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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Rei
der Sohn eines Kaufmanns, besuchte
das dortige Martino-Katharineum
und bezog im Herbst 1892 die Uni-
versität München, an der er Jura
studierte, nebenher auch kunsthisto-
rische und ästhetische Vorlesungen
hörte. Jn Bonn und Berlin setzte er
seine juristischen Studien fort, er-
warb sich in Berlin im Mai 1887 die
Würde eines Dr. jur. und machte einen
Monat später sein Examen als Refe-
rendar. Seit Dezbr. 1890 Assessor,
wurde er im Oktbr. 1896 als Regie-
rungsassessor in Braunschweig ange-
stellt und 1900 zum Regierungs-
rat befördert.

S:

Jugurtha (Tr.),
1896.

Reif (Reiff), Wilhelm,

wurde am
4. Febr. 1833 in dem Dorfe Schwal-
lungen bei Meiningen als der Sohn
eines Müllers geboren, woselbst er
auch seinen ersten u. einzigen Schul-
unterricht genoß. Nach zurückgelegtem
13. Lebensjahre trat er als Hoboist
in das Meiningensche Regiment ein
und machte als solcher auch den Feld-
zug 1848-49 in Schleswig-Holstein
mit. Durch die Munifizenz Sr. Hoheit
des Herzogs Bernhard von S.-Mei-
ningen ward ihm eine weitere musi-
kalische Ausbildung ermöglicht, welche
er in Kassel 1854-55 und in München
1856 erhielt. Seit jener Zeit gehörte
er der Meininger Hoftheaterkapelle
als Mitglied an. Früher beschäftigte
er sich ausschließlich nur mit musika-
lischen Kompositionen, von denen
viele, darunter auch zwei große Opern,
mit Beifall aufgeführt wurden. Auch
ward er von Sr. Hoheit dem Herzog
Georg durch die Verleihung der gol-
denen Medaille für Kunst und Wissen-
schaft geehrt. Seine Reisen, die er
als Musikdirektor der "Meininger"
mitzumachen veranlaßt war, boten
ihm viel Jnteressantes, gestatteten
ihm manchen Blick in das große Leben
und kräftigten sein Urteil über Men-
schen und Verhältnisse. Er starb am
16. Januar 1890.

S:

Wilde Blumen
[Spaltenumbruch]

Rei
(Ge.), 1877. - Der Tower (G.), 1881.
- Von Sedan bis Java (Ein Men-
schenleben in acht poetischen Bildern),
1883.

*Reiff, August,

geboren am 29.
Septbr. 1866 zu Eschenbach bei Göp-
pingen (Württemberg) als Sohn
des dortigen Lehrers, widmete sich
auf einem württembergischen Lehrer-
seminare gleichfalls dem Beruf eines
Lehrers, war als solcher drei Jahre
an einer Blindenanstalt tätig und
wirkt jetzt als Reallehrer in Stutt-
gart.

S:

"Rose'stock, Holderblüet!"
(Schwäbische Ge.), 1903. 3. A. 1909.
- 's Preislied (Schwäb. Lsp.), 1904.
3. T. 1909 (Sv.) - D'Fahneweih
(Ländl. Bild a. d. J. 1848. Lsp.),
1905. 3. A. 1909 (Sv.) - 's Schwitz-
gäbele's Erbschaft (Schw.), 1908. 4 A.
1912 (Sv.) - D' Verdienstmedaille
(Ein Schelmenstücklein), 2. T. 1912
(Sv.) - Der Wildsee (Schwäb. Volks-
schsp.), 1912 (Sv.).

Reimar, F. L.,

Pseud. für Marie
Zedelius;
s. d.!

Reimar, Reinold,

Pseudon. für
Adolf Glaser; s. d.!

Reimer, Gertrud,

pseud. Ger-
trud Walden,
geb. am 16. Mai
1845 in Podelzig (Bezirk Frankfurt
a. O.), lebt (1886) in Rixdorf bei
Berlin, (1897) in Berlin. Außer zahl-
reichen Romanen und Novellen in
Zeitschriften veröffentlichte sie

S:

Des
Pfarrers Mündel (R.); II, 1883.

*Reimer(-Jronside), Edmund
Johannes Adolf,

wurde am 28. Sept.
1879 in einem alten, der Familie seit
100 Jahren gehörenden Landhause
am Babitzberge bei Sternberg
(Nordmähren) geboren, trat nach
Besuch der Realschule im 15. Jahre
in das Fabriketablissement eines
Oheims in Preußen ein, wo er wäh-
rend vier Jahre seine eigentliche Er-
ziehung genoß, und trat dann auf
Wunsch seiner Eltern in den österr.
Zivilstaatsdienst, in welchem er fünf
Jahre verblieb, dann aber freiwillig

*


[Spaltenumbruch]

Rei
der Sohn eines Kaufmanns, beſuchte
das dortige Martino-Katharineum
und bezog im Herbſt 1892 die Uni-
verſität München, an der er Jura
ſtudierte, nebenher auch kunſthiſto-
riſche und äſthetiſche Vorleſungen
hörte. Jn Bonn und Berlin ſetzte er
ſeine juriſtiſchen Studien fort, er-
warb ſich in Berlin im Mai 1887 die
Würde eines Dr. jur. und machte einen
Monat ſpäter ſein Examen als Refe-
rendar. Seit Dezbr. 1890 Aſſeſſor,
wurde er im Oktbr. 1896 als Regie-
rungsaſſeſſor in Braunſchweig ange-
ſtellt und 1900 zum Regierungs-
rat befördert.

S:

Jugurtha (Tr.),
1896.

Reif (Reiff), Wilhelm,

wurde am
4. Febr. 1833 in dem Dorfe Schwal-
lungen bei Meiningen als der Sohn
eines Müllers geboren, woſelbſt er
auch ſeinen erſten u. einzigen Schul-
unterricht genoß. Nach zurückgelegtem
13. Lebensjahre trat er als Hoboiſt
in das Meiningenſche Regiment ein
und machte als ſolcher auch den Feld-
zug 1848‒49 in Schleswig-Holſtein
mit. Durch die Munifizenz Sr. Hoheit
des Herzogs Bernhard von S.-Mei-
ningen ward ihm eine weitere muſi-
kaliſche Ausbildung ermöglicht, welche
er in Kaſſel 1854‒55 und in München
1856 erhielt. Seit jener Zeit gehörte
er der Meininger Hoftheaterkapelle
als Mitglied an. Früher beſchäftigte
er ſich ausſchließlich nur mit muſika-
liſchen Kompoſitionen, von denen
viele, darunter auch zwei große Opern,
mit Beifall aufgeführt wurden. Auch
ward er von Sr. Hoheit dem Herzog
Georg durch die Verleihung der gol-
denen Medaille für Kunſt und Wiſſen-
ſchaft geehrt. Seine Reiſen, die er
als Muſikdirektor der „Meininger“
mitzumachen veranlaßt war, boten
ihm viel Jntereſſantes, geſtatteten
ihm manchen Blick in das große Leben
und kräftigten ſein Urteil über Men-
ſchen und Verhältniſſe. Er ſtarb am
16. Januar 1890.

S:

Wilde Blumen
[Spaltenumbruch]

Rei
(Ge.), 1877. ‒ Der Tower (G.), 1881.
‒ Von Sedan bis Java (Ein Men-
ſchenleben in acht poetiſchen Bildern),
1883.

*Reiff, Auguſt,

geboren am 29.
Septbr. 1866 zu Eſchenbach bei Göp-
pingen (Württemberg) als Sohn
des dortigen Lehrers, widmete ſich
auf einem württembergiſchen Lehrer-
ſeminare gleichfalls dem Beruf eines
Lehrers, war als ſolcher drei Jahre
an einer Blindenanſtalt tätig und
wirkt jetzt als Reallehrer in Stutt-
gart.

S:

„Roſe’ſtock, Holderblüet!“
(Schwäbiſche Ge.), 1903. 3. A. 1909.
‒ ’s Preislied (Schwäb. Lſp.), 1904.
3. T. 1909 (Sv.) ‒ D’Fahneweih
(Ländl. Bild a. d. J. 1848. Lſp.),
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gäbele’s Erbſchaft (Schw.), 1908. 4 A.
1912 (Sv.) ‒ D’ Verdienſtmedaille
(Ein Schelmenſtücklein), 2. T. 1912
(Sv.) ‒ Der Wildſee (Schwäb. Volks-
ſchſp.), 1912 (Sv.).

Reimar, F. L.,

Pſeud. für Marie
Zedelius;
ſ. d.!

Reimar, Reinold,

Pſeudon. für
Adolf Glaſer; ſ. d.!

Reimer, Gertrud,

pſeud. Ger-
trud Walden,
geb. am 16. Mai
1845 in Podelzig (Bezirk Frankfurt
a. O.), lebt (1886) in Rixdorf bei
Berlin, (1897) in Berlin. Außer zahl-
reichen Romanen und Novellen in
Zeitſchriften veröffentlichte ſie

S:

Des
Pfarrers Mündel (R.); II, 1883.

*Reimer(-Jronſide), Edmund
Johannes Adolf,

wurde am 28. Sept.
1879 in einem alten, der Familie ſeit
100 Jahren gehörenden Landhauſe
am Babitzberge bei Sternberg
(Nordmähren) geboren, trat nach
Beſuch der Realſchule im 15. Jahre
in das Fabriketabliſſement eines
Oheims in Preußen ein, wo er wäh-
rend vier Jahre ſeine eigentliche Er-
ziehung genoß, und trat dann auf
Wunſch ſeiner Eltern in den öſterr.
Zivilſtaatsdienſt, in welchem er fünf
Jahre verblieb, dann aber freiwillig

*
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[415/0419] Rei Rei der Sohn eines Kaufmanns, beſuchte das dortige Martino-Katharineum und bezog im Herbſt 1892 die Uni- verſität München, an der er Jura ſtudierte, nebenher auch kunſthiſto- riſche und äſthetiſche Vorleſungen hörte. Jn Bonn und Berlin ſetzte er ſeine juriſtiſchen Studien fort, er- warb ſich in Berlin im Mai 1887 die Würde eines Dr. jur. und machte einen Monat ſpäter ſein Examen als Refe- rendar. Seit Dezbr. 1890 Aſſeſſor, wurde er im Oktbr. 1896 als Regie- rungsaſſeſſor in Braunſchweig ange- ſtellt und 1900 zum Regierungs- rat befördert. S: Jugurtha (Tr.), 1896. Reif (Reiff), Wilhelm, wurde am 4. Febr. 1833 in dem Dorfe Schwal- lungen bei Meiningen als der Sohn eines Müllers geboren, woſelbſt er auch ſeinen erſten u. einzigen Schul- unterricht genoß. Nach zurückgelegtem 13. Lebensjahre trat er als Hoboiſt in das Meiningenſche Regiment ein und machte als ſolcher auch den Feld- zug 1848‒49 in Schleswig-Holſtein mit. Durch die Munifizenz Sr. Hoheit des Herzogs Bernhard von S.-Mei- ningen ward ihm eine weitere muſi- kaliſche Ausbildung ermöglicht, welche er in Kaſſel 1854‒55 und in München 1856 erhielt. Seit jener Zeit gehörte er der Meininger Hoftheaterkapelle als Mitglied an. Früher beſchäftigte er ſich ausſchließlich nur mit muſika- liſchen Kompoſitionen, von denen viele, darunter auch zwei große Opern, mit Beifall aufgeführt wurden. Auch ward er von Sr. Hoheit dem Herzog Georg durch die Verleihung der gol- denen Medaille für Kunſt und Wiſſen- ſchaft geehrt. Seine Reiſen, die er als Muſikdirektor der „Meininger“ mitzumachen veranlaßt war, boten ihm viel Jntereſſantes, geſtatteten ihm manchen Blick in das große Leben und kräftigten ſein Urteil über Men- ſchen und Verhältniſſe. Er ſtarb am 16. Januar 1890. S: Wilde Blumen (Ge.), 1877. ‒ Der Tower (G.), 1881. ‒ Von Sedan bis Java (Ein Men- ſchenleben in acht poetiſchen Bildern), 1883. *Reiff, Auguſt, geboren am 29. Septbr. 1866 zu Eſchenbach bei Göp- pingen (Württemberg) als Sohn des dortigen Lehrers, widmete ſich auf einem württembergiſchen Lehrer- ſeminare gleichfalls dem Beruf eines Lehrers, war als ſolcher drei Jahre an einer Blindenanſtalt tätig und wirkt jetzt als Reallehrer in Stutt- gart. S: „Roſe’ſtock, Holderblüet!“ (Schwäbiſche Ge.), 1903. 3. A. 1909. ‒ ’s Preislied (Schwäb. Lſp.), 1904. 3. T. 1909 (Sv.) ‒ D’Fahneweih (Ländl. Bild a. d. J. 1848. Lſp.), 1905. 3. A. 1909 (Sv.) ‒ ’s Schwitz- gäbele’s Erbſchaft (Schw.), 1908. 4 A. 1912 (Sv.) ‒ D’ Verdienſtmedaille (Ein Schelmenſtücklein), 2. T. 1912 (Sv.) ‒ Der Wildſee (Schwäb. Volks- ſchſp.), 1912 (Sv.). Reimar, F. L., Pſeud. für Marie Zedelius; ſ. d.! Reimar, Reinold, Pſeudon. für Adolf Glaſer; ſ. d.! Reimer, Gertrud, pſeud. Ger- trud Walden, geb. am 16. Mai 1845 in Podelzig (Bezirk Frankfurt a. O.), lebt (1886) in Rixdorf bei Berlin, (1897) in Berlin. Außer zahl- reichen Romanen und Novellen in Zeitſchriften veröffentlichte ſie S: Des Pfarrers Mündel (R.); II, 1883. *Reimer(-Jronſide), Edmund Johannes Adolf, wurde am 28. Sept. 1879 in einem alten, der Familie ſeit 100 Jahren gehörenden Landhauſe am Babitzberge bei Sternberg (Nordmähren) geboren, trat nach Beſuch der Realſchule im 15. Jahre in das Fabriketabliſſement eines Oheims in Preußen ein, wo er wäh- rend vier Jahre ſeine eigentliche Er- ziehung genoß, und trat dann auf Wunſch ſeiner Eltern in den öſterr. Zivilſtaatsdienſt, in welchem er fünf Jahre verblieb, dann aber freiwillig *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 415. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/419>, abgerufen am 21.11.2024.