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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Nob
sein Vater Kaufmann war, erhielt
seine Bildung auf dem Johanneum
in Hamburg und studierte von 1837
bis 1840 in Jena die Rechte, worauf
er sich in Hamburg als Advokat nie-
derließ.

S:

Der Pommer Bugen-
hagen (Ep. G.), 1837.

Nobiling, Anna,

bekannt unter
ihrem Mädchennamen Anna Aus-
feld,
ist eine Urenkelin des berühm-
ten Pädagogen Chr. G. Salzmann zu
Schnepfenthal in Thüringen und
wurde hier am 23. März 1857 gebo-
ren. Nach einer glücklichen Kindheit,
widmete sie sich dem Lehrberufe, auf
den Neigung und Begabung sie hin-
wiesen und dem sie sich bis zu ihrer
Verheiratung mit dem Schriftsteller
Max Nobiling in Gotha (1881) wid-
mete. Seit 1890 lebte sie in Apolda
und hier verlor sie 1892 ihren Gat-
ten (s. u.) durch den Tod. Jn der
Arbeit Kraft zum Weiterleben suchend,
nahm sie ihren früheren Beruf als
Erzieherin wieder auf und lebte als
solche mehrere Jahre im Hause des
Fabrikbesitzers Lux in Marienthal bei
Liebenstein.

S:

Für die Kinderwelt
Ge. und dramatisierte M. für Schule
und Haus), 1888. 2. A., II, 1895. -
Ein Sonntagsstrauß (Ge.), 1902.

Nobiling, Friedrich Alfred
Max,

wurde am 10. Juni 1849 zu
Berlin geboren, wo sein Vater Rech-
nungsrat im Ministerium des Jnnern
war. Von Jugend auf schwach und
kank, konnte er erst nach vollendetem
11. Jahre die Schule besuchen. Er er-
hielt seine Schulbildung, u. zwar mit
größeren oder geringeren Unterbre-
chungen, teils auf dem Friedrich-Wil-
helms-Gymnasium in Berlin, teils
in dem Privaterziehungsinstitut des
Oberpredigers Melcher in Freien-
walde, teils durch Privatlehrer. Ein
längerer Aufenthalt in Brotterode,
einem klimatischen Kurorte Thürin-
gens, der günstig auf seinen Zustand
eingewirkt hatte, veranlaßte ihn, im
Septbr. 1869 in ein dortiges Han-
[Spaltenumbruch]

Nod
delshaus als Volontär einzutreten,
doch schied er bereits nach drei Vier-
teljahren aus demselben und kehrte
nach Berlin zurück. Jn der Folge
war er vorübergehend noch in ver-
schiedenen anderen kaufmännischen
Stellungen tätig, lebte aber seit
1875 in Waltershausen bei Gotha,
später in Gotha u. zuletzt (seit 1890)
in Apolda ganz seiner Gesundheit u.
seinen Studien. Er starb hier am
11. Juni 1892.

S:

Liebenstein (Ro-
mant. Ep.), 1879.

*Noder, A. A.,

psd. A. De Nora,
wurde am 29. Juli 1864 in München
als Sohn eines Arztes geboren, ver-
lebte seine Jugendzeit in verschiede-
nen Landstädten Schwabens und
Frankens und erhielt seine Gymna-
sialbildung an den humanistischen
Gymnasien in Kempten, Neuburg u.
München. 1882 bezog er die Univer-
sität seiner Vaterstadt, widmete sich
dem Studium der Medizin u. neben-
her mit Vorliebe literarhistorischer
Wissenschaft unter Bernays. Jm
April 1889 erwarb er sich seine Appro-
bation und die Würde eines Dr. med.
und gründete bald darauf seinen
eigenen Hausstand. Aber nach der
kürzesten Zeit, noch auf der Hochzeits-
reise, verlor er seine junge Frau in
Berlin infolge eines Schlaganfalls
durch den Tod. Nach diesem herben
Schicksalsschlage gründete er sich im
September 1889 eine neue Heimat in
dem schwäbischen Orte Türkheim in
der Nähe seines elterlichen Wohn-
sitzes und fand hier 1891 auch eine
neue Lebensgefährtin, die ihm in
seinem Berufe treu zur Seite steht.
Jm Jahre 1910 verlegte er seinen
Wohnsitz nach München. Der Nei-
gung zu schriftstellerischer Tätig-
keit hat N. auch während seiner
schweren Berufsarbeit nie ganz ent-
sagt; aber erst seit 1896 ist er mit
selbständigen Werken an die Öffent-
lichkeit getreten. Jn weiteren Kreisen
bekannt wurde N., seit er als Mit-

* 10*


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Nob
ſein Vater Kaufmann war, erhielt
ſeine Bildung auf dem Johanneum
in Hamburg und ſtudierte von 1837
bis 1840 in Jena die Rechte, worauf
er ſich in Hamburg als Advokat nie-
derließ.

S:

Der Pommer Bugen-
hagen (Ep. G.), 1837.

Nobiling, Anna,

bekannt unter
ihrem Mädchennamen Anna Aus-
feld,
iſt eine Urenkelin des berühm-
ten Pädagogen Chr. G. Salzmann zu
Schnepfenthal in Thüringen und
wurde hier am 23. März 1857 gebo-
ren. Nach einer glücklichen Kindheit,
widmete ſie ſich dem Lehrberufe, auf
den Neigung und Begabung ſie hin-
wieſen und dem ſie ſich bis zu ihrer
Verheiratung mit dem Schriftſteller
Max Nobiling in Gotha (1881) wid-
mete. Seit 1890 lebte ſie in Apolda
und hier verlor ſie 1892 ihren Gat-
ten (ſ. u.) durch den Tod. Jn der
Arbeit Kraft zum Weiterleben ſuchend,
nahm ſie ihren früheren Beruf als
Erzieherin wieder auf und lebte als
ſolche mehrere Jahre im Hauſe des
Fabrikbeſitzers Lux in Marienthal bei
Liebenſtein.

S:

Für die Kinderwelt
Ge. und dramatiſierte M. für Schule
und Haus), 1888. 2. A., II, 1895. ‒
Ein Sonntagsſtrauß (Ge.), 1902.

Nobiling, Friedrich Alfred
Max,

wurde am 10. Juni 1849 zu
Berlin geboren, wo ſein Vater Rech-
nungsrat im Miniſterium des Jnnern
war. Von Jugend auf ſchwach und
kank, konnte er erſt nach vollendetem
11. Jahre die Schule beſuchen. Er er-
hielt ſeine Schulbildung, u. zwar mit
größeren oder geringeren Unterbre-
chungen, teils auf dem Friedrich-Wil-
helms-Gymnaſium in Berlin, teils
in dem Privaterziehungsinſtitut des
Oberpredigers Melcher in Freien-
walde, teils durch Privatlehrer. Ein
längerer Aufenthalt in Brotterode,
einem klimatiſchen Kurorte Thürin-
gens, der günſtig auf ſeinen Zuſtand
eingewirkt hatte, veranlaßte ihn, im
Septbr. 1869 in ein dortiges Han-
[Spaltenumbruch]

Nod
delshaus als Volontär einzutreten,
doch ſchied er bereits nach drei Vier-
teljahren aus demſelben und kehrte
nach Berlin zurück. Jn der Folge
war er vorübergehend noch in ver-
ſchiedenen anderen kaufmänniſchen
Stellungen tätig, lebte aber ſeit
1875 in Waltershauſen bei Gotha,
ſpäter in Gotha u. zuletzt (ſeit 1890)
in Apolda ganz ſeiner Geſundheit u.
ſeinen Studien. Er ſtarb hier am
11. Juni 1892.

S:

Liebenſtein (Ro-
mant. Ep.), 1879.

*Noder, A. A.,

pſd. A. De Nora,
wurde am 29. Juli 1864 in München
als Sohn eines Arztes geboren, ver-
lebte ſeine Jugendzeit in verſchiede-
nen Landſtädten Schwabens und
Frankens und erhielt ſeine Gymna-
ſialbildung an den humaniſtiſchen
Gymnaſien in Kempten, Neuburg u.
München. 1882 bezog er die Univer-
ſität ſeiner Vaterſtadt, widmete ſich
dem Studium der Medizin u. neben-
her mit Vorliebe literarhiſtoriſcher
Wiſſenſchaft unter Bernays. Jm
April 1889 erwarb er ſich ſeine Appro-
bation und die Würde eines Dr. med.
und gründete bald darauf ſeinen
eigenen Hausſtand. Aber nach der
kürzeſten Zeit, noch auf der Hochzeits-
reiſe, verlor er ſeine junge Frau in
Berlin infolge eines Schlaganfalls
durch den Tod. Nach dieſem herben
Schickſalsſchlage gründete er ſich im
September 1889 eine neue Heimat in
dem ſchwäbiſchen Orte Türkheim in
der Nähe ſeines elterlichen Wohn-
ſitzes und fand hier 1891 auch eine
neue Lebensgefährtin, die ihm in
ſeinem Berufe treu zur Seite ſteht.
Jm Jahre 1910 verlegte er ſeinen
Wohnſitz nach München. Der Nei-
gung zu ſchriftſtelleriſcher Tätig-
keit hat N. auch während ſeiner
ſchweren Berufsarbeit nie ganz ent-
ſagt; aber erſt ſeit 1896 iſt er mit
ſelbſtändigen Werken an die Öffent-
lichkeit getreten. Jn weiteren Kreiſen
bekannt wurde N., ſeit er als Mit-

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[147/0151] Nob Nod ſein Vater Kaufmann war, erhielt ſeine Bildung auf dem Johanneum in Hamburg und ſtudierte von 1837 bis 1840 in Jena die Rechte, worauf er ſich in Hamburg als Advokat nie- derließ. S: Der Pommer Bugen- hagen (Ep. G.), 1837. Nobiling, Anna, bekannt unter ihrem Mädchennamen Anna Aus- feld, iſt eine Urenkelin des berühm- ten Pädagogen Chr. G. Salzmann zu Schnepfenthal in Thüringen und wurde hier am 23. März 1857 gebo- ren. Nach einer glücklichen Kindheit, widmete ſie ſich dem Lehrberufe, auf den Neigung und Begabung ſie hin- wieſen und dem ſie ſich bis zu ihrer Verheiratung mit dem Schriftſteller Max Nobiling in Gotha (1881) wid- mete. Seit 1890 lebte ſie in Apolda und hier verlor ſie 1892 ihren Gat- ten (ſ. u.) durch den Tod. Jn der Arbeit Kraft zum Weiterleben ſuchend, nahm ſie ihren früheren Beruf als Erzieherin wieder auf und lebte als ſolche mehrere Jahre im Hauſe des Fabrikbeſitzers Lux in Marienthal bei Liebenſtein. S: Für die Kinderwelt Ge. und dramatiſierte M. für Schule und Haus), 1888. 2. A., II, 1895. ‒ Ein Sonntagsſtrauß (Ge.), 1902. Nobiling, Friedrich Alfred Max, wurde am 10. Juni 1849 zu Berlin geboren, wo ſein Vater Rech- nungsrat im Miniſterium des Jnnern war. Von Jugend auf ſchwach und kank, konnte er erſt nach vollendetem 11. Jahre die Schule beſuchen. Er er- hielt ſeine Schulbildung, u. zwar mit größeren oder geringeren Unterbre- chungen, teils auf dem Friedrich-Wil- helms-Gymnaſium in Berlin, teils in dem Privaterziehungsinſtitut des Oberpredigers Melcher in Freien- walde, teils durch Privatlehrer. Ein längerer Aufenthalt in Brotterode, einem klimatiſchen Kurorte Thürin- gens, der günſtig auf ſeinen Zuſtand eingewirkt hatte, veranlaßte ihn, im Septbr. 1869 in ein dortiges Han- delshaus als Volontär einzutreten, doch ſchied er bereits nach drei Vier- teljahren aus demſelben und kehrte nach Berlin zurück. Jn der Folge war er vorübergehend noch in ver- ſchiedenen anderen kaufmänniſchen Stellungen tätig, lebte aber ſeit 1875 in Waltershauſen bei Gotha, ſpäter in Gotha u. zuletzt (ſeit 1890) in Apolda ganz ſeiner Geſundheit u. ſeinen Studien. Er ſtarb hier am 11. Juni 1892. S: Liebenſtein (Ro- mant. Ep.), 1879. *Noder, A. A., pſd. A. De Nora, wurde am 29. Juli 1864 in München als Sohn eines Arztes geboren, ver- lebte ſeine Jugendzeit in verſchiede- nen Landſtädten Schwabens und Frankens und erhielt ſeine Gymna- ſialbildung an den humaniſtiſchen Gymnaſien in Kempten, Neuburg u. München. 1882 bezog er die Univer- ſität ſeiner Vaterſtadt, widmete ſich dem Studium der Medizin u. neben- her mit Vorliebe literarhiſtoriſcher Wiſſenſchaft unter Bernays. Jm April 1889 erwarb er ſich ſeine Appro- bation und die Würde eines Dr. med. und gründete bald darauf ſeinen eigenen Hausſtand. Aber nach der kürzeſten Zeit, noch auf der Hochzeits- reiſe, verlor er ſeine junge Frau in Berlin infolge eines Schlaganfalls durch den Tod. Nach dieſem herben Schickſalsſchlage gründete er ſich im September 1889 eine neue Heimat in dem ſchwäbiſchen Orte Türkheim in der Nähe ſeines elterlichen Wohn- ſitzes und fand hier 1891 auch eine neue Lebensgefährtin, die ihm in ſeinem Berufe treu zur Seite ſteht. Jm Jahre 1910 verlegte er ſeinen Wohnſitz nach München. Der Nei- gung zu ſchriftſtelleriſcher Tätig- keit hat N. auch während ſeiner ſchweren Berufsarbeit nie ganz ent- ſagt; aber erſt ſeit 1896 iſt er mit ſelbſtändigen Werken an die Öffent- lichkeit getreten. Jn weiteren Kreiſen bekannt wurde N., ſeit er als Mit- * 10*

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/151>, abgerufen am 21.11.2024.