Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Rahn unterricht seines Ortes und mußtedaneben fleißig Hand anlegen beim Betriebe der Landwirtschaft. Nach- dem er dann noch für einige Jahre die Realschule besucht, ging er 1865 nach Bern, um die Telegraphie zu erlernen. Nach zwei Jahren erhielt er das Diplom als Telegraphenbe- amter und war als solcher in Neuen- burg, Chauxdefonds u. Zürich tätig. Nach zehnjähriger Dienstzeit trat er zum Kaufmannsstand über. Sein Verkehr mit hervorragenden Män- nern in Zürich, wie Kinkel, Corrodi und anderen regte ihn zum Studium der Sprachen u. Literatur, wie auch zu selbständigem poetischen Schaffen an. Jm Jahre 1887 trat er wieder aus Sehnsucht nach seiner früheren Administration in die Beamtenlauf- bahn zurück, und er lebt jetzt als Re- visor der eidgenössischen Telegraphen- direktion in Bern. S: D'r Koneret *Rahn, Max Arthur, wurde am Rai gem Gebiete. Er hat jetzt seinenWohnsitz in Collm bei Oschatz (Sach- sen). S: Gedichte und Erzählungen, Rahnheld, Paul, Pseudon. für Rahter, Charlotte, geb. am 1. Ja- S: Frau Neptun (Ein poet. Turnier) *Raida, Max, pseudon. Hans S: Karls- Rail, Egon, Pseud. für Eduard Raimund, Golo, Pseudon. für Rain, Karl, Pseud. für Karl Hugo Rainer, Joseph, geb. am 10. Febr. *
Rahn unterricht ſeines Ortes und mußtedaneben fleißig Hand anlegen beim Betriebe der Landwirtſchaft. Nach- dem er dann noch für einige Jahre die Realſchule beſucht, ging er 1865 nach Bern, um die Telegraphie zu erlernen. Nach zwei Jahren erhielt er das Diplom als Telegraphenbe- amter und war als ſolcher in Neuen- burg, Chauxdefonds u. Zürich tätig. Nach zehnjähriger Dienſtzeit trat er zum Kaufmannsſtand über. Sein Verkehr mit hervorragenden Män- nern in Zürich, wie Kinkel, Corrodi und anderen regte ihn zum Studium der Sprachen u. Literatur, wie auch zu ſelbſtändigem poetiſchen Schaffen an. Jm Jahre 1887 trat er wieder aus Sehnſucht nach ſeiner früheren Adminiſtration in die Beamtenlauf- bahn zurück, und er lebt jetzt als Re- viſor der eidgenöſſiſchen Telegraphen- direktion in Bern. S: D’r Koneret *Rahn, Max Arthur, wurde am Rai gem Gebiete. Er hat jetzt ſeinenWohnſitz in Collm bei Oſchatz (Sach- ſen). S: Gedichte und Erzählungen, Rahnheld, Paul, Pſeudon. für Rahter, Charlotte, geb. am 1. Ja- S: Frau Neptun (Ein poet. Turnier) *Raida, Max, pſeudon. Hans S: Karls- Rail, Egon, Pſeud. für Eduard Raimund, Golo, Pſeudon. für Rain, Karl, Pſeud. für Karl Hugo Rainer, Joſeph, geb. am 10. Febr. *
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Rahn
Rai
unterricht ſeines Ortes und mußte
daneben fleißig Hand anlegen beim
Betriebe der Landwirtſchaft. Nach-
dem er dann noch für einige Jahre
die Realſchule beſucht, ging er 1865
nach Bern, um die Telegraphie zu
erlernen. Nach zwei Jahren erhielt
er das Diplom als Telegraphenbe-
amter und war als ſolcher in Neuen-
burg, Chauxdefonds u. Zürich tätig.
Nach zehnjähriger Dienſtzeit trat er
zum Kaufmannsſtand über. Sein
Verkehr mit hervorragenden Män-
nern in Zürich, wie Kinkel, Corrodi
und anderen regte ihn zum Studium
der Sprachen u. Literatur, wie auch
zu ſelbſtändigem poetiſchen Schaffen
an. Jm Jahre 1887 trat er wieder
aus Sehnſucht nach ſeiner früheren
Adminiſtration in die Beamtenlauf-
bahn zurück, und er lebt jetzt als Re-
viſor der eidgenöſſiſchen Telegraphen-
direktion in Bern.
S: D’r Koneret
ond ’s Grethli, oder: E gföhrlichi
Wett (Charakterbild), 1883. ‒ Drei
Flüge-n-uf ein Tätſch (Lſp.), 1884. ‒
D’Yferſucht (Lſp.), 1887. ‒ De Ge-
burtstag (Luſtſp.), 1887. ‒ E Stuck
Studenteläbe (Schw.), 1887. ‒ ’s
brochni Herze! (P.), 1892. ‒ Marie,
die Waldenſerin (Hiſt. Schſp.), 1894.
‒ Trotz allem e Verlobig’ (Lſp.), 1894.
‒ J de Berge (Lſp.), 1892. ‒ Feld-
und Wegblumen (Dn.), 1889. ‒ Herr
Pfarrer, i chum mit! (Dialekt-Cha-
rakterbild), 1901. ‒ Regen und Son-
nenſchein (Burleske), 1906.
*Rahn, Max Arthur, wurde am
26. März 1871 in Wurzen (Sachſen)
als der Sohn des Kaufmanns Moritz
R. geboren, beſuchte die Bürgerſchule
u. das Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt
und ſtudierte dann in Leipzig und
Breslau Medizin. Nach erlangter
Approbation (1896) u. Doktorwürde
(1897) bildete er ſich in ärztlicher
Beobachtung und Praxis weiter aus
und lebte gleichzeitig ſeinen ſchrift-
ſtelleriſchen Neigungen ſowohl auf
fachwiſſenſchaftlichem als ſchöngeiſti-
gem Gebiete. Er hat jetzt ſeinen
Wohnſitz in Collm bei Oſchatz (Sach-
ſen).
S: Gedichte und Erzählungen,
1905. ‒ Silveſter (Schſp.), 1905. ‒
Mancherlei Menſchliches (Einakter-
zyklus: Erkenntnis. Dr. ‒ Badekur.
Lſp. ‒ Sein Sohn. Trag.), 1906.
Rahnheld, Paul, Pſeudon. für
Paul Lehnhard; ſ. d.!
Rahter, Charlotte, geb. am 1. Ja-
nuar 1865 in Oldesloe (Holſtein)
konditionierte (1906) in Hamburg
S: Frau Neptun (Ein poet. Turnier)
1903.
*Raida, Max, pſeudon. Hans
Klingen, wurde am 1. Jan. 1868
zu Troppau in Öſterreich-Schleſien
geboren und erhielt ſeine Jugend-
erziehung im Benediktinerſtifte zu
Kremsmünſter (Oberöſterreich), wo
er das Gymnaſium abſolvierte und
durch ſeine Lehrer auch nachhaltige
Anregung zur Beſchäftigung mit der
Poeſie erhielt. Nach einer längeren
zähen Krankheit ſuchte und fand er
Erholung in dem Kurorte Karlsbrunn
in den Sudeten, deſſen großartige
Umgebung ihn zu einer Reihe von
Liedern begeiſterte, die er ſpäter zu
Wohltätigkeitszwecken veröffentlichte
Er lebt nach ſeiner Geneſung in ſei-
ner Vaterſtadt als Schriftſteller. Sei
1898 mit Olga von Zechner, einem
Mädchen von hervorragendem Geiſt
vermählt, mußte er ſeine Gattin ſchon
nach zehnmonatiger glücklichſter Ehe
ins Grab ſinken ſehen.
S: Karls-
brunner Spaziergänge (Ge.), 1896
2. A. 1897. ‒ Spielmannsleben (Ge.),
1897. ‒ Dornröschen (M.), 1898. ‒
Ein Abend bei der Seherin, 1901. ‒
Die Spione (Dram. G.), 1902.
Rail, Egon, Pſeud. für Eduard
Maria Schranka; ſ. d.!
Raimund, Golo, Pſeudon. für
Bertha Frederich; ſ. d.!
Rain, Karl, Pſeud. für Karl Hugo
Rößler; ſ. d.!
Rainer, Joſeph, geb. am 10. Febr.
1845 zu Kaltern in Tirol, lebt (1886)
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