Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Poll Pollak, Gustav Alexander, siehe Pollak, Heinrich, psd. P. Hein- S: Kleine *Pollak, Karl, pseudon. Karl Poll ging, so wurden die Kinder bei Ver-wandten untergebracht. Erst als sich die Mutter wieder verheiratete (1888), fanden letztere ein neues Heim. Rach Besuch der Volksschule und Bürger- schule kam Karl P. mit 14 Jahren bei einem Kaufmann in die Lehre, und wenn er in diesem Berufe anfänglich auch gar keine Befriedigung fand - er wäre am liebsten Schauspieler ge- worden - so hat er sich doch damit ausgesöhnt, als er Gelegenheit fand, auch seinen geistigen Jnteressen und Neigungen mehr leben zu können. Mit Ausnahme einer kurzen Zeit, die er in Klosterneuburg verbrachte, hat er als Privatbeamter seinen Wohnsitz immer in Wien gehabt. S: Das We- Pollatschek, Moritz, geboren am S: Calderons letzte Liebe (Hist. R.), *Pollhammer, Joseph, geb. am * 21
[Spaltenumbruch] Poll Pollak, Guſtav Alexander, ſiehe Pollak, Heinrich, pſd. P. Hein- S: Kleine *Pollak, Karl, pſeudon. Karl Poll ging, ſo wurden die Kinder bei Ver-wandten untergebracht. Erſt als ſich die Mutter wieder verheiratete (1888), fanden letztere ein neues Heim. Rach Beſuch der Volksſchule und Bürger- ſchule kam Karl P. mit 14 Jahren bei einem Kaufmann in die Lehre, und wenn er in dieſem Berufe anfänglich auch gar keine Befriedigung fand ‒ er wäre am liebſten Schauſpieler ge- worden ‒ ſo hat er ſich doch damit ausgeſöhnt, als er Gelegenheit fand, auch ſeinen geiſtigen Jntereſſen und Neigungen mehr leben zu können. Mit Ausnahme einer kurzen Zeit, die er in Kloſterneuburg verbrachte, hat er als Privatbeamter ſeinen Wohnſitz immer in Wien gehabt. S: Das We- Pollatſchek, Moritz, geboren am S: Calderons letzte Liebe (Hiſt. R.), *Pollhammer, Joſeph, geb. am * 21
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <pb facs="#f0325" n="321"/><lb/> <cb/><lb/> <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#g">Poll</hi> </fw><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Pollak,</hi> Guſtav Alexander,</persName> </head> <p> ſiehe<lb/> G. A. <hi rendition="#g">Pahlen!</hi></p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Pollak,</hi> Heinrich,</persName> </head> <p> pſd. P. <hi rendition="#g">Hein-<lb/> rich</hi> u. H. <hi rendition="#g">Klein,</hi> wurde am 2. April<lb/> 1835 (n. a. 1837) zu Mattersdorf im<lb/> Ödenburger Komitate (Ungarn) als<lb/> einziger Sohn wenig bemittelter El-<lb/> tern geboren, kam ſchon in früheſter<lb/> Jugend nach Wien und beſuchte hier<lb/> das Schotten-Gymnaſium. Noch vor<lb/> Abſolvierung desſelben ließ er ſich<lb/> durch <hi rendition="#aq">Dr.</hi> Baſch, den damaligen Chef-<lb/> redakteur des „Öſterreichiſchen Lloyd“<lb/> beſtimmen, zur Journaliſtik überzu-<lb/> gehen. Er war längere Zeit in der<lb/> Redaktion des genannten Blattes be-<lb/> ſchäftigt, u. wurde 1859 als Kriegs-<lb/> berichterſtatter für dasſelbe in das<lb/> öſterreichiſche Hauptquartier entſen-<lb/> det. Einige Jahre ſpäter trat er in<lb/> den Redaktionsverband der „Mor-<lb/> genpoſt“, wo er erſt ſeine eigentliche<lb/> journaliſtiſche Ausbildung erhielt u.<lb/> ſich als Berichterſtatter hervortat.<lb/> Als ſolcher fungierte er auch im<lb/> Kriege von 1866 im Hauptquartier<lb/> der öſterreichiſchen Nordarmee für<lb/> die „Wiener Abendpoſt“ und verſah<lb/> nach dem Frieden in Böhmen die<lb/> Funktionen eines Sekretärs des pa-<lb/> triotiſchen Hilfsvereins. Jm folgen-<lb/> den Jahre beteiligte ſich P. an der<lb/> Gründung des „Neuen Wiener Tag-<lb/> blatt“, deſſen Miteigentümer, Redak-<lb/> teur und Herausgeber er bis 1896<lb/> blieb. Seine Erfahrungen und Er-<lb/> lebniſſe als ſolcher legte er in dem<lb/> Buche „Dreißig Jahre aus dem Leben<lb/> eines Journaliſten“ (<hi rendition="#aq">III,</hi> 1897) nie-<lb/> der. P. ſtarb in Wien im Oktober<lb/> 1908. Außer mehreren Romanen in<lb/> Zeitungen veröffentlichte er </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Kleine<lb/> Reſidenzgeſchichten, 1884.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<persName><hi rendition="#b">Pollak,</hi> Karl,</persName></head> <p> pſeudon. <hi rendition="#g">Karl<lb/> Walde,</hi> wurde am 24. Febr. 1876<lb/> in Hernals, einem damaligen Vorort<lb/> von Wien, als Sohn eines Uhr-<lb/> machers geboren, verlor ſeinen Vater<lb/> ſchon 1881, und da die Mutter den<lb/> Haushalt auflöſte und in Stellung<lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Poll</hi></fw><lb/> ging, ſo wurden die Kinder bei Ver-<lb/> wandten untergebracht. Erſt als ſich<lb/> die Mutter wieder verheiratete (1888),<lb/> fanden letztere ein neues Heim. Rach<lb/> Beſuch der Volksſchule und Bürger-<lb/> ſchule kam Karl P. mit 14 Jahren bei<lb/> einem Kaufmann in die Lehre, und<lb/> wenn er in dieſem Berufe anfänglich<lb/> auch gar keine Befriedigung fand ‒<lb/> er wäre am liebſten Schauſpieler ge-<lb/> worden ‒ ſo hat er ſich doch damit<lb/> ausgeſöhnt, als er Gelegenheit fand,<lb/> auch ſeinen geiſtigen Jntereſſen und<lb/> Neigungen mehr leben zu können.<lb/> Mit Ausnahme einer kurzen Zeit, die<lb/> er in Kloſterneuburg verbrachte, hat<lb/> er als Privatbeamter ſeinen Wohnſitz<lb/> immer in Wien gehabt. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Das We-<lb/> ſen des Dramas, 1902. ‒ Selbſtbil-<lb/> dung, 1905. ‒ Gabriel (Dram. G.),<lb/> 1907.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Pollatſchek,</hi> Moritz,</persName> </head> <p> geboren am<lb/> 6. Oktober 1850 in Neu-Cerekwe<lb/> (Böhmen), lebt als Schriftſteller in<lb/> Wien, war hier 1882‒84 Chefredak-<lb/> teur des illuſtrierten Familienjour-<lb/> nals „Neue Welt“, dann viele Jahre<lb/> Mitarbeiter am „Jlluſtrierten Extra-<lb/> blatt“ und ſeit 1891 Herausgeber<lb/> einer „Gerichtsſaal-Korreſpondenz“.<lb/></p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Calderons letzte Liebe (Hiſt. R.),<lb/> 1882. ‒ Georg Werfen (Hiſt. R. a. d.<lb/> Zeit der deutſchen Bauernkriege),<lb/> 1884.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<persName><hi rendition="#b">Pollhammer,</hi> Joſeph,</persName></head> <p> geb. am<lb/> 20. Febr. 1832 zu Auſſee in Steier-<lb/> mark, wo ſein Vater Poſtmeiſter war,<lb/> erhielt den Elementarunterricht da-<lb/> ſelbſt u. kam 1840 nach Graz, wo er<lb/> bis 1850 das Gymnaſium beſuchte.<lb/> Jn Wien, wo er von 1850‒54 dem<lb/> Studium der Rechte oblag und nach<lb/> Beendigung desſelben die Doktor-<lb/> würde erhielt, lernte er Deſſauer,<lb/> Moſenthal, Zedlitz und Grillparzer<lb/> kennen, u. beſonders der letzte war<lb/> es, der in ſeinem bekannten liebens-<lb/> würdigen Entgegenkommen den jun-<lb/> gen begabten Poeten aufmunterte.<lb/> Für die Advokatur ſich entſcheidend,<lb/> <fw type="sig" place="bottom">* 21</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [321/0325]
Poll
Poll
Pollak, Guſtav Alexander, ſiehe
G. A. Pahlen!
Pollak, Heinrich, pſd. P. Hein-
rich u. H. Klein, wurde am 2. April
1835 (n. a. 1837) zu Mattersdorf im
Ödenburger Komitate (Ungarn) als
einziger Sohn wenig bemittelter El-
tern geboren, kam ſchon in früheſter
Jugend nach Wien und beſuchte hier
das Schotten-Gymnaſium. Noch vor
Abſolvierung desſelben ließ er ſich
durch Dr. Baſch, den damaligen Chef-
redakteur des „Öſterreichiſchen Lloyd“
beſtimmen, zur Journaliſtik überzu-
gehen. Er war längere Zeit in der
Redaktion des genannten Blattes be-
ſchäftigt, u. wurde 1859 als Kriegs-
berichterſtatter für dasſelbe in das
öſterreichiſche Hauptquartier entſen-
det. Einige Jahre ſpäter trat er in
den Redaktionsverband der „Mor-
genpoſt“, wo er erſt ſeine eigentliche
journaliſtiſche Ausbildung erhielt u.
ſich als Berichterſtatter hervortat.
Als ſolcher fungierte er auch im
Kriege von 1866 im Hauptquartier
der öſterreichiſchen Nordarmee für
die „Wiener Abendpoſt“ und verſah
nach dem Frieden in Böhmen die
Funktionen eines Sekretärs des pa-
triotiſchen Hilfsvereins. Jm folgen-
den Jahre beteiligte ſich P. an der
Gründung des „Neuen Wiener Tag-
blatt“, deſſen Miteigentümer, Redak-
teur und Herausgeber er bis 1896
blieb. Seine Erfahrungen und Er-
lebniſſe als ſolcher legte er in dem
Buche „Dreißig Jahre aus dem Leben
eines Journaliſten“ (III, 1897) nie-
der. P. ſtarb in Wien im Oktober
1908. Außer mehreren Romanen in
Zeitungen veröffentlichte er
S: Kleine
Reſidenzgeſchichten, 1884.
*Pollak, Karl, pſeudon. Karl
Walde, wurde am 24. Febr. 1876
in Hernals, einem damaligen Vorort
von Wien, als Sohn eines Uhr-
machers geboren, verlor ſeinen Vater
ſchon 1881, und da die Mutter den
Haushalt auflöſte und in Stellung
ging, ſo wurden die Kinder bei Ver-
wandten untergebracht. Erſt als ſich
die Mutter wieder verheiratete (1888),
fanden letztere ein neues Heim. Rach
Beſuch der Volksſchule und Bürger-
ſchule kam Karl P. mit 14 Jahren bei
einem Kaufmann in die Lehre, und
wenn er in dieſem Berufe anfänglich
auch gar keine Befriedigung fand ‒
er wäre am liebſten Schauſpieler ge-
worden ‒ ſo hat er ſich doch damit
ausgeſöhnt, als er Gelegenheit fand,
auch ſeinen geiſtigen Jntereſſen und
Neigungen mehr leben zu können.
Mit Ausnahme einer kurzen Zeit, die
er in Kloſterneuburg verbrachte, hat
er als Privatbeamter ſeinen Wohnſitz
immer in Wien gehabt.
S: Das We-
ſen des Dramas, 1902. ‒ Selbſtbil-
dung, 1905. ‒ Gabriel (Dram. G.),
1907.
Pollatſchek, Moritz, geboren am
6. Oktober 1850 in Neu-Cerekwe
(Böhmen), lebt als Schriftſteller in
Wien, war hier 1882‒84 Chefredak-
teur des illuſtrierten Familienjour-
nals „Neue Welt“, dann viele Jahre
Mitarbeiter am „Jlluſtrierten Extra-
blatt“ und ſeit 1891 Herausgeber
einer „Gerichtsſaal-Korreſpondenz“.
S: Calderons letzte Liebe (Hiſt. R.),
1882. ‒ Georg Werfen (Hiſt. R. a. d.
Zeit der deutſchen Bauernkriege),
1884.
*Pollhammer, Joſeph, geb. am
20. Febr. 1832 zu Auſſee in Steier-
mark, wo ſein Vater Poſtmeiſter war,
erhielt den Elementarunterricht da-
ſelbſt u. kam 1840 nach Graz, wo er
bis 1850 das Gymnaſium beſuchte.
Jn Wien, wo er von 1850‒54 dem
Studium der Rechte oblag und nach
Beendigung desſelben die Doktor-
würde erhielt, lernte er Deſſauer,
Moſenthal, Zedlitz und Grillparzer
kennen, u. beſonders der letzte war
es, der in ſeinem bekannten liebens-
würdigen Entgegenkommen den jun-
gen begabten Poeten aufmunterte.
Für die Advokatur ſich entſcheidend,
* 21
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |