Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Ohl philologische Staatsexamina, wurdedann Lehrer am Gymnasium in Würz- burg und 1905 als Oberlehrer nach Lindau am Bodensee, 1907 nach Aschaffenburg u. 1910 nach München versetzt. S: Jngeborg (Schsp.), 1901. *Ohly, Emil, wurde am 6. August S: Erinnerungen aus *Ohm-Januschowsky, Alexan- der Ritter v., entstammt einem uralten Oehm seines Vaters (1867) in das Kadetten-institut zu Marburg a. d. Drau. Dauernde Kränklichkeit zwang ihn, die erstrebte Offizierslaufbahn auf- zugeben, und so trat er 1873 als Kontorist in die Buch- und Kunst- anstalt von Ed. Hölzel in Wien ein, in der er drei Jahre verblieb. Dann folgte er seiner Neigung und wurde 1876 Volksschullehrer, zuerst in Oppo- nitz, einem Gebirgsdorfe an der süd- lichen Grenze Niederösterreichs, 1877 Schulleiter in dem herrlichen Wall- fahrtorte Maria-Taferl, wo er bis 1896 blieb, u. wirkt seitdem als Ober- lehrer in Blindenmarkt, einem Markt- flecken bei Amstetten in Niederöster- reich. S: Lost's ma zua! (Allahand Oehmke, Henny, geborene Kroll- *
Ohl philologiſche Staatsexamina, wurdedann Lehrer am Gymnaſium in Würz- burg und 1905 als Oberlehrer nach Lindau am Bodenſee, 1907 nach Aſchaffenburg u. 1910 nach München verſetzt. S: Jngeborg (Schſp.), 1901. *Ohly, Emil, wurde am 6. Auguſt S: Erinnerungen aus *Ohm-Januſchowsky, Alexan- der Ritter v., entſtammt einem uralten Oehm ſeines Vaters (1867) in das Kadetten-inſtitut zu Marburg a. d. Drau. Dauernde Kränklichkeit zwang ihn, die erſtrebte Offizierslaufbahn auf- zugeben, und ſo trat er 1873 als Kontoriſt in die Buch- und Kunſt- anſtalt von Ed. Hölzel in Wien ein, in der er drei Jahre verblieb. Dann folgte er ſeiner Neigung und wurde 1876 Volksſchullehrer, zuerſt in Oppo- nitz, einem Gebirgsdorfe an der ſüd- lichen Grenze Niederöſterreichs, 1877 Schulleiter in dem herrlichen Wall- fahrtorte Maria-Taferl, wo er bis 1896 blieb, u. wirkt ſeitdem als Ober- lehrer in Blindenmarkt, einem Markt- flecken bei Amſtetten in Niederöſter- reich. S: Loſt’s ma zua! (Allahand Oehmke, Henny, geborene Kroll- *
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Ohl
Oehm
philologiſche Staatsexamina, wurde
dann Lehrer am Gymnaſium in Würz-
burg und 1905 als Oberlehrer nach
Lindau am Bodenſee, 1907 nach
Aſchaffenburg u. 1910 nach München
verſetzt.
S: Jngeborg (Schſp.), 1901.
‒ Rheingold (Geſamm. Dn.), 1902.
*Ohly, Emil, wurde am 6. Auguſt
1821 zu Buchenau in der Provinz
Heſſen-Naſſau geboren, wo ſein Va-
ter Paſtor war. Von dieſem vorge-
bildet, beſuchte er das Gymnaſium
in Gießen u. ſtudierte daſelbſt Theo-
logie u. Philologie, worauf er noch
für die Dauer eines Jahres in das
evangel. Predigerſeminar zu Fried-
berg aufgenommen ward. Er wirkte
dann als Lehrer am de Laspéeſchen
Erziehungsinſtitut in Wiesbaden,
als Hofmeiſter in der Familie des
Frhrrn. van der Hoop auf Schmitte
bei Gießen und trat nach abgelegtem
Staatsexamen ins geiſtliche Amt. Er
wurde zuerſt Vikar zu Langsdorf
in Oberheſſen, dann Pfarrer zu Er-
menrad, ſpäter in Kriegsheim bei
Worms, in Mommenheim bei Mainz
und wirkte ſeit 1875 als Pfarrer zu
Ginsheim. Von 1860‒83 redigierte
er die Quartalſchrift „Mancherlei
Gaben und Ein Geiſt“. Er ſtarb im
Septbr. 1890.
S: Erinnerungen aus
dem Leben eines heſſiſchen Paſtors,
1875. ‒ Reiſe- und Heimatbilder aus
Krieg und Frieden, 1876. ‒ Aus
meinem Skizzenbuche; II, 1879.
*Ohm-Januſchowsky, Alexan-
der Ritter v., entſtammt einem uralten
ſchleſiſchen Adelsgeſchlecht und wurde
am 23. Aug. 1855 in Olmütz (Mähren)
geboren. Sein Vater, Offizier und
Profeſſor an der Kadettenſchule, quit-
tierte den Dienſt und folgte einem
Rufe als Redakteur der „Brünner
Zeitung“ nach Brünn. Der Sohn,
der in ſeiner Kindheit mit mancherlei
Krankheiten, ſogar mit Erblindung
zu kämpfen hatte, beſuchte erſt die
Volksſchule, dann das Gymnaſium
in Brünn und kam nach dem Tode
ſeines Vaters (1867) in das Kadetten-
inſtitut zu Marburg a. d. Drau.
Dauernde Kränklichkeit zwang ihn,
die erſtrebte Offizierslaufbahn auf-
zugeben, und ſo trat er 1873 als
Kontoriſt in die Buch- und Kunſt-
anſtalt von Ed. Hölzel in Wien ein,
in der er drei Jahre verblieb. Dann
folgte er ſeiner Neigung und wurde
1876 Volksſchullehrer, zuerſt in Oppo-
nitz, einem Gebirgsdorfe an der ſüd-
lichen Grenze Niederöſterreichs, 1877
Schulleiter in dem herrlichen Wall-
fahrtorte Maria-Taferl, wo er bis
1896 blieb, u. wirkt ſeitdem als Ober-
lehrer in Blindenmarkt, einem Markt-
flecken bei Amſtetten in Niederöſter-
reich.
S: Loſt’s ma zua! (Allahand
Geſpoaßiges von die Kloan und die
Große), 1892. ‒ Ernſt und Gſpoaß
aus’n Bauerndorf (in niederöſterr.
Mdt.), 1898.
Oehmke, Henny, geborene Kroll-
mann, wurde am 23. Septbr. 1857
in Oldenburg als die einzige Toch-
ter eines großherzoglichen Kammer-
virtuoſen geboren, welcher das früh
hervorſprießende muſikaliſche Talent
der Tochter nach Kräften zu för-
dern beſtrebt war und ihr ſchon mit
fünf Jahren Klavierunterricht ertei-
len ließ. Der frühe Tod beider Eltern
machte aber allen hochfliegenden Plä-
nen von Künſtlerehren ein Ende und
führte Henny nach Berlin, wo ſie ſich
in dem Konſervatorium von Theodor
Kullak zur Klavierlehrerin ausbil-
dete. Mancherlei Sorgen und Kämpfe
um ihre Exiſtenz in dieſer Studien-
zeit veranlaßten ſie, über Erwerbs-
arten für Mädchen nachzuſinnen, die
nur geringe Koſten der Vorbildung
verurſachten, und die Reſultate als
Vorſchläge in verſchiedenen Frauen-
zeitungen niederzulegen. Damit be-
gann ſie ihre ſchriftſtelleriſche Tätig-
keit. Jm Jahre 1882 verheiratete ſie
ſich mit dem Stenographen Georg
Oehmke in Berlin, und auf ſeinen
Wunſch veröffentlichte ſie ihre erſten
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