leben im Kriege (Festsp.), 1895. - Bunte Bilder aus Deutschlands gro- ßer Zeit, 1896. - Der Prinzenraub (Romant. Schsp.), 1896. - "Hoch die deutsche Jndustrie!" (Szenischer Prolog), 1897. - Jn der Loge (Ein- akter), 1901. - Gott grüß' die Kunst (Festsp.), 1902. - Der Volksapostel (Komödie), 1903. - Frisch, fromm, fröhlich, frei! (Festsp.), 1908.
Raabe, Wilhelm,
pseud. Jakob Corvinus, wurde am 8. Septbr. 1831 zu Eschershausen im Herzog- tum Braunschweig geboren, erhielt seine Schulbildung in Stadtolden- dorf, Holzminden und Wolfenbüttel u. widmete sich nach Vollendung der- selben (1849) in Magdeburg dem Buchhandel. Jndes fand er an die- sem Berufe so wenig Geschmack, daß er ihn 1853 aufgab, sich in Wolfen- büttel zum Universitätsstudium vor- bereitete und seit 1854 in Berlin den historischen und philosophischen Wis- senschaften widmete. Hier entstand auch sein erstes Werk "Die Chronik der Sperlingsgasse", mit dem er sich sofort sehr vorteilhaft in die Litera- tur einführte. R. ist seitdem der Schriftstellerlaufbahn treu geblieben. Nachdem er einige Jahre in Wolfen- büttel geweilt, siedelte er nach seiner Verheiratung 1862 nach Stuttgart über, wo er bis zum Herbste 1870 blieb und besonders für die Berliner "Roman-Zeitung" und für "Über Land und Meer" Romane und Er- zählungen schrieb. Seit 1870 hatte er seinen Wohnsitz in Braunschweig. Aus Anlaß seines 70. Geburtstages, der (1901) unter Teilnahme der ver- schiedensten Kreise festlich begangen ward, wurde ihm von den Städten Eschershausen und Braunschweig das Ehrenbürgerrecht und von den Uni- versitäten Göttingen und Tübingen die Würde eines Dr. phil. h. c. ver- liehen; 1907 erhielt er vom Kurato- rium der Bauernfeldstiftung in Wien eine Ehrendotation, und 1910 er- [Spaltenumbruch]
Raa
nannte ihn die Berliner Universität bei Gelegenheit ihrer Jahrhundert- feier zum Ehrendoktor der Medizin. R. starb am 15. Nov. 1910.
S:
Die Chronik der Sperlingsgasse, 1857. 60. A. 1910. - Ein Frühling (E.), 1857. 4. A. 1903. - Die Kinder von Finkenrode, 1859. 3. A. 1903. - Halb Mähr, halb mehr! (En., Sk. und Reime), 1859. 12. T. 1910. - Nach dem großen Kriege (Eine Gesch. in 12 Br.), 1861. 2. A. 1902. - Der heilige Born (Blätter a. d. Bilder- buche d. 16. Jahrh.), 1861. 3. A. 1891. - Unsers Herrgotts Kanzlei (E.); II, 1862. 8. A. 1911. - Verworrenes Leben (Sk. u. Nn.), 1862. - Die Leute aus dem Walde, ihre Sterne, Wege und Schicksale (R.); III, 1863. 5. A. 1903. - Der Hungerpastor (R.); III, 1864. 22. A. 1905. - Drei Federn (E.), 1865. 3. A. 1909. - Freie Stim- men (En.), 1865 (Jnhalt: Die schwarze Galeere. - Eine Grabrede a. d. J. 1609. - Das letzte Recht. - Hollunderblüte.) - Abu Telfan, oder: Die Heimkehr vom Mondgebirge (R.); III, 1867. 6. A. 1908. - Der Regenbogen (7 En.); II, 1869. 2. A. 1871. (Jnhalt: I. Die Hämelschen Kinder. - Else von der Tanne. - Kel- tische Knochen. - Sankt Thomas. - II. Die Gänse von Bützow. - Gede- löcke. - Jm Siegeskranze.) - Der Schüdderump (R.); III, 1870. 5. A. 1905. - Der Dräumling (E.), 1872. 3. A. 1905. - Deutscher Mondschein (4 En.), 1873. 2. A. 1875 (Jnhalt: Deutscher Mondschein. - Der Marsch nach Hause. - Des Reiches Krone. - Theklas Erbschaft, oder: Die Ge- schichte eines schwülen Tages.) - Christoph Pechlin (Eine internatio- nale Liebesgesch.); II, 1873. 2. A. 1890. - Meister Autor, oder: Die Geschichte vom versunkenen Garten, 1874. - Ho- racker (Humor. N.), 1876. 13. A. 1910. - Krähenfelder Geschichten; III, 1879 (Jnhalt: I. Zum wilden Mann. - Höxter und Corvey. - II. Eulen-
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[Spaltenumbruch]
Raa
leben im Kriege (Feſtſp.), 1895. ‒ Bunte Bilder aus Deutſchlands gro- ßer Zeit, 1896. ‒ Der Prinzenraub (Romant. Schſp.), 1896. ‒ „Hoch die deutſche Jnduſtrie!“ (Szeniſcher Prolog), 1897. ‒ Jn der Loge (Ein- akter), 1901. ‒ Gott grüß’ die Kunſt (Feſtſp.), 1902. ‒ Der Volksapoſtel (Komödie), 1903. ‒ Friſch, fromm, fröhlich, frei! (Feſtſp.), 1908.
Raabe, Wilhelm,
pſeud. Jakob Corvinus, wurde am 8. Septbr. 1831 zu Eſchershauſen im Herzog- tum Braunſchweig geboren, erhielt ſeine Schulbildung in Stadtolden- dorf, Holzminden und Wolfenbüttel u. widmete ſich nach Vollendung der- ſelben (1849) in Magdeburg dem Buchhandel. Jndes fand er an die- ſem Berufe ſo wenig Geſchmack, daß er ihn 1853 aufgab, ſich in Wolfen- büttel zum Univerſitätsſtudium vor- bereitete und ſeit 1854 in Berlin den hiſtoriſchen und philoſophiſchen Wiſ- ſenſchaften widmete. Hier entſtand auch ſein erſtes Werk „Die Chronik der Sperlingsgaſſe“, mit dem er ſich ſofort ſehr vorteilhaft in die Litera- tur einführte. R. iſt ſeitdem der Schriftſtellerlaufbahn treu geblieben. Nachdem er einige Jahre in Wolfen- büttel geweilt, ſiedelte er nach ſeiner Verheiratung 1862 nach Stuttgart über, wo er bis zum Herbſte 1870 blieb und beſonders für die Berliner „Roman-Zeitung“ und für „Über Land und Meer“ Romane und Er- zählungen ſchrieb. Seit 1870 hatte er ſeinen Wohnſitz in Braunſchweig. Aus Anlaß ſeines 70. Geburtstages, der (1901) unter Teilnahme der ver- ſchiedenſten Kreiſe feſtlich begangen ward, wurde ihm von den Städten Eſchershauſen und Braunſchweig das Ehrenbürgerrecht und von den Uni- verſitäten Göttingen und Tübingen die Würde eines Dr. phil. h. c. ver- liehen; 1907 erhielt er vom Kurato- rium der Bauernfeldſtiftung in Wien eine Ehrendotation, und 1910 er- [Spaltenumbruch]
Raa
nannte ihn die Berliner Univerſität bei Gelegenheit ihrer Jahrhundert- feier zum Ehrendoktor der Medizin. R. ſtarb am 15. Nov. 1910.
S:
Die Chronik der Sperlingsgaſſe, 1857. 60. A. 1910. ‒ Ein Frühling (E.), 1857. 4. A. 1903. ‒ Die Kinder von Finkenrode, 1859. 3. A. 1903. ‒ Halb Mähr, halb mehr! (En., Sk. und Reime), 1859. 12. T. 1910. ‒ Nach dem großen Kriege (Eine Geſch. in 12 Br.), 1861. 2. A. 1902. ‒ Der heilige Born (Blätter a. d. Bilder- buche d. 16. Jahrh.), 1861. 3. A. 1891. ‒ Unſers Herrgotts Kanzlei (E.); II, 1862. 8. A. 1911. ‒ Verworrenes Leben (Sk. u. Nn.), 1862. ‒ Die Leute aus dem Walde, ihre Sterne, Wege und Schickſale (R.); III, 1863. 5. A. 1903. ‒ Der Hungerpaſtor (R.); III, 1864. 22. A. 1905. ‒ Drei Federn (E.), 1865. 3. A. 1909. ‒ Freie Stim- men (En.), 1865 (Jnhalt: Die ſchwarze Galeere. ‒ Eine Grabrede a. d. J. 1609. ‒ Das letzte Recht. ‒ Hollunderblüte.) ‒ Abu Telfan, oder: Die Heimkehr vom Mondgebirge (R.); III, 1867. 6. A. 1908. ‒ Der Regenbogen (7 En.); II, 1869. 2. A. 1871. (Jnhalt: I. Die Hämelſchen Kinder. ‒ Elſe von der Tanne. ‒ Kel- tiſche Knochen. ‒ Sankt Thomas. ‒ II. Die Gänſe von Bützow. ‒ Gede- löcke. ‒ Jm Siegeskranze.) ‒ Der Schüdderump (R.); III, 1870. 5. A. 1905. ‒ Der Dräumling (E.), 1872. 3. A. 1905. ‒ Deutſcher Mondſchein (4 En.), 1873. 2. A. 1875 (Jnhalt: Deutſcher Mondſchein. ‒ Der Marſch nach Hauſe. ‒ Des Reiches Krone. ‒ Theklas Erbſchaft, oder: Die Ge- ſchichte eines ſchwülen Tages.) ‒ Chriſtoph Pechlin (Eine internatio- nale Liebesgeſch.); II, 1873. 2. A. 1890. ‒ Meiſter Autor, oder: Die Geſchichte vom verſunkenen Garten, 1874. ‒ Ho- racker (Humor. N.), 1876. 13. A. 1910. ‒ Krähenfelder Geſchichten; III, 1879 (Jnhalt: I. Zum wilden Mann. ‒ Höxter und Corvey. ‒ II. Eulen-
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Raa
Raa
leben im Kriege (Feſtſp.), 1895. ‒
Bunte Bilder aus Deutſchlands gro-
ßer Zeit, 1896. ‒ Der Prinzenraub
(Romant. Schſp.), 1896. ‒ „Hoch
die deutſche Jnduſtrie!“ (Szeniſcher
Prolog), 1897. ‒ Jn der Loge (Ein-
akter), 1901. ‒ Gott grüß’ die Kunſt
(Feſtſp.), 1902. ‒ Der Volksapoſtel
(Komödie), 1903. ‒ Friſch, fromm,
fröhlich, frei! (Feſtſp.), 1908.
Raabe, Wilhelm, pſeud. Jakob
Corvinus, wurde am 8. Septbr.
1831 zu Eſchershauſen im Herzog-
tum Braunſchweig geboren, erhielt
ſeine Schulbildung in Stadtolden-
dorf, Holzminden und Wolfenbüttel
u. widmete ſich nach Vollendung der-
ſelben (1849) in Magdeburg dem
Buchhandel. Jndes fand er an die-
ſem Berufe ſo wenig Geſchmack, daß
er ihn 1853 aufgab, ſich in Wolfen-
büttel zum Univerſitätsſtudium vor-
bereitete und ſeit 1854 in Berlin den
hiſtoriſchen und philoſophiſchen Wiſ-
ſenſchaften widmete. Hier entſtand
auch ſein erſtes Werk „Die Chronik
der Sperlingsgaſſe“, mit dem er ſich
ſofort ſehr vorteilhaft in die Litera-
tur einführte. R. iſt ſeitdem der
Schriftſtellerlaufbahn treu geblieben.
Nachdem er einige Jahre in Wolfen-
büttel geweilt, ſiedelte er nach ſeiner
Verheiratung 1862 nach Stuttgart
über, wo er bis zum Herbſte 1870
blieb und beſonders für die Berliner
„Roman-Zeitung“ und für „Über
Land und Meer“ Romane und Er-
zählungen ſchrieb. Seit 1870 hatte er
ſeinen Wohnſitz in Braunſchweig.
Aus Anlaß ſeines 70. Geburtstages,
der (1901) unter Teilnahme der ver-
ſchiedenſten Kreiſe feſtlich begangen
ward, wurde ihm von den Städten
Eſchershauſen und Braunſchweig das
Ehrenbürgerrecht und von den Uni-
verſitäten Göttingen und Tübingen
die Würde eines Dr. phil. h. c. ver-
liehen; 1907 erhielt er vom Kurato-
rium der Bauernfeldſtiftung in Wien
eine Ehrendotation, und 1910 er-
nannte ihn die Berliner Univerſität
bei Gelegenheit ihrer Jahrhundert-
feier zum Ehrendoktor der Medizin.
R. ſtarb am 15. Nov. 1910.
S: Die
Chronik der Sperlingsgaſſe, 1857.
60. A. 1910. ‒ Ein Frühling (E.),
1857. 4. A. 1903. ‒ Die Kinder von
Finkenrode, 1859. 3. A. 1903. ‒ Halb
Mähr, halb mehr! (En., Sk. und
Reime), 1859. 12. T. 1910. ‒ Nach
dem großen Kriege (Eine Geſch. in
12 Br.), 1861. 2. A. 1902. ‒ Der
heilige Born (Blätter a. d. Bilder-
buche d. 16. Jahrh.), 1861. 3. A. 1891.
‒ Unſers Herrgotts Kanzlei (E.); II,
1862. 8. A. 1911. ‒ Verworrenes
Leben (Sk. u. Nn.), 1862. ‒ Die Leute
aus dem Walde, ihre Sterne, Wege
und Schickſale (R.); III, 1863. 5. A.
1903. ‒ Der Hungerpaſtor (R.); III,
1864. 22. A. 1905. ‒ Drei Federn
(E.), 1865. 3. A. 1909. ‒ Freie Stim-
men (En.), 1865 (Jnhalt: Die
ſchwarze Galeere. ‒ Eine Grabrede a.
d. J. 1609. ‒ Das letzte Recht. ‒
Hollunderblüte.) ‒ Abu Telfan, oder:
Die Heimkehr vom Mondgebirge
(R.); III, 1867. 6. A. 1908. ‒ Der
Regenbogen (7 En.); II, 1869. 2. A.
1871. (Jnhalt: I. Die Hämelſchen
Kinder. ‒ Elſe von der Tanne. ‒ Kel-
tiſche Knochen. ‒ Sankt Thomas. ‒
II. Die Gänſe von Bützow. ‒ Gede-
löcke. ‒ Jm Siegeskranze.) ‒ Der
Schüdderump (R.); III, 1870. 5. A.
1905. ‒ Der Dräumling (E.), 1872.
3. A. 1905. ‒ Deutſcher Mondſchein
(4 En.), 1873. 2. A. 1875 (Jnhalt:
Deutſcher Mondſchein. ‒ Der Marſch
nach Hauſe. ‒ Des Reiches Krone. ‒
Theklas Erbſchaft, oder: Die Ge-
ſchichte eines ſchwülen Tages.) ‒
Chriſtoph Pechlin (Eine internatio-
nale Liebesgeſch.); II, 1873. 2. A. 1890.
‒ Meiſter Autor, oder: Die Geſchichte
vom verſunkenen Garten, 1874. ‒ Ho-
racker (Humor. N.), 1876. 13. A. 1910.
‒ Krähenfelder Geſchichten; III,
1879 (Jnhalt: I. Zum wilden Mann.
‒ Höxter und Corvey. ‒ II. Eulen-
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 377. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/381>, abgerufen am 22.02.2025.
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