1889. - Der erste Beste (Lsp.), 1891. - Eine Brautschau (Schw.), 1891. - Des Alpenkönigs Gericht u. a. Mär- chen, 1896.
*Schneider, Gottlob,
wurde am 9. Mai 1835 in Gotha als Sohn eines Webermeisters geboren, besuchte seit 1848 das Gymnasium illustre daselbst, bezog 1856 die Universität Jena u. widmete sich hier bis 1859 dem Studium der Rechte. Nach er- folgter Promotion zum Dr. jur. und bestandener Staatsprüfung war er drei Jahre Praktikant in dem Thurn- u. Taxisschen Oberpostkommissariat Eisenach; im Jahre 1863 fand er eine Stellung an der Lebensversicherungs- bank für Deutschland in Gotha, zu deren Direktoren er seit 1880 gehörte. Jm Jahre 1893 schied er aus diesem Amte und lebte er nun als Privat- mann in Gotha. Er starb im April 1912.
S:
Bestelle dein Haus (E.), 1878. - Zum hundertjährigen Ge- burtstage des Fabeldichters Wilhelm Hey, 1889. - Deutsche Weisen (Ge.), 1889. - Neue Reime, 1895. - Klin- gende Lieder, 1908. - Alte Heimat- erinnerungen an Dorf u. Stadt, 1907.
*Schneider, Gustav Adolf Sta- nislas,
pseudon. A. Stanislas, wurde am 7. Novbr. 1848 zu Elsnig, Kreis Neustadt in Oberschlesien, als der älteste Sohn eines mittellosen kleinen Beamten geboren u. verlebte seine Jugend in ländlicher Abge- schiedenheit. Danach besuchte er die höhere Bürgerschule, späteres Gym- nasium, in Neustadt, wohin er jeden Morgen von seinem Dorfe aus pil- gerte, hatte aber das Unglück, im Alter von 16 Jahren seinen Vater zu verlieren, u. war nun gezwungen, für sich, seine kränkelnde Mutter und drei jüngere Brüder durch mühseligen Privatunterricht den Lebensunter- halt zu erschwingen. Jm Sommer 1866 erwarb er das Maturitätszeug- nis, nahm dann eine Hauslehrerstelle im Österreichischen an und trat nach [Spaltenumbruch]
Schn
einem Jahre (1867) in das Kontor einer großen Fabrik zu Neustadt in Oberschlesien ein, in welcher Stel- lung er noch heute tätig ist.
S:
Waldmärchen (Jd.), 1880. 2. A. 1897. - Wandervögel (Geschichten eines fahrenden Gesellen), 1882. - Am Wege gepflückt (Ge.), 1883. - "Abhilfe" (Neue Ge.), 1897.
Schneider, Gustav Heinrich,
psd. Gust. Heinr. Schneideck, wurde am 21. Januar 1859 (n. a. 1857) in Stettin geboren, studierte seit dem Sommer 1880 in Jena und war hier einer der bekanntesten deutschen Bur- schenschafter und einer der schwung- vollsten Vertreter des neuen Geistes, der mit der Gründung des A. D. C. in die deutsche Burschenschaft Einzug hielt und langem, kleinlichem Hader ein Ende machte. Als Dr. phil. ging Schn. 1884 nach Berlin, um hier hin- fort als Schriftsteller zu wirken. Längere Zeit war er in der Redaktion des "Reichsanzeigers" beschäftigt. Jm Winter 1886-87 bereitete er mit an- deren Vertretern von Burschenschaf- ten die Gründung der noch heute er- scheinenden "Burschenschaftlich. Blät- ter" vor, deren Redaktion er vom 1. Jan. 1887 bis zum 1. April 1898 führte. Schn. starb in Berlin am 7. (nicht 5.) Januar 1909. Außer einer "Geschichte der Burschenschaft Ger- mania-Jena" veröffentlichte er
S:
Jenenser Leben (Ge.), 1883. - Der Streik (Eine Gesch. a. d. sozal. Leben), 1886. - Der Auszug nach Kahla (Eine Studentengesch.), 1886. Neue Ausg. 1903. - Episches Bilderbuch, 1887. - Berliner Allerlei (Hum., Sk. u. Sat.), 1887. - Neue Berliner Märchen, 1892. 5. A. 1904. - Jm Osten Berlins (So- zialist. R.), 1892. - Der letzte Weih- nachtsmarkt (Eine Träumerei), 1892. - Berliner Träumereien, 1893. - Ger- hard Brüning (Künstlernovelle), 1893. - Die Diakonissin (Dr.), 1894. - Allenhofers Atelier (Schw.), 1896. - Eine moderne Ehe (Schsp.), 1897. -
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[Spaltenumbruch]
Schn
1889. – Der erſte Beſte (Lſp.), 1891. – Eine Brautſchau (Schw.), 1891. – Des Alpenkönigs Gericht u. a. Mär- chen, 1896.
*Schneider, Gottlob,
wurde am 9. Mai 1835 in Gotha als Sohn eines Webermeiſters geboren, beſuchte ſeit 1848 das Gymnaſium illuſtre daſelbſt, bezog 1856 die Univerſität Jena u. widmete ſich hier bis 1859 dem Studium der Rechte. Nach er- folgter Promotion zum Dr. jur. und beſtandener Staatsprüfung war er drei Jahre Praktikant in dem Thurn- u. Taxisſchen Oberpoſtkommiſſariat Eiſenach; im Jahre 1863 fand er eine Stellung an der Lebensverſicherungs- bank für Deutſchland in Gotha, zu deren Direktoren er ſeit 1880 gehörte. Jm Jahre 1893 ſchied er aus dieſem Amte und lebte er nun als Privat- mann in Gotha. Er ſtarb im April 1912.
S:
Beſtelle dein Haus (E.), 1878. – Zum hundertjährigen Ge- burtstage des Fabeldichters Wilhelm Hey, 1889. – Deutſche Weiſen (Ge.), 1889. – Neue Reime, 1895. – Klin- gende Lieder, 1908. – Alte Heimat- erinnerungen an Dorf u. Stadt, 1907.
*Schneider, Guſtav Adolf Sta- nislas,
pſeudon. A. Stanislas, wurde am 7. Novbr. 1848 zu Elsnig, Kreis Neuſtadt in Oberſchleſien, als der älteſte Sohn eines mittelloſen kleinen Beamten geboren u. verlebte ſeine Jugend in ländlicher Abge- ſchiedenheit. Danach beſuchte er die höhere Bürgerſchule, ſpäteres Gym- naſium, in Neuſtadt, wohin er jeden Morgen von ſeinem Dorfe aus pil- gerte, hatte aber das Unglück, im Alter von 16 Jahren ſeinen Vater zu verlieren, u. war nun gezwungen, für ſich, ſeine kränkelnde Mutter und drei jüngere Brüder durch mühſeligen Privatunterricht den Lebensunter- halt zu erſchwingen. Jm Sommer 1866 erwarb er das Maturitätszeug- nis, nahm dann eine Hauslehrerſtelle im Öſterreichiſchen an und trat nach [Spaltenumbruch]
Schn
einem Jahre (1867) in das Kontor einer großen Fabrik zu Neuſtadt in Oberſchleſien ein, in welcher Stel- lung er noch heute tätig iſt.
S:
Waldmärchen (Jd.), 1880. 2. A. 1897. – Wandervögel (Geſchichten eines fahrenden Geſellen), 1882. – Am Wege gepflückt (Ge.), 1883. – „Abhilfe“ (Neue Ge.), 1897.
Schneider, Guſtav Heinrich,
pſd. Guſt. Heinr. Schneideck, wurde am 21. Januar 1859 (n. a. 1857) in Stettin geboren, ſtudierte ſeit dem Sommer 1880 in Jena und war hier einer der bekannteſten deutſchen Bur- ſchenſchafter und einer der ſchwung- vollſten Vertreter des neuen Geiſtes, der mit der Gründung des A. D. C. in die deutſche Burſchenſchaft Einzug hielt und langem, kleinlichem Hader ein Ende machte. Als Dr. phil. ging Schn. 1884 nach Berlin, um hier hin- fort als Schriftſteller zu wirken. Längere Zeit war er in der Redaktion des „Reichsanzeigers“ beſchäftigt. Jm Winter 1886–87 bereitete er mit an- deren Vertretern von Burſchenſchaf- ten die Gründung der noch heute er- ſcheinenden „Burſchenſchaftlich. Blät- ter“ vor, deren Redaktion er vom 1. Jan. 1887 bis zum 1. April 1898 führte. Schn. ſtarb in Berlin am 7. (nicht 5.) Januar 1909. Außer einer „Geſchichte der Burſchenſchaft Ger- mania-Jena“ veröffentlichte er
S:
Jenenſer Leben (Ge.), 1883. – Der Streik (Eine Geſch. a. d. ſozal. Leben), 1886. – Der Auszug nach Kahla (Eine Studentengeſch.), 1886. Neue Ausg. 1903. – Epiſches Bilderbuch, 1887. – Berliner Allerlei (Hum., Sk. u. Sat.), 1887. – Neue Berliner Märchen, 1892. 5. A. 1904. – Jm Oſten Berlins (So- zialiſt. R.), 1892. – Der letzte Weih- nachtsmarkt (Eine Träumerei), 1892. – Berliner Träumereien, 1893. – Ger- hard Brüning (Künſtlernovelle), 1893. – Die Diakoniſſin (Dr.), 1894. – Allenhofers Atelier (Schw.), 1896. – Eine moderne Ehe (Schſp.), 1897. ‒
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1889. – Der erſte Beſte (Lſp.), 1891.
– Eine Brautſchau (Schw.), 1891. –
Des Alpenkönigs Gericht u. a. Mär-
chen, 1896.
*Schneider, Gottlob, wurde am
9. Mai 1835 in Gotha als Sohn
eines Webermeiſters geboren, beſuchte
ſeit 1848 das Gymnaſium illuſtre
daſelbſt, bezog 1856 die Univerſität
Jena u. widmete ſich hier bis 1859
dem Studium der Rechte. Nach er-
folgter Promotion zum Dr. jur. und
beſtandener Staatsprüfung war er
drei Jahre Praktikant in dem Thurn-
u. Taxisſchen Oberpoſtkommiſſariat
Eiſenach; im Jahre 1863 fand er eine
Stellung an der Lebensverſicherungs-
bank für Deutſchland in Gotha, zu
deren Direktoren er ſeit 1880 gehörte.
Jm Jahre 1893 ſchied er aus dieſem
Amte und lebte er nun als Privat-
mann in Gotha. Er ſtarb im April
1912.
S: Beſtelle dein Haus (E.),
1878. – Zum hundertjährigen Ge-
burtstage des Fabeldichters Wilhelm
Hey, 1889. – Deutſche Weiſen (Ge.),
1889. – Neue Reime, 1895. – Klin-
gende Lieder, 1908. – Alte Heimat-
erinnerungen an Dorf u. Stadt, 1907.
*Schneider, Guſtav Adolf Sta-
nislas, pſeudon. A. Stanislas,
wurde am 7. Novbr. 1848 zu Elsnig,
Kreis Neuſtadt in Oberſchleſien, als
der älteſte Sohn eines mittelloſen
kleinen Beamten geboren u. verlebte
ſeine Jugend in ländlicher Abge-
ſchiedenheit. Danach beſuchte er die
höhere Bürgerſchule, ſpäteres Gym-
naſium, in Neuſtadt, wohin er jeden
Morgen von ſeinem Dorfe aus pil-
gerte, hatte aber das Unglück, im
Alter von 16 Jahren ſeinen Vater
zu verlieren, u. war nun gezwungen,
für ſich, ſeine kränkelnde Mutter und
drei jüngere Brüder durch mühſeligen
Privatunterricht den Lebensunter-
halt zu erſchwingen. Jm Sommer
1866 erwarb er das Maturitätszeug-
nis, nahm dann eine Hauslehrerſtelle
im Öſterreichiſchen an und trat nach
einem Jahre (1867) in das Kontor
einer großen Fabrik zu Neuſtadt in
Oberſchleſien ein, in welcher Stel-
lung er noch heute tätig iſt.
S:
Waldmärchen (Jd.), 1880. 2. A. 1897.
– Wandervögel (Geſchichten eines
fahrenden Geſellen), 1882. – Am Wege
gepflückt (Ge.), 1883. – „Abhilfe“
(Neue Ge.), 1897.
Schneider, Guſtav Heinrich, pſd.
Guſt. Heinr. Schneideck, wurde
am 21. Januar 1859 (n. a. 1857) in
Stettin geboren, ſtudierte ſeit dem
Sommer 1880 in Jena und war hier
einer der bekannteſten deutſchen Bur-
ſchenſchafter und einer der ſchwung-
vollſten Vertreter des neuen Geiſtes,
der mit der Gründung des A. D. C.
in die deutſche Burſchenſchaft Einzug
hielt und langem, kleinlichem Hader
ein Ende machte. Als Dr. phil. ging
Schn. 1884 nach Berlin, um hier hin-
fort als Schriftſteller zu wirken.
Längere Zeit war er in der Redaktion
des „Reichsanzeigers“ beſchäftigt. Jm
Winter 1886–87 bereitete er mit an-
deren Vertretern von Burſchenſchaf-
ten die Gründung der noch heute er-
ſcheinenden „Burſchenſchaftlich. Blät-
ter“ vor, deren Redaktion er vom
1. Jan. 1887 bis zum 1. April 1898
führte. Schn. ſtarb in Berlin am 7.
(nicht 5.) Januar 1909. Außer einer
„Geſchichte der Burſchenſchaft Ger-
mania-Jena“ veröffentlichte er
S:
Jenenſer Leben (Ge.), 1883. – Der
Streik (Eine Geſch. a. d. ſozal. Leben),
1886. – Der Auszug nach Kahla (Eine
Studentengeſch.), 1886. Neue Ausg.
1903. – Epiſches Bilderbuch, 1887. –
Berliner Allerlei (Hum., Sk. u. Sat.),
1887. – Neue Berliner Märchen, 1892.
5. A. 1904. – Jm Oſten Berlins (So-
zialiſt. R.), 1892. – Der letzte Weih-
nachtsmarkt (Eine Träumerei), 1892.
– Berliner Träumereien, 1893. – Ger-
hard Brüning (Künſtlernovelle), 1893.
– Die Diakoniſſin (Dr.), 1894. –
Allenhofers Atelier (Schw.), 1896. –
Eine moderne Ehe (Schſp.), 1897. ‒
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/264>, abgerufen am 04.03.2025.
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