Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Pir (Dr.), 1875. - Bilder und Geschichtenaus Offenbachs Vergangenheit, 1879. - Der Sturm (Operntext), 1884. - Jm Herbst des Lebens (Lyr. und ep. Dn.), 1888. - Die Hochzeitsreisenden (Lsp.), 1890. - Gräfin Sonnenburg (Dr.), 1891. - Florence Hamilton (Ein Abenteuer in Rom), 1894. - Deutschland (10 vaterländ. Gesänge), 1896. 2. A. (12 Gesänge), 1897. Piringer, Beda (eigentlich Leo- pold), wurde am 14. Oktober 1810 S:
*Pirka, Rosa, geborne Pleith- Pis folge einer Verkettung von Umständeneinige Monate später in Raab ge- tauft. Jhre Erziehung erhielt sie im Englischen Fräuleinstift zu Budapest; auch war die Weltbildung und das künstlerische Verständnis ihres Vaters von dem günstigsten Einfluß auf ihre geistige Entwicklung. Sie vermählte sich mit dem Hofrat Pirka u. lebte viele Jahre mit ihm in Agram. Nach Auflösung der ehemaligen Militär- grenze wurde ihr Gatte als Präsident des Gerichtshofes nach Petrinja (Kroatien) versetzt, und hier in den mehr einsamen Verhältnissen war sie dem Eindruck, den Land und Leute bewirkten, besonders zugänglich. Die Überfälle fanatischer u. räuberischer Grenznachbarn in österreich. Gebiet, die sie unmittelbar in die Raubritter- romantik hineinversetzten, wurden die Veranlassung zu ihrer ersten schriftstellerischen Arbeit, zu der Er- zählung "Die Wirtin zum roten Eber", welche dann ohne ihr Wissen in der "Jllustrierten Welt" unter ihrem Pseudonym zum Abdruck gelangte. Witwe geworden, ist sie neuerdings nach Pancsova in Ungarn übergesie- delt. S: Kontraste (Nn.), 1881. - *Pischinger, Arnold, geb. am 16. *
Pir (Dr.), 1875. ‒ Bilder und Geſchichtenaus Offenbachs Vergangenheit, 1879. ‒ Der Sturm (Operntext), 1884. ‒ Jm Herbſt des Lebens (Lyr. und ep. Dn.), 1888. ‒ Die Hochzeitsreiſenden (Lſp.), 1890. ‒ Gräfin Sonnenburg (Dr.), 1891. ‒ Florence Hamilton (Ein Abenteuer in Rom), 1894. ‒ Deutſchland (10 vaterländ. Geſänge), 1896. 2. A. (12 Geſänge), 1897. Piringer, Beda (eigentlich Leo- pold), wurde am 14. Oktober 1810 S:
*Pirka, Roſa, geborne Pleith- Piſ folge einer Verkettung von Umſtändeneinige Monate ſpäter in Raab ge- tauft. Jhre Erziehung erhielt ſie im Engliſchen Fräuleinſtift zu Budapeſt; auch war die Weltbildung und das künſtleriſche Verſtändnis ihres Vaters von dem günſtigſten Einfluß auf ihre geiſtige Entwicklung. Sie vermählte ſich mit dem Hofrat Pirka u. lebte viele Jahre mit ihm in Agram. Nach Auflöſung der ehemaligen Militär- grenze wurde ihr Gatte als Präſident des Gerichtshofes nach Petrinja (Kroatien) verſetzt, und hier in den mehr einſamen Verhältniſſen war ſie dem Eindruck, den Land und Leute bewirkten, beſonders zugänglich. Die Überfälle fanatiſcher u. räuberiſcher Grenznachbarn in öſterreich. Gebiet, die ſie unmittelbar in die Raubritter- romantik hineinverſetzten, wurden die Veranlaſſung zu ihrer erſten ſchriftſtelleriſchen Arbeit, zu der Er- zählung „Die Wirtin zum roten Eber“, welche dann ohne ihr Wiſſen in der „Jlluſtrierten Welt“ unter ihrem Pſeudonym zum Abdruck gelangte. Witwe geworden, iſt ſie neuerdings nach Pancſova in Ungarn übergeſie- delt. S: Kontraſte (Nn.), 1881. ‒ *Piſchinger, Arnold, geb. am 16. *
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Pir
Piſ
(Dr.), 1875. ‒ Bilder und Geſchichten
aus Offenbachs Vergangenheit, 1879.
‒ Der Sturm (Operntext), 1884. ‒
Jm Herbſt des Lebens (Lyr. und ep.
Dn.), 1888. ‒ Die Hochzeitsreiſenden
(Lſp.), 1890. ‒ Gräfin Sonnenburg
(Dr.), 1891. ‒ Florence Hamilton
(Ein Abenteuer in Rom), 1894. ‒
Deutſchland (10 vaterländ. Geſänge),
1896. 2. A. (12 Geſänge), 1897.
Piringer, Beda (eigentlich Leo-
pold), wurde am 14. Oktober 1810
im Dorfe Zulüſſen bei Freyſtadt in
Oberöſterreich als der Sohn eines
Landmannes geboren. Dieſer, ein
begabter und charaktervoller Mann,
unterrichtete den Sohn ſelber in den
Elementen u. ſandte ihn dann in die
Normalſchule der Piariſten zu Frey-
ſtadt und ſpäter in das Gymnaſium
der Benediktiner zu Kremsmünſter.
Hier abſolvierte der Sohn die Gym-
naſialſtudien und den zweijährigen
philoſophiſchen Lehrkurſus, trat am
23. Septbr. 1831 in den Benedikti-
nerorden u. wurde von ſeinen Obe-
ren für das Lehrfach beſtimmt. Jn
Wien ſtudierte er nun Theologie und
klaiſiſche Philologie, legte 1835 das
Ordensgelübde ab und erhielt 1836
die Prieſterweihe. Ein Jahr lang
wirkte er als Kooperator in der Seel-
ſorge, drei Jahre als Lehrer der
Grammatik, ſieben Jahre als Pro-
feſſor der Philologie und Geſchichte,
ging dann als Abgeordneter zur
Nationalverſammlung nach Frank-
furt und wurde ſeit 1850 wieder als
Lehrer am Gymnaſium in Krems-
münſter verwendet. Jm Jahre 1859
wurde er zum Stiftsarchivar u. 1865
zum Gymnaſialdirektor ernannt; als
ſolcher ſtarb er am 3. Mai 1876.
S:
Der Chriſtbaum (Lyr.-dd. G.), 1848.
‒ Zäſar und Oſtra (Ep. G.), 1853. ‒
Der Wunderſtrauß (B.), 1854.
*Pirka, Roſa, geborne Pleith-
ner Edlevon Lichtenfels, pſd.
Robert von Fels, wurde am 4.
März 1842 zu Wien geboren und in-
folge einer Verkettung von Umſtänden
einige Monate ſpäter in Raab ge-
tauft. Jhre Erziehung erhielt ſie im
Engliſchen Fräuleinſtift zu Budapeſt;
auch war die Weltbildung und das
künſtleriſche Verſtändnis ihres Vaters
von dem günſtigſten Einfluß auf ihre
geiſtige Entwicklung. Sie vermählte
ſich mit dem Hofrat Pirka u. lebte
viele Jahre mit ihm in Agram. Nach
Auflöſung der ehemaligen Militär-
grenze wurde ihr Gatte als Präſident
des Gerichtshofes nach Petrinja
(Kroatien) verſetzt, und hier in den
mehr einſamen Verhältniſſen war ſie
dem Eindruck, den Land und Leute
bewirkten, beſonders zugänglich. Die
Überfälle fanatiſcher u. räuberiſcher
Grenznachbarn in öſterreich. Gebiet,
die ſie unmittelbar in die Raubritter-
romantik hineinverſetzten, wurden
die Veranlaſſung zu ihrer erſten
ſchriftſtelleriſchen Arbeit, zu der Er-
zählung „Die Wirtin zum roten Eber“,
welche dann ohne ihr Wiſſen in der
„Jlluſtrierten Welt“ unter ihrem
Pſeudonym zum Abdruck gelangte.
Witwe geworden, iſt ſie neuerdings
nach Pancſova in Ungarn übergeſie-
delt.
S: Kontraſte (Nn.), 1881. ‒
Aus alten Akten (Kriminalgeſchn.),
1882. ‒ Neidoſcha (R.), 1886. ‒ Agra-
mer Schreckenstage (Nn.), 1890. ‒
Und doch ‒ abergläubiſch! (R.), 1891.
‒ Das äußerſte Mittel (R.), 1893.
*Piſchinger, Arnold, geb. am 16.
März 1868 in Euerdorf in Unter-
franken als der Sohn eines königl.
Rentbeamten, beſuchte die Volks-
ſchulen in Lauingen und Ottobeuren,
den ferneren Amtsſitzen ſeines Va-
ters, ſeit 1877 die Lateinſchule in
Memmingen und zuletzt das Gymna-
ſium in Würzburg, wohin ſein Vater
nach der Penſionierung übergeſiedelt
war. Nach Erſtehung der Reifeprü-
fung (1886) widmete ſich der Sohn
an den Univerſitäten in Würzburg
und ſeit April 1888 in München dem
Studium der klaſſiſchen Philologie,
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