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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Nag
wickelte sich in ihr mehr u. mehr das
schriftstellerische Talent, das seit 1903
in Beiträgen zu den verschiedensten
Blättern christlicher Tendenz zum
Ausdruck kommt. Zwei Sammel-
bände ihrer Arbeiten erschienen als

S:

Von lieben Leuten, 1907. - Bau-
steine (Aufsätze), 1909.

Nagel, Karl August Wilhelm,


pseudon. Wilhelm Angelstern,
wurde am 14. Dezbr. 1805 zu Halle
a. S. geb., wo sein Vater Arzt an den
Franckeschen Stiftungen war. Als
dieser nach der Schlacht bei Leipzig
ein Opfer seines Berufes geworden
-- er starb am Lazarettyphus -- kam
der Sohn in das Waisenhaus zu
Halle, wo er zehn Jahre blieb, u. be-
zog 1823 die dortige Universität, um
Theologie zu studieren. Schon nach
einem Jahre, 1824, als die Dema-
gogenriecherei in voller Blüte stand,
entfloh Nagel aus Halle; als Mitglied
der Burschenschaft fühlte er sich nicht
sicher vor Verfolgung. Er ging zu
einem befreundeten Prediger nach
Herford u. kehrte erst nach Halle zu-
rück, als die Gefahr für ihn vorüber
war. Nachdem er 1826 seine Studien
beendet u. dann zwei Jahre als Haus-
lehrer in Westfalen tätig gewesen
war, ging er 1828 nach Bielefeld, wo
er fast vier Jahre als Lehrer wirkte,
und 1832 als Hilfsprediger an der
Neustädter Kirche daselbst angestellt
wurde. Jm Jahre 1838 wurde er zum
Pastor in Heepen bei Bielefeld er-
wählt, u. 1842 ging er, einem ehren-
vollen Rufe folgend, als Pastor an
der Rembertikirche nach Bremen, wo
er für seine seelsorgerische und rhe-
torische Tätigkeit einen neuen er-
weiterten Wirkungskreis fand, und,
geehrt und geliebt von allen, die ihm
näher standen, am 26. Oktober 1864
starb.

S:

Das Testament (R.), 1836.
- Thaleck (R.), 1836. - Paulus (Tr.),
1837. - Die Nachtwandler (N.). 1837.
- Angelika (Tr.), 1839. 2. A. 1860. -
Michael Servet (Tr.), 1849. - Sal-
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Nah
zungen (G. v. W. Nagel), 1853. -
Erzählungen, 1863. Neue Ausgab
u. d. T.: Ernstes u. Heiteres (5 En.)
1865. - Verschiedene theologische
Schriften.

Nagel von Brawe, Hans,

Psd.
für Friedrich Frhrrn. v. Dinck-
lage;
s. d.!

*Naegeli, Otto,

geb. 1843 im al-
ten Stockarschloß zu Neunfohren (Kt.
Thurgau der Schweiz) als Sohn eines
Arztes, verlebte seine Kindheit in
Ermatingen, wohin der Vater über
gesiedelt war, besuchte das Gymna-
sium in Frauenfeld u. studierte dar-
auf Medizin in Zürich, Würzburg,
Prag, München und Bern. Nachdem
er sich die Doktorwürde erworben,
wirkte er eine Zeitlang am kantona-
len Krankenhaus in Münsterlingen
und ließ sich danach als praktischer
Arzt in Ermatingen nieder, wo er
noch jetzt lebt.

S:

D'Gangfischsegi
(E humoristisch Kulturbild us de
Fufzgerjohre), 1897. 2. A. 1898.
Jm Fälklein (Eine fröhliche Badener-
fahrt a. alter Zeit), 1898. - Groppe-
fasnacht und Seebluest (Lr.), 1910.

Nagler, Franz L.,

geb. am 20.
Dezbr. 1849 zu Mühldorff in Sach-
sen, kam schon in frühester Jugend
nach Amerika, wo sich seine Eltern
eine Farm in Michigan erwarben.
Nachdem er diesen durch lange Jahre
bei ihrer Feldarbeit geholfen, besuchte
er das Wallace Kollegium zu Berea,
Ohio, u. wurde Prediger der bischöf-
lichen Methodistenkirche. Seit 1887
ist er Präsident des St. Pauls Kollege
zu St. Paul Park, Minnesota.

S:


Reise in den Himmel. Bilder aus der
Höhe. Die Unsterblichkeit der Seele.
Der kleine Franz und sein alter Bill
und andere Ge., Hum. und Sat. von
Oculeus (psd.), 1866. - Jerachmeel
oder: Jn großen Stürmen (Hist. E.
a. d. Zeit d. Belagerung Jerusalems
durch Nebukadnezar), 1892.

Nahmer, Johanna von der,

siehe
Johanna Szelinski!

*


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Nag
wickelte ſich in ihr mehr u. mehr das
ſchriftſtelleriſche Talent, das ſeit 1903
in Beiträgen zu den verſchiedenſten
Blättern chriſtlicher Tendenz zum
Ausdruck kommt. Zwei Sammel-
bände ihrer Arbeiten erſchienen als

S:

Von lieben Leuten, 1907. ‒ Bau-
ſteine (Aufſätze), 1909.

Nagel, Karl Auguſt Wilhelm,


pſeudon. Wilhelm Angelſtern,
wurde am 14. Dezbr. 1805 zu Halle
a. S. geb., wo ſein Vater Arzt an den
Franckeſchen Stiftungen war. Als
dieſer nach der Schlacht bei Leipzig
ein Opfer ſeines Berufes geworden
— er ſtarb am Lazarettyphus — kam
der Sohn in das Waiſenhaus zu
Halle, wo er zehn Jahre blieb, u. be-
zog 1823 die dortige Univerſität, um
Theologie zu ſtudieren. Schon nach
einem Jahre, 1824, als die Dema-
gogenriecherei in voller Blüte ſtand,
entfloh Nagel aus Halle; als Mitglied
der Burſchenſchaft fühlte er ſich nicht
ſicher vor Verfolgung. Er ging zu
einem befreundeten Prediger nach
Herford u. kehrte erſt nach Halle zu-
rück, als die Gefahr für ihn vorüber
war. Nachdem er 1826 ſeine Studien
beendet u. dann zwei Jahre als Haus-
lehrer in Weſtfalen tätig geweſen
war, ging er 1828 nach Bielefeld, wo
er faſt vier Jahre als Lehrer wirkte,
und 1832 als Hilfsprediger an der
Neuſtädter Kirche daſelbſt angeſtellt
wurde. Jm Jahre 1838 wurde er zum
Paſtor in Heepen bei Bielefeld er-
wählt, u. 1842 ging er, einem ehren-
vollen Rufe folgend, als Paſtor an
der Rembertikirche nach Bremen, wo
er für ſeine ſeelſorgeriſche und rhe-
toriſche Tätigkeit einen neuen er-
weiterten Wirkungskreis fand, und,
geehrt und geliebt von allen, die ihm
näher ſtanden, am 26. Oktober 1864
ſtarb.

S:

Das Teſtament (R.), 1836.
‒ Thaleck (R.), 1836. ‒ Paulus (Tr.),
1837. ‒ Die Nachtwandler (N.). 1837.
‒ Angelika (Tr.), 1839. 2. A. 1860. ‒
Michael Servet (Tr.), 1849. ‒ Sal-
[Spaltenumbruch]

Nah
zungen (G. v. W. Nagel), 1853. ‒
Erzählungen, 1863. Neue Ausgab
u. d. T.: Ernſtes u. Heiteres (5 En.)
1865. ‒ Verſchiedene theologiſche
Schriften.

Nagel von Brawe, Hans,

Pſd.
für Friedrich Frhrrn. v. Dinck-
lage;
ſ. d.!

*Naegeli, Otto,

geb. 1843 im al-
ten Stockarſchloß zu Neunfohren (Kt.
Thurgau der Schweiz) als Sohn eineſ
Arztes, verlebte ſeine Kindheit in
Ermatingen, wohin der Vater über
geſiedelt war, beſuchte das Gymna-
ſium in Frauenfeld u. ſtudierte dar-
auf Medizin in Zürich, Würzburg,
Prag, München und Bern. Nachdem
er ſich die Doktorwürde erworben,
wirkte er eine Zeitlang am kantona-
len Krankenhaus in Münſterlingen
und ließ ſich danach als praktiſcher
Arzt in Ermatingen nieder, wo er
noch jetzt lebt.

S:

D’Gangfiſchſegi
(E humoriſtiſch Kulturbild us de
Fufzgerjohre), 1897. 2. A. 1898.
Jm Fälklein (Eine fröhliche Badener-
fahrt a. alter Zeit), 1898. ‒ Groppe-
fasnacht und Seeblueſt (Lr.), 1910.

Nagler, Franz L.,

geb. am 20.
Dezbr. 1849 zu Mühldorff in Sach-
ſen, kam ſchon in früheſter Jugend
nach Amerika, wo ſich ſeine Eltern
eine Farm in Michigan erwarben.
Nachdem er dieſen durch lange Jahre
bei ihrer Feldarbeit geholfen, beſuchte
er das Wallace Kollegium zu Berea,
Ohio, u. wurde Prediger der biſchöf-
lichen Methodiſtenkirche. Seit 1887
iſt er Präſident des St. Pauls Kollege
zu St. Paul Park, Minneſota.

S:


Reiſe in den Himmel. Bilder aus der
Höhe. Die Unſterblichkeit der Seele.
Der kleine Franz und ſein alter Bill
und andere Ge., Hum. und Sat. von
Oculeus (pſd.), 1866. ‒ Jerachmeel
oder: Jn großen Stürmen (Hiſt. E.
a. d. Zeit d. Belagerung Jeruſalemſ
durch Nebukadnezar), 1892.

Nahmer, Johanna von der,

ſiehe
Johanna Szelinski!

*
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[98/0102] Nag Nah wickelte ſich in ihr mehr u. mehr das ſchriftſtelleriſche Talent, das ſeit 1903 in Beiträgen zu den verſchiedenſten Blättern chriſtlicher Tendenz zum Ausdruck kommt. Zwei Sammel- bände ihrer Arbeiten erſchienen als S: Von lieben Leuten, 1907. ‒ Bau- ſteine (Aufſätze), 1909. Nagel, Karl Auguſt Wilhelm, pſeudon. Wilhelm Angelſtern, wurde am 14. Dezbr. 1805 zu Halle a. S. geb., wo ſein Vater Arzt an den Franckeſchen Stiftungen war. Als dieſer nach der Schlacht bei Leipzig ein Opfer ſeines Berufes geworden — er ſtarb am Lazarettyphus — kam der Sohn in das Waiſenhaus zu Halle, wo er zehn Jahre blieb, u. be- zog 1823 die dortige Univerſität, um Theologie zu ſtudieren. Schon nach einem Jahre, 1824, als die Dema- gogenriecherei in voller Blüte ſtand, entfloh Nagel aus Halle; als Mitglied der Burſchenſchaft fühlte er ſich nicht ſicher vor Verfolgung. Er ging zu einem befreundeten Prediger nach Herford u. kehrte erſt nach Halle zu- rück, als die Gefahr für ihn vorüber war. Nachdem er 1826 ſeine Studien beendet u. dann zwei Jahre als Haus- lehrer in Weſtfalen tätig geweſen war, ging er 1828 nach Bielefeld, wo er faſt vier Jahre als Lehrer wirkte, und 1832 als Hilfsprediger an der Neuſtädter Kirche daſelbſt angeſtellt wurde. Jm Jahre 1838 wurde er zum Paſtor in Heepen bei Bielefeld er- wählt, u. 1842 ging er, einem ehren- vollen Rufe folgend, als Paſtor an der Rembertikirche nach Bremen, wo er für ſeine ſeelſorgeriſche und rhe- toriſche Tätigkeit einen neuen er- weiterten Wirkungskreis fand, und, geehrt und geliebt von allen, die ihm näher ſtanden, am 26. Oktober 1864 ſtarb. S: Das Teſtament (R.), 1836. ‒ Thaleck (R.), 1836. ‒ Paulus (Tr.), 1837. ‒ Die Nachtwandler (N.). 1837. ‒ Angelika (Tr.), 1839. 2. A. 1860. ‒ Michael Servet (Tr.), 1849. ‒ Sal- zungen (G. v. W. Nagel), 1853. ‒ Erzählungen, 1863. Neue Ausgab u. d. T.: Ernſtes u. Heiteres (5 En.) 1865. ‒ Verſchiedene theologiſche Schriften. Nagel von Brawe, Hans, Pſd. für Friedrich Frhrrn. v. Dinck- lage; ſ. d.! *Naegeli, Otto, geb. 1843 im al- ten Stockarſchloß zu Neunfohren (Kt. Thurgau der Schweiz) als Sohn eineſ Arztes, verlebte ſeine Kindheit in Ermatingen, wohin der Vater über geſiedelt war, beſuchte das Gymna- ſium in Frauenfeld u. ſtudierte dar- auf Medizin in Zürich, Würzburg, Prag, München und Bern. Nachdem er ſich die Doktorwürde erworben, wirkte er eine Zeitlang am kantona- len Krankenhaus in Münſterlingen und ließ ſich danach als praktiſcher Arzt in Ermatingen nieder, wo er noch jetzt lebt. S: D’Gangfiſchſegi (E humoriſtiſch Kulturbild us de Fufzgerjohre), 1897. 2. A. 1898. Jm Fälklein (Eine fröhliche Badener- fahrt a. alter Zeit), 1898. ‒ Groppe- fasnacht und Seeblueſt (Lr.), 1910. Nagler, Franz L., geb. am 20. Dezbr. 1849 zu Mühldorff in Sach- ſen, kam ſchon in früheſter Jugend nach Amerika, wo ſich ſeine Eltern eine Farm in Michigan erwarben. Nachdem er dieſen durch lange Jahre bei ihrer Feldarbeit geholfen, beſuchte er das Wallace Kollegium zu Berea, Ohio, u. wurde Prediger der biſchöf- lichen Methodiſtenkirche. Seit 1887 iſt er Präſident des St. Pauls Kollege zu St. Paul Park, Minneſota. S: Reiſe in den Himmel. Bilder aus der Höhe. Die Unſterblichkeit der Seele. Der kleine Franz und ſein alter Bill und andere Ge., Hum. und Sat. von Oculeus (pſd.), 1866. ‒ Jerachmeel oder: Jn großen Stürmen (Hiſt. E. a. d. Zeit d. Belagerung Jeruſalemſ durch Nebukadnezar), 1892. Nahmer, Johanna von der, ſiehe Johanna Szelinski! *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/102>, abgerufen am 21.11.2024.