Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Nöt als Schauspieler, später als Regisseurtätig, bereiste er fast ganz Europa in Engagements u. auf Gastspielreisen, spielte in Freiburg, Hamburg, Ro- stock, Lübeck, Danzig, Riga, Königs- berg, Dessau, Wien, bis er im Sep- tember 1878 in den Verband des k. k. Hofburgtheaters in Wien als Schau- spieler eintrat, dem er bis zu seinem Tode, 21. März 1889, angehörte. Nur kurze Zeit war er als Oberregis- seur am neuen Ringtheater tätig ge- wesen, nach dessen Brande aber (De- zember 1881) an die Hofbühne zurück- gekehrt. S: Ernst und Humor in *Nöthig, Theobald, wurde am Not erhielt 1866 die Stelle eines Fa-brikdirektors in Proschkenhain bei Schweidnitz, welche er bis 1880 be- kleidete. Jn dem Kriege gegen Öster- reich nahm er an fünf Schlachten u. Gefechten teil. Den Krieg gegen Frankreich machte er als Offizier mit, wurde in der Schlacht bei Or- leans an Arm und Fuß verwundet und mußte, da sich ein schmerzhafter Rheumatismus auf die verwunde- ten Teile geworfen hatte und diese fast gänzlich lähmte, zu Anfang des Jahres 1872 seinen Abschied als Of- fizier erbitten. Seit 1880 lebte N. als Schrifsteller in Breslau, siedelte 1895 nach Moys bei Görlitz über und nahm 1898 seinen Wohnsitz in Gre- vesmühlen (Mecklenburg). S: Ge- Notter, Friedrich, wurde am 23. *
Nöt als Schauſpieler, ſpäter als Regiſſeurtätig, bereiſte er faſt ganz Europa in Engagements u. auf Gaſtſpielreiſen, ſpielte in Freiburg, Hamburg, Ro- ſtock, Lübeck, Danzig, Riga, Königs- berg, Deſſau, Wien, bis er im Sep- tember 1878 in den Verband des k. k. Hofburgtheaters in Wien als Schau- ſpieler eintrat, dem er bis zu ſeinem Tode, 21. März 1889, angehörte. Nur kurze Zeit war er als Oberregiſ- ſeur am neuen Ringtheater tätig ge- weſen, nach deſſen Brande aber (De- zember 1881) an die Hofbühne zurück- gekehrt. S: Ernſt und Humor in *Nöthig, Theobald, wurde am Not erhielt 1866 die Stelle eines Fa-brikdirektors in Proſchkenhain bei Schweidnitz, welche er bis 1880 be- kleidete. Jn dem Kriege gegen Öſter- reich nahm er an fünf Schlachten u. Gefechten teil. Den Krieg gegen Frankreich machte er als Offizier mit, wurde in der Schlacht bei Or- leans an Arm und Fuß verwundet und mußte, da ſich ein ſchmerzhafter Rheumatismus auf die verwunde- ten Teile geworfen hatte und dieſe faſt gänzlich lähmte, zu Anfang des Jahres 1872 ſeinen Abſchied als Of- fizier erbitten. Seit 1880 lebte N. als Schrifſteller in Breslau, ſiedelte 1895 nach Moys bei Görlitz über und nahm 1898 ſeinen Wohnſitz in Gre- vesmühlen (Mecklenburg). S: Ge- Notter, Friedrich, wurde am 23. *
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Nöt
Not
als Schauſpieler, ſpäter als Regiſſeur
tätig, bereiſte er faſt ganz Europa in
Engagements u. auf Gaſtſpielreiſen,
ſpielte in Freiburg, Hamburg, Ro-
ſtock, Lübeck, Danzig, Riga, Königs-
berg, Deſſau, Wien, bis er im Sep-
tember 1878 in den Verband des k. k.
Hofburgtheaters in Wien als Schau-
ſpieler eintrat, dem er bis zu ſeinem
Tode, 21. März 1889, angehörte.
Nur kurze Zeit war er als Oberregiſ-
ſeur am neuen Ringtheater tätig ge-
weſen, nach deſſen Brande aber (De-
zember 1881) an die Hofbühne zurück-
gekehrt.
S: Ernſt und Humor in
Poeſie u. Proſa (Ge. u. En.), 1879. ‒
Die Sternſchnuppe (Dr.), 1879. ‒ Der
flammende Stern (Dr. D.), 1879. ‒
Vom Theater (Humoriſt. En.); V,
1879‒83. ‒ Eine Frau vom Theater
(Schauſp.), 1879. ‒ Karl der Große
(Dr. G.), 1880. ‒ Der deutſche Michel
(Kom.), 1880. ‒ Das Panzerſchiff
(Schw.), 1880. ‒ Moſes I, 2, 18 (Lſp.),
1881. ‒ Jm Banne des Vorurteils
(Schw.), 1882. ‒ Der Herr Hofſchau-
ſpieler (Schw.), 1883. ‒ Ein Schuß
ins Schwarze (Lſp.), 1883. ‒ Erra-
tiſche Blöcke (Freimaur. Zeichngn.),
1883. ‒ Die Kohlenprinzeſſin (Schw.),
1885. ‒ Es ſtand geſchrieben! (Ope-
rette), 1886. ‒ Es war einmal! (Dr.
G.), 1888.
*Nöthig, Theobald, wurde am
25. Juni 1841 zu Weißholz im Kreiſe
Glogau als der Sohn des dortigen
Pfarrers geboren. Von demſelben
für das Gymnaſium in Glogau vor-
bereitet, beſuchte er dasſelbe von
1854‒58 bis zur Prima, bereitete ſich
dann praktiſch für das Maſchinen-
baufach vor und beſuchte darauf in
den Jahren 1860 und 1861 die Ge-
werbeſchulen in Liegnitz u. Schweid-
nitz. Jn der Nähe letztgenannter
Stadt erlernte er nun die Zucker-
fabrikation, wurde nach zwei Jahren
Aſſiſtent in der Zuckerfabrik Puſch-
kau bei Striegau, diente 1863 ſein
Jahr als Einjährig-Freiwilliger und
erhielt 1866 die Stelle eines Fa-
brikdirektors in Proſchkenhain bei
Schweidnitz, welche er bis 1880 be-
kleidete. Jn dem Kriege gegen Öſter-
reich nahm er an fünf Schlachten u.
Gefechten teil. Den Krieg gegen
Frankreich machte er als Offizier
mit, wurde in der Schlacht bei Or-
leans an Arm und Fuß verwundet
und mußte, da ſich ein ſchmerzhafter
Rheumatismus auf die verwunde-
ten Teile geworfen hatte und dieſe
faſt gänzlich lähmte, zu Anfang des
Jahres 1872 ſeinen Abſchied als Of-
fizier erbitten. Seit 1880 lebte N.
als Schrifſteller in Breslau, ſiedelte
1895 nach Moys bei Görlitz über und
nahm 1898 ſeinen Wohnſitz in Gre-
vesmühlen (Mecklenburg).
S: Ge-
dichte, 1876. 2. A. u. d. T.: Lichter
und Schatten, 1884. 4. A. 1889.
Notter, Friedrich, wurde am 23.
April 1801 zu Ludwigsburg geboren.
Sein Vater, Offizier der württem-
berg. Truppen, blieb in dem Feld-
zuge in Rußland (1812); doch gelangte
über den Ort, wo er gefallen, nie-
mals ſichere Kunde in die Heimat.
Der Sohn beſuchte zunächſt das Gym-
naſium in Heilbronn, ſeit 1811 die
Realſchule in Ludwigsburg und zu-
letzt das Gymnaſium in Stuttgart,
worauf er ſich ſeit 1819 dem Studium
der Rechte widmete, 1822 aber zur
Medizin überging. Er erwarb ſich
1827 wohl den Doktorgrad, wurde
aber nicht praktiſcher Arzt, ſondern
Schriftſteller. Nachdem er auf einer
Studienreiſe 1827‒29 faſt ganz
Deutſchland ſowie Teile von Öſter-
reich und den Niederlanden beſucht
hatte, weilte er kurze Zeit in Stutt-
gart und trat dann in die Redaktion
der Zeitſchrift „Ausland“ ein, die er
1829‒31 erſt in München, dann in
Augsburg bediente, wurde dann 1832
in Stuttgart Redakteur erſt des „Hes-
perus“, dann des „Unparteiiſchen“
und ſiedelte nach ſeiner Verheiratung
mit Charlotte, der Tochter des Ge-
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