Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Kop mit seinem Vater, einem Rechtsan-walt, nach Stuttgart, studierte seit 1859 in Tübingen, Leipzig u. Heidel- berg Geschichte und Jurisprudenz u. widmete sich dann nach erlangter Doktorwürde der literarischen Lauf- bahn. 1866 ließ er sich in München nieder, unternahm dann längere Rei- sen nach Jtalien, Spanien u. Skandi- navien u. siedelte 1870 nach Dresden über, wo er sich 1871 als Dozent der Kulturgeschichte am Polytechnikum habilitierte u. 1876 zum außerordent- lichen Professor ernannt wurde. Seit 1877 Redakteur des Feuilletons der "Dresdener Zeitung", redegierte er später die humoristische Beilage der "Dresdener Nachrichten", wurde 1890 zum Dramaturgen des kgl. sächsischen Hoftheaters und Jntendantursekretär ernannt und erhielt im Novbr. d. J. den Titel eines Jntendanzrats. Aber bereits im Mai 1896 legte er dieses Amt wieder nieder. S: Das Ende Koep *Koeppel, Emmy, pseud. Georg *
Kop mit ſeinem Vater, einem Rechtsan-walt, nach Stuttgart, ſtudierte ſeit 1859 in Tübingen, Leipzig u. Heidel- berg Geſchichte und Jurisprudenz u. widmete ſich dann nach erlangter Doktorwürde der literariſchen Lauf- bahn. 1866 ließ er ſich in München nieder, unternahm dann längere Rei- ſen nach Jtalien, Spanien u. Skandi- navien u. ſiedelte 1870 nach Dresden über, wo er ſich 1871 als Dozent der Kulturgeſchichte am Polytechnikum habilitierte u. 1876 zum außerordent- lichen Profeſſor ernannt wurde. Seit 1877 Redakteur des Feuilletons der „Dresdener Zeitung‟, redegierte er ſpäter die humoriſtiſche Beilage der „Dresdener Nachrichten‟, wurde 1890 zum Dramaturgen des kgl. ſächſiſchen Hoftheaters und Jntendanturſekretär ernannt und erhielt im Novbr. d. J. den Titel eines Jntendanzrats. Aber bereits im Mai 1896 legte er dieſes Amt wieder nieder. S: Das Ende Koep *Koeppel, Emmy, pſeud. Georg *
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Kop
Koep
mit ſeinem Vater, einem Rechtsan-
walt, nach Stuttgart, ſtudierte ſeit
1859 in Tübingen, Leipzig u. Heidel-
berg Geſchichte und Jurisprudenz u.
widmete ſich dann nach erlangter
Doktorwürde der literariſchen Lauf-
bahn. 1866 ließ er ſich in München
nieder, unternahm dann längere Rei-
ſen nach Jtalien, Spanien u. Skandi-
navien u. ſiedelte 1870 nach Dresden
über, wo er ſich 1871 als Dozent der
Kulturgeſchichte am Polytechnikum
habilitierte u. 1876 zum außerordent-
lichen Profeſſor ernannt wurde. Seit
1877 Redakteur des Feuilletons der
„Dresdener Zeitung‟, redegierte er
ſpäter die humoriſtiſche Beilage der
„Dresdener Nachrichten‟, wurde 1890
zum Dramaturgen des kgl. ſächſiſchen
Hoftheaters und Jntendanturſekretär
ernannt und erhielt im Novbr. d. J.
den Titel eines Jntendanzrats. Aber
bereits im Mai 1896 legte er dieſes
Amt wieder nieder.
S: Das Ende
des Schill (Tr.), 1864. ‒ Cervantes
auf der Fahrt (Ep. G.), 1865. ‒ Zwei
Brüder in Jeſu (R.), 1867. ‒ Auf
Kohlen (Lſp.), 1873. ‒ Spartakus
(Tr.), 1876. ‒ Gorilla oder Schim-
panſe (Schw.), 1877. ‒ Welcher Maier?
(Schw.), 1876. ‒ Ein Don-Juan-
Examen (Hum.), 1882. ‒ Marguerite
(Schſp.), 1887. ‒ Der alte Adam
(Schw.), 1888. ‒ Albrecht der Be-
herzte (Vaterl. Schſp.), 1889. ‒ Bange
machen gilt nicht (Lſp.), 1870. ‒ Die
Regie des Zufalls (Lſp. o. J.). ‒
Theaterſchule (Dram. Genrebild o.
J.). ‒ Neutraler Boden (Op. o. J.).
‒ Die ſpaniſche Wand (Schw.), 1890.
‒ Die Feuertaufe (Feſtſp.), 1894. ‒
Der ſüße Fratz (Epiſode), 1895. ‒
Renaiſſance (Lſp., mit Franz von
Schönthan), 1897. ‒ Florio u. Flavio
(Schelmenſtück, mit demſ.), 1902. ‒ Die
goldene Eva (Lſp., mit demſ.), 1902.
‒ Komteſſe Guckerl (Lſp., mit demſ.),
1902. ‒ Frau Königin (Spiel, mit
demſ.), 1902. ‒ Helgas Hochzeit (Lſp.,
mit demſ.), 1902.
*Koeppel, Emmy, pſeud. Georg
Hartwig, wurde am 13. Aug. 1850
zu Aalen in Weſtfalen geboren und
verlebte ihre Jugend in der hinter-
pommerſchen Stadt Köslin, wo ſie
auch mit elf Jahren ihre erſten dich-
teriſchen Verſuche machte. Geiſtig gut
veranlagt u. mit einer reichen Phan-
taſie begabt, eignete ſie ſich ſchon frühe
einen großen Schatz literariſcher
Kenntniſſe an, welche ihren Hang zur
ausübenden Kunſt nur ſteigerten. Jm
15. Lebensjahre ging ſie nach Berlin
und trat in den Familienskreis des
Profeſſors Julius Stern ein, in der
Abſicht, an dem von ihm geleiteten
Konſervatorium ihre muſikal. Aus-
bildung zu vollenden. Die Entwick-
lung ihrer Stimme war in einer zwei-
jährigen Studienzeit eine ſo glückliche
geweſen, daß ſie nunmehr beſchloß,
als Konzertſängerin aufzutreten. Da
lernte ſie während einer Erholungs-
zeit im elterlichen Hauſe den preußi-
ſchen Offizier Koeppel kennen, dem
ſie dann bald als Gattin nach Schle-
ſien folgte. Während der erſten Jahre
ihrer Ehe nahmen die Pflichten der
Gattin und Mutter ſie derart in An-
ſpruch, daß ſie nur hin und wieder
eine Novelle oder ein Märchen nie-
derſchrieb. Erſt einer Begegnung mit
Emil Palleske blieb es vorbehalten,
ſie über ihre ſchriftſtelleriſche Be-
gabung aufzuklären, und von die-
ſem Augenblick an erfaßte ſie ihren
Beruf mit Eifer und Beharrlichkeit.
Jn den Jahren 1873‒78 erſchienen
eine Reihe größerer und kleinerer
Novellen im (O. Ruppiusſchen) Ber-
liner Sonntagsblatt, denen dann in
ziemlich ſchneller Folge eine ſtattliche
Zahl größerer Romane folgte, welche
alle die Jmpulſivität ihrer Empfin-
dungskraft, die menſchenfreundlichen
Regungen ihres warmfühlenden Her-
zens, ſowie die von ihr vertretene
humane, freie Geiſtesrichtung erken-
nen laſſen. Emmy K. lebte (1895)
zu Mülhauſen im Elſaß, wo ihr Gatte
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