Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Nöt
als Schauspieler, später als Regisseur
tätig, bereiste er fast ganz Europa in
Engagements u. auf Gastspielreisen,
spielte in Freiburg, Hamburg, Ro-
stock, Lübeck, Danzig, Riga, Königs-
berg, Dessau, Wien, bis er im Sep-
tember 1878 in den Verband des k. k.
Hofburgtheaters in Wien als Schau-
spieler eintrat, dem er bis zu seinem
Tode, 21. März 1889, angehörte.
Nur kurze Zeit war er als Oberregis-
seur am neuen Ringtheater tätig ge-
wesen, nach dessen Brande aber (De-
zember 1881) an die Hofbühne zurück-
gekehrt.

S:

Ernst und Humor in
Poesie u. Prosa (Ge. u. En.), 1879. -
Die Sternschnuppe (Dr.), 1879. - Der
flammende Stern (Dr. D.), 1879. -
Vom Theater (Humorist. En.); V,
1879-83. - Eine Frau vom Theater
(Schausp.), 1879. - Karl der Große
(Dr. G.), 1880. - Der deutsche Michel
(Kom.), 1880. - Das Panzerschiff
(Schw.), 1880. - Moses I, 2, 18 (Lsp.),
1881. - Jm Banne des Vorurteils
(Schw.), 1882. - Der Herr Hofschau-
spieler (Schw.), 1883. - Ein Schuß
ins Schwarze (Lsp.), 1883. - Erra-
tische Blöcke (Freimaur. Zeichngn.),
1883. - Die Kohlenprinzessin (Schw.),
1885. - Es stand geschrieben! (Ope-
rette), 1886. - Es war einmal! (Dr.
G.), 1888.

*Nöthig, Theobald,

wurde am
25. Juni 1841 zu Weißholz im Kreise
Glogau als der Sohn des dortigen
Pfarrers geboren. Von demselben
für das Gymnasium in Glogau vor-
bereitet, besuchte er dasselbe von
1854-58 bis zur Prima, bereitete sich
dann praktisch für das Maschinen-
baufach vor und besuchte darauf in
den Jahren 1860 und 1861 die Ge-
werbeschulen in Liegnitz u. Schweid-
nitz. Jn der Nähe letztgenannter
Stadt erlernte er nun die Zucker-
fabrikation, wurde nach zwei Jahren
Assistent in der Zuckerfabrik Pusch-
kau bei Striegau, diente 1863 sein
Jahr als Einjährig-Freiwilliger und
[Spaltenumbruch]

Not
erhielt 1866 die Stelle eines Fa-
brikdirektors in Proschkenhain bei
Schweidnitz, welche er bis 1880 be-
kleidete. Jn dem Kriege gegen Öster-
reich nahm er an fünf Schlachten u.
Gefechten teil. Den Krieg gegen
Frankreich machte er als Offizier
mit, wurde in der Schlacht bei Or-
leans an Arm und Fuß verwundet
und mußte, da sich ein schmerzhafter
Rheumatismus auf die verwunde-
ten Teile geworfen hatte und diese
fast gänzlich lähmte, zu Anfang des
Jahres 1872 seinen Abschied als Of-
fizier erbitten. Seit 1880 lebte N.
als Schrifsteller in Breslau, siedelte
1895 nach Moys bei Görlitz über und
nahm 1898 seinen Wohnsitz in Gre-
vesmühlen (Mecklenburg).

S:

Ge-
dichte, 1876. 2. A. u. d. T.: Lichter
und Schatten, 1884. 4. A. 1889.

Notter, Friedrich,

wurde am 23.
April 1801 zu Ludwigsburg geboren.
Sein Vater, Offizier der württem-
berg. Truppen, blieb in dem Feld-
zuge in Rußland (1812); doch gelangte
über den Ort, wo er gefallen, nie-
mals sichere Kunde in die Heimat.
Der Sohn besuchte zunächst das Gym-
nasium in Heilbronn, seit 1811 die
Realschule in Ludwigsburg und zu-
letzt das Gymnasium in Stuttgart,
worauf er sich seit 1819 dem Studium
der Rechte widmete, 1822 aber zur
Medizin überging. Er erwarb sich
1827 wohl den Doktorgrad, wurde
aber nicht praktischer Arzt, sondern
Schriftsteller. Nachdem er auf einer
Studienreise 1827-29 fast ganz
Deutschland sowie Teile von Öster-
reich und den Niederlanden besucht
hatte, weilte er kurze Zeit in Stutt-
gart und trat dann in die Redaktion
der Zeitschrift "Ausland" ein, die er
1829-31 erst in München, dann in
Augsburg bediente, wurde dann 1832
in Stuttgart Redakteur erst des "Hes-
perus", dann des "Unparteiischen"
und siedelte nach seiner Verheiratung
mit Charlotte, der Tochter des Ge-

*


[Spaltenumbruch]

Nöt
als Schauſpieler, ſpäter als Regiſſeur
tätig, bereiſte er faſt ganz Europa in
Engagements u. auf Gaſtſpielreiſen,
ſpielte in Freiburg, Hamburg, Ro-
ſtock, Lübeck, Danzig, Riga, Königs-
berg, Deſſau, Wien, bis er im Sep-
tember 1878 in den Verband des k. k.
Hofburgtheaters in Wien als Schau-
ſpieler eintrat, dem er bis zu ſeinem
Tode, 21. März 1889, angehörte.
Nur kurze Zeit war er als Oberregiſ-
ſeur am neuen Ringtheater tätig ge-
weſen, nach deſſen Brande aber (De-
zember 1881) an die Hofbühne zurück-
gekehrt.

S:

Ernſt und Humor in
Poeſie u. Proſa (Ge. u. En.), 1879. ‒
Die Sternſchnuppe (Dr.), 1879. ‒ Der
flammende Stern (Dr. D.), 1879. ‒
Vom Theater (Humoriſt. En.); V,
1879‒83. ‒ Eine Frau vom Theater
(Schauſp.), 1879. ‒ Karl der Große
(Dr. G.), 1880. ‒ Der deutſche Michel
(Kom.), 1880. ‒ Das Panzerſchiff
(Schw.), 1880. ‒ Moſes I, 2, 18 (Lſp.),
1881. ‒ Jm Banne des Vorurteils
(Schw.), 1882. ‒ Der Herr Hofſchau-
ſpieler (Schw.), 1883. ‒ Ein Schuß
ins Schwarze (Lſp.), 1883. ‒ Erra-
tiſche Blöcke (Freimaur. Zeichngn.),
1883. ‒ Die Kohlenprinzeſſin (Schw.),
1885. ‒ Es ſtand geſchrieben! (Ope-
rette), 1886. ‒ Es war einmal! (Dr.
G.), 1888.

*Nöthig, Theobald,

wurde am
25. Juni 1841 zu Weißholz im Kreiſe
Glogau als der Sohn des dortigen
Pfarrers geboren. Von demſelben
für das Gymnaſium in Glogau vor-
bereitet, beſuchte er dasſelbe von
1854‒58 bis zur Prima, bereitete ſich
dann praktiſch für das Maſchinen-
baufach vor und beſuchte darauf in
den Jahren 1860 und 1861 die Ge-
werbeſchulen in Liegnitz u. Schweid-
nitz. Jn der Nähe letztgenannter
Stadt erlernte er nun die Zucker-
fabrikation, wurde nach zwei Jahren
Aſſiſtent in der Zuckerfabrik Puſch-
kau bei Striegau, diente 1863 ſein
Jahr als Einjährig-Freiwilliger und
[Spaltenumbruch]

Not
erhielt 1866 die Stelle eines Fa-
brikdirektors in Proſchkenhain bei
Schweidnitz, welche er bis 1880 be-
kleidete. Jn dem Kriege gegen Öſter-
reich nahm er an fünf Schlachten u.
Gefechten teil. Den Krieg gegen
Frankreich machte er als Offizier
mit, wurde in der Schlacht bei Or-
leans an Arm und Fuß verwundet
und mußte, da ſich ein ſchmerzhafter
Rheumatismus auf die verwunde-
ten Teile geworfen hatte und dieſe
faſt gänzlich lähmte, zu Anfang des
Jahres 1872 ſeinen Abſchied als Of-
fizier erbitten. Seit 1880 lebte N.
als Schrifſteller in Breslau, ſiedelte
1895 nach Moys bei Görlitz über und
nahm 1898 ſeinen Wohnſitz in Gre-
vesmühlen (Mecklenburg).

S:

Ge-
dichte, 1876. 2. A. u. d. T.: Lichter
und Schatten, 1884. 4. A. 1889.

Notter, Friedrich,

wurde am 23.
April 1801 zu Ludwigsburg geboren.
Sein Vater, Offizier der württem-
berg. Truppen, blieb in dem Feld-
zuge in Rußland (1812); doch gelangte
über den Ort, wo er gefallen, nie-
mals ſichere Kunde in die Heimat.
Der Sohn beſuchte zunächſt das Gym-
naſium in Heilbronn, ſeit 1811 die
Realſchule in Ludwigsburg und zu-
letzt das Gymnaſium in Stuttgart,
worauf er ſich ſeit 1819 dem Studium
der Rechte widmete, 1822 aber zur
Medizin überging. Er erwarb ſich
1827 wohl den Doktorgrad, wurde
aber nicht praktiſcher Arzt, ſondern
Schriftſteller. Nachdem er auf einer
Studienreiſe 1827‒29 faſt ganz
Deutſchland ſowie Teile von Öſter-
reich und den Niederlanden beſucht
hatte, weilte er kurze Zeit in Stutt-
gart und trat dann in die Redaktion
der Zeitſchrift „Ausland“ ein, die er
1829‒31 erſt in München, dann in
Augsburg bediente, wurde dann 1832
in Stuttgart Redakteur erſt des „Hes-
perus“, dann des „Unparteiiſchen“
und ſiedelte nach ſeiner Verheiratung
mit Charlotte, der Tochter des Ge-

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0162" n="158"/><lb/><cb/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Nöt</hi></fw><lb/>
als Schau&#x017F;pieler, &#x017F;päter als Regi&#x017F;&#x017F;eur<lb/>
tätig, berei&#x017F;te er fa&#x017F;t ganz Europa in<lb/>
Engagements u. auf Ga&#x017F;t&#x017F;pielrei&#x017F;en,<lb/>
&#x017F;pielte in Freiburg, Hamburg, Ro-<lb/>
&#x017F;tock, Lübeck, Danzig, Riga, Königs-<lb/>
berg, De&#x017F;&#x017F;au, Wien, bis er im Sep-<lb/>
tember 1878 in den Verband des k. k.<lb/>
Hofburgtheaters in Wien als Schau-<lb/>
&#x017F;pieler eintrat, dem er bis zu &#x017F;einem<lb/>
Tode, 21. März 1889, angehörte.<lb/>
Nur kurze Zeit war er als Oberregi&#x017F;-<lb/>
&#x017F;eur am neuen Ringtheater tätig ge-<lb/>
we&#x017F;en, nach de&#x017F;&#x017F;en Brande aber (De-<lb/>
zember 1881) an die Hofbühne zurück-<lb/>
gekehrt. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>Ern&#x017F;t und Humor in<lb/>
Poe&#x017F;ie u. Pro&#x017F;a (Ge. u. En.), 1879. &#x2012;<lb/>
Die Stern&#x017F;chnuppe (Dr.), 1879. &#x2012; Der<lb/>
flammende Stern (Dr. D.), 1879. &#x2012;<lb/>
Vom Theater (Humori&#x017F;t. En.); <hi rendition="#aq">V</hi>,<lb/>
1879&#x2012;83. &#x2012; Eine Frau vom Theater<lb/>
(Schau&#x017F;p.), 1879. &#x2012; Karl der Große<lb/>
(Dr. G.), 1880. &#x2012; Der deut&#x017F;che Michel<lb/>
(Kom.), 1880. &#x2012; Das Panzer&#x017F;chiff<lb/>
(Schw.), 1880. &#x2012; Mo&#x017F;es <hi rendition="#aq">I</hi>, 2, 18 (L&#x017F;p.),<lb/>
1881. &#x2012; Jm Banne des Vorurteils<lb/>
(Schw.), 1882. &#x2012; Der Herr Hof&#x017F;chau-<lb/>
&#x017F;pieler (Schw.), 1883. &#x2012; Ein Schuß<lb/>
ins Schwarze (L&#x017F;p.), 1883. &#x2012; Erra-<lb/>
ti&#x017F;che Blöcke (Freimaur. Zeichngn.),<lb/>
1883. &#x2012; Die Kohlenprinze&#x017F;&#x017F;in (Schw.),<lb/>
1885. &#x2012; Es &#x017F;tand ge&#x017F;chrieben! (Ope-<lb/>
rette), 1886. &#x2012; Es war einmal! (Dr.<lb/>
G.), 1888.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<persName><hi rendition="#b">Nöthig,</hi> Theobald,</persName></head>
        <p> wurde am<lb/>
25. Juni 1841 zu Weißholz im Krei&#x017F;e<lb/>
Glogau als der Sohn des dortigen<lb/>
Pfarrers geboren. Von dem&#x017F;elben<lb/>
für das Gymna&#x017F;ium in Glogau vor-<lb/>
bereitet, be&#x017F;uchte er das&#x017F;elbe von<lb/>
1854&#x2012;58 bis zur Prima, bereitete &#x017F;ich<lb/>
dann prakti&#x017F;ch für das Ma&#x017F;chinen-<lb/>
baufach vor und be&#x017F;uchte darauf in<lb/>
den Jahren 1860 und 1861 die Ge-<lb/>
werbe&#x017F;chulen in Liegnitz u. Schweid-<lb/>
nitz. Jn der Nähe letztgenannter<lb/>
Stadt erlernte er nun die Zucker-<lb/>
fabrikation, wurde nach zwei Jahren<lb/>
A&#x017F;&#x017F;i&#x017F;tent in der Zuckerfabrik Pu&#x017F;ch-<lb/>
kau bei Striegau, diente 1863 &#x017F;ein<lb/>
Jahr als Einjährig-Freiwilliger und<lb/><cb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Not</hi></fw><lb/>
erhielt 1866 die Stelle eines Fa-<lb/>
brikdirektors in Pro&#x017F;chkenhain bei<lb/>
Schweidnitz, welche er bis 1880 be-<lb/>
kleidete. Jn dem Kriege gegen Ö&#x017F;ter-<lb/>
reich nahm er an fünf Schlachten u.<lb/>
Gefechten teil. Den Krieg gegen<lb/>
Frankreich machte er als Offizier<lb/>
mit, wurde in der Schlacht bei Or-<lb/>
leans an Arm und Fuß verwundet<lb/>
und mußte, da &#x017F;ich ein &#x017F;chmerzhafter<lb/>
Rheumatismus auf die verwunde-<lb/>
ten Teile geworfen hatte und die&#x017F;e<lb/>
fa&#x017F;t gänzlich lähmte, zu Anfang des<lb/>
Jahres 1872 &#x017F;einen Ab&#x017F;chied als Of-<lb/>
fizier erbitten. Seit 1880 lebte N.<lb/>
als Schrif&#x017F;teller in Breslau, &#x017F;iedelte<lb/>
1895 nach Moys bei Görlitz über und<lb/>
nahm 1898 &#x017F;einen Wohn&#x017F;itz in Gre-<lb/>
vesmühlen (Mecklenburg). </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>Ge-<lb/>
dichte, 1876. 2. A. u. d. T.: Lichter<lb/>
und Schatten, 1884. 4. A. 1889.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Notter,</hi> Friedrich,</persName>
        </head>
        <p> wurde am 23.<lb/>
April 1801 zu Ludwigsburg geboren.<lb/>
Sein Vater, Offizier der württem-<lb/>
berg. Truppen, blieb in dem Feld-<lb/>
zuge in Rußland (1812); doch gelangte<lb/>
über den Ort, wo er gefallen, nie-<lb/>
mals &#x017F;ichere Kunde in die Heimat.<lb/>
Der Sohn be&#x017F;uchte zunäch&#x017F;t das Gym-<lb/>
na&#x017F;ium in Heilbronn, &#x017F;eit 1811 die<lb/>
Real&#x017F;chule in Ludwigsburg und zu-<lb/>
letzt das Gymna&#x017F;ium in Stuttgart,<lb/>
worauf er &#x017F;ich &#x017F;eit 1819 dem Studium<lb/>
der Rechte widmete, 1822 aber zur<lb/>
Medizin überging. Er erwarb &#x017F;ich<lb/>
1827 wohl den Doktorgrad, wurde<lb/>
aber nicht prakti&#x017F;cher Arzt, &#x017F;ondern<lb/>
Schrift&#x017F;teller. Nachdem er auf einer<lb/>
Studienrei&#x017F;e 1827&#x2012;29 fa&#x017F;t ganz<lb/>
Deut&#x017F;chland &#x017F;owie Teile von Ö&#x017F;ter-<lb/>
reich und den Niederlanden be&#x017F;ucht<lb/>
hatte, weilte er kurze Zeit in Stutt-<lb/>
gart und trat dann in die Redaktion<lb/>
der Zeit&#x017F;chrift &#x201E;Ausland&#x201C; ein, die er<lb/>
1829&#x2012;31 er&#x017F;t in München, dann in<lb/>
Augsburg bediente, wurde dann 1832<lb/>
in Stuttgart Redakteur er&#x017F;t des &#x201E;Hes-<lb/>
perus&#x201C;, dann des &#x201E;Unparteii&#x017F;chen&#x201C;<lb/>
und &#x017F;iedelte nach &#x017F;einer Verheiratung<lb/>
mit Charlotte, der Tochter des Ge-<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[158/0162] Nöt Not als Schauſpieler, ſpäter als Regiſſeur tätig, bereiſte er faſt ganz Europa in Engagements u. auf Gaſtſpielreiſen, ſpielte in Freiburg, Hamburg, Ro- ſtock, Lübeck, Danzig, Riga, Königs- berg, Deſſau, Wien, bis er im Sep- tember 1878 in den Verband des k. k. Hofburgtheaters in Wien als Schau- ſpieler eintrat, dem er bis zu ſeinem Tode, 21. März 1889, angehörte. Nur kurze Zeit war er als Oberregiſ- ſeur am neuen Ringtheater tätig ge- weſen, nach deſſen Brande aber (De- zember 1881) an die Hofbühne zurück- gekehrt. S: Ernſt und Humor in Poeſie u. Proſa (Ge. u. En.), 1879. ‒ Die Sternſchnuppe (Dr.), 1879. ‒ Der flammende Stern (Dr. D.), 1879. ‒ Vom Theater (Humoriſt. En.); V, 1879‒83. ‒ Eine Frau vom Theater (Schauſp.), 1879. ‒ Karl der Große (Dr. G.), 1880. ‒ Der deutſche Michel (Kom.), 1880. ‒ Das Panzerſchiff (Schw.), 1880. ‒ Moſes I, 2, 18 (Lſp.), 1881. ‒ Jm Banne des Vorurteils (Schw.), 1882. ‒ Der Herr Hofſchau- ſpieler (Schw.), 1883. ‒ Ein Schuß ins Schwarze (Lſp.), 1883. ‒ Erra- tiſche Blöcke (Freimaur. Zeichngn.), 1883. ‒ Die Kohlenprinzeſſin (Schw.), 1885. ‒ Es ſtand geſchrieben! (Ope- rette), 1886. ‒ Es war einmal! (Dr. G.), 1888. *Nöthig, Theobald, wurde am 25. Juni 1841 zu Weißholz im Kreiſe Glogau als der Sohn des dortigen Pfarrers geboren. Von demſelben für das Gymnaſium in Glogau vor- bereitet, beſuchte er dasſelbe von 1854‒58 bis zur Prima, bereitete ſich dann praktiſch für das Maſchinen- baufach vor und beſuchte darauf in den Jahren 1860 und 1861 die Ge- werbeſchulen in Liegnitz u. Schweid- nitz. Jn der Nähe letztgenannter Stadt erlernte er nun die Zucker- fabrikation, wurde nach zwei Jahren Aſſiſtent in der Zuckerfabrik Puſch- kau bei Striegau, diente 1863 ſein Jahr als Einjährig-Freiwilliger und erhielt 1866 die Stelle eines Fa- brikdirektors in Proſchkenhain bei Schweidnitz, welche er bis 1880 be- kleidete. Jn dem Kriege gegen Öſter- reich nahm er an fünf Schlachten u. Gefechten teil. Den Krieg gegen Frankreich machte er als Offizier mit, wurde in der Schlacht bei Or- leans an Arm und Fuß verwundet und mußte, da ſich ein ſchmerzhafter Rheumatismus auf die verwunde- ten Teile geworfen hatte und dieſe faſt gänzlich lähmte, zu Anfang des Jahres 1872 ſeinen Abſchied als Of- fizier erbitten. Seit 1880 lebte N. als Schrifſteller in Breslau, ſiedelte 1895 nach Moys bei Görlitz über und nahm 1898 ſeinen Wohnſitz in Gre- vesmühlen (Mecklenburg). S: Ge- dichte, 1876. 2. A. u. d. T.: Lichter und Schatten, 1884. 4. A. 1889. Notter, Friedrich, wurde am 23. April 1801 zu Ludwigsburg geboren. Sein Vater, Offizier der württem- berg. Truppen, blieb in dem Feld- zuge in Rußland (1812); doch gelangte über den Ort, wo er gefallen, nie- mals ſichere Kunde in die Heimat. Der Sohn beſuchte zunächſt das Gym- naſium in Heilbronn, ſeit 1811 die Realſchule in Ludwigsburg und zu- letzt das Gymnaſium in Stuttgart, worauf er ſich ſeit 1819 dem Studium der Rechte widmete, 1822 aber zur Medizin überging. Er erwarb ſich 1827 wohl den Doktorgrad, wurde aber nicht praktiſcher Arzt, ſondern Schriftſteller. Nachdem er auf einer Studienreiſe 1827‒29 faſt ganz Deutſchland ſowie Teile von Öſter- reich und den Niederlanden beſucht hatte, weilte er kurze Zeit in Stutt- gart und trat dann in die Redaktion der Zeitſchrift „Ausland“ ein, die er 1829‒31 erſt in München, dann in Augsburg bediente, wurde dann 1832 in Stuttgart Redakteur erſt des „Hes- perus“, dann des „Unparteiiſchen“ und ſiedelte nach ſeiner Verheiratung mit Charlotte, der Tochter des Ge- *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/162
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/162>, abgerufen am 21.11.2024.