Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Möl (desgl.), 1905. - Schön Edelrot, dieKönigin vom goldenen Rheinland (desgl.), 1906. - Sonnenguckchen und der König von Glitzerland (desgl.), 1907. - Meister Pinkepank, oder: Christnacht bei den Schnee-Elfchen (desgl.), 1908. - Heideli Deideli und der Prinz vom Lande Rasterostenicht (desgl.), 1909. - Jm Dalles (Schw.), 1910. *Möller, Boy Peter, wurde am S: Meerum- *Möllhausen, Balduin, geb. am Möl tillerieroffiziers, späteren Zivil-Jn-genieurs, offenbarte schon frühzeitig viel Neigung und Talent zur Malerei, konnte aber eine Ausbildung in dieser Kunst nicht erreichen, da sein Vater frühe starb und die Verwandten ihn, nachdem er bis zum 14. Jahre das Gymnasium in Bonn besucht, nach Pommern schickten, um die Landwirt- schaft zu erlernen. Jm Jahre 1846 genügte M. ein Jahr lang seiner Militärpflicht in Stralsund. Durch verschiedene Landwehreinberufungen während der folgenden Jahre viel- fach in seinem Berufe gestört, gab er denselben auf und ging, von unbe- zähmbarer Sehnsucht nach fernen, fremden Ländern getrieben, nach Amerika, wo er sich der Expedition anschloß, die Herzog Paul Wilhelm von Württemberg nach den Rocky Mountains leitete (Jan. 1850). Un- besiegbarer Hindernisse wegen mußte jedoch diese Expedition aufgegeben werden; M. trennte sich vom Her- zoge, schloß sich dem Jndianerstamm der Omahas an u. begleitete sie drei Monate lang auf ihren Jagdstreife- reien. Darauf fuhr er den Mississippi abwärts, traf dann abermals mit den Gefährten des Herzogs zusammen, dessen zoologische Sammlung er ver- mehren half, und schiffte sich in New Orleans nach Deutschland ein. Jm Januar 1853 hier angelangt, litt es ihn kaum einen Monat in der Heimat. Schon im Febr. ging er wieder nach Amerika. Leutnant Whipple kom- mandierte nämlich im Auftrag der Regierung der Vereinigten Staaten eine Expedition zur Erforschung des geeignetsten Weges einer Eisenbahn nach den Küsten des Stillen Ozeans. Jhr schloß sich M., mit den Empfeh- lungen Alexander von Humboldts versehen, als Zeichner u. Topograph an, u. nachdem die Aufgabe vollendet war, schied er in San Franzisko von den Genossen und ging über den Jsthmus von Panama u. über Neu- * 2*
Möl (desgl.), 1905. ‒ Schön Edelrot, dieKönigin vom goldenen Rheinland (desgl.), 1906. ‒ Sonnenguckchen und der König von Glitzerland (desgl.), 1907. ‒ Meiſter Pinkepank, oder: Chriſtnacht bei den Schnee-Elfchen (desgl.), 1908. ‒ Heideli Deideli und der Prinz vom Lande Raſteroſtenicht (desgl.), 1909. ‒ Jm Dalles (Schw.), 1910. *Möller, Boy Peter, wurde am S: Meerum- *Möllhauſen, Balduin, geb. am Möl tillerieroffiziers, ſpäteren Zivil-Jn-genieurs, offenbarte ſchon frühzeitig viel Neigung und Talent zur Malerei, konnte aber eine Ausbildung in dieſer Kunſt nicht erreichen, da ſein Vater frühe ſtarb und die Verwandten ihn, nachdem er bis zum 14. Jahre das Gymnaſium in Bonn beſucht, nach Pommern ſchickten, um die Landwirt- ſchaft zu erlernen. Jm Jahre 1846 genügte M. ein Jahr lang ſeiner Militärpflicht in Stralſund. Durch verſchiedene Landwehreinberufungen während der folgenden Jahre viel- fach in ſeinem Berufe geſtört, gab er denſelben auf und ging, von unbe- zähmbarer Sehnſucht nach fernen, fremden Ländern getrieben, nach Amerika, wo er ſich der Expedition anſchloß, die Herzog Paul Wilhelm von Württemberg nach den Rocky Mountains leitete (Jan. 1850). Un- beſiegbarer Hinderniſſe wegen mußte jedoch dieſe Expedition aufgegeben werden; M. trennte ſich vom Her- zoge, ſchloß ſich dem Jndianerſtamm der Omahas an u. begleitete ſie drei Monate lang auf ihren Jagdſtreife- reien. Darauf fuhr er den Miſſiſſippi abwärts, traf dann abermals mit den Gefährten des Herzogs zuſammen, deſſen zoologiſche Sammlung er ver- mehren half, und ſchiffte ſich in New Orleans nach Deutſchland ein. Jm Januar 1853 hier angelangt, litt es ihn kaum einen Monat in der Heimat. Schon im Febr. ging er wieder nach Amerika. Leutnant Whipple kom- mandierte nämlich im Auftrag der Regierung der Vereinigten Staaten eine Expedition zur Erforſchung des geeignetſten Weges einer Eiſenbahn nach den Küſten des Stillen Ozeans. Jhr ſchloß ſich M., mit den Empfeh- lungen Alexander von Humboldts verſehen, als Zeichner u. Topograph an, u. nachdem die Aufgabe vollendet war, ſchied er in San Franzisko von den Genoſſen und ging über den Jſthmus von Panama u. über Neu- * 2*
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Möl
Möl
(desgl.), 1905. ‒ Schön Edelrot, die
Königin vom goldenen Rheinland
(desgl.), 1906. ‒ Sonnenguckchen und
der König von Glitzerland (desgl.),
1907. ‒ Meiſter Pinkepank, oder:
Chriſtnacht bei den Schnee-Elfchen
(desgl.), 1908. ‒ Heideli Deideli und
der Prinz vom Lande Raſteroſtenicht
(desgl.), 1909. ‒ Jm Dalles (Schw.),
1910.
*Möller, Boy Peter, wurde am
15. Septbr. 1843 in Keitum auf der
nordfrieſiſchen Jnſel Sylt geboren,
wo ſein Vater Drechſler war. Er be-
ſuchte bis Oſtern 1859 die heimat-
liche Dorfſchule, die unter der Lei-
tung des begabten Pädagogen C. P.
Hanſen ſtand, der ſich durch ſeine
zahlreichen, die nordfrieſiſche Sage u.
Geſchichte betreffenden Schriften in
weiten Kreiſen rühmlich bekannt ge-
macht hat, und widmete ſich dann —
angeregt durch das Vorbild dieſes
Mannes — dem Lehrerberufe. Er
begann ſeine Vorbereitung für das
Seminar in der damals in Schles-
wig-Holſtein üblichen Weiſe, d. h. er
war als Schulgehilfe unter Leitung
eines älteren Lehrers tätig, und
zwar bis 1861 in Dithmarſchen, bis
Oſtern 1862 in ſeinem Heimatdorfe.
Er bezog dann das Lehrerſeminar in
Eckernförde u. nach deſſen Auflöſung
(1864) dasjenige in Tondern, das er
1865 abſolvierte. Er wirkte nun teils
als Hauslehrer im öſtlichen Holſtein,
teils als Volksſchullehrer in Schles-
wig, Altona und Wandsbeck und kam
Oſtern 1873 nach Hamburg, wo er
zunächſt vier Jahre lang an der Se-
minar-Übungsſchule tätig war, ſeit
Oſtern 1877 aber an den dortigen
Lehrerinnen-Bildungsanſtalten und
ſeit 1884 als Hauptlehrer (jetzt Rek-
tor) wirkte, bis er im Herbſt 1908 in
den Ruheſtand trat.
S: Meerum-
rauſcht (Bilder u. Silhouetten), 1879.
*Möllhauſen, Balduin, geb. am
27. Januar 1825 zu Bonn als der
Sohn eines früheren preußiſchen Ar-
tillerieroffiziers, ſpäteren Zivil-Jn-
genieurs, offenbarte ſchon frühzeitig
viel Neigung und Talent zur Malerei,
konnte aber eine Ausbildung in dieſer
Kunſt nicht erreichen, da ſein Vater
frühe ſtarb und die Verwandten ihn,
nachdem er bis zum 14. Jahre das
Gymnaſium in Bonn beſucht, nach
Pommern ſchickten, um die Landwirt-
ſchaft zu erlernen. Jm Jahre 1846
genügte M. ein Jahr lang ſeiner
Militärpflicht in Stralſund. Durch
verſchiedene Landwehreinberufungen
während der folgenden Jahre viel-
fach in ſeinem Berufe geſtört, gab er
denſelben auf und ging, von unbe-
zähmbarer Sehnſucht nach fernen,
fremden Ländern getrieben, nach
Amerika, wo er ſich der Expedition
anſchloß, die Herzog Paul Wilhelm
von Württemberg nach den Rocky
Mountains leitete (Jan. 1850). Un-
beſiegbarer Hinderniſſe wegen mußte
jedoch dieſe Expedition aufgegeben
werden; M. trennte ſich vom Her-
zoge, ſchloß ſich dem Jndianerſtamm
der Omahas an u. begleitete ſie drei
Monate lang auf ihren Jagdſtreife-
reien. Darauf fuhr er den Miſſiſſippi
abwärts, traf dann abermals mit den
Gefährten des Herzogs zuſammen,
deſſen zoologiſche Sammlung er ver-
mehren half, und ſchiffte ſich in New
Orleans nach Deutſchland ein. Jm
Januar 1853 hier angelangt, litt es
ihn kaum einen Monat in der Heimat.
Schon im Febr. ging er wieder nach
Amerika. Leutnant Whipple kom-
mandierte nämlich im Auftrag der
Regierung der Vereinigten Staaten
eine Expedition zur Erforſchung des
geeignetſten Weges einer Eiſenbahn
nach den Küſten des Stillen Ozeans.
Jhr ſchloß ſich M., mit den Empfeh-
lungen Alexander von Humboldts
verſehen, als Zeichner u. Topograph
an, u. nachdem die Aufgabe vollendet
war, ſchied er in San Franzisko von
den Genoſſen und ging über den
Jſthmus von Panama u. über Neu-
* 2*
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