Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Ries Freier (R.), 1911. - Wolgalieder(R.), 1912. - Feuerzauber. Das lahme Lorchen (2 En.), 1912. *Riesen, Gertrud, pseud. V. Wie- S:
*Riesenthal, Julius Adolf Os- kar von, * am 18. Septbr. 1830 in Rieß dung nach dem frühen Tode seinesVaters in Öls u. trat im April 1849, um sich dem Forstfach zu widmen, als Lehrling in die königl. Oberförsterei Poppelau (Kreis Oppeln) ein. Nach- dem er von Ostern 1850-51 als Ein- jährig-Freiwilliger im 6. Jägerba- taillon zu Breslau gedient, besuchte er bis zum Herbst 1852 die Forst- akademie zu Eberswalde und lebte dann zur Ausbildung in seinem Be- ruf in den verschiedensten Forst- und Jagdrevieren in Preußen, Russisch- Polen u. Mecklenburg. 1865 trat er wieder in den Staatsdienst zurück, wurde Oberförster in der Tucheler Heide des Reg.-Bez. Marienwerder und kam 1871 in gleicher Eigenschaft nach Altenkirchen im Westerwald. Einen zweijährigen Urlaub benutzte er zur Abfassung seines berühmten Werkes "Die Raubvögel Deutsch- lands und des angrenzenden Mittel- europas" (1876), wozu er die Jllu- strationen selbst nach der Natur zeich- nete. Seit 1879 war R. als kgl. Ober- förster im Ministerium für Land- wirtschaft, Domänen und Forsten in Berlin angeftellt und hatte seinen Wohnsitz in Charlottenburg. Er trat 1896 in den Ruhestand und starb am 22. Januar 1898. S: Bilder a. d. Riesler, Ulrich, Pseud. für Wil- Rieß, Agnes, wurde am 8. Mai *
Rieſ Freier (R.), 1911. ‒ Wolgalieder(R.), 1912. ‒ Feuerzauber. Das lahme Lorchen (2 En.), 1912. *Rieſen, Gertrud, pſeud. V. Wie- S:
*Rieſenthal, Julius Adolf Os- kar von, * am 18. Septbr. 1830 in Rieß dung nach dem frühen Tode ſeinesVaters in Öls u. trat im April 1849, um ſich dem Forſtfach zu widmen, als Lehrling in die königl. Oberförſterei Poppelau (Kreis Oppeln) ein. Nach- dem er von Oſtern 1850‒51 als Ein- jährig-Freiwilliger im 6. Jägerba- taillon zu Breslau gedient, beſuchte er bis zum Herbſt 1852 die Forſt- akademie zu Eberswalde und lebte dann zur Ausbildung in ſeinem Be- ruf in den verſchiedenſten Forſt- und Jagdrevieren in Preußen, Ruſſiſch- Polen u. Mecklenburg. 1865 trat er wieder in den Staatsdienſt zurück, wurde Oberförſter in der Tucheler Heide des Reg.-Bez. Marienwerder und kam 1871 in gleicher Eigenſchaft nach Altenkirchen im Weſterwald. Einen zweijährigen Urlaub benutzte er zur Abfaſſung ſeines berühmten Werkes „Die Raubvögel Deutſch- lands und des angrenzenden Mittel- europas“ (1876), wozu er die Jllu- ſtrationen ſelbſt nach der Natur zeich- nete. Seit 1879 war R. als kgl. Ober- förſter im Miniſterium für Land- wirtſchaft, Domänen und Forſten in Berlin angeftellt und hatte ſeinen Wohnſitz in Charlottenburg. Er trat 1896 in den Ruheſtand und ſtarb am 22. Januar 1898. S: Bilder a. d. Riesler, Ulrich, Pſeud. für Wil- Rieß, Agnes, wurde am 8. Mai *
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <div type="bibliography" n="2"> <p><pb facs="#f0477" n="473"/><lb/><cb/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Rieſ</hi></fw><lb/> Freier (R.), 1911. ‒ Wolgalieder<lb/> (R.), 1912. ‒ Feuerzauber. Das lahme<lb/> Lorchen (2 En.), 1912.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<persName><hi rendition="#b">Rieſen,</hi> Gertrud,</persName></head> <p> pſeud. V. <hi rendition="#g">Wie-<lb/> ſen,</hi> wurde am 19. Mai 1848 auf<lb/> dem ihrem Vater, dem Gutsbeſitzer<lb/><hi rendition="#g">Kleiſt,</hi> gehörigen Rittergute Per-<lb/> kuiken (Kreis Wehlau in Oſtpreußen)<lb/> geboren und verlebte dort ihre Kind-<lb/> heit und erſte Jugend. Der Mangel<lb/> an Spielgefährten — ſie war die<lb/> einzige Tochter ihrer Eltern — machte<lb/> ihr ſchon frühe die Bücher zu Freun-<lb/> den, und mit beſonderer Vorliebe<lb/> las ſie die Bühnenwerke deutſcher<lb/> Dichter. Jm Alter von 20 Jahren<lb/> verheiratete ſie ſich mit einem preu-<lb/> ßiſchen Offizier, dem ſie in ſeine Gar-<lb/> niſon Rendsburg und drei Jahre<lb/> ſpäter nach Königsberg i. Pr. folgte.<lb/> Zwar bot dieſe Stadt für geiſtiges<lb/> Jntereſſe vielfach reiche Anregung;<lb/> aber erſt 1891, als die Gatten nach<lb/> Graudenz überſiedelten, wo die Stille<lb/> und Einförmigkeit des Lebens inner-<lb/> halb der Feſtungsmauern der Gattin<lb/> ausreichende Muße zu ſchriftſtelleri-<lb/> ſchen Arbeiten gewährte, hat ſie es<lb/> gewagt, mit einigen kleinen Novel-<lb/> letten an die Öffentlichkeit zu treten.<lb/> Nachdem ihr Gatte als Oberſtleut-<lb/> nant den Abſchied aus dem Heere ge-<lb/> nommen, ließen ſich die Gatten in<lb/> Schöneberg bei Berlin nieder. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head><lb/> <p><lb/> Frauenrechte (Lſp.), 1897. ‒ Die An-<lb/> ſichtspoſtkarte (Lſp.), 1898. ‒ Logier-<lb/> beſuch (Lſp.), 1899. ‒ Freie Wahl<lb/> (Lſp.), 1900. ‒ Der Vierzehnte (Lſp.),<lb/> 1900. ‒ Eine kleine Gefälligkeit (Lſp.),<lb/> 1901. ‒ Der Schatzgräber u. anderes<lb/> (Novelletten), 1902. ‒ Aus der Ju-<lb/> gendzeit (Lſp.), 1902. ‒ Kurerfolge<lb/> (Schw.), 1903. ‒ Die Spielgefährten<lb/> (R.); <hi rendition="#aq">II</hi>, 1906. ‒ Aus unſerer lieben<lb/> Garniſon (Heitere Erlebniſſe), 1908.<lb/> ‒ Die Leute ſagen (R.), 1911. ‒ Auf<lb/> freier Bahn (R.), 1912.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<persName><hi rendition="#b">Rieſenthal,</hi> Julius Adolf <hi rendition="#g">Os-<lb/> kar</hi> von,</persName></head> <p> * am 18. Septbr. 1830 in<lb/> Breslau, erhielt ſeine Gymnaſialbil-<lb/><cb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Rieß</hi></fw><lb/> dung nach dem frühen Tode ſeines<lb/> Vaters in Öls u. trat im April 1849,<lb/> um ſich dem Forſtfach zu widmen, als<lb/> Lehrling in die königl. Oberförſterei<lb/> Poppelau (Kreis Oppeln) ein. Nach-<lb/> dem er von Oſtern 1850‒51 als Ein-<lb/> jährig-Freiwilliger im 6. Jägerba-<lb/> taillon zu Breslau gedient, beſuchte<lb/> er bis zum Herbſt 1852 die Forſt-<lb/> akademie zu Eberswalde und lebte<lb/> dann zur Ausbildung in ſeinem Be-<lb/> ruf in den verſchiedenſten Forſt- und<lb/> Jagdrevieren in Preußen, Ruſſiſch-<lb/> Polen u. Mecklenburg. 1865 trat er<lb/> wieder in den Staatsdienſt zurück,<lb/> wurde Oberförſter in der Tucheler<lb/> Heide des Reg.-Bez. Marienwerder<lb/> und kam 1871 in gleicher Eigenſchaft<lb/> nach Altenkirchen im Weſterwald.<lb/> Einen zweijährigen Urlaub benutzte<lb/> er zur Abfaſſung ſeines berühmten<lb/> Werkes „Die Raubvögel Deutſch-<lb/> lands und des angrenzenden Mittel-<lb/> europas“ (1876), wozu er die Jllu-<lb/> ſtrationen ſelbſt nach der Natur zeich-<lb/> nete. Seit 1879 war R. als kgl. Ober-<lb/> förſter im Miniſterium für Land-<lb/> wirtſchaft, Domänen und Forſten in<lb/> Berlin angeftellt und hatte ſeinen<lb/> Wohnſitz in Charlottenburg. Er trat<lb/> 1896 in den Ruheſtand und ſtarb am<lb/> 22. Januar 1898. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Bilder a. d.<lb/> Tucheler Heide (Galgenhumoriſtiſche<lb/> Geſänge), 1870. ‒ Aus Wald u. Welt<lb/> (Bilder aus meines Freundes Skiz-<lb/> zenbuch), 1878. ‒ Onkel Martin.<lb/> Zugvögel (2 En.), 1899. ‒ Die Stie-<lb/> fel des Herrn Oberforſtmeiſters, der<lb/> verrückte Keiler und andere luſtige<lb/> Geſchichten und Gedichte, 1903.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Riesler,</hi> Ulrich,</persName> </head> <p> Pſeud. für <hi rendition="#g">Wil-<lb/> helm Molitor;</hi> ſ. d.!</p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Rieß,</hi> Agnes,</persName> </head> <p> wurde am 8. Mai<lb/> 1842 zu Veltheim am Fallſtein im<lb/> Harz geboren. Obwohl die Tochter<lb/> eines Lehrers, hat ſie doch kaum<lb/> einen geregelten Unterricht erhalten,<lb/> wurde vielmehr als Älteſte zur Lei-<lb/> tung ihrer jüngeren Geſchwiſter be-<lb/> rufen. Mit 17 Jahren kam ſie in<lb/> <fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [473/0477]
Rieſ
Rieß
Freier (R.), 1911. ‒ Wolgalieder
(R.), 1912. ‒ Feuerzauber. Das lahme
Lorchen (2 En.), 1912.
*Rieſen, Gertrud, pſeud. V. Wie-
ſen, wurde am 19. Mai 1848 auf
dem ihrem Vater, dem Gutsbeſitzer
Kleiſt, gehörigen Rittergute Per-
kuiken (Kreis Wehlau in Oſtpreußen)
geboren und verlebte dort ihre Kind-
heit und erſte Jugend. Der Mangel
an Spielgefährten — ſie war die
einzige Tochter ihrer Eltern — machte
ihr ſchon frühe die Bücher zu Freun-
den, und mit beſonderer Vorliebe
las ſie die Bühnenwerke deutſcher
Dichter. Jm Alter von 20 Jahren
verheiratete ſie ſich mit einem preu-
ßiſchen Offizier, dem ſie in ſeine Gar-
niſon Rendsburg und drei Jahre
ſpäter nach Königsberg i. Pr. folgte.
Zwar bot dieſe Stadt für geiſtiges
Jntereſſe vielfach reiche Anregung;
aber erſt 1891, als die Gatten nach
Graudenz überſiedelten, wo die Stille
und Einförmigkeit des Lebens inner-
halb der Feſtungsmauern der Gattin
ausreichende Muße zu ſchriftſtelleri-
ſchen Arbeiten gewährte, hat ſie es
gewagt, mit einigen kleinen Novel-
letten an die Öffentlichkeit zu treten.
Nachdem ihr Gatte als Oberſtleut-
nant den Abſchied aus dem Heere ge-
nommen, ließen ſich die Gatten in
Schöneberg bei Berlin nieder.
S:
Frauenrechte (Lſp.), 1897. ‒ Die An-
ſichtspoſtkarte (Lſp.), 1898. ‒ Logier-
beſuch (Lſp.), 1899. ‒ Freie Wahl
(Lſp.), 1900. ‒ Der Vierzehnte (Lſp.),
1900. ‒ Eine kleine Gefälligkeit (Lſp.),
1901. ‒ Der Schatzgräber u. anderes
(Novelletten), 1902. ‒ Aus der Ju-
gendzeit (Lſp.), 1902. ‒ Kurerfolge
(Schw.), 1903. ‒ Die Spielgefährten
(R.); II, 1906. ‒ Aus unſerer lieben
Garniſon (Heitere Erlebniſſe), 1908.
‒ Die Leute ſagen (R.), 1911. ‒ Auf
freier Bahn (R.), 1912.
*Rieſenthal, Julius Adolf Os-
kar von, * am 18. Septbr. 1830 in
Breslau, erhielt ſeine Gymnaſialbil-
dung nach dem frühen Tode ſeines
Vaters in Öls u. trat im April 1849,
um ſich dem Forſtfach zu widmen, als
Lehrling in die königl. Oberförſterei
Poppelau (Kreis Oppeln) ein. Nach-
dem er von Oſtern 1850‒51 als Ein-
jährig-Freiwilliger im 6. Jägerba-
taillon zu Breslau gedient, beſuchte
er bis zum Herbſt 1852 die Forſt-
akademie zu Eberswalde und lebte
dann zur Ausbildung in ſeinem Be-
ruf in den verſchiedenſten Forſt- und
Jagdrevieren in Preußen, Ruſſiſch-
Polen u. Mecklenburg. 1865 trat er
wieder in den Staatsdienſt zurück,
wurde Oberförſter in der Tucheler
Heide des Reg.-Bez. Marienwerder
und kam 1871 in gleicher Eigenſchaft
nach Altenkirchen im Weſterwald.
Einen zweijährigen Urlaub benutzte
er zur Abfaſſung ſeines berühmten
Werkes „Die Raubvögel Deutſch-
lands und des angrenzenden Mittel-
europas“ (1876), wozu er die Jllu-
ſtrationen ſelbſt nach der Natur zeich-
nete. Seit 1879 war R. als kgl. Ober-
förſter im Miniſterium für Land-
wirtſchaft, Domänen und Forſten in
Berlin angeftellt und hatte ſeinen
Wohnſitz in Charlottenburg. Er trat
1896 in den Ruheſtand und ſtarb am
22. Januar 1898.
S: Bilder a. d.
Tucheler Heide (Galgenhumoriſtiſche
Geſänge), 1870. ‒ Aus Wald u. Welt
(Bilder aus meines Freundes Skiz-
zenbuch), 1878. ‒ Onkel Martin.
Zugvögel (2 En.), 1899. ‒ Die Stie-
fel des Herrn Oberforſtmeiſters, der
verrückte Keiler und andere luſtige
Geſchichten und Gedichte, 1903.
Riesler, Ulrich, Pſeud. für Wil-
helm Molitor; ſ. d.!
Rieß, Agnes, wurde am 8. Mai
1842 zu Veltheim am Fallſtein im
Harz geboren. Obwohl die Tochter
eines Lehrers, hat ſie doch kaum
einen geregelten Unterricht erhalten,
wurde vielmehr als Älteſte zur Lei-
tung ihrer jüngeren Geſchwiſter be-
rufen. Mit 17 Jahren kam ſie in
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |