Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Rad berg, Czortkow, Krakau, Olmütz)weilte und jetzt (1906) in Lemberg lebt, wo ihr Gatte die Stelle eines Majors innehatte. S: Leidenschaft- Radnitzky, August, pseud. Der S: Gedichte in Rafael, L., Pseud. für Hedwig *Raff, Helene, geb. am 31. März Rah Dr. Hochschen Konservatoriums über-nahm. Helene besuchte nun die Kurse dieses Jnstituts und interessierte sich hier besonders für Metrik u. Poetik. An dem Freunde ihres Vaters, Hans von Bülow, hat ihre Kindheit und Jugend den gütigsten Freund und Förderer gehabt. Nach dem Tode des Vaters (+ 1882) siedelte sie mit der Mutter 1883 nach München über, wo sie sich unter H. Lossow und Klaus Meyer zur Malerin im Porträtfach auszubilden begann; später studierte sie noch ein halbes Jahr in Paris bei G. Courtois. Jhre Arbeiten wurden mehrfach im Glaspalast in München und auch außerhalb Münchens aus- gestellt. Neben dieser Kunst pflegte sie auch das Verseschmieden und das Geschichtenerzählen, u. als ihr Freund Paul Heyse zufällig von einer ihrer kleinen Arbeiten Kenntnis erhielt u. ihrer Begabung ein ehrliches Lob spendete, wagte sie sich mit einigen Verserzählungen an die Öffentlich- keit. Die freundliche Aufnahme der- selben hatte natürlich ihre weitere literarische Betätigung zur Folge, u. so ging sie allmählich von der einen Kunst zur anderen über. S: Modell- Rahden, Wilhelm, * am 14. Fe- S: Kruse Rahel, Pseudon. für Rahel Rahm, Johann Jakob, geb. am *
Rad berg, Czortkow, Krakau, Olmütz)weilte und jetzt (1906) in Lemberg lebt, wo ihr Gatte die Stelle eines Majors innehatte. S: Leidenſchaft- Radnitzky, Auguſt, pſeud. Der S: Gedichte in Rafael, L., Pſeud. für Hedwig *Raff, Helene, geb. am 31. März Rah Dr. Hochſchen Konſervatoriums über-nahm. Helene beſuchte nun die Kurſe dieſes Jnſtituts und intereſſierte ſich hier beſonders für Metrik u. Poetik. An dem Freunde ihres Vaters, Hans von Bülow, hat ihre Kindheit und Jugend den gütigſten Freund und Förderer gehabt. Nach dem Tode des Vaters († 1882) ſiedelte ſie mit der Mutter 1883 nach München über, wo ſie ſich unter H. Loſſow und Klaus Meyer zur Malerin im Porträtfach auszubilden begann; ſpäter ſtudierte ſie noch ein halbes Jahr in Paris bei G. Courtois. Jhre Arbeiten wurden mehrfach im Glaspalaſt in München und auch außerhalb Münchens aus- geſtellt. Neben dieſer Kunſt pflegte ſie auch das Verſeſchmieden und das Geſchichtenerzählen, u. als ihr Freund Paul Heyſe zufällig von einer ihrer kleinen Arbeiten Kenntnis erhielt u. ihrer Begabung ein ehrliches Lob ſpendete, wagte ſie ſich mit einigen Verserzählungen an die Öffentlich- keit. Die freundliche Aufnahme der- ſelben hatte natürlich ihre weitere literariſche Betätigung zur Folge, u. ſo ging ſie allmählich von der einen Kunſt zur anderen über. S: Modell- Rahden, Wilhelm, * am 14. Fe- S: Kruſe Rahel, Pſeudon. für Rahel Rahm, Johann Jakob, geb. am *
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Rad
Rah
berg, Czortkow, Krakau, Olmütz)
weilte und jetzt (1906) in Lemberg
lebt, wo ihr Gatte die Stelle eines
Majors innehatte.
S: Leidenſchaft-
liche Naturen. Neonila, die Tochter
eines rhuteniſchen Fürſten (2 En.),
1897. ‒ Vorurteil (R.), 1897. ‒ Kin-
derſzenen. Schumannſchen Melodien
nachgedichtet (Nn.), 1902.
Radnitzky, Auguſt, pſeud. Der
Fink von Mattſee, wurde am
12. Juni 1810 zu Salzburg geboren,
wo ſich ſein Vater kurz vorher als
Techniker u. Maſchiniſt niedergelaſſen
hatte, beſuchte das dortige Gymna-
ſium, mußte aber ſeinen kaum daſelbſt
begonnenen Studien entſagen, da in-
folge des großen Brandes von 1818
der Wohlſtand der Eltern vernichtet
ward. Als 15 jährig. Jüngling fand
er in der gräflich Lodronſchen Lehen-
und Jnſtitutsverwaltung eine Stel-
lung, die freilich durch zehn Jahre
eine unbeſoldete und danach eine nur
kärglich dotierte war. Gleichwohl
gründete R. 1836, wo er zum „Kanz-
liſt“ aufrückte, einen eigenen Haus-
ſtand und wußte durch Nebenarbeiten
in dieſer oder jener Verwaltung ſeine
beſcheidenen Verhältniſſe wenigſtens
auskömmlich zu geſtalten. Jm Jahre
1843 berief ihn das Kollegialſtift zu
Mattſee zu ſeinem Stiftsverwalter,
und hier fand er eine angenehme
Heimſtätte, konnte auch 1893 in rüſti-
ger Friſche ſein goldenes Amtsjubi-
läum feiern. Er ſtarb am 22. März
1897 in Mattſee.
S: Gedichte in
Salzburger Mundart; hrsg. von
Matth. Zauner, 1901.
Rafael, L., Pſeud. für Hedwig
Kieſekamp; ſ. d.!
*Raff, Helene, geb. am 31. März
1865 in Wiesbaden als die Tochter
des bekannten Tondichters Joachim
R., erhielt dort ihre Erziehung und
Ausbildung durch einen vorzüglichen
Hauslehrer, bis ſie 1877 mit ihren
Eltern nach Frankfurt a. M. überſie-
delte, wo ihr Vater die Direktion des
Dr. Hochſchen Konſervatoriums über-
nahm. Helene beſuchte nun die Kurſe
dieſes Jnſtituts und intereſſierte ſich
hier beſonders für Metrik u. Poetik.
An dem Freunde ihres Vaters, Hans
von Bülow, hat ihre Kindheit und
Jugend den gütigſten Freund und
Förderer gehabt. Nach dem Tode des
Vaters († 1882) ſiedelte ſie mit der
Mutter 1883 nach München über, wo
ſie ſich unter H. Loſſow und Klaus
Meyer zur Malerin im Porträtfach
auszubilden begann; ſpäter ſtudierte
ſie noch ein halbes Jahr in Paris bei
G. Courtois. Jhre Arbeiten wurden
mehrfach im Glaspalaſt in München
und auch außerhalb Münchens aus-
geſtellt. Neben dieſer Kunſt pflegte
ſie auch das Verſeſchmieden und das
Geſchichtenerzählen, u. als ihr Freund
Paul Heyſe zufällig von einer ihrer
kleinen Arbeiten Kenntnis erhielt u.
ihrer Begabung ein ehrliches Lob
ſpendete, wagte ſie ſich mit einigen
Verserzählungen an die Öffentlich-
keit. Die freundliche Aufnahme der-
ſelben hatte natürlich ihre weitere
literariſche Betätigung zur Folge, u.
ſo ging ſie allmählich von der einen
Kunſt zur anderen über.
S: Modell-
geſchichten, 1902. ‒ Die Braven und
die Schlimmen (Geſchn. a. Bayern u.
Tirol), 1904. ‒ Sünder u. Entſühnte
(En. u. Sk.). 1907. ‒ Naturgewalten
(4 En.), 1909. ‒ Paul Heyſe (Literar.
Studie), 1910.
Rahden, Wilhelm, * am 14. Fe-
bruar 1818 zu Oldenburg, widmete
ſich dem Berufe eines Lehrers und
wirkte als ſolcher lange Jahre zu Col-
mar im Oldenburgiſchen. Er ſtarb
daſelbſt am 2. Novbr. 1876.
S: Kruſe
Menthen (Plattd. Ge. in oldenburg.
Mundart), 1868. Neue Folge, 1879.
Rahel, Pſeudon. für Rahel
Meyer; ſ. d.!
Rahm, Johann Jakob, geb. am
12. Juli 1849 zu Hallau bei Schaff-
hauſen, wuchs in ärmlich bäuerlichen
Verhältniſſen auf, genoß den Schul-
*
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