Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Pat zur Schriftstellerei, die auf seinenReisen nach England, Frankreich und Jtalien neuen Antrieb fand. Mit Vorliebe bearbeitete er das drama- tische Gebiet, nahm auch 1899 die Stelle eines Dramaturgen der ver- einigten Stadttheater in Graz an, wo er auch als Regisseur mit Erfolg tätig war. Seit 1900 lebt er wieder in Berlin und begründete hier 1903 die "Neue Shakespeare-Bühne", deren Publikationen er herausgibt. S: Ein Pater Profundus, Pseud. für Paeth, Karl August, * am 10. Ja- S: Deutsche Lebensbil- Patruban, Hermine von, wurde Pat Hauses. Sie war gleich Meisterinin weiblichen Arbeiten, wie im Zeich- nen u. Malen. Schon frühzeitig be- gleitete sie ihre Eltern auf Reisen in Deutschland, der Schweiz, Jtalien, Frankreich u. Ungarn. Jhr Aufent- halt in Rom 1869 entschied für ihren schriftstellerischen Beruf. Als ersten Versuch gab sie "Erinnerung an Oberammergau" (Wien 1871), eine Beschreibung der Passionsspiele, heraus. Eine Geschichte der Stadt Rom, ein Drama aus der Zeit Kaiser Trajans blieben unvollendet. Ein unheilbares Brustleiden raffte sie am 7. Mai 1876 hinweg. Sie ruht in der Familiengruft zu Hietzing. S:
Patuzzi, Alexander Eduard Johann Joseph, stammte aus einer *
Pat zur Schriftſtellerei, die auf ſeinenReiſen nach England, Frankreich und Jtalien neuen Antrieb fand. Mit Vorliebe bearbeitete er das drama- tiſche Gebiet, nahm auch 1899 die Stelle eines Dramaturgen der ver- einigten Stadttheater in Graz an, wo er auch als Regiſſeur mit Erfolg tätig war. Seit 1900 lebt er wieder in Berlin und begründete hier 1903 die „Neue Shakeſpeare-Bühne“, deren Publikationen er herausgibt. S: Ein Pater Profundus, Pſeud. für Paeth, Karl Auguſt, * am 10. Ja- S: Deutſche Lebensbil- Patruban, Hermine von, wurde Pat Hauſes. Sie war gleich Meiſterinin weiblichen Arbeiten, wie im Zeich- nen u. Malen. Schon frühzeitig be- gleitete ſie ihre Eltern auf Reiſen in Deutſchland, der Schweiz, Jtalien, Frankreich u. Ungarn. Jhr Aufent- halt in Rom 1869 entſchied für ihren ſchriftſtelleriſchen Beruf. Als erſten Verſuch gab ſie „Erinnerung an Oberammergau“ (Wien 1871), eine Beſchreibung der Paſſionsſpiele, heraus. Eine Geſchichte der Stadt Rom, ein Drama aus der Zeit Kaiſer Trajans blieben unvollendet. Ein unheilbares Bruſtleiden raffte ſie am 7. Mai 1876 hinweg. Sie ruht in der Familiengruft zu Hietzing. S:
Patuzzi, Alexander Eduard Johann Joſeph, ſtammte aus einer *
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Pat
Pat
zur Schriftſtellerei, die auf ſeinen
Reiſen nach England, Frankreich und
Jtalien neuen Antrieb fand. Mit
Vorliebe bearbeitete er das drama-
tiſche Gebiet, nahm auch 1899 die
Stelle eines Dramaturgen der ver-
einigten Stadttheater in Graz an,
wo er auch als Regiſſeur mit Erfolg
tätig war. Seit 1900 lebt er wieder
in Berlin und begründete hier 1903
die „Neue Shakeſpeare-Bühne“, deren
Publikationen er herausgibt.
S: Ein
Recht auf Liebe (R.), 1896. ‒ Aus
vier Jahrhunderten (Sat. Feſtſp.),
1896. ‒ Der Ewigkeitskuß (N.), 1900.
‒ Das Jrrlicht (Dr.), 1900.
Pater Profundus, Pſeud. für
Karl Hepp; ſ. d.!
Paeth, Karl Auguſt, * am 10. Ja-
nuar 1854 zu Zemmin in Pommern,
wanderte 1873 nach Amerika aus,
beſuchte das Northweſtern Kollegium
in Naperville, Jllinois, wurde Geift-
licher und 1882 Profeſſor an dem
N.-W. Kollegium. Jm Jahre 1886
unternahm er eine längere Studien-
reiſe durch England, Frankreich, Bel-
gien, Holland, die Schweiz, Öſterreich
und Deutſchland und wurde nach ſei-
ner Rückkehr Paſtor der unabhängi-
gen evangeliſch. Jmmanuelsgemeinde
in Chicago.
S: Deutſche Lebensbil-
der, 1894. ‒ Gedichte u. Überſetzungen
in Anthologien.
Patruban, Hermine von, wurde
am 26. März 1840 zu Wien als die
Tochter des kaiſerl, öſterreich. Mini-
ſterial- und Sektionsrates Joſeph
Franz v. P. geboren. Sie genoß im
Hauſe ihrer Eltern die forgfältigſte
Erziehung, und ihre Anlagen ent-
wickelten ſich in einer Weiſe, die zu
ſchönen Hoffnungen berechtigte.
Schon in den Kinderjahren zeigte ſie
eine beſondere Vorliebe für das Stu-
dium der heiligen Schriften, der Ge-
ſchichte, der Sprachen u. der ſchönen
Künſte. Raſtlos tätig in wiſſen-
ſchaftlicher Beziehung, war ſie es
auch in Geſchäften des väterlichen
Hauſes. Sie war gleich Meiſterin
in weiblichen Arbeiten, wie im Zeich-
nen u. Malen. Schon frühzeitig be-
gleitete ſie ihre Eltern auf Reiſen in
Deutſchland, der Schweiz, Jtalien,
Frankreich u. Ungarn. Jhr Aufent-
halt in Rom 1869 entſchied für ihren
ſchriftſtelleriſchen Beruf. Als erſten
Verſuch gab ſie „Erinnerung an
Oberammergau“ (Wien 1871), eine
Beſchreibung der Paſſionsſpiele,
heraus. Eine Geſchichte der Stadt
Rom, ein Drama aus der Zeit Kaiſer
Trajans blieben unvollendet. Ein
unheilbares Bruſtleiden raffte ſie am
7. Mai 1876 hinweg. Sie ruht in
der Familiengruft zu Hietzing.
S:
Gedichte (nach ihrem Tode heraus-
gegeben), 1878.
Patuzzi, Alexander Eduard
Johann Joſeph, ſtammte aus einer
alten italieniſchen Familie u. wurde
am 11. März 1813 zu Wien geboren.
Seine Erziehung erhielt er im El-
ternhauſe u. dann ſieben Jahr lang
im gräfl. Löwenburgiſchen Konvikte;
doch unterbrach er ſeine Studien und
widmete ſich dem Buchhandel. Jn
Leipzig, wo er längere Zeit bei dem
Buchhändler Kollmann konditio-
nierte, brach P. mit ſeinem Berufe,
kehrte dem Buchhandel den Rücken
und wandte ſich mediziniſchen u. hi-
ſtoriſchen Studien zu. Nach Been-
digung derſelben führte er von 1838
bis 1847 ein fröhliches Wanderleben
u. durchſtreifte, meiſt zu Fuß, Öſter-
reich, Deutſchland, Jtalien und die
Schweiz, ja er wechſelte auch nach ſei-
ner Vermählung wiederholt ſeinen
Aufenthalt. Nachdem er dann in
Württemberg als Redakteur der
„Schnellpoſt“ u. ſpäter der „Chronik“
einige Jahre gelebt, zog ihn die Sehn-
ſucht nach ſeiner Heimat 1850 nach
Graz, wo er die Mitredaktion der
„Grazer Zeitung“ übernahm. Jm
Jahre 1851 ging er nach Wien, wo
er, einige Monate abgerechnet, die
er als Verichterſtatter mehrerer Jour-
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