. Baugeſch.), 1903. – Grieth. Die von der Kohls und andere ber- giſche Geſchichten, 1903. – Der Prinz von Pergola (R.), 1904. – Der Aſſi- ſtenzarzt (Dr.), 1904. – Die Revolutzer (R.), 1904. 2. A. 1905. – Winters- nahen u. andere Erzählungen, 1904. – Sachſenſchädel (R. v. d. roten Erde), 1. u. 2. A. 1906. – Haru (Ein japan. Jntermezzo u. anderes), 1906. – Der Meiſter (R.), 1907. – Helinor (D.), 1908. – Aus dem Geheimbuch eines Regierenden (R.), 1909. – Silberne Schalen (R.), 1909. *Schultes, Karl, wurde am 9. Juli 1822 im Schloſſe Triesdorf bei Ans- bach geboren. Sein Vater, ein baye- riſcher Militärarzt, leitete ſoldatiſch derb, aber doch liebevoll die erſte gei- ſtige Entwicklung des einzigen Soh- nes, während die einer franzöſiſchen Emigrantenfamilie entſtammende Mutter eine leicht bewegliche, fran- zöſiſche Phantaſie mit treuem, deut- ſchem Gemüt verband und ſo vor- teilhaft auf die Herzensbildung des Sohnes einzuwirken vermochte. Die- ſer kam mit dem zehnten Jahre in das königl. bayeriſche Kadettenkorps nach München u. machte ſchon in die- ſem Jnſtitute unter des berühmten Eßlair Leitung als ſechzehnjähriger Jüngling ſeine erſten theatraliſchen Verſuche, die das Aufſehen des Hofes und der Stadt erregten. Mit achtzehn Jahren trat Sch. als Offizier in die bayeriſche Armee. Durch ſeine ſeit dem Jahre 1845 in den „Fliegenden Blättern“ veröffentlichten „Lands- knechtlieder“ u. „Reiterlieder“ wurde ſein Name in der bayeriſchen Haupt- ſtadt allgemein bekannt, mehr noch ſein angenommener Deckname „Der alte Landsknecht“. Die Munifizenz des verſtorbenen Königs Maximi- lian II. von Bayern, der dem jungen Dichter freundlichſt zugetan war, er- leichterte dieſem den Übertritt aus dem Heere zum königl. Hoftheater, da ſein ganzer Sinn der dramatiſchen Kunſt ſtets zugewendet blieb, und am 2. Jan. 1849 betrat Sch. als „Schil- ler“ in Laubes „Karlsſchülern“ mit außergewöhnlichem Erfolge die Natio- nalbühne in München. Später war Sch. in Leipzig, wohin Laube ihn empfohlen hatte, in Graz, wo er ſich Holteis Freundſchaft erwarb, und zwei Jahre in Regensburg engagiert, wo er als artiſtiſcher und wirklicher Direktor wirkte. Darauf übernahm er die Regie des Hoftheaters in Mei- ningen und 1857 kam er an das Hof- theater nach Braunſchweig, woſelbſt er ſofort lebenslänglich engagiert wurde. Jm Jahre 1867, nach dem Tode des Hoftheaterdirektors Schütz, übernahm Sch. auf Befehl des Her- zogs die artiſtiſche und techniſche Lei- tung des Kunſtinſtituts, ſuchte aber, als ſeine Kunſtanſichten nicht mit denen einer neuernannten militäri- ſchen Jntendanz in Einklang zu brin- gen waren, ſeine Entlaſſung nach u. trat am 1. Oktbr. 1872 in den Ruhe- ſtand. Er ſiedelte nach Bremen über, wurde aber bereits am 1. April 1873 von dem königl. preuß. General-Jn- tendanten von Hülſen als artiſtiſcher Leiter an das königl. Theater nach Wiesbaden berufen, in welcher Stel- lung er bis zum 1. Oktbr. 1888 ver- blieb. Dann trat er in den Ruhe- ſtand u. ſiedelte nach Hannover über, wo er noch fortgeſetzt literariſch tätig war und am 9. Juli 1904 ſtarb. S: Liebesprobe (Dr. Zaubermärchen), 1847. – Gedichte und Lieder, 1851. – Der treue Page (Lyr. Dr.), 1852. – Der alte Komödiant (N. in Lrn.), 1853. – Brunswicks Leu, ſtark und treu (Hiſtor. Schſp.), 1861. – Flitter- wochen (Lſp.), 1862. – Ein Roman in zehn Bänden (Schw.), 1863. – Re- klame! (R.); II, 1867. – Süd und *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 336. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/340>, abgerufen am 21.12.2024.