pseud. Gero Landeck, wurde am 15. April 1855 in Schwiebus (Mark Brandenburg) als Sohn eines Tischlermeisters ge- boren, besuchte 1868-76 das Mat- thiasgymnasium zu Breslau und stu- dierte an der dortigen Universität klassische Philologie, Geschichte und Geographie und darauf an der Ber- liner Universität Germanistik und neuere Sprachen. Nachdem er einige Jahre Hauslehrer in der Provinz Posen gewesen war und 1883 sein Staatsexamen abgelegt hatte, machte er sein Probejahr am Friedrichs- Gymnasium in Berlin durch, wurde 1885 in Dr. Deters' Pädagogium in Groß-Lichterfelde und 1887 an der dortigen Hauptkadettenanstalt be- schäftigt und 1893, nachdem er in- zwischen noch seine Sprachstudien in der Schweiz und England fortge- setzt hatte, an die Kadettenanstalt in Potsdam berufen. Hier erhielt er auch 1901 den Charakter als Pro- fessor, und 1908 wurde er an die Hauptanstalt in Groß-Lichterfelde zurückversetzt.
S:
Die Grotten der Sibylle (Epos), 1906.
*Quilling, Paul,
geb. am 17. Febr. 1846 in Frankfurt a. M. als der Sohn des Musiklehrers Konrad Qu., ward nach genossener Schulbildung Uhr- macher und war in diesem Berufe bis 1894 tätig. Seitdem Vorsteher des Frankfurter Armenvereins und Be- zirksvorsteher in Sachsenhausen, starb er am 17. April 1904.
S:
Sagen u. humoristisches Allerlei aus Sachsen- hausen, 1883. 5. A. 1895. - Schrulle un Flause von hiwwe, driwwe un drauße, 1885. 5. A. 1895. - Lustiges Samme surium aus Frankfurt -- Sachsenhausen und drum herum, 1889. 3. A. 1904. - Verloren u. ge- funden (Hum. E.), 1893. - Kunter- bunt (Altes und Neues aus Frank- furt), 1895. - Schnick-Schnack, 1898.
Quincke, Joseph,
geb. am 15. Okt. 1860 in Kirchhundem, war Ober- [Spaltenumbruch]
Qui
förster in Engelborg in Westfalen, lebt (1895) im Ruhestande in Münster i. W.
S:
Fastnachtsfreuden (E.), 1895. 2. A. 1897. - Um eine Hand- breit (E.), 1895. - Die Hexe v. Elsen- bruch (E. a. d. Ritterzeit), 1898. - Das verlorene Paradies (M.), 1899.
*Quitzmann, Ernst Anton,
wurde am 13. November 1809 zu Freising in Oberbayern als der Sohn eines Volksschullehrers geboren, kam in seinem fünften Lebensjahre durch Versetzung seines Vaters nach Mün- chen, wo er seine Schul- und Gymna- sialbildung empfing und widmete sich dann dem Studium der Medizin. Jn Jena trat er 1830 in die allgemeine deutsche Burschenschaft u. wurde des- halb und wegen Teilnahme an dem Polen-Komitee in München in einen Hochverratsprozeß verwickelt, aber nach einer Untersuchungshaft von 38 Monaten unbedingt freigesprochen. Noch in demselben Jahre (1836), während der Choleraepidemie in München, war er als Hilfsarzt tätig, graduierte zum Doktor der Medizin und wurde 1838 als praktischer und Armenarzt in München angestellt, er- füllte auch die Vorbedingungen für das akademische Lehramt: aber trotz- dem war es ihm wegen seiner bur- schenschaftlichen Vergangenheit nicht möglich, in Bayern die venia legendi zu erlangen. Er begab sich daher im Herbst 1842 nach Heidelberg u. habi- litierte sich daselbst als Privatdozent, als welcher er bis zum Jahre 1848 in der medizinischen Fakultät tätig war. Während dieser Zeit unternahm er 1846 eine Reise durch Ungarn, Sie- benbürgen, die Donaufürstentümer, die Türkei u. Griechenland. 1848 kehrte er nach München zurück, habilitierte sich hier nunmehr als Privatdozent und nahm gleichzeitig eine Stelle als Unterarzt in der Armee an; 1855 wurde er Oberarzt, 1869 mit der neu- errichteten dritten Sanitätskompag- nie nach Nürnberg versetzt u. 1865 da-
*
[Spaltenumbruch]
Qui
*Quiel, Reinhold,
pſeud. Gero Landeck, wurde am 15. April 1855 in Schwiebus (Mark Brandenburg) als Sohn eines Tiſchlermeiſters ge- boren, beſuchte 1868‒76 das Mat- thiasgymnaſium zu Breslau und ſtu- dierte an der dortigen Univerſität klaſſiſche Philologie, Geſchichte und Geographie und darauf an der Ber- liner Univerſität Germaniſtik und neuere Sprachen. Nachdem er einige Jahre Hauslehrer in der Provinz Poſen geweſen war und 1883 ſein Staatsexamen abgelegt hatte, machte er ſein Probejahr am Friedrichs- Gymnaſium in Berlin durch, wurde 1885 in Dr. Deters’ Pädagogium in Groß-Lichterfelde und 1887 an der dortigen Hauptkadettenanſtalt be- ſchäftigt und 1893, nachdem er in- zwiſchen noch ſeine Sprachſtudien in der Schweiz und England fortge- ſetzt hatte, an die Kadettenanſtalt in Potsdam berufen. Hier erhielt er auch 1901 den Charakter als Pro- feſſor, und 1908 wurde er an die Hauptanſtalt in Groß-Lichterfelde zurückverſetzt.
S:
Die Grotten der Sibylle (Epos), 1906.
*Quilling, Paul,
geb. am 17. Febr. 1846 in Frankfurt a. M. als der Sohn des Muſiklehrers Konrad Qu., ward nach genoſſener Schulbildung Uhr- macher und war in dieſem Berufe bis 1894 tätig. Seitdem Vorſteher des Frankfurter Armenvereins und Be- zirksvorſteher in Sachſenhauſen, ſtarb er am 17. April 1904.
S:
Sagen u. humoriſtiſches Allerlei aus Sachſen- hauſen, 1883. 5. A. 1895. ‒ Schrulle un Flauſe von hiwwe, driwwe un drauße, 1885. 5. A. 1895. ‒ Luſtiges Samme ſurium aus Frankfurt — Sachſenhauſen und drum herum, 1889. 3. A. 1904. ‒ Verloren u. ge- funden (Hum. E.), 1893. ‒ Kunter- bunt (Altes und Neues aus Frank- furt), 1895. ‒ Schnick-Schnack, 1898.
Quincke, Joſeph,
geb. am 15. Okt. 1860 in Kirchhundem, war Ober- [Spaltenumbruch]
Qui
förſter in Engelborg in Weſtfalen, lebt (1895) im Ruheſtande in Münſter i. W.
S:
Faſtnachtsfreuden (E.), 1895. 2. A. 1897. ‒ Um eine Hand- breit (E.), 1895. ‒ Die Hexe v. Elſen- bruch (E. a. d. Ritterzeit), 1898. ‒ Das verlorene Paradies (M.), 1899.
*Quitzmann, Ernſt Anton,
wurde am 13. November 1809 zu Freiſing in Oberbayern als der Sohn eines Volksſchullehrers geboren, kam in ſeinem fünften Lebensjahre durch Verſetzung ſeines Vaters nach Mün- chen, wo er ſeine Schul- und Gymna- ſialbildung empfing und widmete ſich dann dem Studium der Medizin. Jn Jena trat er 1830 in die allgemeine deutſche Burſchenſchaft u. wurde des- halb und wegen Teilnahme an dem Polen-Komitee in München in einen Hochverratsprozeß verwickelt, aber nach einer Unterſuchungshaft von 38 Monaten unbedingt freigeſprochen. Noch in demſelben Jahre (1836), während der Choleraepidemie in München, war er als Hilfsarzt tätig, graduierte zum Doktor der Medizin und wurde 1838 als praktiſcher und Armenarzt in München angeſtellt, er- füllte auch die Vorbedingungen für das akademiſche Lehramt: aber trotz- dem war es ihm wegen ſeiner bur- ſchenſchaftlichen Vergangenheit nicht möglich, in Bayern die venia legendi zu erlangen. Er begab ſich daher im Herbſt 1842 nach Heidelberg u. habi- litierte ſich daſelbſt als Privatdozent, als welcher er bis zum Jahre 1848 in der mediziniſchen Fakultät tätig war. Während dieſer Zeit unternahm er 1846 eine Reiſe durch Ungarn, Sie- benbürgen, die Donaufürſtentümer, die Türkei u. Griechenland. 1848 kehrte er nach München zurück, habilitierte ſich hier nunmehr als Privatdozent und nahm gleichzeitig eine Stelle als Unterarzt in der Armee an; 1855 wurde er Oberarzt, 1869 mit der neu- errichteten dritten Sanitätskompag- nie nach Nürnberg verſetzt u. 1865 da-
*
<TEI><text><body><divtype="index"n="1"><divtype="bibliography"n="2"><pbfacs="#f0379"n="375"/><lb/><cb/><fwtype="header"place="top"><hirendition="#g">Qui</hi></fw><lb/></div></div><lb/><divtype="index"n="1"><head>*<persName><hirendition="#b">Quiel,</hi> Reinhold,</persName></head><p> pſeud. <hirendition="#g">Gero<lb/>
Landeck,</hi> wurde am 15. April 1855<lb/>
in Schwiebus (Mark Brandenburg)<lb/>
als Sohn eines Tiſchlermeiſters ge-<lb/>
boren, beſuchte 1868‒76 das Mat-<lb/>
thiasgymnaſium zu Breslau und ſtu-<lb/>
dierte an der dortigen Univerſität<lb/>
klaſſiſche Philologie, Geſchichte und<lb/>
Geographie und darauf an der Ber-<lb/>
liner Univerſität Germaniſtik und<lb/>
neuere Sprachen. Nachdem er einige<lb/>
Jahre Hauslehrer in der Provinz<lb/>
Poſen geweſen war und 1883 ſein<lb/>
Staatsexamen abgelegt hatte, machte<lb/>
er ſein Probejahr am Friedrichs-<lb/>
Gymnaſium in Berlin durch, wurde<lb/>
1885 in <hirendition="#aq">Dr.</hi> Deters’ Pädagogium in<lb/>
Groß-Lichterfelde und 1887 an der<lb/>
dortigen Hauptkadettenanſtalt be-<lb/>ſchäftigt und 1893, nachdem er in-<lb/>
zwiſchen noch ſeine Sprachſtudien in<lb/>
der Schweiz und England fortge-<lb/>ſetzt hatte, an die Kadettenanſtalt in<lb/>
Potsdam berufen. Hier erhielt er<lb/>
auch 1901 den Charakter als Pro-<lb/>
feſſor, und 1908 wurde er an die<lb/>
Hauptanſtalt in Groß-Lichterfelde<lb/>
zurückverſetzt. </p><lb/><divtype="bibliography"n="2"><head><hirendition="#i">S:</hi></head><p>Die Grotten der<lb/>
Sibylle (Epos), 1906.</p><lb/></div></div><lb/><divtype="index"n="1"><head>*<persName><hirendition="#b">Quilling,</hi> Paul,</persName></head><p> geb. am 17. Febr.<lb/>
1846 in Frankfurt a. M. als der Sohn<lb/>
des Muſiklehrers Konrad Qu., ward<lb/>
nach genoſſener Schulbildung Uhr-<lb/>
macher und war in dieſem Berufe bis<lb/>
1894 tätig. Seitdem Vorſteher des<lb/>
Frankfurter Armenvereins und Be-<lb/>
zirksvorſteher in Sachſenhauſen, ſtarb<lb/>
er am 17. April 1904. </p><lb/><divtype="bibliography"n="2"><head><hirendition="#i">S:</hi></head><p>Sagen u.<lb/>
humoriſtiſches Allerlei aus Sachſen-<lb/>
hauſen, 1883. 5. A. 1895. ‒ Schrulle<lb/>
un Flauſe von hiwwe, driwwe un<lb/>
drauße, 1885. 5. A. 1895. ‒ Luſtiges<lb/>
Samme ſurium aus Frankfurt —<lb/>
Sachſenhauſen und drum herum,<lb/>
1889. 3. A. 1904. ‒ Verloren u. ge-<lb/>
funden (Hum. E.), 1893. ‒ Kunter-<lb/>
bunt (Altes und Neues aus Frank-<lb/>
furt), 1895. ‒ Schnick-Schnack, 1898.</p><lb/></div></div><lb/><divtype="index"n="1"><head><persName><hirendition="#b">Quincke,</hi> Joſeph,</persName></head><p> geb. am 15. Okt.<lb/>
1860 in Kirchhundem, war Ober-<lb/><cb/><fwtype="header"place="top"><hirendition="#g">Qui</hi></fw><lb/>
förſter in Engelborg in Weſtfalen,<lb/>
lebt (1895) im Ruheſtande in Münſter<lb/>
i. W. </p><lb/><divtype="bibliography"n="2"><head><hirendition="#i">S:</hi></head><p>Faſtnachtsfreuden (E.),<lb/>
1895. 2. A. 1897. ‒ Um eine Hand-<lb/>
breit (E.), 1895. ‒ Die Hexe v. Elſen-<lb/>
bruch (E. a. d. Ritterzeit), 1898. ‒<lb/>
Das verlorene Paradies (M.), 1899.</p><lb/></div></div><lb/><divtype="index"n="1"><head>*<persName><hirendition="#b">Quitzmann,</hi> Ernſt Anton,</persName></head><p> wurde<lb/>
am 13. November 1809 zu Freiſing<lb/>
in Oberbayern als der Sohn eines<lb/>
Volksſchullehrers geboren, kam in<lb/>ſeinem fünften Lebensjahre durch<lb/>
Verſetzung ſeines Vaters nach Mün-<lb/>
chen, wo er ſeine Schul- und Gymna-<lb/>ſialbildung empfing und widmete ſich<lb/>
dann dem Studium der Medizin. Jn<lb/>
Jena trat er 1830 in die allgemeine<lb/>
deutſche Burſchenſchaft u. wurde des-<lb/>
halb und wegen Teilnahme an dem<lb/>
Polen-Komitee in München in einen<lb/>
Hochverratsprozeß verwickelt, aber<lb/>
nach einer Unterſuchungshaft von 38<lb/>
Monaten unbedingt freigeſprochen.<lb/>
Noch in demſelben Jahre (1836),<lb/>
während der Choleraepidemie in<lb/>
München, war er als Hilfsarzt tätig,<lb/>
graduierte zum Doktor der Medizin<lb/>
und wurde 1838 als praktiſcher und<lb/>
Armenarzt in München angeſtellt, er-<lb/>
füllte auch die Vorbedingungen für<lb/>
das akademiſche Lehramt: aber trotz-<lb/>
dem war es ihm wegen ſeiner bur-<lb/>ſchenſchaftlichen Vergangenheit nicht<lb/>
möglich, in Bayern die <hirendition="#aq">venia legendi</hi><lb/>
zu erlangen. Er begab ſich daher im<lb/>
Herbſt 1842 nach Heidelberg u. habi-<lb/>
litierte ſich daſelbſt als Privatdozent,<lb/>
als welcher er bis zum Jahre 1848 in<lb/>
der mediziniſchen Fakultät tätig war.<lb/>
Während dieſer Zeit unternahm er<lb/>
1846 eine Reiſe durch Ungarn, Sie-<lb/>
benbürgen, die Donaufürſtentümer,<lb/>
die Türkei u. Griechenland. 1848 kehrte<lb/>
er nach München zurück, habilitierte<lb/>ſich hier nunmehr als Privatdozent<lb/>
und nahm gleichzeitig eine Stelle als<lb/>
Unterarzt in der Armee an; 1855<lb/>
wurde er Oberarzt, 1869 mit der neu-<lb/>
errichteten dritten Sanitätskompag-<lb/>
nie nach Nürnberg verſetzt u. 1865 da-<lb/><fwtype="sig"place="bottom">*</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[375/0379]
Qui
Qui
*Quiel, Reinhold, pſeud. Gero
Landeck, wurde am 15. April 1855
in Schwiebus (Mark Brandenburg)
als Sohn eines Tiſchlermeiſters ge-
boren, beſuchte 1868‒76 das Mat-
thiasgymnaſium zu Breslau und ſtu-
dierte an der dortigen Univerſität
klaſſiſche Philologie, Geſchichte und
Geographie und darauf an der Ber-
liner Univerſität Germaniſtik und
neuere Sprachen. Nachdem er einige
Jahre Hauslehrer in der Provinz
Poſen geweſen war und 1883 ſein
Staatsexamen abgelegt hatte, machte
er ſein Probejahr am Friedrichs-
Gymnaſium in Berlin durch, wurde
1885 in Dr. Deters’ Pädagogium in
Groß-Lichterfelde und 1887 an der
dortigen Hauptkadettenanſtalt be-
ſchäftigt und 1893, nachdem er in-
zwiſchen noch ſeine Sprachſtudien in
der Schweiz und England fortge-
ſetzt hatte, an die Kadettenanſtalt in
Potsdam berufen. Hier erhielt er
auch 1901 den Charakter als Pro-
feſſor, und 1908 wurde er an die
Hauptanſtalt in Groß-Lichterfelde
zurückverſetzt.
S: Die Grotten der
Sibylle (Epos), 1906.
*Quilling, Paul, geb. am 17. Febr.
1846 in Frankfurt a. M. als der Sohn
des Muſiklehrers Konrad Qu., ward
nach genoſſener Schulbildung Uhr-
macher und war in dieſem Berufe bis
1894 tätig. Seitdem Vorſteher des
Frankfurter Armenvereins und Be-
zirksvorſteher in Sachſenhauſen, ſtarb
er am 17. April 1904.
S: Sagen u.
humoriſtiſches Allerlei aus Sachſen-
hauſen, 1883. 5. A. 1895. ‒ Schrulle
un Flauſe von hiwwe, driwwe un
drauße, 1885. 5. A. 1895. ‒ Luſtiges
Samme ſurium aus Frankfurt —
Sachſenhauſen und drum herum,
1889. 3. A. 1904. ‒ Verloren u. ge-
funden (Hum. E.), 1893. ‒ Kunter-
bunt (Altes und Neues aus Frank-
furt), 1895. ‒ Schnick-Schnack, 1898.
Quincke, Joſeph, geb. am 15. Okt.
1860 in Kirchhundem, war Ober-
förſter in Engelborg in Weſtfalen,
lebt (1895) im Ruheſtande in Münſter
i. W.
S: Faſtnachtsfreuden (E.),
1895. 2. A. 1897. ‒ Um eine Hand-
breit (E.), 1895. ‒ Die Hexe v. Elſen-
bruch (E. a. d. Ritterzeit), 1898. ‒
Das verlorene Paradies (M.), 1899.
*Quitzmann, Ernſt Anton, wurde
am 13. November 1809 zu Freiſing
in Oberbayern als der Sohn eines
Volksſchullehrers geboren, kam in
ſeinem fünften Lebensjahre durch
Verſetzung ſeines Vaters nach Mün-
chen, wo er ſeine Schul- und Gymna-
ſialbildung empfing und widmete ſich
dann dem Studium der Medizin. Jn
Jena trat er 1830 in die allgemeine
deutſche Burſchenſchaft u. wurde des-
halb und wegen Teilnahme an dem
Polen-Komitee in München in einen
Hochverratsprozeß verwickelt, aber
nach einer Unterſuchungshaft von 38
Monaten unbedingt freigeſprochen.
Noch in demſelben Jahre (1836),
während der Choleraepidemie in
München, war er als Hilfsarzt tätig,
graduierte zum Doktor der Medizin
und wurde 1838 als praktiſcher und
Armenarzt in München angeſtellt, er-
füllte auch die Vorbedingungen für
das akademiſche Lehramt: aber trotz-
dem war es ihm wegen ſeiner bur-
ſchenſchaftlichen Vergangenheit nicht
möglich, in Bayern die venia legendi
zu erlangen. Er begab ſich daher im
Herbſt 1842 nach Heidelberg u. habi-
litierte ſich daſelbſt als Privatdozent,
als welcher er bis zum Jahre 1848 in
der mediziniſchen Fakultät tätig war.
Während dieſer Zeit unternahm er
1846 eine Reiſe durch Ungarn, Sie-
benbürgen, die Donaufürſtentümer,
die Türkei u. Griechenland. 1848 kehrte
er nach München zurück, habilitierte
ſich hier nunmehr als Privatdozent
und nahm gleichzeitig eine Stelle als
Unterarzt in der Armee an; 1855
wurde er Oberarzt, 1869 mit der neu-
errichteten dritten Sanitätskompag-
nie nach Nürnberg verſetzt u. 1865 da-
*
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 375. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/379>, abgerufen am 16.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.