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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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[Spaltenumbruch]

Roh
18. Septbr. 1836 in Grimmen (Bez.
Stralſund in Pommern) als Tochter
eines Lehrers, erhielt von ihrem Va-
ter, einem hervorragend pädagogiſch
und muſikaliſch begabten Manne, bis
zum 14. Jahre ihre Schulbildung
und beſonders auch Unterricht in der
Muſik, beſuchte darauf, da ſie ſich zur
Lehrerin ausbilden wollte, andert-
halb Jahre ein von einem Kandida-
ten der Theologie geleitetes Privat-
inſtitut in ihrer Vaterſtadt u. darauf
anderthalb Jahre eine private höhere
Töchterſchule in Stralſund, worauf
ſie eine Stelle als Erzieherin in der
Familie Spalding in Zirmoiſel auf
der Jnſel Rügen annahm, die ſie 5½
Jahre innehatte. Während dieſer
Zeit legte ſie 1857 ihr Staatsexamen
für höhere Töchterſchulen ab und
unterzog ſich gleichzeitig einer Prü-
fung in der Muſik. Jhre Abſicht,
nach England zu gehen, ſcheiterte an
dem Widerſpruch des Vaters, und
erſt Oſtern 1863 — die Tochter war
inzwiſchen Hauslehrerin in Löbnitz
und in Schmietkow (Vorpommern)
geweſen — gab er ſeine Einwilligung
dazu; aber da erkrankte der Vater,
und die Tochter, die bereits ein En-
gagement in England erhalten, über-
nahm nun ſeine Vertretung und blieb
daheim. Jm Oktbr. 1863 wurde ſie
vom Rate der Stadt Stralſund zur
Vorſteherin und erſten wiſſenſchaft-
lichen Lehrerin an der dort neu ge-
gründeten gehobenen Töchterſchule
berufen, welche Stellung ſie bis zum
Jahre 1889 innehatte. Da nötigte
ihr Geſundheitszuſtand ſie, um ihre
Penſionierung einzukommen, die ihr
auch gewährt wurde. Seit 1895 hat
ſie ihren Wohnſitz in Wiesbaden.

S:


Durchs Herz (Ge.), 1901.

*Rohrer, Fritz,

geb. am 30. April
1848 zu Buchs, Bez. Werdenberg,
Kt. St. Gallen, als Sohn des frühe-
ren Nationalrats Chriſtian Rohrer,
beſuchte die dortige Primar- und
Sekundarſchule, abſolvierte dann das
[Spaltenumbruch]

Röh
Gymnaſium in St. Gallen und ſtu-
dierte darauf in Zürich, Würzburg
und Wien Medizin. Nach damaliger
guter Gepflogenheit hörte er als an-
gehender Student der Medizin auch
Kollegien über Nationalökonomie bei
Böhmert, Kunſtgeſchichte u. Rethorik
bei Kinkel, allgemeine Geſchichte bei
Scherr. Nachdem er 1870 die Staats-
prüfung und das Doktorexamen mit
gutem Erfolge beſtanden, war er vier
Jahre lang als Landarzt tätig, ſie-
delte 1874 nach Zürich über und be-
gann hier 1884 ſeine akademiſche Lehr-
tätigkeit als Dozent der Ohrenheil-
kunde, während er die allgemeine
Praxis auf die ſpezialiſtiſche Tä-
tigkeit als Ohrenarzt einſchränkte.
Außer zahlreichen fachwiſſenſchaft-
lichen Schriften veröffentlichte er

S:


Feierabend (Ge.), 1883. – Bunte
Blätter (Kinderlieder), 1884. – Cle-
matis (Lyr.-ep. Ge.), 1884. – Saxi-
fraga (Ge.), 1887. – Klänge vom
Lindenhof (Ge.), 1888. – Wiegenlie-
der, 1888. – Dianthus (Ge.), 1890.
– Aus Hadlaubs Heim (Ge.), 1894.

*Röhrig, Karl,

wurde am 31. Ja-
nuar 1866 auf dem Schmiedel bei
Simmern (im Hunsrück des Rhein-
landes) geboren, wo ſeine Eltern
50 Jahre hindurch die weithin be-
kannte ſegensreiche Konfirmanden-
anſtalt leiteten, beſuchte die Schulen
ſeiner Heimat, die Gymnaſien zu
Elberfeld und Koblenz und ſtudierte
dann an den Univerſitäten Halle,
Baſel, Bonn und Utrecht Theologie.
Nach Ablegung ſeiner theologiſchen
Prüfungen wurde er Mitglied des
Domkandidatenſtifts in Berlin und
machte als ſolches eine Stifts- und
Studienreiſe, auf der er Jtalien und
die Waldenſertäler kennen lernte u.
reiche Anregung für ſeine Amts-
tätigkeit empfing. Als Provinzial-
vikar der Kurmark lernte R. die kirch-
lichen Verhältniſſe der Provinz Bran-
denburg und als Hilfsprediger des
bekannten Hofpredigers Dr. Dryan-

*

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/33>, abgerufen am 25.02.2025.