Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Rei - Ein Frühlingstraum. Stilles Glück(Dram.-allegor. Ge.), 1866. - Franz Stelzhamer. Sein Leben und seine Dichtungen, 1872. - Jugendschriften. Reitzenstein, Editha Freiin von,
S: Dichterblüten (Ge.), 1911. Reitzenstein, Marie Freifrau v.,
Rei vetter, Freiherrn v. R. aus Hameln,der als Ofsizier in sächsischen Diensten stand und nach seiner Vermählung den Abschied aus dem Heere nahm. Das junge Paar ließ sich in Baden- Baden nieder, und hier ist die Dich- terin nach schweren Leiden am 9. März 1894 gestorben. Jhre irdische Hülle fand in der Halkettschen Fami- liengruft in Celle die letzte Ruhestätte. Als Dichterin diente sie der welfischen Partei in ihrem Heimatlande, die sie mit dem Namen einer "Nachtigall Hannovers" beehrte. S: Jch bin Reizenhofen, E. von, Pseud. für *Reizenstein, Franziska Freifrau von, psd. Franz von Nemmers- *
Rei ‒ Ein Frühlingstraum. Stilles Glück(Dram.-allegor. Ge.), 1866. ‒ Franz Stelzhamer. Sein Leben und ſeine Dichtungen, 1872. ‒ Jugendſchriften. Reitzenſtein, Editha Freiin von,
S: Dichterblüten (Ge.), 1911. Reitzenſtein, Marie Freifrau v.,
Rei vetter, Freiherrn v. R. aus Hameln,der als Ofſizier in ſächſiſchen Dienſten ſtand und nach ſeiner Vermählung den Abſchied aus dem Heere nahm. Das junge Paar ließ ſich in Baden- Baden nieder, und hier iſt die Dich- terin nach ſchweren Leiden am 9. März 1894 geſtorben. Jhre irdiſche Hülle fand in der Halkettſchen Fami- liengruft in Celle die letzte Ruheſtätte. Als Dichterin diente ſie der welfiſchen Partei in ihrem Heimatlande, die ſie mit dem Namen einer „Nachtigall Hannovers“ beehrte. S: Jch bin Reizenhofen, E. von, Pſeud. für *Reizenſtein, Franziska Freifrau von, pſd. Franz von Nemmers- *
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Rei
Rei
‒ Ein Frühlingstraum. Stilles Glück
(Dram.-allegor. Ge.), 1866. ‒ Franz
Stelzhamer. Sein Leben und ſeine
Dichtungen, 1872. ‒ Jugendſchriften.
Reitzenſtein, Editha Freiin von,
wurde am 5. Nov. 1850 zu Schwar-
zenſtein im „Fränkiſchen Wald“
(Bayern) als Tochter des damaligen
Erb- und Lehnsherrn Karl Chlodwig
Frhrn. von R. geboren, des bekann-
ten Archivgelehrten und Altertums-
forſchers, der 1874 als Kuſtos der
Straßburger Univerſitäts- und Lan-
desbibliothek ſtarb. Jhre hochbegabte
Mutter hatte ſie bereits 1852 ver-
loren und danach ſchickſalsſchwere,
mit häufigen Wohnſitzwechſel ver-
bundene Jugendjahre durchlebt. Jhr
frühzeitig hervortretendes Talent ge-
langte erſt im reiferen Alter zur Be-
tätigung auf literariſchem Gebiet, da
ihre Stiefmutter ſtets eine grund-
ſätzliche Abneigung gegen wiſſen-
ſchaftliche Ausbildung und geiſtiges
Streben der Tochter nachdrücklich
betonte und außerdem der Verluſt
des väterlichen Vermögens zu einem
Kampf um das tägliche Brot nötigte.
Erſt im letzten Jahrzehnt des vorigen
Jahrh., nachdem ihre Exiſtenz eine
dauerhaftere Baſis gefunden, ver-
öffentlichte ſie, meiſt unter dem Pſeu-
donym Sappho Liepholdt, in
verſchiedenen Zeitſchriften meiſt
künſtleriſcher Tendenz Gedichte,
Feuilletons und Überſetzungen. Sie
ſtarb in Berlin, wo ſie zuletzt ihren
Wohnſitz hatte, am 1. März 1905.
S: Dichterblüten (Ge.), 1911.
Reitzenſtein, Marie Freifrau v.,
pſeud. M. v. R., war eine Tochter des
hannoverſchen Oberſten und Geſand-
ten am preußiſchen Hofe Freiherrn
von R. und durch ihre Mutter, einer
geb. Freiin von Halkett, die Enkelin
jenes Generals v. Halkett, der in der
Schlacht bei Waterloo den General
Cambronne gefangennahm. Sie
wurde am 2. Dezember 1854 geboren
und vermählte ſich mit einem Lehns-
vetter, Freiherrn v. R. aus Hameln,
der als Ofſizier in ſächſiſchen Dienſten
ſtand und nach ſeiner Vermählung
den Abſchied aus dem Heere nahm.
Das junge Paar ließ ſich in Baden-
Baden nieder, und hier iſt die Dich-
terin nach ſchweren Leiden am 9.
März 1894 geſtorben. Jhre irdiſche
Hülle fand in der Halkettſchen Fami-
liengruft in Celle die letzte Ruheſtätte.
Als Dichterin diente ſie der welfiſchen
Partei in ihrem Heimatlande, die ſie
mit dem Namen einer „Nachtigall
Hannovers“ beehrte.
S: Jch bin
ein Welfe. (Zeitgedichte), 1891. ‒
Herzog Georg von Braunſchweig-
Lüneburg (Vaterländ. Zeitbild a. d.
30jähr. Kriege), 1891. ‒ Der Dra-
gonerſchmied (Dram. Kriegsbild),
1891. ‒ Das Erſte Dragonerregiment
der königl. deutſchen Legion (Dram.
Kriegsbild), 1892 (Sv.). ‒ Die Haus-
ſuchung (Lſtſp.), 1892. ‒ Pfalzgraf
Heinrich, Herzog Heinrich des Löwen
Sohn (Vaterländ. Bild), 1892 (Sv.).
Reizenhofen, E. von, Pſeud. für
Eliſe Fajkmajer; ſ. d.!
*Reizenſtein, Franziska Freifrau
von, pſd. Franz von Nemmers-
dorf, wurde am 19. Septbr. 1834
auf Schloß Härdenſtein in Schwa-
ben als die Tochter des Augsburger
Oberappellationsgerichtsrats von
Nyß geboren, erhielt eine äußerſt
ſorgfältige Erziehung und durch die-
ſelbe Geſchmack an ernſten Studien,
namentlich Geſchichte, Philoſophie u.
Anthropologie im weiteſten Sinne.
Viele Reiſen und anregender Ver-
kehr haben den Geſichtskreis der
Dame frühzeitig erweitert. Kaum
an den Grenzen der Kindheit ange-
langt, verheiratete ſie ſich mit dem
königl. bayeriſchen Rittmeiſter Frei-
herrn von Reizenſtein, wurde aber
ſchon 1856 Witwe und lebte ſeitdem
der Geſellſchaft, den Reiſen und der
Literatur. Sie ſah Jtalien, Frank-
reich und Rußland, weilte mit Vor-
liebe in der Lagunenſtadt Venedig,
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