Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Pra die Fabrik und wieder heim. Als sieeinst im Winter den Weg auf schnee- bedeckter Straße zurücklegte, stürzte sie in der grausamen Kälte und Fin- sternis in einen Bach und wurde in der Folge so krank, daß die Glied- maßen den Dienst versagten. Jn Teplitz fand sie nicht nur Linderung ihres Leidens, sondern auch Wohl- täter, die es ihr möglich machten, ihr Brot auch fernerhin selbst zu verdie- nen. Sie hat das im Laufe der Jahre durch verschiedene Beschäftigung er- reicht und betreibt jetzt einen Handel mit Kleiderstoffresten. Auch ihren alten Vater pflegt sie und vertritt Mutterstelle an den zwei verwaisten Kindern ihres Bruders. S: Gedichte *Pramberger, Romuald (eigent- Pra übergetreten, vollendete er in Salz-burg seine theolog. Studien, legte am 11. Juli 1904 die feierlichen Ordens- gelübde ab und erhielt am 24. Juli d. J. die Priesterweihe. Seit dieser Zeit war er bald als Lehrer am Pri- vatgymnasium, bald als Seelsorger im Stift oder in den zum Stift ge- hörigen Pfarreien tätig, gegenwärtig (1909) in Schloß Kainbach bei Graz (Steiermark). S: Der Pfleger auf Prantner, Ferdinand, pseud. Leo *
Pra die Fabrik und wieder heim. Als ſieeinſt im Winter den Weg auf ſchnee- bedeckter Straße zurücklegte, ſtürzte ſie in der grauſamen Kälte und Fin- ſternis in einen Bach und wurde in der Folge ſo krank, daß die Glied- maßen den Dienſt verſagten. Jn Teplitz fand ſie nicht nur Linderung ihres Leidens, ſondern auch Wohl- täter, die es ihr möglich machten, ihr Brot auch fernerhin ſelbſt zu verdie- nen. Sie hat das im Laufe der Jahre durch verſchiedene Beſchäftigung er- reicht und betreibt jetzt einen Handel mit Kleiderſtoffreſten. Auch ihren alten Vater pflegt ſie und vertritt Mutterſtelle an den zwei verwaiſten Kindern ihres Bruders. S: Gedichte *Pramberger, Romuald (eigent- Pra übergetreten, vollendete er in Salz-burg ſeine theolog. Studien, legte am 11. Juli 1904 die feierlichen Ordens- gelübde ab und erhielt am 24. Juli d. J. die Prieſterweihe. Seit dieſer Zeit war er bald als Lehrer am Pri- vatgymnaſium, bald als Seelſorger im Stift oder in den zum Stift ge- hörigen Pfarreien tätig, gegenwärtig (1909) in Schloß Kainbach bei Graz (Steiermark). S: Der Pfleger auf Prantner, Ferdinand, pſeud. Leo *
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Pra
Pra
die Fabrik und wieder heim. Als ſie
einſt im Winter den Weg auf ſchnee-
bedeckter Straße zurücklegte, ſtürzte
ſie in der grauſamen Kälte und Fin-
ſternis in einen Bach und wurde in
der Folge ſo krank, daß die Glied-
maßen den Dienſt verſagten. Jn
Teplitz fand ſie nicht nur Linderung
ihres Leidens, ſondern auch Wohl-
täter, die es ihr möglich machten, ihr
Brot auch fernerhin ſelbſt zu verdie-
nen. Sie hat das im Laufe der Jahre
durch verſchiedene Beſchäftigung er-
reicht und betreibt jetzt einen Handel
mit Kleiderſtoffreſten. Auch ihren
alten Vater pflegt ſie und vertritt
Mutterſtelle an den zwei verwaiſten
Kindern ihres Bruders.
S: Gedichte
(mit Begleitwort v. Karl Schratten-
thal), 1906.
*Pramberger, Romuald (eigent-
lich Julius Gottfried), pſeud. Wal-
ter Elſenau, wurde am 12. April
1877 in Groß-Pechlarn (Niederöſter-
reich) als Sohn des Kaufmanns und
Bürgermeiſters Gottfried P. geboren
und, da letzterer bereits 1883 ſtarb,
von ſeiner Mutter ſehr ſorgfältig er-
zogen. Letztere ſiedelte dann auch nach
Melk über, wo der Sohn 1890 ins
Gymnaſium eintrat. Nach abſolvier-
ter Maturitätsprüfung ſchwankte er
längere Zeit, wohin er ſich eigentlich
wenden ſollte, wurde dann am 1. Sep-
tember 1899 Mitglied des Benedik-
tinerordens in Melk, ſtudierte nach
abgelegtem Probejahr, das er ganz
dem Studium der Äſthetik, Literatur
und Geſchichte gewidmet hatte, auf
der Univerſität in Jnnsbruck Theo-
logie und Philoſophie und ging im
Oktober 1902 nach Rom, wo er bis
Juli 1903 im Anſelmianum weilte
und auch Zeit fand, die Schönheit
dieſer Stadt und die bildende Macht
des klaſſiſchen Bodens zu genießen.
Reiſen durch faſt ganz Jtalien und
übers Meer erweiterten ſeinen Hori-
zont. Jn das Benediktinerſtift zu
St. Lambrecht in Oberſteiermark
übergetreten, vollendete er in Salz-
burg ſeine theolog. Studien, legte am
11. Juli 1904 die feierlichen Ordens-
gelübde ab und erhielt am 24. Juli
d. J. die Prieſterweihe. Seit dieſer
Zeit war er bald als Lehrer am Pri-
vatgymnaſium, bald als Seelſorger
im Stift oder in den zum Stift ge-
hörigen Pfarreien tätig, gegenwärtig
(1909) in Schloß Kainbach bei Graz
(Steiermark).
S: Der Pfleger auf
(der Ruine) Stein (E. aus den ſteir.
Bergen), 1907. ‒ Die Lambertuszelle
(E. a. d. 8. Jahrh.), 1908. ‒ Marien-
minne (Hiſt. En.); III, 1909 (Jnhalt:
I. Die Kreuzfahrer. ‒ II. Abt Hart-
mann. ‒ III. Marienminne).
Prantner, Ferdinand, pſeud. Leo
Wolfram, wurde 1817 zu Wien
als der Sohn eines Seidenhändlers
geboren u. nach deſſen frühem Tode
von ſeinem Oheim, dem Kabinetts-
direktor Dollinger, erzogen. Ganz
beſonderen Einfluß auf ihn hatte
ſeine geiſtreiche Tante, welche die
jeſuitiſchen Errungenſchaften ſeiner
Gymnaſial- und Univerſitätsbildung
mit der größten Liebenswürdigkeit
beſeitigte. Nachdem P. ſeine Studien
beendet, trat er 1836 in den Staats-
dienſt und zwar in das Kabinett des
Fürſten Metternich. Es war kein
Wunder, daß er ſich aus demſelben
bald herausſehnte, um ſo mehr, als
verſchiedene öffentliche Arbeiten, die
er in der „Neuen Freien Preſſe“ hatte
abdrucken laſſen, ihm mehrfach ernſt-
liche Rügen von ſeinen Vorgeſetzten
zuzogen. Eine überaus glückliche Hei-
rat, die er 1840 eingegangen war,
hatte ihn übrigens ganz unabhängig
hingeſtellt, u. ſo war er ſchon im Be-
griffe, ſein Vaterland zu verlaſſen u.
im Auslande für dasſelbe zu wirken,
als durch Öſterreichs Fall im Jahre
1866 die Verhältniſſe in der Heimat
einen Umſchwung erfuhren. Der Kai-
ſer ernannte P. 1868 zum Sektions-
rat und 1869 zum Hof- und Miniſte-
rialrat im Miniſterium des kaiſerl.
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