und ließ sich 1855 in Hamburg nieder, wo er seitdem teils als Privatlehrer, teils als Mitarbeiter verschiedener Zeitschriften, namentlich der "Ham- burger Reform", tätig war und am 14. August 1906 starb.
S:
Snack un Snurren ut de Spinnstup (Platt- deutsche Dorfgeschichten), 1858. 2. A., herausgegeben von J. Hell, 1909. - De Reis na'n Hamborger Dom, 1859. 18. A. 1912. - Wat för'n Winter (Dree spaßige Geschn.), 1863. - Dat Ham- borger Dööntjenbook, 1866. - Luer- fritz (E.), 1866. - De anner Reis na'n Hamborger Dom; 2. Teil 1874. 3. A. 1882. 3. Teil 1876. - Krischan Wehnkes Abenteuer im Mittelmeer, 1874. Neue A. 1891. - Hans un Gre- then (E.), 1875. - Hund und Katz (Lsp.), 1869. - Dree spaßige Vertelln, 1880. - För den Winterabend (Platt- deutsche Geschn.), 1892. - Der unbe- kannte Wohltäter (Lustige Gesch.), 1895. - Mein erster spiritistischer Versuch und andere humor. Ge- schichten, 1905. - Pastor Hille und Familie auf Reisen (E.), 1907. - Unkel Prädikant und andere Humo- resken; herausgeg. von J. Hell, 1910.
Pieper, Antonie,
psd. Hansvon der Mark, wurde am 1. Aug. 1859 zu Langenfuhr in der Neumark ge- boren, hatte später ihren Wohnsitz in Stettin, Bromberg, Liegnitz, Bar- men, Leipzig, und wohnte seit 1890 wieder in Barmen. Jhre dramati- schen Dichtungen sind besonders zu "patriotischen Vorstellungen für die Jugend" geeignet und berechnet, um schon in der Jugend durch Vorfüh- rung begeisternder historischer Dra- men ein besseres Theaterpublikum zu erziehen. Seit 1899 lebt sie in Godesberg bei Bonn.
S:
Derfflinger (Dr. nebst lebenden Bildern zu: Von der Memel bis zum Rhein), 1891. - Königin Luise oder: Der Friede zu Tilsit (Dram. Geschichtsbild), 1892. - Der alte Nettelbeck (Dr.), 1891. - Der Rheinübergang (Deutsches Dr.), [Spaltenumbruch]
Pie
1890. - Ein graphologischer Jrrtum (Lsp.), 1891.
*Pieper, Richard,
geboren am 19. November 1883 in Köslin (Pom- mern), besuchte die dortige Mittel- schule und trat mit 15 Jahren als Lehrling in eine Schlosserwerkstatt ein und arbeitete nach zweijähriger Lehrzeit noch ein Jahr lang als Loko- motivschlosser in der königl. Eisen- bahnwerkstatt in Stolp (Pommern). Die Schwere dieses, eigentlich ohne Neigung ergriffenen Berufes lastete oft sehr auf dem Jüngling, aber der erwachte Ehrgeiz trieb ihn schließlich doch auf seiner Bahn vorwärts. Er absolvierte die königl. Maschinenbau- schule in Magdeburg, erwarb sich dort auch nach dem Künstlerparagraphen die Berechtigung zum einjährigen Militärdienst und ging dann als Jn- genieur nach Köln, wo er noch Vor- träge und Übungen in der Handels- hochschule besuchte und gleichzeitig seine schriftstellerische Tätigkeit be- gann. Mit 25 Jahren bezog er die Technische Hochschule in Darmstadt, die er aber nach drei Semestern aus Mangel an Geldmitteln wieder ver- ließ, und ist seit 1909 wieder als praktischer Jngenieur tätig. Er lebt jetzt in Wetter an der Ruhr.
S:
Hu- moristische Betrachtungen über Jung- fer und Junggesellen, 1909. - Aus Dorf und Stadt. 1. Tl.: Plattdeutsche Gedichte heiteren Jnhalts, mit einem Anhang: Balladen, 1910 (Sv.)
*Pierson, Karoline
geb. Leon- hardt, wurde am 6. Januar 1811 (nicht 1814) zu Zittau als die Toch- ter eines sächsischen Hauptmanns ge- boren. Kurz nach ihrer Geburt starb die Mutter; der Vater, der sich wieder verheiratet hatte, erlag bald den Fol- gen seiner in Rußland empfangenen Wunden. Karolinens Stiefmutter heiratete später den sächs. Hauptmann Dreverhoff, und beide bemühten sich, dem jungen Mädchen eine vortreff- liche Erziehung zu geben. Gelegent-
*
[Spaltenumbruch]
Pie
und ließ ſich 1855 in Hamburg nieder, wo er ſeitdem teils als Privatlehrer, teils als Mitarbeiter verſchiedener Zeitſchriften, namentlich der „Ham- burger Reform“, tätig war und am 14. Auguſt 1906 ſtarb.
S:
Snack un Snurren ut de Spinnſtup (Platt- deutſche Dorfgeſchichten), 1858. 2. A., herausgegeben von J. Hell, 1909. ‒ De Reis na’n Hamborger Dom, 1859. 18. A. 1912. ‒ Wat för’n Winter (Dree ſpaßige Geſchn.), 1863. ‒ Dat Ham- borger Dööntjenbook, 1866. ‒ Luer- fritz (E.), 1866. ‒ De anner Reis na’n Hamborger Dom; 2. Teil 1874. 3. A. 1882. 3. Teil 1876. ‒ Kriſchan Wehnkes Abenteuer im Mittelmeer, 1874. Neue A. 1891. ‒ Hans un Gre- then (E.), 1875. ‒ Hund und Katz (Lſp.), 1869. ‒ Dree ſpaßige Vertelln, 1880. ‒ För den Winterabend (Platt- deutſche Geſchn.), 1892. ‒ Der unbe- kannte Wohltäter (Luſtige Geſch.), 1895. ‒ Mein erſter ſpiritiſtiſcher Verſuch und andere humor. Ge- ſchichten, 1905. ‒ Paſtor Hille und Familie auf Reiſen (E.), 1907. ‒ Unkel Prädikant und andere Humo- resken; herausgeg. von J. Hell, 1910.
Pieper, Antonie,
pſd. Hansvon der Mark, wurde am 1. Aug. 1859 zu Langenfuhr in der Neumark ge- boren, hatte ſpäter ihren Wohnſitz in Stettin, Bromberg, Liegnitz, Bar- men, Leipzig, und wohnte ſeit 1890 wieder in Barmen. Jhre dramati- ſchen Dichtungen ſind beſonders zu „patriotiſchen Vorſtellungen für die Jugend“ geeignet und berechnet, um ſchon in der Jugend durch Vorfüh- rung begeiſternder hiſtoriſcher Dra- men ein beſſeres Theaterpublikum zu erziehen. Seit 1899 lebt ſie in Godesberg bei Bonn.
S:
Derfflinger (Dr. nebſt lebenden Bildern zu: Von der Memel bis zum Rhein), 1891. ‒ Königin Luiſe oder: Der Friede zu Tilſit (Dram. Geſchichtsbild), 1892. ‒ Der alte Nettelbeck (Dr.), 1891. ‒ Der Rheinübergang (Deutſches Dr.), [Spaltenumbruch]
Pie
1890. ‒ Ein graphologiſcher Jrrtum (Lſp.), 1891.
*Pieper, Richard,
geboren am 19. November 1883 in Köslin (Pom- mern), beſuchte die dortige Mittel- ſchule und trat mit 15 Jahren als Lehrling in eine Schloſſerwerkſtatt ein und arbeitete nach zweijähriger Lehrzeit noch ein Jahr lang als Loko- motivſchloſſer in der königl. Eiſen- bahnwerkſtatt in Stolp (Pommern). Die Schwere dieſes, eigentlich ohne Neigung ergriffenen Berufes laſtete oft ſehr auf dem Jüngling, aber der erwachte Ehrgeiz trieb ihn ſchließlich doch auf ſeiner Bahn vorwärts. Er abſolvierte die königl. Maſchinenbau- ſchule in Magdeburg, erwarb ſich dort auch nach dem Künſtlerparagraphen die Berechtigung zum einjährigen Militärdienſt und ging dann als Jn- genieur nach Köln, wo er noch Vor- träge und Übungen in der Handels- hochſchule beſuchte und gleichzeitig ſeine ſchriftſtelleriſche Tätigkeit be- gann. Mit 25 Jahren bezog er die Techniſche Hochſchule in Darmſtadt, die er aber nach drei Semeſtern aus Mangel an Geldmitteln wieder ver- ließ, und iſt ſeit 1909 wieder als praktiſcher Jngenieur tätig. Er lebt jetzt in Wetter an der Ruhr.
S:
Hu- moriſtiſche Betrachtungen über Jung- fer und Junggeſellen, 1909. ‒ Aus Dorf und Stadt. 1. Tl.: Plattdeutſche Gedichte heiteren Jnhalts, mit einem Anhang: Balladen, 1910 (Sv.)
*Pierſon, Karoline
geb. Leon- hardt, wurde am 6. Januar 1811 (nicht 1814) zu Zittau als die Toch- ter eines ſächſiſchen Hauptmanns ge- boren. Kurz nach ihrer Geburt ſtarb die Mutter; der Vater, der ſich wieder verheiratet hatte, erlag bald den Fol- gen ſeiner in Rußland empfangenen Wunden. Karolinens Stiefmutter heiratete ſpäter den ſächſ. Hauptmann Dreverhoff, und beide bemühten ſich, dem jungen Mädchen eine vortreff- liche Erziehung zu geben. Gelegent-
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[286/0290]
Pie
Pie
und ließ ſich 1855 in Hamburg nieder,
wo er ſeitdem teils als Privatlehrer,
teils als Mitarbeiter verſchiedener
Zeitſchriften, namentlich der „Ham-
burger Reform“, tätig war und am
14. Auguſt 1906 ſtarb.
S: Snack un
Snurren ut de Spinnſtup (Platt-
deutſche Dorfgeſchichten), 1858. 2. A.,
herausgegeben von J. Hell, 1909. ‒
De Reis na’n Hamborger Dom, 1859.
18. A. 1912. ‒ Wat för’n Winter (Dree
ſpaßige Geſchn.), 1863. ‒ Dat Ham-
borger Dööntjenbook, 1866. ‒ Luer-
fritz (E.), 1866. ‒ De anner Reis
na’n Hamborger Dom; 2. Teil 1874.
3. A. 1882. 3. Teil 1876. ‒ Kriſchan
Wehnkes Abenteuer im Mittelmeer,
1874. Neue A. 1891. ‒ Hans un Gre-
then (E.), 1875. ‒ Hund und Katz
(Lſp.), 1869. ‒ Dree ſpaßige Vertelln,
1880. ‒ För den Winterabend (Platt-
deutſche Geſchn.), 1892. ‒ Der unbe-
kannte Wohltäter (Luſtige Geſch.),
1895. ‒ Mein erſter ſpiritiſtiſcher
Verſuch und andere humor. Ge-
ſchichten, 1905. ‒ Paſtor Hille und
Familie auf Reiſen (E.), 1907. ‒
Unkel Prädikant und andere Humo-
resken; herausgeg. von J. Hell, 1910.
Pieper, Antonie, pſd. Hansvon
der Mark, wurde am 1. Aug. 1859
zu Langenfuhr in der Neumark ge-
boren, hatte ſpäter ihren Wohnſitz in
Stettin, Bromberg, Liegnitz, Bar-
men, Leipzig, und wohnte ſeit 1890
wieder in Barmen. Jhre dramati-
ſchen Dichtungen ſind beſonders zu
„patriotiſchen Vorſtellungen für die
Jugend“ geeignet und berechnet, um
ſchon in der Jugend durch Vorfüh-
rung begeiſternder hiſtoriſcher Dra-
men ein beſſeres Theaterpublikum
zu erziehen. Seit 1899 lebt ſie in
Godesberg bei Bonn.
S: Derfflinger
(Dr. nebſt lebenden Bildern zu: Von
der Memel bis zum Rhein), 1891. ‒
Königin Luiſe oder: Der Friede zu
Tilſit (Dram. Geſchichtsbild), 1892.
‒ Der alte Nettelbeck (Dr.), 1891. ‒
Der Rheinübergang (Deutſches Dr.),
1890. ‒ Ein graphologiſcher Jrrtum
(Lſp.), 1891.
*Pieper, Richard, geboren am 19.
November 1883 in Köslin (Pom-
mern), beſuchte die dortige Mittel-
ſchule und trat mit 15 Jahren als
Lehrling in eine Schloſſerwerkſtatt
ein und arbeitete nach zweijähriger
Lehrzeit noch ein Jahr lang als Loko-
motivſchloſſer in der königl. Eiſen-
bahnwerkſtatt in Stolp (Pommern).
Die Schwere dieſes, eigentlich ohne
Neigung ergriffenen Berufes laſtete
oft ſehr auf dem Jüngling, aber der
erwachte Ehrgeiz trieb ihn ſchließlich
doch auf ſeiner Bahn vorwärts. Er
abſolvierte die königl. Maſchinenbau-
ſchule in Magdeburg, erwarb ſich dort
auch nach dem Künſtlerparagraphen
die Berechtigung zum einjährigen
Militärdienſt und ging dann als Jn-
genieur nach Köln, wo er noch Vor-
träge und Übungen in der Handels-
hochſchule beſuchte und gleichzeitig
ſeine ſchriftſtelleriſche Tätigkeit be-
gann. Mit 25 Jahren bezog er die
Techniſche Hochſchule in Darmſtadt,
die er aber nach drei Semeſtern aus
Mangel an Geldmitteln wieder ver-
ließ, und iſt ſeit 1909 wieder als
praktiſcher Jngenieur tätig. Er lebt
jetzt in Wetter an der Ruhr.
S: Hu-
moriſtiſche Betrachtungen über Jung-
fer und Junggeſellen, 1909. ‒ Aus
Dorf und Stadt. 1. Tl.: Plattdeutſche
Gedichte heiteren Jnhalts, mit einem
Anhang: Balladen, 1910 (Sv.)
*Pierſon, Karoline geb. Leon-
hardt, wurde am 6. Januar 1811
(nicht 1814) zu Zittau als die Toch-
ter eines ſächſiſchen Hauptmanns ge-
boren. Kurz nach ihrer Geburt ſtarb
die Mutter; der Vater, der ſich wieder
verheiratet hatte, erlag bald den Fol-
gen ſeiner in Rußland empfangenen
Wunden. Karolinens Stiefmutter
heiratete ſpäter den ſächſ. Hauptmann
Dreverhoff, und beide bemühten ſich,
dem jungen Mädchen eine vortreff-
liche Erziehung zu geben. Gelegent-
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 286. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/290>, abgerufen am 22.02.2025.
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