Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Reh scheid (Rheinprov.) geboren, besuchtenacheinander die Volksschule, die Realschule, das Gymnasium und war dann mehrere Jahre in einer großen Fabrik seiner Vaterstadt kaufmännisch tätig. Schon während dieser Zeit u. während seines Dienstjahres bei den Bückeburger Jägern war R. Mit- arbeiter zahlreicher Zeitungen und Zeitschriften, schrieb später eine Reihe von Militärhumoresken, die 1892 in Tageszeitungen und 1902 gesammelt erschienen, und ging 1893 ganz zur Schriftstellerei und zum Journalis- mus über, indem er in Thüringen die Redaktion des "Arnstadter Tage- blatts" übernahm. Hier, sowie später in Krefeld und Köln, schrieb er Humo- resken, Novellen und besonders Wan- derplaudereien, deren Ertrag es ihm ermöglichte, noch vom Jahre 1904 an durch sechs Semester in Bonn, Straß- burg u. Halle Kunstgeschichte u. Natur- wissenschaften zu studieren. Seitdem lebt er als Privatmann in Köln, seit 1908 in Stuttgart, in Unkel und seit dem Herbst 1910 in Berlin. S: Gedichte, 1893. - Klänge vom *Rehbein, Wilhelm, geb. am 28. Reh goldene Hochzeit feiern. Seine schrift-stellerische Tätigkeit hat er bis in sein Alter fortgesetzt. Er starb auf einer Reise am 16. Mai 1909 in Wermels- kirchen ganz plötzlich am Herzschlag. S: Patriotische Gedichte, 1870. - *Rehberg(-Behrns), Hella, geb. S: Gedichte *Rehbinder, Nicolai Graf, geb. *
Reh ſcheid (Rheinprov.) geboren, beſuchtenacheinander die Volksſchule, die Realſchule, das Gymnaſium und war dann mehrere Jahre in einer großen Fabrik ſeiner Vaterſtadt kaufmänniſch tätig. Schon während dieſer Zeit u. während ſeines Dienſtjahres bei den Bückeburger Jägern war R. Mit- arbeiter zahlreicher Zeitungen und Zeitſchriften, ſchrieb ſpäter eine Reihe von Militärhumoresken, die 1892 in Tageszeitungen und 1902 geſammelt erſchienen, und ging 1893 ganz zur Schriftſtellerei und zum Journalis- mus über, indem er in Thüringen die Redaktion des „Arnſtadter Tage- blatts“ übernahm. Hier, ſowie ſpäter in Krefeld und Köln, ſchrieb er Humo- resken, Novellen und beſonders Wan- derplaudereien, deren Ertrag es ihm ermöglichte, noch vom Jahre 1904 an durch ſechs Semeſter in Bonn, Straß- burg u. Halle Kunſtgeſchichte u. Natur- wiſſenſchaften zu ſtudieren. Seitdem lebt er als Privatmann in Köln, ſeit 1908 in Stuttgart, in Unkel und ſeit dem Herbſt 1910 in Berlin. S: Gedichte, 1893. ‒ Klänge vom *Rehbein, Wilhelm, geb. am 28. Reh goldene Hochzeit feiern. Seine ſchrift-ſtelleriſche Tätigkeit hat er bis in ſein Alter fortgeſetzt. Er ſtarb auf einer Reiſe am 16. Mai 1909 in Wermels- kirchen ganz plötzlich am Herzſchlag. S: Patriotiſche Gedichte, 1870. ‒ *Rehberg(-Behrns), Hella, geb. S: Gedichte *Rehbinder, Nicolai Graf, geb. *
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p><pb facs="#f0410" n="406"/><lb/><cb/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Reh</hi></fw><lb/> ſcheid (Rheinprov.) geboren, beſuchte<lb/> nacheinander die Volksſchule, die<lb/> Realſchule, das Gymnaſium und war<lb/> dann mehrere Jahre in einer großen<lb/> Fabrik ſeiner Vaterſtadt kaufmänniſch<lb/> tätig. Schon während dieſer Zeit u.<lb/> während ſeines Dienſtjahres bei den<lb/> Bückeburger Jägern war R. Mit-<lb/> arbeiter zahlreicher Zeitungen und<lb/> Zeitſchriften, ſchrieb ſpäter eine Reihe<lb/> von Militärhumoresken, die 1892 in<lb/> Tageszeitungen und 1902 geſammelt<lb/> erſchienen, und ging 1893 ganz zur<lb/> Schriftſtellerei und zum Journalis-<lb/> mus über, indem er in Thüringen die<lb/> Redaktion des „Arnſtadter Tage-<lb/> blatts“ übernahm. Hier, ſowie ſpäter<lb/> in Krefeld und Köln, ſchrieb er Humo-<lb/> resken, Novellen und beſonders Wan-<lb/> derplaudereien, deren Ertrag es ihm<lb/> ermöglichte, noch vom Jahre 1904 an<lb/> durch ſechs Semeſter in Bonn, Straß-<lb/> burg u. Halle Kunſtgeſchichte u. Natur-<lb/> wiſſenſchaften zu ſtudieren. Seitdem<lb/> lebt er als Privatmann in Köln,<lb/> ſeit 1908 in Stuttgart, in Unkel<lb/> und ſeit dem Herbſt 1910 in Berlin.<lb/></p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Gedichte, 1893. ‒ Klänge vom<lb/> Schönbrunn (Ge.), 1894. ‒ Neue Ge-<lb/> dichte, 1897. ‒ Vom Kyffhäuſer zur<lb/> Wartburg, 1900. ‒ Rheiniſche Schlen-<lb/> dertage, 1907. ‒ Aus dem Sennelager<lb/> u. and. Humoresk., 1902. ‒ Gedichte,<lb/> 2. A. 1906. Nachleſe zur 2. A., 1912. ‒<lb/> Schwäbiſche Streifzüge, 1910. ‒ Stu-<lb/> dioſus Goethe, 1910. ‒ Grün-Weiß<lb/> (Sommer- und Winterwanderungen<lb/> durch Thüringen u. dem Harz), 1911.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<persName><hi rendition="#b">Rehbein,</hi> Wilhelm,</persName></head> <p> geb. am 28.<lb/> Oktbr. 1830 zu Mülheim a. d. Ruhr,<lb/> widmete ſich dem Berufe eines Volks-<lb/> ſchullehrers und war in demſelben<lb/> 43 Jahre tätig, davon 37 Jahre in<lb/> Remſcheid als Leiter einer Knaben-<lb/> ſchule und Dirigent der ſtädtiſchen<lb/> Fortbildungsſchule. Jm Herbſt 1895<lb/> trat er wegen eines Halsleidens in<lb/> den Ruheſtand und lebte ſeitdem in<lb/> behaglichen Verhältniſſen in Düſſel-<lb/> dorf, konnte hier auch 1905 noch ſeine<lb/><cb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Reh</hi></fw><lb/> goldene Hochzeit feiern. Seine ſchrift-<lb/> ſtelleriſche Tätigkeit hat er bis in ſein<lb/> Alter fortgeſetzt. Er ſtarb auf einer<lb/> Reiſe am 16. Mai 1909 in Wermels-<lb/> kirchen ganz plötzlich am Herzſchlag.<lb/></p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Patriotiſche Gedichte, 1870. ‒<lb/> Gedichte, 1872. 2. A. 1875. ‒ Engel-<lb/> bert, Biſchof von Köln (Dr.), 1894. ‒<lb/> Cäcilie (Opernlibretto), 1894.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<persName><hi rendition="#b">Rehberg(-Behrns),</hi> Hella,</persName></head> <p> geb.<lb/><hi rendition="#g">Behrns,</hi> pſeud. <hi rendition="#g">Hans Gabriel,</hi><lb/> wurde am 19. Januar 1860 in<lb/> Schlowe bei Sternberg in Mecklen-<lb/> burg-Schwerin geboren, wo ihr Vater<lb/> als junger Forſtbeamter ſeinen Herd<lb/> gegründet hatte. Dieſer kam 1866 als<lb/> großherzogl. Revierförſter nach Noſ-<lb/> ſentiner-Hütte bei Malchow i. M., u.<lb/> hier wuchs Hella in Waldeinſamkeit<lb/> und Stille heran. Jhre Erziehung<lb/> wurde erſt durch einen Hauslehrer<lb/> und durch Gouvernanten geleitet, bis<lb/> in ihrem 12. Jahre eine Verwandte<lb/> eine geiſtreiche und literariſch auf der<lb/> Höhe ſtehende Frau, ihre Ausbildung<lb/> in die rechten Bahnen lenkte. Am<lb/> meiſten verdankte ſie indeſſen der Füh-<lb/> rung ihres fein gebildeten und fein<lb/> empfindenden Vaters. Jm Jahre 1880<lb/> verheiratete ſie ſich mit dem Bau-<lb/> unternehmer R. in Malchow, einer<lb/> kleinen Stadt, die der Dichterin wenig<lb/> geiſtige Anregung bot, ſo daß ſie ein-<lb/> ſiedleriſch ihre intelektuellen Neigun-<lb/> gen pflegte und in der Natur, auf<lb/> Reiſen, in der Muſik und in ihren<lb/> literariſchen Studien Erſatz ſuchte u.<lb/> fand. Durch Otto von Leixner (ſ. d.!)<lb/> mit ihren Dichtungen in die Öffent-<lb/> lichkeit eingeführt, hat ſie dieſelben<lb/> doch erſt im reiferen Alter geſammelt<lb/> und herausgegeben. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Gedichte<lb/> 1899. ‒ Stille Dönken, 1903. ‒ Alte<lb/> unnennbare Tage (Ge.), 1906.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<persName><hi rendition="#b">Rehbinder,</hi> Nicolai Graf,</persName></head> <p> geb.<lb/> am 6. (18. n. St.) Dezember 1823 zu<lb/> Reval in Eſtland, erhielt ſeine Er-<lb/> ziehung durch Hauslehrer und auf der<lb/> Ritter- u. Domſchule zu Reval, trat<lb/> dann in Seedienſte und machte als<lb/> <fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [406/0410]
Reh
Reh
ſcheid (Rheinprov.) geboren, beſuchte
nacheinander die Volksſchule, die
Realſchule, das Gymnaſium und war
dann mehrere Jahre in einer großen
Fabrik ſeiner Vaterſtadt kaufmänniſch
tätig. Schon während dieſer Zeit u.
während ſeines Dienſtjahres bei den
Bückeburger Jägern war R. Mit-
arbeiter zahlreicher Zeitungen und
Zeitſchriften, ſchrieb ſpäter eine Reihe
von Militärhumoresken, die 1892 in
Tageszeitungen und 1902 geſammelt
erſchienen, und ging 1893 ganz zur
Schriftſtellerei und zum Journalis-
mus über, indem er in Thüringen die
Redaktion des „Arnſtadter Tage-
blatts“ übernahm. Hier, ſowie ſpäter
in Krefeld und Köln, ſchrieb er Humo-
resken, Novellen und beſonders Wan-
derplaudereien, deren Ertrag es ihm
ermöglichte, noch vom Jahre 1904 an
durch ſechs Semeſter in Bonn, Straß-
burg u. Halle Kunſtgeſchichte u. Natur-
wiſſenſchaften zu ſtudieren. Seitdem
lebt er als Privatmann in Köln,
ſeit 1908 in Stuttgart, in Unkel
und ſeit dem Herbſt 1910 in Berlin.
S: Gedichte, 1893. ‒ Klänge vom
Schönbrunn (Ge.), 1894. ‒ Neue Ge-
dichte, 1897. ‒ Vom Kyffhäuſer zur
Wartburg, 1900. ‒ Rheiniſche Schlen-
dertage, 1907. ‒ Aus dem Sennelager
u. and. Humoresk., 1902. ‒ Gedichte,
2. A. 1906. Nachleſe zur 2. A., 1912. ‒
Schwäbiſche Streifzüge, 1910. ‒ Stu-
dioſus Goethe, 1910. ‒ Grün-Weiß
(Sommer- und Winterwanderungen
durch Thüringen u. dem Harz), 1911.
*Rehbein, Wilhelm, geb. am 28.
Oktbr. 1830 zu Mülheim a. d. Ruhr,
widmete ſich dem Berufe eines Volks-
ſchullehrers und war in demſelben
43 Jahre tätig, davon 37 Jahre in
Remſcheid als Leiter einer Knaben-
ſchule und Dirigent der ſtädtiſchen
Fortbildungsſchule. Jm Herbſt 1895
trat er wegen eines Halsleidens in
den Ruheſtand und lebte ſeitdem in
behaglichen Verhältniſſen in Düſſel-
dorf, konnte hier auch 1905 noch ſeine
goldene Hochzeit feiern. Seine ſchrift-
ſtelleriſche Tätigkeit hat er bis in ſein
Alter fortgeſetzt. Er ſtarb auf einer
Reiſe am 16. Mai 1909 in Wermels-
kirchen ganz plötzlich am Herzſchlag.
S: Patriotiſche Gedichte, 1870. ‒
Gedichte, 1872. 2. A. 1875. ‒ Engel-
bert, Biſchof von Köln (Dr.), 1894. ‒
Cäcilie (Opernlibretto), 1894.
*Rehberg(-Behrns), Hella, geb.
Behrns, pſeud. Hans Gabriel,
wurde am 19. Januar 1860 in
Schlowe bei Sternberg in Mecklen-
burg-Schwerin geboren, wo ihr Vater
als junger Forſtbeamter ſeinen Herd
gegründet hatte. Dieſer kam 1866 als
großherzogl. Revierförſter nach Noſ-
ſentiner-Hütte bei Malchow i. M., u.
hier wuchs Hella in Waldeinſamkeit
und Stille heran. Jhre Erziehung
wurde erſt durch einen Hauslehrer
und durch Gouvernanten geleitet, bis
in ihrem 12. Jahre eine Verwandte
eine geiſtreiche und literariſch auf der
Höhe ſtehende Frau, ihre Ausbildung
in die rechten Bahnen lenkte. Am
meiſten verdankte ſie indeſſen der Füh-
rung ihres fein gebildeten und fein
empfindenden Vaters. Jm Jahre 1880
verheiratete ſie ſich mit dem Bau-
unternehmer R. in Malchow, einer
kleinen Stadt, die der Dichterin wenig
geiſtige Anregung bot, ſo daß ſie ein-
ſiedleriſch ihre intelektuellen Neigun-
gen pflegte und in der Natur, auf
Reiſen, in der Muſik und in ihren
literariſchen Studien Erſatz ſuchte u.
fand. Durch Otto von Leixner (ſ. d.!)
mit ihren Dichtungen in die Öffent-
lichkeit eingeführt, hat ſie dieſelben
doch erſt im reiferen Alter geſammelt
und herausgegeben.
S: Gedichte
1899. ‒ Stille Dönken, 1903. ‒ Alte
unnennbare Tage (Ge.), 1906.
*Rehbinder, Nicolai Graf, geb.
am 6. (18. n. St.) Dezember 1823 zu
Reval in Eſtland, erhielt ſeine Er-
ziehung durch Hauslehrer und auf der
Ritter- u. Domſchule zu Reval, trat
dann in Seedienſte und machte als
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |