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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Moh
G. m. b. H., in Wiesbaden und redi-
gierte daneben auch die "Kommunale
Korrespondenz". Letztere gibt er auch
noch jetzt (1910) neben dem "Rhein-
hessischen Beobachter" heraus, nach-
dem er seinen Wohnsitz noch Nieder-
Jngelheim a. Rh. verlegt hat.

S:

Aus
dem Diesseits (Lr. eines Erwachen-
den), 1897. - Gedichte und Skizzen,
1909. - Mirjams Sohn (R.), 1909.

Mohr, Bertha,

pseud. B. Milar-
Gersdorff,
wurde am 18. Oktbr.
1851 in Wien geboren u. daselbst zur
Lehrerin ausgebildet. Neigung und
Talent zogen sie jedoch mehr zur
Bühne hin und im Jahre 1874 trat
sie zum erstenmal in Berlin im Fried-
rich-Wilhelmstädtischen Theater auf.
Aber schon 1876, nach ihrer Verhei-
ratung mit dem Komponisten Adolf
Mohr, zog sie sich ins Privatleben
zurück und wandte nun ihre Muße
schriftstellerischer Tätigkeit zu. Jhr
Erstlingswerk erschien erst, nachdem
es die Anerkennung Anzengrubers
gefunden hatte. Bertha M. hat ihren
Wohnsitz dauernd in Berlin beibehal-
ten und ist daselbst am 28. Jan. 1906
gestorben.

S:

Hammer und Pflug
(Eine österreich. Dorfgesch.), 1891.

*Mohr, Eduard Christian,

wur-
de am 30. Okt. 1808 auf der Karls-
halle bei Kreuznach geboren, wo sein
Vater Salinenbeamter war, und ge-
noß auf dem Gymnasium zu Kreuz-
nach den deutsch-literarischen Unter-
richt von Abraham Voß, der schon
damals einer ausgesprochenen Nei-
gung seines Schülers zur dramati-
schen Poesie Vorschub leistete. Statt
den ursprünglichen Plan des Stu-
diums auf der Universität zu verfol-
gen, ging der junge M. zum Handels-
stande über und war jahrelang als
Chef eines akkreditierten Hauses in
Amsterdam eine dort wohlbekannte
Persönlichkeit. So früh er auch der
dramatischen Poesie huldigte, so spät
trat er doch mit seinen Dramen in die
Öffentlichkeit; dieselben tragen daher
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Moh
den Charakter gründlicher Durchar-
beitung und männlicher Reife an sich;
es treten in ihnen die Einflüsse eines
Lessing, Shakespeare, Schiller u. Jo-
hannes von Müller deutlich genug
hervor. Große finanzielle Verluste
bewogen M., Amsterdam, wo er die
angesehensten Ehrenämter bekleidet
hatte, zu verlassen und zunächst nach
Wiesbaden überzusiedeln. Zwei Jahre
später wählte er Kreuznach zu seinem
dauernden Wohnsitz, und dort lebte
er in guten Verhältnissen seinen lite-
rarischen Beschäftigungen bis zu sei-
nem Tode am 24. Februar 1892.

S:


Coligny (Tr.), 1857. - Germania bei
der Schiller-Feier (Festsp.), 1859. -
Francesco bei Pazzi (Tr.), 1862. -
Die Launen der Grazien (Festspiel),
1862. - Die entzweiten Musen (Fest-
spiel zur Shakespeare-Feier), 1863. -
Capitolin (Trsp.), 1872. - Schwert
und Palme (Lsp.), 1874. - König Saul
(Tr.), 1881. - Das Bildnis der Ther-
sandra (Tr.), 1883. - Das Opfer der
Mardachai (Tr.), 1887. - Eveline
(Tr.), 1891.

Mohr, Johann Jakob,

geb. am
15. Juli 1824 zu Frankfurt a. Main,
entstammte einer frommen Handwer-
kerfamilie, die, wie es in der alten
Reichsstadt oft vorkam, sich eine be-
deutendere Bildung angeeignet hatte.
Er erhielt daselbst seine Gymnasial-
bildung und studierte in Bonn, Tü-
bingen u. Heidelberg Theologie und
Philologie, worauf er sich die Dok-
torwürde erwarb. Obwohl mit einer
großen Rednergabe ausgestattet, ging
M. doch bald von der Theologie zur
Pädagogik über. Jm Jahre 1860
wurde er als Direktor an die Katha-
rinenschule seiner Vaterstadt berufen,
und in dieser Stellung blieb er bis zu
seiner Pensionierung 1886. Schwere
körperliche Leiden und tiefer seelischer
Kummer ließen ihn nicht lange sich
des wohlverdienten Ruhestandes nach
einem schaffensreichen Leben erfreuen;
er + in Frankfurt am 5. Febr. 1890.

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Moh
G. m. b. H., in Wiesbaden und redi-
gierte daneben auch die „Kommunale
Korreſpondenz“. Letztere gibt er auch
noch jetzt (1910) neben dem „Rhein-
heſſiſchen Beobachter“ heraus, nach-
dem er ſeinen Wohnſitz noch Nieder-
Jngelheim a. Rh. verlegt hat.

S:

Aus
dem Diesſeits (Lr. eines Erwachen-
den), 1897. ‒ Gedichte und Skizzen,
1909. ‒ Mirjams Sohn (R.), 1909.

Mohr, Bertha,

pſeud. B. Milár-
Gersdorff,
wurde am 18. Oktbr.
1851 in Wien geboren u. daſelbſt zur
Lehrerin ausgebildet. Neigung und
Talent zogen ſie jedoch mehr zur
Bühne hin und im Jahre 1874 trat
ſie zum erſtenmal in Berlin im Fried-
rich-Wilhelmſtädtiſchen Theater auf.
Aber ſchon 1876, nach ihrer Verhei-
ratung mit dem Komponiſten Adolf
Mohr, zog ſie ſich ins Privatleben
zurück und wandte nun ihre Muße
ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit zu. Jhr
Erſtlingswerk erſchien erſt, nachdem
es die Anerkennung Anzengrubers
gefunden hatte. Bertha M. hat ihren
Wohnſitz dauernd in Berlin beibehal-
ten und iſt daſelbſt am 28. Jan. 1906
geſtorben.

S:

Hammer und Pflug
(Eine öſterreich. Dorfgeſch.), 1891.

*Mohr, Eduard Chriſtian,

wur-
de am 30. Okt. 1808 auf der Karls-
halle bei Kreuznach geboren, wo ſein
Vater Salinenbeamter war, und ge-
noß auf dem Gymnaſium zu Kreuz-
nach den deutſch-literariſchen Unter-
richt von Abraham Voß, der ſchon
damals einer ausgeſprochenen Nei-
gung ſeines Schülers zur dramati-
ſchen Poeſie Vorſchub leiſtete. Statt
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diums auf der Univerſität zu verfol-
gen, ging der junge M. zum Handels-
ſtande über und war jahrelang als
Chef eines akkreditierten Hauſes in
Amſterdam eine dort wohlbekannte
Perſönlichkeit. So früh er auch der
dramatiſchen Poeſie huldigte, ſo ſpät
trat er doch mit ſeinen Dramen in die
Öffentlichkeit; dieſelben tragen daher
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Moh
den Charakter gründlicher Durchar-
beitung und männlicher Reife an ſich;
es treten in ihnen die Einflüſſe eines
Leſſing, Shakeſpeare, Schiller u. Jo-
hannes von Müller deutlich genug
hervor. Große finanzielle Verluſte
bewogen M., Amſterdam, wo er die
angeſehenſten Ehrenämter bekleidet
hatte, zu verlaſſen und zunächſt nach
Wiesbaden überzuſiedeln. Zwei Jahre
ſpäter wählte er Kreuznach zu ſeinem
dauernden Wohnſitz, und dort lebte
er in guten Verhältniſſen ſeinen lite-
rariſchen Beſchäftigungen bis zu ſei-
nem Tode am 24. Februar 1892.

S:


Coligny (Tr.), 1857. ‒ Germania bei
der Schiller-Feier (Feſtſp.), 1859. ‒
Francesco bei Pazzi (Tr.), 1862. ‒
Die Launen der Grazien (Feſtſpiel),
1862. ‒ Die entzweiten Muſen (Feſt-
ſpiel zur Shakeſpeare-Feier), 1863. ‒
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(Tr.), 1881. ‒ Das Bildnis der Ther-
ſandra (Tr.), 1883. ‒ Das Opfer der
Mardachai (Tr.), 1887. ‒ Eveline
(Tr.), 1891.

Mohr, Johann Jakob,

geb. am
15. Juli 1824 zu Frankfurt a. Main,
entſtammte einer frommen Handwer-
kerfamilie, die, wie es in der alten
Reichsſtadt oft vorkam, ſich eine be-
deutendere Bildung angeeignet hatte.
Er erhielt daſelbſt ſeine Gymnaſial-
bildung und ſtudierte in Bonn, Tü-
bingen u. Heidelberg Theologie und
Philologie, worauf er ſich die Dok-
torwürde erwarb. Obwohl mit einer
großen Rednergabe ausgeſtattet, ging
M. doch bald von der Theologie zur
Pädagogik über. Jm Jahre 1860
wurde er als Direktor an die Katha-
rinenſchule ſeiner Vaterſtadt berufen,
und in dieſer Stellung blieb er bis zu
ſeiner Penſionierung 1886. Schwere
körperliche Leiden und tiefer ſeeliſcher
Kummer ließen ihn nicht lange ſich
des wohlverdienten Ruheſtandes nach
einem ſchaffensreichen Leben erfreuen;
er † in Frankfurt am 5. Febr. 1890.

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/17>, abgerufen am 21.12.2024.