(Jdyll aus St. Gallens Vergangen- heit), 1880. 4. A. 1901. - Das Haus in der Turmecke. Des Spielmanns Kind (2 Nn.), 1882.
Rehren, Ludmilla v.,
siehe Lud- milla Heymer; s. d.!
*Rehtz, Alfred,
geb. am 10. Jan. 1875 in Breslau, besuchte dort bis zu seinem 15. Jahre das Elisabeth- Gymnasium und später, als seine Eltern ihren Wohnsitz nach Hamburg verlegten, das Matthias Claudius- Gymnasium in Wandsbeck. Geschäft- liches Unglück seines Vaters ließ ihn wünschen, recht bald auf eigenen Füßen stehn und den Eltern und vier jüngeren Schwestern in schwerer Zeit helfen zu können. So gab er die Studien auf und trat in das große Handelshaus von F. A. Grimm und Co. ein. Seine Träume von großen überseeischen Reisen wurden durch den Tod seiner Eltern vereitelt, der ihn in Hamburg festhielt, wo er jetzt als Beamter der Hamburg-Bremer Feuerversicherungs-Gesellschaft lebt. Seine ersten Gedichte, Oden und So- nette, entsprangen einer Schwärme- rei für ein älteres Mädchen, die schließlich, da das Mädchen bereits heimlich verlobt war, zu einer etwas tragischen Ernüchterung führte. Jetzt warf sich R. auf das Studium der Naturwissenschaft und als ihn dann Frau Muse wieder besuchte, lenkte sie ihn auf Liebesgedichte, die an die Natur gerichtet waren und dann auch, als sie den Beifall von D. von Liliencron und Gustav Falke gefnn- den, veröffentlicht wurden.
S:
Poesie des Weltalls (Naturwissenschaftl. Ge.), 1905. - Licht und Schatten (Lyr. Ge., Bn., Reisebilder usw.), 1908.
*Reibnitz, Klara von,
geb. von Reden, psd. C. von Waldheim, wurde am 8. Juni 1825 in Hastenbeck (Hannover) geboren, war verheiratet mit dem Präsidenten der General- kommission Emil Freiherr von R., [Spaltenumbruch]
Rei
den sie am 16. Dezbr. 1868 durch den Tod verlor, und starb 1893.
S:
Das Waldhaus am See (R.), 1889.
Reich, Lucian,
wurde am 26. Febr. 1817 zu Hüsingen in Baden als der Sohn eines Oberlehrers geboren, der neben seinem Berufe Malerei u. Bild- hauerei betrieb und sogar in dem kleinen Landstädtchen eine Zeichen- schule für Knaben nnd Mädchen ins Leben gerufen hatte. Während sich der ältere Bruder Franz Xaver der Bildhauerei widmete, wandte sich Lucian der Malerei zu, und beide er- lernten die Anfangsgründe ihrer Kunst bei dem Vater, der sie auch in den Elementarfächern unterrichtete, während ein dem Vater befreundeter Jurist am Bezirksamt Hüsingen Pri- vatunterricht in den alten Sprachen, Französisch, Geschichte und Deutsch erteilte. Jm Jahre 1832 bezog der ältere Bruder das Städelsche Jnstitut in Frankfurt a. M., und 1833 folgte ihm Lucian dorthin. Unterkunft fan- den die Brüder im Hause ihres Onkels, des Musikdirektors Schelble, bei dem sie manche hervorragende Persönlich- keit kennen zu lernen Gelegenheit hat- ten. Als Schelble sich 1836 auf sein Landgütchen nach Hüsingen zurückzog, folgte ihm Lucian R. auch bald dort- hin nach und war hier an seiner Ver- vollkommnung nach verschiedenen Richtungen hin tätig. Nach einigen Jahren erhielt er auf Empfehlung des Galeriedirektors Frommel in Karls- ruhe ein Stipendium und begab sich nach München, von wo er 1842 von Hübsch und Schwind nach Karlsruhe berufen ward, wo er in der Kunst- halle verschiedene Wandgemälde aus- zuführen hatte. Nach Beendigung dieser Arbeiten kehrte er nach Hüsin- gen zurück, wo er mit seinem Schwa- ger, dem Lithographen J. N. Heine- mann, mehrere Bildwerke, sowie "Musterheftef. Schwarzwalder Uhren- schildermaler" herausgab (1853). Nach mehreren Jahren erhielt er vom Prinz-
*
[Spaltenumbruch]
Reh
(Jdyll aus St. Gallens Vergangen- heit), 1880. 4. A. 1901. ‒ Das Haus in der Turmecke. Des Spielmanns Kind (2 Nn.), 1882.
Rehren, Ludmilla v.,
ſiehe Lud- milla Heymer; ſ. d.!
*Rehtz, Alfred,
geb. am 10. Jan. 1875 in Breslau, beſuchte dort bis zu ſeinem 15. Jahre das Eliſabeth- Gymnaſium und ſpäter, als ſeine Eltern ihren Wohnſitz nach Hamburg verlegten, das Matthias Claudius- Gymnaſium in Wandsbeck. Geſchäft- liches Unglück ſeines Vaters ließ ihn wünſchen, recht bald auf eigenen Füßen ſtehn und den Eltern und vier jüngeren Schweſtern in ſchwerer Zeit helfen zu können. So gab er die Studien auf und trat in das große Handelshaus von F. A. Grimm und Co. ein. Seine Träume von großen überſeeiſchen Reiſen wurden durch den Tod ſeiner Eltern vereitelt, der ihn in Hamburg feſthielt, wo er jetzt als Beamter der Hamburg-Bremer Feuerverſicherungs-Geſellſchaft lebt. Seine erſten Gedichte, Oden und So- nette, entſprangen einer Schwärme- rei für ein älteres Mädchen, die ſchließlich, da das Mädchen bereits heimlich verlobt war, zu einer etwas tragiſchen Ernüchterung führte. Jetzt warf ſich R. auf das Studium der Naturwiſſenſchaft und als ihn dann Frau Muſe wieder beſuchte, lenkte ſie ihn auf Liebesgedichte, die an die Natur gerichtet waren und dann auch, als ſie den Beifall von D. von Liliencron und Guſtav Falke gefnn- den, veröffentlicht wurden.
S:
Poeſie des Weltalls (Naturwiſſenſchaftl. Ge.), 1905. ‒ Licht und Schatten (Lyr. Ge., Bn., Reiſebilder uſw.), 1908.
*Reibnitz, Klara von,
geb. von Reden, pſd. C. von Waldheim, wurde am 8. Juni 1825 in Haſtenbeck (Hannover) geboren, war verheiratet mit dem Präſidenten der General- kommiſſion Emil Freiherr von R., [Spaltenumbruch]
Rei
den ſie am 16. Dezbr. 1868 durch den Tod verlor, und ſtarb 1893.
S:
Das Waldhaus am See (R.), 1889.
Reich, Lucian,
wurde am 26. Febr. 1817 zu Hüſingen in Baden als der Sohn eines Oberlehrers geboren, der neben ſeinem Berufe Malerei u. Bild- hauerei betrieb und ſogar in dem kleinen Landſtädtchen eine Zeichen- ſchule für Knaben nnd Mädchen ins Leben gerufen hatte. Während ſich der ältere Bruder Franz Xaver der Bildhauerei widmete, wandte ſich Lucian der Malerei zu, und beide er- lernten die Anfangsgründe ihrer Kunſt bei dem Vater, der ſie auch in den Elementarfächern unterrichtete, während ein dem Vater befreundeter Juriſt am Bezirksamt Hüſingen Pri- vatunterricht in den alten Sprachen, Franzöſiſch, Geſchichte und Deutſch erteilte. Jm Jahre 1832 bezog der ältere Bruder das Städelſche Jnſtitut in Frankfurt a. M., und 1833 folgte ihm Lucian dorthin. Unterkunft fan- den die Brüder im Hauſe ihres Onkels, des Muſikdirektors Schelble, bei dem ſie manche hervorragende Perſönlich- keit kennen zu lernen Gelegenheit hat- ten. Als Schelble ſich 1836 auf ſein Landgütchen nach Hüſingen zurückzog, folgte ihm Lucian R. auch bald dort- hin nach und war hier an ſeiner Ver- vollkommnung nach verſchiedenen Richtungen hin tätig. Nach einigen Jahren erhielt er auf Empfehlung des Galeriedirektors Frommel in Karls- ruhe ein Stipendium und begab ſich nach München, von wo er 1842 von Hübſch und Schwind nach Karlsruhe berufen ward, wo er in der Kunſt- halle verſchiedene Wandgemälde aus- zuführen hatte. Nach Beendigung dieſer Arbeiten kehrte er nach Hüſin- gen zurück, wo er mit ſeinem Schwa- ger, dem Lithographen J. N. Heine- mann, mehrere Bildwerke, ſowie „Muſterheftef. Schwarzwalder Uhren- ſchildermaler“ herausgab (1853). Nach mehreren Jahren erhielt er vom Prinz-
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Reh
Rei
(Jdyll aus St. Gallens Vergangen-
heit), 1880. 4. A. 1901. ‒ Das Haus
in der Turmecke. Des Spielmanns
Kind (2 Nn.), 1882.
Rehren, Ludmilla v., ſiehe Lud-
milla Heymer; ſ. d.!
*Rehtz, Alfred, geb. am 10. Jan.
1875 in Breslau, beſuchte dort bis
zu ſeinem 15. Jahre das Eliſabeth-
Gymnaſium und ſpäter, als ſeine
Eltern ihren Wohnſitz nach Hamburg
verlegten, das Matthias Claudius-
Gymnaſium in Wandsbeck. Geſchäft-
liches Unglück ſeines Vaters ließ ihn
wünſchen, recht bald auf eigenen
Füßen ſtehn und den Eltern und vier
jüngeren Schweſtern in ſchwerer Zeit
helfen zu können. So gab er die
Studien auf und trat in das große
Handelshaus von F. A. Grimm und
Co. ein. Seine Träume von großen
überſeeiſchen Reiſen wurden durch
den Tod ſeiner Eltern vereitelt, der
ihn in Hamburg feſthielt, wo er jetzt
als Beamter der Hamburg-Bremer
Feuerverſicherungs-Geſellſchaft lebt.
Seine erſten Gedichte, Oden und So-
nette, entſprangen einer Schwärme-
rei für ein älteres Mädchen, die
ſchließlich, da das Mädchen bereits
heimlich verlobt war, zu einer etwas
tragiſchen Ernüchterung führte. Jetzt
warf ſich R. auf das Studium der
Naturwiſſenſchaft und als ihn dann
Frau Muſe wieder beſuchte, lenkte ſie
ihn auf Liebesgedichte, die an die
Natur gerichtet waren und dann
auch, als ſie den Beifall von D. von
Liliencron und Guſtav Falke gefnn-
den, veröffentlicht wurden.
S: Poeſie
des Weltalls (Naturwiſſenſchaftl.
Ge.), 1905. ‒ Licht und Schatten
(Lyr. Ge., Bn., Reiſebilder uſw.),
1908.
*Reibnitz, Klara von, geb. von
Reden, pſd. C. von Waldheim,
wurde am 8. Juni 1825 in Haſtenbeck
(Hannover) geboren, war verheiratet
mit dem Präſidenten der General-
kommiſſion Emil Freiherr von R.,
den ſie am 16. Dezbr. 1868 durch den
Tod verlor, und ſtarb 1893.
S: Das
Waldhaus am See (R.), 1889.
Reich, Lucian, wurde am 26. Febr.
1817 zu Hüſingen in Baden als der
Sohn eines Oberlehrers geboren, der
neben ſeinem Berufe Malerei u. Bild-
hauerei betrieb und ſogar in dem
kleinen Landſtädtchen eine Zeichen-
ſchule für Knaben nnd Mädchen ins
Leben gerufen hatte. Während ſich
der ältere Bruder Franz Xaver der
Bildhauerei widmete, wandte ſich
Lucian der Malerei zu, und beide er-
lernten die Anfangsgründe ihrer
Kunſt bei dem Vater, der ſie auch in
den Elementarfächern unterrichtete,
während ein dem Vater befreundeter
Juriſt am Bezirksamt Hüſingen Pri-
vatunterricht in den alten Sprachen,
Franzöſiſch, Geſchichte und Deutſch
erteilte. Jm Jahre 1832 bezog der
ältere Bruder das Städelſche Jnſtitut
in Frankfurt a. M., und 1833 folgte
ihm Lucian dorthin. Unterkunft fan-
den die Brüder im Hauſe ihres Onkels,
des Muſikdirektors Schelble, bei dem
ſie manche hervorragende Perſönlich-
keit kennen zu lernen Gelegenheit hat-
ten. Als Schelble ſich 1836 auf ſein
Landgütchen nach Hüſingen zurückzog,
folgte ihm Lucian R. auch bald dort-
hin nach und war hier an ſeiner Ver-
vollkommnung nach verſchiedenen
Richtungen hin tätig. Nach einigen
Jahren erhielt er auf Empfehlung des
Galeriedirektors Frommel in Karls-
ruhe ein Stipendium und begab ſich
nach München, von wo er 1842 von
Hübſch und Schwind nach Karlsruhe
berufen ward, wo er in der Kunſt-
halle verſchiedene Wandgemälde aus-
zuführen hatte. Nach Beendigung
dieſer Arbeiten kehrte er nach Hüſin-
gen zurück, wo er mit ſeinem Schwa-
ger, dem Lithographen J. N. Heine-
mann, mehrere Bildwerke, ſowie
„Muſterheftef. Schwarzwalder Uhren-
ſchildermaler“ herausgab (1853). Nach
mehreren Jahren erhielt er vom Prinz-
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 409. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/413>, abgerufen am 22.02.2025.
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