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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Oest
1809, hinterließ aber die Gattin und
neun Kinder in günstigen Vermö-
gensverhältnissen. Dreizehn Jahre
alt, kam Nikolaus in das Stiftsgym-
nasium Seitenstetten, aus dem er nach
dem Tode der Mutter 1824 in das
verwaiste Elternhaus zurückkehrte.
Jm Jahre 1828 vermählte er sich u.
lebte im Kreise häuslichen Glückes
teils seinem ihn wenig anstrengenden
Berufe als Kontorist, teils der Pflege
der schönen Wissenschaften. Jm Jahre
1836 unternahm er auf eigene Kosten
die Herausgabe eines belletristischen
Blattes, betitelt: "Österreichisches
Wochenblatt", welches nach seinem
Tode von L. A. Frankl und später von
Joh. Nep. Vogl. redigiert ward und
bis 1845 Bestand hatte. O. starb am
31. Dezbr. 1838.

S:

Gedichte, 1840.

Oesterlen, Karl,

geb. am 11. April
1856 in Langenburg (Württemberg),
lebte als Kaufmann in Stuttgart u.
starb daselbst am 20. Oktober 1904.

S:

Hie gut Württemberg (Volks-
schsp.), 1892. - Ulmer Münster-Fest-
spiel 1890 in 3 Abteilgn., 1890.

Osterloh, Adele,

geboren 1857 zu
Dresden als die Tochter eines Ge-
schäftsmannes, verlebte in einem
glücklichen, wohlgeordneten Eltern-
hause eine heitere Kindheit u. Jugend.
Nachdem sie ihre Ausbildung in
Dresden empfangen, kam sie nach
ihrer Konfirmation in die Pension
des Professors Tavan nach Genf,
um sich im Gebrauch der französischen
Sprache zu vervollkommnen. An
diesen Aufenthalt in Genf schloß sich
dann ihre erste Reise nach Jtalien,
wo sie sich besonders in die Kunst-
werke der Malerei vertiefte. Mit 19
Jahren verlobte sie sich mit einem
Arzte in Dresden, an dessen Seite sie
nun seit Jahren als Gattin in ihrer
Vaterstadt ein glückliches Familien-
leben führt.

S:

Der Zwischenmann
(Lsp.), o. J. - Der Mann seiner Frau
(Lsp.), o. J. - Jch denke daran (Solo-
spiel), 1889. - Jch deklamiere (Solo-
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Ost
spiel), 1892. - Unter Kameraden (E.),
1893. - Der blonde Adjutant (Kleine
Soldatengesch.), 1893. - Der andere
(Lsp.), 1895. - Oberlehrer Gesenius
(R.), 1896. - Das Ende (E.), 1896. -
Die Sünden der Väter (R.), 1898. -
Das Märchen v. Glück (Schsp.), 1900.
- Gockel, Hinkel und Gackeleia (Mär-
chendichtung, mit M. Moris), 1904.

Ostermann, Georg,

geboren am
2. April 1835 in Mooswald (Krain),
wurde 1860 Beamter des Berg- und
Hüttenwerkes zu Gradaz und blieb
bis 1890 bei seinem Berufe. Seitdem
lebt er in Wien.

S:

Feldmarschall
Radetzky, oder: Ein folgenschwerer
Jrrtum (Schsp.), 1891.

Oesterreich, Ludwig,

geb. am 28.
Oktbr. 1872 in Budapest, früher Offi-
zier, lebte (1902) als Redakteur an
der "Hannöverischen Allgemeinen
Zeitung" in Hannover, 1904 nicht
mehr.

S:

Rätsel der Liebe (Geschn.
a. d. Leben), 1901.

*Osterwald, Karl Wilhelm,


geb. am 23. Februar 1820 zu Bretsch
bei Osterburg in der Altmark, erhielt
seine erste wissenschaftliche Vorbil-
dung durch seinen Vater, der Lehrer
daselbst war, und durch einige wohl-
wollende Geistliche und bezog dann
das Gymnasium in Salzwedel, dessen
Rektor Danneil er nachhaltige An-
regung zum Studium der Botanik
verdankte. Jm 14. Jahre kam er auf
die lateinische Schule des Waisen-
hauses in Halle, wo er durch eine
Reihe ausgezeichneter Lehrer, wie
Bergk, Eckstein, Scheibe in die philo-
logischen Studien eingeführt wurde.
Jn den Jahren 1840-44 studierte er
Philologie in Halle, wo er zwar we-
gen Mangels an Mitteln ein sehr ein-
geschränktes, aber geistig desto reg-
sameres Leben führte. Jm Jahre
1845 wurde er Lehrer am Pädago-
gium in Halle, 1850 Konrektor am
Domgymnasium in Merseburg und
1865 Gymnasialdirektor zu Mühl-
hausen in Thüringen, wo er am 25.

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Oeſt
1809, hinterließ aber die Gattin und
neun Kinder in günſtigen Vermö-
gensverhältniſſen. Dreizehn Jahre
alt, kam Nikolaus in das Stiftsgym-
naſium Seitenſtetten, aus dem er nach
dem Tode der Mutter 1824 in das
verwaiſte Elternhaus zurückkehrte.
Jm Jahre 1828 vermählte er ſich u.
lebte im Kreiſe häuslichen Glückes
teils ſeinem ihn wenig anſtrengenden
Berufe als Kontoriſt, teils der Pflege
der ſchönen Wiſſenſchaften. Jm Jahre
1836 unternahm er auf eigene Koſten
die Herausgabe eines belletriſtiſchen
Blattes, betitelt: „Öſterreichiſches
Wochenblatt“, welches nach ſeinem
Tode von L. A. Frankl und ſpäter von
Joh. Nep. Vogl. redigiert ward und
bis 1845 Beſtand hatte. O. ſtarb am
31. Dezbr. 1838.

S:

Gedichte, 1840.

Oeſterlen, Karl,

geb. am 11. April
1856 in Langenburg (Württemberg),
lebte als Kaufmann in Stuttgart u.
ſtarb daſelbſt am 20. Oktober 1904.

S:

Hie gut Württemberg (Volks-
ſchſp.), 1892. ‒ Ulmer Münſter-Feſt-
ſpiel 1890 in 3 Abteilgn., 1890.

Oſterloh, Adele,

geboren 1857 zu
Dresden als die Tochter eines Ge-
ſchäftsmannes, verlebte in einem
glücklichen, wohlgeordneten Eltern-
hauſe eine heitere Kindheit u. Jugend.
Nachdem ſie ihre Ausbildung in
Dresden empfangen, kam ſie nach
ihrer Konfirmation in die Penſion
des Profeſſors Tavan nach Genf,
um ſich im Gebrauch der franzöſiſchen
Sprache zu vervollkommnen. An
dieſen Aufenthalt in Genf ſchloß ſich
dann ihre erſte Reiſe nach Jtalien,
wo ſie ſich beſonders in die Kunſt-
werke der Malerei vertiefte. Mit 19
Jahren verlobte ſie ſich mit einem
Arzte in Dresden, an deſſen Seite ſie
nun ſeit Jahren als Gattin in ihrer
Vaterſtadt ein glückliches Familien-
leben führt.

S:

Der Zwiſchenmann
(Lſp.), o. J. ‒ Der Mann ſeiner Frau
(Lſp.), o. J. ‒ Jch denke daran (Solo-
ſpiel), 1889. ‒ Jch deklamiere (Solo-
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Oſt
ſpiel), 1892. ‒ Unter Kameraden (E.),
1893. ‒ Der blonde Adjutant (Kleine
Soldatengeſch.), 1893. ‒ Der andere
(Lſp.), 1895. ‒ Oberlehrer Geſenius
(R.), 1896. ‒ Das Ende (E.), 1896. ‒
Die Sünden der Väter (R.), 1898. ‒
Das Märchen v. Glück (Schſp.), 1900.
‒ Gockel, Hinkel und Gackeleia (Mär-
chendichtung, mit M. Moris), 1904.

Oſtermann, Georg,

geboren am
2. April 1835 in Mooswald (Krain),
wurde 1860 Beamter des Berg- und
Hüttenwerkes zu Gradaz und blieb
bis 1890 bei ſeinem Berufe. Seitdem
lebt er in Wien.

S:

Feldmarſchall
Radetzky, oder: Ein folgenſchwerer
Jrrtum (Schſp.), 1891.

Oeſterreich, Ludwig,

geb. am 28.
Oktbr. 1872 in Budapeſt, früher Offi-
zier, lebte (1902) als Redakteur an
der „Hannöveriſchen Allgemeinen
Zeitung“ in Hannover, 1904 nicht
mehr.

S:

Rätſel der Liebe (Geſchn.
a. d. Leben), 1901.

*Oſterwald, Karl Wilhelm,


geb. am 23. Februar 1820 zu Bretſch
bei Oſterburg in der Altmark, erhielt
ſeine erſte wiſſenſchaftliche Vorbil-
dung durch ſeinen Vater, der Lehrer
daſelbſt war, und durch einige wohl-
wollende Geiſtliche und bezog dann
das Gymnaſium in Salzwedel, deſſen
Rektor Danneil er nachhaltige An-
regung zum Studium der Botanik
verdankte. Jm 14. Jahre kam er auf
die lateiniſche Schule des Waiſen-
hauſes in Halle, wo er durch eine
Reihe ausgezeichneter Lehrer, wie
Bergk, Eckſtein, Scheibe in die philo-
logiſchen Studien eingeführt wurde.
Jn den Jahren 1840‒44 ſtudierte er
Philologie in Halle, wo er zwar we-
gen Mangels an Mitteln ein ſehr ein-
geſchränktes, aber geiſtig deſto reg-
ſameres Leben führte. Jm Jahre
1845 wurde er Lehrer am Pädago-
gium in Halle, 1850 Konrektor am
Domgymnaſium in Merſeburg und
1865 Gymnaſialdirektor zu Mühl-
hauſen in Thüringen, wo er am 25.

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[203/0207] Oeſt Oſt 1809, hinterließ aber die Gattin und neun Kinder in günſtigen Vermö- gensverhältniſſen. Dreizehn Jahre alt, kam Nikolaus in das Stiftsgym- naſium Seitenſtetten, aus dem er nach dem Tode der Mutter 1824 in das verwaiſte Elternhaus zurückkehrte. Jm Jahre 1828 vermählte er ſich u. lebte im Kreiſe häuslichen Glückes teils ſeinem ihn wenig anſtrengenden Berufe als Kontoriſt, teils der Pflege der ſchönen Wiſſenſchaften. Jm Jahre 1836 unternahm er auf eigene Koſten die Herausgabe eines belletriſtiſchen Blattes, betitelt: „Öſterreichiſches Wochenblatt“, welches nach ſeinem Tode von L. A. Frankl und ſpäter von Joh. Nep. Vogl. redigiert ward und bis 1845 Beſtand hatte. O. ſtarb am 31. Dezbr. 1838. S: Gedichte, 1840. Oeſterlen, Karl, geb. am 11. April 1856 in Langenburg (Württemberg), lebte als Kaufmann in Stuttgart u. ſtarb daſelbſt am 20. Oktober 1904. S: Hie gut Württemberg (Volks- ſchſp.), 1892. ‒ Ulmer Münſter-Feſt- ſpiel 1890 in 3 Abteilgn., 1890. Oſterloh, Adele, geboren 1857 zu Dresden als die Tochter eines Ge- ſchäftsmannes, verlebte in einem glücklichen, wohlgeordneten Eltern- hauſe eine heitere Kindheit u. Jugend. Nachdem ſie ihre Ausbildung in Dresden empfangen, kam ſie nach ihrer Konfirmation in die Penſion des Profeſſors Tavan nach Genf, um ſich im Gebrauch der franzöſiſchen Sprache zu vervollkommnen. An dieſen Aufenthalt in Genf ſchloß ſich dann ihre erſte Reiſe nach Jtalien, wo ſie ſich beſonders in die Kunſt- werke der Malerei vertiefte. Mit 19 Jahren verlobte ſie ſich mit einem Arzte in Dresden, an deſſen Seite ſie nun ſeit Jahren als Gattin in ihrer Vaterſtadt ein glückliches Familien- leben führt. S: Der Zwiſchenmann (Lſp.), o. J. ‒ Der Mann ſeiner Frau (Lſp.), o. J. ‒ Jch denke daran (Solo- ſpiel), 1889. ‒ Jch deklamiere (Solo- ſpiel), 1892. ‒ Unter Kameraden (E.), 1893. ‒ Der blonde Adjutant (Kleine Soldatengeſch.), 1893. ‒ Der andere (Lſp.), 1895. ‒ Oberlehrer Geſenius (R.), 1896. ‒ Das Ende (E.), 1896. ‒ Die Sünden der Väter (R.), 1898. ‒ Das Märchen v. Glück (Schſp.), 1900. ‒ Gockel, Hinkel und Gackeleia (Mär- chendichtung, mit M. Moris), 1904. Oſtermann, Georg, geboren am 2. April 1835 in Mooswald (Krain), wurde 1860 Beamter des Berg- und Hüttenwerkes zu Gradaz und blieb bis 1890 bei ſeinem Berufe. Seitdem lebt er in Wien. S: Feldmarſchall Radetzky, oder: Ein folgenſchwerer Jrrtum (Schſp.), 1891. Oeſterreich, Ludwig, geb. am 28. Oktbr. 1872 in Budapeſt, früher Offi- zier, lebte (1902) als Redakteur an der „Hannöveriſchen Allgemeinen Zeitung“ in Hannover, 1904 nicht mehr. S: Rätſel der Liebe (Geſchn. a. d. Leben), 1901. *Oſterwald, Karl Wilhelm, geb. am 23. Februar 1820 zu Bretſch bei Oſterburg in der Altmark, erhielt ſeine erſte wiſſenſchaftliche Vorbil- dung durch ſeinen Vater, der Lehrer daſelbſt war, und durch einige wohl- wollende Geiſtliche und bezog dann das Gymnaſium in Salzwedel, deſſen Rektor Danneil er nachhaltige An- regung zum Studium der Botanik verdankte. Jm 14. Jahre kam er auf die lateiniſche Schule des Waiſen- hauſes in Halle, wo er durch eine Reihe ausgezeichneter Lehrer, wie Bergk, Eckſtein, Scheibe in die philo- logiſchen Studien eingeführt wurde. Jn den Jahren 1840‒44 ſtudierte er Philologie in Halle, wo er zwar we- gen Mangels an Mitteln ein ſehr ein- geſchränktes, aber geiſtig deſto reg- ſameres Leben führte. Jm Jahre 1845 wurde er Lehrer am Pädago- gium in Halle, 1850 Konrektor am Domgymnaſium in Merſeburg und 1865 Gymnaſialdirektor zu Mühl- hauſen in Thüringen, wo er am 25. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 203. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/207>, abgerufen am 21.11.2024.