Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Pist erledigte 1890 sein Staatsexamen,1892 das Spezialexamen, 1893 seine Promotion zum Dr. phil. und wurde im April d. J. als Gymnasialassistent in München angestellt. Seit Beginn d. J. 1895 wirkte er als Gymnasial- lehrer in Eichstätt und wurde 1904 zum Professor am Gymnasium in Jngolstadt ernannt u. 1907 in glei- cher Eigenschaft nach München be- rufen. S: Stille Stunden (Ge. und *Pistohlkors, Marie von, pseud. Pit gungskommission, Leonide von P.,dem sie nach Petersburg folgte. Jm folgenden Jahre kam sie nach Wien wo sie drei unvergeßliche Jahre ver- brachte. Seit 1898 verwitwet, lebt sie seitdem in Görz im Küstenlande ganz ihrer geistigen Arbeit. S: Sar- Pistor, Gustav, geb. am 14. Ok- S: Leier und Harfe Pistorius, Fritz, Pseudon. für Pitawall, Ernst, Pseudon. für *Pitlik, Karl, * am 3. Jan. 1867 *
Piſt erledigte 1890 ſein Staatsexamen,1892 das Spezialexamen, 1893 ſeine Promotion zum Dr. phil. und wurde im April d. J. als Gymnaſialaſſiſtent in München angeſtellt. Seit Beginn d. J. 1895 wirkte er als Gymnaſial- lehrer in Eichſtätt und wurde 1904 zum Profeſſor am Gymnaſium in Jngolſtadt ernannt u. 1907 in glei- cher Eigenſchaft nach München be- rufen. S: Stille Stunden (Ge. und *Piſtohlkors, Marie von, pſeud. Pit gungskommiſſion, Léonide von P.,dem ſie nach Petersburg folgte. Jm folgenden Jahre kam ſie nach Wien wo ſie drei unvergeßliche Jahre ver- brachte. Seit 1898 verwitwet, lebt ſie ſeitdem in Görz im Küſtenlande ganz ihrer geiſtigen Arbeit. S: Sar- Piſtor, Guſtav, geb. am 14. Ok- S: Leier und Harfe Piſtorius, Fritz, Pſeudon. für Pitawall, Ernſt, Pſeudon. für *Pitlik, Karl, * am 3. Jan. 1867 *
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p><pb facs="#f0300" n="296"/><lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Piſt</hi></fw><lb/> erledigte 1890 ſein Staatsexamen,<lb/> 1892 das Spezialexamen, 1893 ſeine<lb/> Promotion zum <hi rendition="#aq">Dr. phil.</hi> und wurde<lb/> im April d. J. als Gymnaſialaſſiſtent<lb/> in München angeſtellt. Seit Beginn<lb/> d. J. 1895 wirkte er als Gymnaſial-<lb/> lehrer in Eichſtätt und wurde 1904<lb/> zum Profeſſor am Gymnaſium in<lb/> Jngolſtadt ernannt u. 1907 in glei-<lb/> cher Eigenſchaft nach München be-<lb/> rufen. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Stille Stunden (Ge. und<lb/> Sprüche), 1897.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<persName><hi rendition="#b">Piſtohlkors,</hi> Marie von,</persName></head> <p> pſeud.<lb/><hi rendition="#g">Jwan Deliez,</hi> wurde am 21. Dez.<lb/> 1858 in Hamburg als Tochter des<lb/> damaligen kaiſerl. ruſſiſchen General-<lb/> konſuls Freiherrn Charles v. <hi rendition="#g">Frey-<lb/> tag-Loringhoven</hi> geboren und<lb/> kam 1864, da ihr Vater das Fami-<lb/> lienfideikommiß Pajomois auf der<lb/> Jnſel Oeſel antrat, nach Rußland.<lb/> Jhre Erziehung erhielt ſie teils im<lb/> väterlichen Hauſe durch Gouvernan-<lb/> ten, teils in Arensburg durch Gym-<lb/> naſialprofeſſoren. Jm Jahre 1877<lb/> vermählte ſie ſich mit ihrem Vetter,<lb/> dem Schriftſteller und Kammerherrn<lb/> Alexander Freiherrn von Freytag-<lb/> Loringhoven (ſ. d.!), der zuerſt das<lb/> Streben nach literariſcher Tätigkeit<lb/> in ihr wachrief. Als dieſe Ehe 1883<lb/> geſchieden ward und Marie ins elter-<lb/> liche Haus zurückgekehrt war, beſchäf-<lb/> tigte ſie ſich viel mit literariſchen Ar-<lb/> beiten; als man aber einmal irrtüm-<lb/> lich annahm, ſie hätte eine beſtimmte<lb/> Perſönlichkeit in einem Helden ihrer<lb/> Novellen gezeichnet, forderte ihre Fa-<lb/> milie von ihr das Verſprechen, nicht<lb/> mehr zu ſchriftſtellern. Bald darauf<lb/> kam ſie nach Wiesbaden, u. hier be-<lb/> ſtimmte ſie der Redakteur Schellen-<lb/> berg, unter einem Pſeudonym ihre<lb/> alte geliebte Tätigkeit wieder aufzu-<lb/> nehmen, und ſie iſt derſelben auch<lb/> nach ihrer Rückkehr in die Heimat<lb/> treu geblieben. Jm Jahre 1889 ging<lb/> ſie eine zweite Ehe ein, und zwar mit<lb/> dem kaiſerl. ruſſiſchen Wirkl. Staats-<lb/> rat, Direktor der Reichsſchulden-Til-<lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Pit</hi></fw><lb/> gungskommiſſion, Léonide von P.,<lb/> dem ſie nach Petersburg folgte. Jm<lb/> folgenden Jahre kam ſie nach Wien<lb/> wo ſie drei unvergeßliche Jahre ver-<lb/> brachte. Seit 1898 verwitwet, lebt<lb/> ſie ſeitdem in Görz im Küſtenlande<lb/> ganz ihrer geiſtigen Arbeit. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Sar-<lb/> matenliebe (Ruſſiſche Nn.), 1903. ‒<lb/> Durchs Fenſter geſehn (Nn. u. Sk.),<lb/> 1905. ‒ Lebensglaube (R.); <hi rendition="#aq">II,</hi> 1907.<lb/> ‒ Totes Waſſer (R. aus Habsburger<lb/> Landen), 1907. ‒ Seltſame Leute<lb/> (Nn.), 1909. 2. A. 1911.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Piſtor,</hi> Guſtav,</persName> </head> <p> geb. am 14. Ok-<lb/> tober 1842 zu Elberfeld als der Sohn<lb/> eines Agenten, beſuchte die dortige<lb/> Realſchule u. widmete ſich dann dem<lb/> kaufmänniſchen Berufe. Jm Jahre<lb/> 1866 nahm er als Einjährig-Frei-<lb/> williger an dem Feldzuge der Elb-<lb/> armee in Böhmen teil und wurde in<lb/> dem Vorpoſtengefecht bei Hühner-<lb/> waſſer durch einen Gewehrſchuß in<lb/> den Unterſchenkel ſchwer verwundet.<lb/> Später übernahm er mit ſeinem Bru-<lb/> der gemeinſchaftlich das väterliche<lb/> Agenturgeſchäft und ſteht demſelben<lb/> noch heute vor. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Leier und Harfe<lb/> (Ge.), 1890.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Piſtorius,</hi> Fritz,</persName> </head> <p> Pſeudon. für<lb/><hi rendition="#g">Robert Eule;</hi> ſ. d.!</p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Pitawall,</hi> Ernſt,</persName> </head> <p> Pſeudon. für<lb/> Eugen Hermann <hi rendition="#g">von Dedenroth;</hi><lb/> ſ. d.!</p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<persName><hi rendition="#b">Pitlik,</hi> Karl,</persName></head> <p> * am 3. Jan. 1867<lb/> zu Brunnenthal bei Schärding in<lb/> Oberöſterreich, verlebte ſeine Jugend<lb/> daſelbſt und in Ried, Wels und Linz,<lb/> wohin ſein Vater, Jnſpekior der k. k.<lb/> Staatsbahnen, verſetzt worden war,<lb/> und abſolvierte in Linz auch das<lb/> Gymnaſium (1885). Er begab ſich<lb/> nach Wien, um die Rechte zu ſtudie-<lb/> ren, doch zwangen ihn mancherlei<lb/> Verhältniſſe, noch vor Abſchluß ſei-<lb/> ner Studien ein Amt anzunehmen.<lb/> Er trat als Poſtpraktikant in Wien<lb/> in den Staatsdienſt, wurde nach<lb/> einigen Jahren nach Linz verſetzt und<lb/> hier auch zum Aſſiſtenten befördert.<lb/> <fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [296/0300]
Piſt
Pit
erledigte 1890 ſein Staatsexamen,
1892 das Spezialexamen, 1893 ſeine
Promotion zum Dr. phil. und wurde
im April d. J. als Gymnaſialaſſiſtent
in München angeſtellt. Seit Beginn
d. J. 1895 wirkte er als Gymnaſial-
lehrer in Eichſtätt und wurde 1904
zum Profeſſor am Gymnaſium in
Jngolſtadt ernannt u. 1907 in glei-
cher Eigenſchaft nach München be-
rufen.
S: Stille Stunden (Ge. und
Sprüche), 1897.
*Piſtohlkors, Marie von, pſeud.
Jwan Deliez, wurde am 21. Dez.
1858 in Hamburg als Tochter des
damaligen kaiſerl. ruſſiſchen General-
konſuls Freiherrn Charles v. Frey-
tag-Loringhoven geboren und
kam 1864, da ihr Vater das Fami-
lienfideikommiß Pajomois auf der
Jnſel Oeſel antrat, nach Rußland.
Jhre Erziehung erhielt ſie teils im
väterlichen Hauſe durch Gouvernan-
ten, teils in Arensburg durch Gym-
naſialprofeſſoren. Jm Jahre 1877
vermählte ſie ſich mit ihrem Vetter,
dem Schriftſteller und Kammerherrn
Alexander Freiherrn von Freytag-
Loringhoven (ſ. d.!), der zuerſt das
Streben nach literariſcher Tätigkeit
in ihr wachrief. Als dieſe Ehe 1883
geſchieden ward und Marie ins elter-
liche Haus zurückgekehrt war, beſchäf-
tigte ſie ſich viel mit literariſchen Ar-
beiten; als man aber einmal irrtüm-
lich annahm, ſie hätte eine beſtimmte
Perſönlichkeit in einem Helden ihrer
Novellen gezeichnet, forderte ihre Fa-
milie von ihr das Verſprechen, nicht
mehr zu ſchriftſtellern. Bald darauf
kam ſie nach Wiesbaden, u. hier be-
ſtimmte ſie der Redakteur Schellen-
berg, unter einem Pſeudonym ihre
alte geliebte Tätigkeit wieder aufzu-
nehmen, und ſie iſt derſelben auch
nach ihrer Rückkehr in die Heimat
treu geblieben. Jm Jahre 1889 ging
ſie eine zweite Ehe ein, und zwar mit
dem kaiſerl. ruſſiſchen Wirkl. Staats-
rat, Direktor der Reichsſchulden-Til-
gungskommiſſion, Léonide von P.,
dem ſie nach Petersburg folgte. Jm
folgenden Jahre kam ſie nach Wien
wo ſie drei unvergeßliche Jahre ver-
brachte. Seit 1898 verwitwet, lebt
ſie ſeitdem in Görz im Küſtenlande
ganz ihrer geiſtigen Arbeit.
S: Sar-
matenliebe (Ruſſiſche Nn.), 1903. ‒
Durchs Fenſter geſehn (Nn. u. Sk.),
1905. ‒ Lebensglaube (R.); II, 1907.
‒ Totes Waſſer (R. aus Habsburger
Landen), 1907. ‒ Seltſame Leute
(Nn.), 1909. 2. A. 1911.
Piſtor, Guſtav, geb. am 14. Ok-
tober 1842 zu Elberfeld als der Sohn
eines Agenten, beſuchte die dortige
Realſchule u. widmete ſich dann dem
kaufmänniſchen Berufe. Jm Jahre
1866 nahm er als Einjährig-Frei-
williger an dem Feldzuge der Elb-
armee in Böhmen teil und wurde in
dem Vorpoſtengefecht bei Hühner-
waſſer durch einen Gewehrſchuß in
den Unterſchenkel ſchwer verwundet.
Später übernahm er mit ſeinem Bru-
der gemeinſchaftlich das väterliche
Agenturgeſchäft und ſteht demſelben
noch heute vor.
S: Leier und Harfe
(Ge.), 1890.
Piſtorius, Fritz, Pſeudon. für
Robert Eule; ſ. d.!
Pitawall, Ernſt, Pſeudon. für
Eugen Hermann von Dedenroth;
ſ. d.!
*Pitlik, Karl, * am 3. Jan. 1867
zu Brunnenthal bei Schärding in
Oberöſterreich, verlebte ſeine Jugend
daſelbſt und in Ried, Wels und Linz,
wohin ſein Vater, Jnſpekior der k. k.
Staatsbahnen, verſetzt worden war,
und abſolvierte in Linz auch das
Gymnaſium (1885). Er begab ſich
nach Wien, um die Rechte zu ſtudie-
ren, doch zwangen ihn mancherlei
Verhältniſſe, noch vor Abſchluß ſei-
ner Studien ein Amt anzunehmen.
Er trat als Poſtpraktikant in Wien
in den Staatsdienſt, wurde nach
einigen Jahren nach Linz verſetzt und
hier auch zum Aſſiſtenten befördert.
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |