Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Rac Zeit (Festspiele zu patriotischen Ge-denktagen), 1881. - Jm neuen Reich (Vaterl. Dn.), 1887. - Jm neuen Reich (10 Festsp.), 1890. Racowitza-Schewitsch, Helene von, geb. am 21. März 1845 zu Mün- Räd das Ehepaar nach Amerika, wo es inNeuyork schriftstellerisch tätig war, kehrte aber 1890 nach Europa zurück und lebte erst in Riga, siedelte dann nach einigen Jahren nach München über. Neuerdings war Helene v. Ra- cowitza hauptsächlich als theosophische Schriftstellerin in Fachblättern her- vorgetreten. Jn den letzten Jahren hatten die Gatten mit großer mate- rieller Not zu kämpfen, und als dann eine tödliche Krankheit den Gatten daniederwarf, griff Helene R. in ihrer maßlosen Aufregung zum Gift- becher und tötete sich am 26. Septem- ber 1911. S: Meine Beziehungen Radeck, Reinhart, Pseudon. für *Rademacher, Hanna, geboren S:
Räder, Gustav, geb. am 22. April *
Rac Zeit (Feſtſpiele zu patriotiſchen Ge-denktagen), 1881. ‒ Jm neuen Reich (Vaterl. Dn.), 1887. ‒ Jm neuen Reich (10 Feſtſp.), 1890. Racowitza-Schewitſch, Helene von, geb. am 21. März 1845 zu Mün- Räd das Ehepaar nach Amerika, wo es inNeuyork ſchriftſtelleriſch tätig war, kehrte aber 1890 nach Europa zurück und lebte erſt in Riga, ſiedelte dann nach einigen Jahren nach München über. Neuerdings war Helene v. Ra- cowitza hauptſächlich als theoſophiſche Schriftſtellerin in Fachblättern her- vorgetreten. Jn den letzten Jahren hatten die Gatten mit großer mate- rieller Not zu kämpfen, und als dann eine tödliche Krankheit den Gatten daniederwarf, griff Helene R. in ihrer maßloſen Aufregung zum Gift- becher und tötete ſich am 26. Septem- ber 1911. S: Meine Beziehungen Radeck, Reinhart, Pſeudon. für *Rademacher, Hanna, geboren S:
Räder, Guſtav, geb. am 22. April *
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Dieſe<lb/> Handlungsweiſe führte bekanntlich<lb/> das Duell zwiſchen den beiden Riva-<lb/> len herbei, das am 28. Auguſt 1864<lb/> in der Nähe von Carronge, einer<lb/> Vorſtadt von Genf, ausgefochten,<lb/> und in welchem Laſſalle tödlich ver-<lb/> wundet wurde († 31. Auguſt 1864).<lb/> Helene vermählte ſich dann mit Janko<lb/> von Racowitz, der aber ſchon nach<lb/> fünf Monaten ſtarb. Später ging<lb/> ſie eine zweite Ehe mit dem Schau-<lb/> ſpieler Siegwart Friedmann ein<lb/> (1868), die aber nach fünf Jahren<lb/> wieder aufgelöſt wurde, betrat dann<lb/> die Bühnenlaufbahn und lernte 1875<lb/> in Rußland ihren dritten Mann, den<lb/> Baron Serge von Schewitſch, ken-<lb/> nen, der, obwohl einer der vornehm-<lb/> ſten ruſſiſchen Familien entſtammend,<lb/> dennoch ſozialiſtiſchen Jdeen hul-<lb/> digte. 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Rac
Räd
Zeit (Feſtſpiele zu patriotiſchen Ge-
denktagen), 1881. ‒ Jm neuen Reich
(Vaterl. Dn.), 1887. ‒ Jm neuen
Reich (10 Feſtſp.), 1890.
Racowitza-Schewitſch, Helene
von, geb. am 21. März 1845 zu Mün-
chen als die Tochter Wilhelm Ritters
von Dönniges, der damals Leh-
rer des Kronprinzen Maximilian von
Bayern im Fache praktiſcher Staats-
wiſſenſchaften war, kam 1845 mit
ihren Eltern nach Berlin, kehrte aber
1847 nach München zurück, wohin ihr
Vater als Bibliothekar des Kron-
prinzen berufen worden war, und
folgte ſpäter den Eltern nach Jtalien.
Während der Vater als Attaché der
bayeriſchen Geſandtſchaft (ſeit 1855)
in Turin weilte, lebte die Familie
meiſt in Nizza, bis der Vater 1859 nach
Genf überſiedelte. Hier verlobte ſich
Helene mit einem walachiſchen Bo-
jaren, Janko von Racowitz, erneuerte
aber im Juli 1864 ihre Bekanntſchaft
mit Ferdinand Laſſalle und verlobte
ſich auch mit dieſem, doch nur, um
ihn nach 14 Tagen wieder von ſich
abzuſchütteln und zu ihrem erſten
Verlobten zurückzukehren. Dieſe
Handlungsweiſe führte bekanntlich
das Duell zwiſchen den beiden Riva-
len herbei, das am 28. Auguſt 1864
in der Nähe von Carronge, einer
Vorſtadt von Genf, ausgefochten,
und in welchem Laſſalle tödlich ver-
wundet wurde († 31. Auguſt 1864).
Helene vermählte ſich dann mit Janko
von Racowitz, der aber ſchon nach
fünf Monaten ſtarb. Später ging
ſie eine zweite Ehe mit dem Schau-
ſpieler Siegwart Friedmann ein
(1868), die aber nach fünf Jahren
wieder aufgelöſt wurde, betrat dann
die Bühnenlaufbahn und lernte 1875
in Rußland ihren dritten Mann, den
Baron Serge von Schewitſch, ken-
nen, der, obwohl einer der vornehm-
ſten ruſſiſchen Familien entſtammend,
dennoch ſozialiſtiſchen Jdeen hul-
digte. Nach ſeiner Verheiratung ging
das Ehepaar nach Amerika, wo es in
Neuyork ſchriftſtelleriſch tätig war,
kehrte aber 1890 nach Europa zurück
und lebte erſt in Riga, ſiedelte dann
nach einigen Jahren nach München
über. Neuerdings war Helene v. Ra-
cowitza hauptſächlich als theoſophiſche
Schriftſtellerin in Fachblättern her-
vorgetreten. Jn den letzten Jahren
hatten die Gatten mit großer mate-
rieller Not zu kämpfen, und als dann
eine tödliche Krankheit den Gatten
daniederwarf, griff Helene R. in
ihrer maßloſen Aufregung zum Gift-
becher und tötete ſich am 26. Septem-
ber 1911.
S: Meine Beziehungen
zu Ferdinand Laſſalle, 1879. 11. A.
1883. ‒ Gräfin Vera (R.); III, 1882.
‒ Ererbtes Blut (R.); II, 1892. ‒
Von andern und mir (Erinnerungen
aller Art), 1909. 5. A. 1911. ‒ In
majorem Dei gloriam (Die Geſch.
e. Lebens), 1911.
Radeck, Reinhart, Pſeudon. für
Georg Strähler; ſ. d.!
*Rademacher, Hanna, geboren
am 15. Dezember 1881 in Nürnberg
als Tochter des Verlagsbuchhändlers
u. Kommerzienrats Wilhelm Leuchs,
erhielt ihre Ausbildung im dortigen
Portſchen Jnſtitut und im Paulinen-
ſtift zu Friedrichshafen am Boden-
ſee, worauf ſie zwei Semeſter in
München ſtudierte. Sie machte dann
größere Reiſen durch Jtalien und
Sizilien, Dänemark, Schweden und
Norwegen und verheiratete ſich 1903
mit dem Oberingenieur Ernſt R., an
deſſen Seite ſie in Leipzig lebt.
S:
Johanna von Neapel (Dr.), 1911.
Räder, Guſtav, geb. am 22. April
1810 (n. a. 1812) zu Breslau als der
Sohn eines Tenoriſten, betrat ſchon
als Kind von drei Jahren die Bühne,
machte ſeine theatraliſchen Verſuche
in Altenburg unter der Direktion
des Freiherrn v. Lichtenſtein, ſang
dann kleinere Partien in der Oper
und ſpielte gleichzeitig die Rolle der
Naturburſchen in der Komödie. Spä-
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