Beethoven (Volksst.), 1873. - Die Aus- wanderer (Volksst.), 1875. - Vineta, oder: Die versunkene Stadt (M. mit Gesang), 1875. - Rose und Distel (Schsp.), 1876. - Winland, oder: Die Fahrt nach dem Glück (Erzähld. D.), 1877. - Die Z'widerwurz'n (Volksst.), 1878. - Der Stein der Weisen (Volks- stück), 1880. - Der Loder (Volksschsp.), 1880. - Als Manuskript gedruckt sind noch: Ludwig im Bart (Tr.). - Thas- filo (Tr.). - Don Quixote (Schsp.). - Maximilian (Schsp.). - Poesie und Prosa (Schausp.) - Der Selbstmör- der (Schausp.). - Fürst und Stadt, oder: Die Münchener Kindeln (Volks- stück).
*Schmid, Ulrich Rudolf,
wurde am 14. Juni 1808 in dem weimarischen Dorfe Sulzbach geboren, wo sein Va- ter Pastor war. Nach dem Tode des letzteren zog die Mutter 1815 nach Jena, wo der Sohn erst die Bürger- schule, dann ein ausgezeichnetes Kna- ben-Jnstitut besuchte, um darauf 1820 auf das Gymnasium zu Wei- mar überzugehen. Ostern 1827 be- zog er die Universität Jena, wo er Theologie u. besonders Philosophie studierte u. gleichzeitig zu den eifrig- sten und tätigsten Mitgliedern der Burschenschaft gehörte. Über die letz- tere als Gegenstand der Pädagogik und der Kulturgeschichte und ins- besondere der deutschen Volksent- wickelung veröffentlichte er noch im hohen Alter seine Schrift: "Das We- sen der Burschenschaft auf geschicht- lichem Grunde" (1875). Nachdem Sch. im Jahre 1834 sein Kandidaten- Examen absolviert, lag er noch ein Jahr lang in Jena seinen Studien ob und ging dann nach der Schweiz, wo er in verschiedenen Verhältnissen als Lehrer fast fünf Jahre tätig war, welche seine inneren u. äußeren Er- fahrungen mächtig bereicherten. Jm Jahre 1840 kehrte Sch. nach Jena zurück, wo er dem Unterricht u. dem Studium lebte, trat 1848 als Kolla- [Spaltenumbruch]
Schm
borator zu Dornburg in das geistliche Amt u. erhielt später das Diakonat zu Lobeda nebst dem Pastorat zu Wöll- nitz, dem er bis zu seiner Pensionie- rung 1878 vorstand. Seitdem lebte er erst in Jena, seit 1892 in Gotha seinen Studien und der Poesie und starb hier am 3. Dezember 1893. Außer Predigten u. religiösen Schrif- ten veröffentlichte er
S:
Bilder ohne Bilder (Dn. f. d. Jugend), 1870. - Ein Kindergärtchen (Dn. für die Ju- gend), 4. Aufl. 1881. - Blüten einer Weltanschauung (Ge)., 3. Aufl. 1881. 4. Aufl. unter dem Titel: Eine Welt- anschauung in Poesie und Prosa, 1889.
Schmid-Schwarzenberg, Franz Xaver,
geb. am 22. Oktbr. 1819 in dem kleinen Dorfe Schwarzenberg in Oberösterreich als der Sohn eines Zollbeamten, besuchte eine armselige Dorfschule, dann bis zum 11. Jahre die Stadtschule in Wels und erwarb sich darauf in einem Schlosse auf der Heide durch Schreiben und Unter- richten der herrschaftlichen Kinder sein Brot. Ein Menschenfreund brachte ihn auf das Benediktiner-Gymnasium in Kremsmünster; später studierte er in Salzburg Mathematik und Philo- sophie, wirkte dann als Hauslehrer in der Familie eines schottischen Gra- fen bei Salzburg u. wandte sich dar- auf dem Studium der Theologie und Pädagogik zu (1840-44). Durch meh- rere Jahre wirkte er in Gebirgsdör- fern praktisch, zumeist als Kanzelred- ner u. Pädagog, und die meisten sei- ner zahlreichen pädagogischen Schrif- ten haben ihre Wurzeln in einsamen Tälern oder auf Bergen. Nachmals verließ er Österreich, erwarb sich in Freiburg i. B. 1850 die philosophische Doktorwürde u. habilitierte sich 1856 in Erlangen als Dozent der Philo- sophie. 1862 wurde er hier zum außer- ordentlichen Professor ernannt. Seit dem Jahre 1871 war er besonders in praktischer Weise für die Volkserzie-
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Beethoven (Volksſt.), 1873. – Die Aus- wanderer (Volksſt.), 1875. – Vineta, oder: Die verſunkene Stadt (M. mit Geſang), 1875. – Roſe und Diſtel (Schſp.), 1876. – Winland, oder: Die Fahrt nach dem Glück (Erzähld. D.), 1877. – Die Z’widerwurz’n (Volksſt.), 1878. – Der Stein der Weiſen (Volks- ſtück), 1880. – Der Loder (Volksſchſp.), 1880. – Als Manuſkript gedruckt ſind noch: Ludwig im Bart (Tr.). – Thaſ- filo (Tr.). – Don Quixote (Schſp.). – Maximilian (Schſp.). – Poeſie und Proſa (Schauſp.) – Der Selbſtmör- der (Schauſp.). – Fürſt und Stadt, oder: Die Münchener Kindeln (Volks- ſtück).
*Schmid, Ulrich Rudolf,
wurde am 14. Juni 1808 in dem weimariſchen Dorfe Sulzbach geboren, wo ſein Va- ter Paſtor war. Nach dem Tode des letzteren zog die Mutter 1815 nach Jena, wo der Sohn erſt die Bürger- ſchule, dann ein ausgezeichnetes Kna- ben-Jnſtitut beſuchte, um darauf 1820 auf das Gymnaſium zu Wei- mar überzugehen. Oſtern 1827 be- zog er die Univerſität Jena, wo er Theologie u. beſonders Philoſophie ſtudierte u. gleichzeitig zu den eifrig- ſten und tätigſten Mitgliedern der Burſchenſchaft gehörte. Über die letz- tere als Gegenſtand der Pädagogik und der Kulturgeſchichte und ins- beſondere der deutſchen Volksent- wickelung veröffentlichte er noch im hohen Alter ſeine Schrift: „Das We- ſen der Burſchenſchaft auf geſchicht- lichem Grunde“ (1875). Nachdem Sch. im Jahre 1834 ſein Kandidaten- Examen abſolviert, lag er noch ein Jahr lang in Jena ſeinen Studien ob und ging dann nach der Schweiz, wo er in verſchiedenen Verhältniſſen als Lehrer faſt fünf Jahre tätig war, welche ſeine inneren u. äußeren Er- fahrungen mächtig bereicherten. Jm Jahre 1840 kehrte Sch. nach Jena zurück, wo er dem Unterricht u. dem Studium lebte, trat 1848 als Kolla- [Spaltenumbruch]
Schm
borator zu Dornburg in das geiſtliche Amt u. erhielt ſpäter das Diakonat zu Lobeda nebſt dem Paſtorat zu Wöll- nitz, dem er bis zu ſeiner Penſionie- rung 1878 vorſtand. Seitdem lebte er erſt in Jena, ſeit 1892 in Gotha ſeinen Studien und der Poeſie und ſtarb hier am 3. Dezember 1893. Außer Predigten u. religiöſen Schrif- ten veröffentlichte er
S:
Bilder ohne Bilder (Dn. f. d. Jugend), 1870. – Ein Kindergärtchen (Dn. für die Ju- gend), 4. Aufl. 1881. – Blüten einer Weltanſchauung (Ge)., 3. Aufl. 1881. 4. Aufl. unter dem Titel: Eine Welt- anſchauung in Poeſie und Proſa, 1889.
Schmid-Schwarzenberg, Franz Xaver,
geb. am 22. Oktbr. 1819 in dem kleinen Dorfe Schwarzenberg in Oberöſterreich als der Sohn eines Zollbeamten, beſuchte eine armſelige Dorfſchule, dann bis zum 11. Jahre die Stadtſchule in Wels und erwarb ſich darauf in einem Schloſſe auf der Heide durch Schreiben und Unter- richten der herrſchaftlichen Kinder ſein Brot. Ein Menſchenfreund brachte ihn auf das Benediktiner-Gymnaſium in Kremsmünſter; ſpäter ſtudierte er in Salzburg Mathematik und Philo- ſophie, wirkte dann als Hauslehrer in der Familie eines ſchottiſchen Gra- fen bei Salzburg u. wandte ſich dar- auf dem Studium der Theologie und Pädagogik zu (1840–44). Durch meh- rere Jahre wirkte er in Gebirgsdör- fern praktiſch, zumeiſt als Kanzelred- ner u. Pädagog, und die meiſten ſei- ner zahlreichen pädagogiſchen Schrif- ten haben ihre Wurzeln in einſamen Tälern oder auf Bergen. Nachmals verließ er Öſterreich, erwarb ſich in Freiburg i. B. 1850 die philoſophiſche Doktorwürde u. habilitierte ſich 1856 in Erlangen als Dozent der Philo- ſophie. 1862 wurde er hier zum außer- ordentlichen Profeſſor ernannt. Seit dem Jahre 1871 war er beſonders in praktiſcher Weiſe für die Volkserzie-
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Beethoven (Volksſt.), 1873. – Die Aus-
wanderer (Volksſt.), 1875. – Vineta,
oder: Die verſunkene Stadt (M. mit
Geſang), 1875. – Roſe und Diſtel
(Schſp.), 1876. – Winland, oder: Die
Fahrt nach dem Glück (Erzähld. D.),
1877. – Die Z’widerwurz’n (Volksſt.),
1878. – Der Stein der Weiſen (Volks-
ſtück), 1880. – Der Loder (Volksſchſp.),
1880. – Als Manuſkript gedruckt ſind
noch: Ludwig im Bart (Tr.). – Thaſ-
filo (Tr.). – Don Quixote (Schſp.). –
Maximilian (Schſp.). – Poeſie und
Proſa (Schauſp.) – Der Selbſtmör-
der (Schauſp.). – Fürſt und Stadt,
oder: Die Münchener Kindeln (Volks-
ſtück).
*Schmid, Ulrich Rudolf, wurde am
14. Juni 1808 in dem weimariſchen
Dorfe Sulzbach geboren, wo ſein Va-
ter Paſtor war. Nach dem Tode des
letzteren zog die Mutter 1815 nach
Jena, wo der Sohn erſt die Bürger-
ſchule, dann ein ausgezeichnetes Kna-
ben-Jnſtitut beſuchte, um darauf
1820 auf das Gymnaſium zu Wei-
mar überzugehen. Oſtern 1827 be-
zog er die Univerſität Jena, wo er
Theologie u. beſonders Philoſophie
ſtudierte u. gleichzeitig zu den eifrig-
ſten und tätigſten Mitgliedern der
Burſchenſchaft gehörte. Über die letz-
tere als Gegenſtand der Pädagogik
und der Kulturgeſchichte und ins-
beſondere der deutſchen Volksent-
wickelung veröffentlichte er noch im
hohen Alter ſeine Schrift: „Das We-
ſen der Burſchenſchaft auf geſchicht-
lichem Grunde“ (1875). Nachdem
Sch. im Jahre 1834 ſein Kandidaten-
Examen abſolviert, lag er noch ein
Jahr lang in Jena ſeinen Studien
ob und ging dann nach der Schweiz,
wo er in verſchiedenen Verhältniſſen
als Lehrer faſt fünf Jahre tätig war,
welche ſeine inneren u. äußeren Er-
fahrungen mächtig bereicherten. Jm
Jahre 1840 kehrte Sch. nach Jena
zurück, wo er dem Unterricht u. dem
Studium lebte, trat 1848 als Kolla-
borator zu Dornburg in das geiſtliche
Amt u. erhielt ſpäter das Diakonat
zu Lobeda nebſt dem Paſtorat zu Wöll-
nitz, dem er bis zu ſeiner Penſionie-
rung 1878 vorſtand. Seitdem lebte
er erſt in Jena, ſeit 1892 in Gotha
ſeinen Studien und der Poeſie und
ſtarb hier am 3. Dezember 1893.
Außer Predigten u. religiöſen Schrif-
ten veröffentlichte er
S: Bilder ohne
Bilder (Dn. f. d. Jugend), 1870. –
Ein Kindergärtchen (Dn. für die Ju-
gend), 4. Aufl. 1881. – Blüten einer
Weltanſchauung (Ge)., 3. Aufl. 1881.
4. Aufl. unter dem Titel: Eine Welt-
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1889.
Schmid-Schwarzenberg, Franz
Xaver, geb. am 22. Oktbr. 1819 in
dem kleinen Dorfe Schwarzenberg in
Oberöſterreich als der Sohn eines
Zollbeamten, beſuchte eine armſelige
Dorfſchule, dann bis zum 11. Jahre
die Stadtſchule in Wels und erwarb
ſich darauf in einem Schloſſe auf der
Heide durch Schreiben und Unter-
richten der herrſchaftlichen Kinder ſein
Brot. Ein Menſchenfreund brachte
ihn auf das Benediktiner-Gymnaſium
in Kremsmünſter; ſpäter ſtudierte er
in Salzburg Mathematik und Philo-
ſophie, wirkte dann als Hauslehrer
in der Familie eines ſchottiſchen Gra-
fen bei Salzburg u. wandte ſich dar-
auf dem Studium der Theologie und
Pädagogik zu (1840–44). Durch meh-
rere Jahre wirkte er in Gebirgsdör-
fern praktiſch, zumeiſt als Kanzelred-
ner u. Pädagog, und die meiſten ſei-
ner zahlreichen pädagogiſchen Schrif-
ten haben ihre Wurzeln in einſamen
Tälern oder auf Bergen. Nachmals
verließ er Öſterreich, erwarb ſich in
Freiburg i. B. 1850 die philoſophiſche
Doktorwürde u. habilitierte ſich 1856
in Erlangen als Dozent der Philo-
ſophie. 1862 wurde er hier zum außer-
ordentlichen Profeſſor ernannt. Seit
dem Jahre 1871 war er beſonders in
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/223>, abgerufen am 25.02.2025.
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