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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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neben war er seit 1890 als Mitarbei-
ter an verschiedenen Tageszeitungen
tätig und wurde 1894 als Redakteur
der "Neuen Wurzener Zeitung" be-
rufen, welche Stellung er bis 1896
innehatte. Seitdem wirkt er wieder
als freier Schriftsteller und Zivil-
Jngenieur zuerst in Leipzig, seit 1908
im Bade Dürrenberg a. S. Er hielt
auch öffentliche Vorträge und schrieb
Abhandlungen über soziale, volks-
und landwirtschaftliche Fragen und
erfand mehrere der Landwirtschaft
nützende technische Einrichtungen, wo-
für er wiederholt durch Prämien aus-
gezeichnet wurde. Auf schönwissen-
schaftlichem Gebiet veröffentlichte er

S:

Herzblut (Ge. und Epigr.), 1899
(Sv.). - Stürme (Dr.), 1902. - Der
Demonstrant (Dr.), 1904. - Humo-
resken, 1904. - Kampf und Liebe
(Schsp.), 1909.

*Kohut, Adolph,

wurde am 10.
November zu Mindszent in Ungarn
von israelitischen Eltern geboren u.
absolvierte im Juli 1866 das evange-
lische Gymnasium zu Kecskemet. Jm
Winter 1866 bezog er das jüdisch-
theologische Seminar Fränckelscher
Stiftung in Breslau, um sich zum
Prediger auszubilden. Der düstere
Geist, der in jenem Jnstitute herrschte,
sagte ihm aber nicht zu, und nach drei
Jahren trat er aus dem Seminar aus
und gab für immer die theologische
Laufbahn auf. Bereits im Mai 1868
an der Breslauer Universität imma-
trikuliert, hörte er daselbst zwei Se-
mester hindurch philosophische, philo-
logische u. kunstwissenschaftliche Vor-
lesungen, setzte seine Studien drei
Jahre in Wien fort und wandte sich
dann der Schriftstellerei u. Publizistik
zu. Er redigierte 1872 die "Breslauer
Nachrichten", seit 1. Juni 1873 die
"Düsseldorfer Zeitung", seit 1. April
1878 die "Tribüne" in Berlin u. seit
1879 die "Berliner Zeitung" und das
"Deutsche Heim" daselbst, erhielt aber
im September 1884 ganz plötzlich
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den Befehl, Berlin innerhalb dreier
Tage zu verlassen. Er wandte sich
nach Dresden, kehrte jedoch auf Bis-
marcks Vermittlung im April 1890
nach Berlin zurück. Jm Dezbr. 1910
wurde er vom österreich. Kaiser zum
kaiserl. Rat ernannt.

S:

Aus meiner
rheinisch. Studienmappe (Sk.), 1876.
- Lustige Geschichten a. d. Tokayer-
land (Aus dem Ungar. übers.), 1885.
- Moderne Geistesheroen (Charakter-
bilder), 1886. - Heitere Fahrten
(Hum.), 1886. - Aus dem Reiche der
Karpathen (Bilder a. Ungarn), 1887. -
Gegen den Strom, 1887. - Tragische
Primadonnen-Ehen (Sk.), 1887. -
Die deutsche Sappho. Jhr Leben und
Dichten, 1887. - Am Dünenstrand
der Ostsee (Sk. u. Erinnergn.), 1887.
- Leuchtende Fackeln (Beiträge zur
Kultur-, Theater- u. Kunstgesch. der
letzten Jahrhunderte), 1887. - Ragende
Gipfel (Beiträge zur Literaturgesch.),
1887. - Das Dresdener Hoftheater
in der Gegenwart, 1888. - Heinrich
Heine und die Frauen, 1888. - Amor
im Bade (Hum. a. d. Ungar. über-
setzt), 1888. - Merkwürdige Geschichten
(Hum.), 1888. - Das Buch von der
Schwiegermutter, 1888. - Naturge-
schichte des Berliners, 1888. - Fürst
Bismarck und die Literatur, 1889. -
Fürst Bismarck als Humorist (Lust.
Geschn.), 1889. - Mosaikbilder und
Arabesken, 1889. - Ein Liebesarchiv
und manches andere (Geschn. a. dem
Ungar.), 1890. - Aus dem Zauber-
lande Polyhymnias (Musik. Geschn.
u. Plaudereien), 1891. - Ein Schach-
spiel Moltkes und andere Geschichten,
1893. - Dur- u. Mollaccorde (Musi-
kalische Sk. und Genrebilder), 1893 -
Die namhaftesten deutsch. Humoristen
in der Gegenwart (Literarhist. Stu-
die), 1894. - Musiker-Biographie von
Auber, Meyerbeer, Rossini, 1890-95.
- Jüdische Kulturskizzen, 1895. - Un-
garisches Novellenbuch (Übersetzun-
gen), 1898. - Das Ewig-Weibliche
in der Welt-, Kultur- und Literatur-

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Koh
neben war er ſeit 1890 als Mitarbei-
ter an verſchiedenen Tageszeitungen
tätig und wurde 1894 als Redakteur
der „Neuen Wurzener Zeitung‟ be-
rufen, welche Stellung er bis 1896
innehatte. Seitdem wirkt er wieder
als freier Schriftſteller und Zivil-
Jngenieur zuerſt in Leipzig, ſeit 1908
im Bade Dürrenberg a. S. Er hielt
auch öffentliche Vorträge und ſchrieb
Abhandlungen über ſoziale, volks-
und landwirtſchaftliche Fragen und
erfand mehrere der Landwirtſchaft
nützende techniſche Einrichtungen, wo-
für er wiederholt durch Prämien aus-
gezeichnet wurde. Auf ſchönwiſſen-
ſchaftlichem Gebiet veröffentlichte er

S:

Herzblut (Ge. und Epigr.), 1899
(Sv.). ‒ Stürme (Dr.), 1902. ‒ Der
Demonſtrant (Dr.), 1904. ‒ Humo-
resken, 1904. ‒ Kampf und Liebe
(Schſp.), 1909.

*Kohut, Adolph,

wurde am 10.
November zu Mindszent in Ungarn
von iſraelitiſchen Eltern geboren u.
abſolvierte im Juli 1866 das evange-
liſche Gymnaſium zu Kecskemét. Jm
Winter 1866 bezog er das jüdiſch-
theologiſche Seminar Fränckelſcher
Stiftung in Breslau, um ſich zum
Prediger auszubilden. Der düſtere
Geiſt, der in jenem Jnſtitute herrſchte,
ſagte ihm aber nicht zu, und nach drei
Jahren trat er aus dem Seminar aus
und gab für immer die theologiſche
Laufbahn auf. Bereits im Mai 1868
an der Breslauer Univerſität imma-
trikuliert, hörte er daſelbſt zwei Se-
meſter hindurch philoſophiſche, philo-
logiſche u. kunſtwiſſenſchaftliche Vor-
leſungen, ſetzte ſeine Studien drei
Jahre in Wien fort und wandte ſich
dann der Schriftſtellerei u. Publiziſtik
zu. Er redigierte 1872 die „Breslauer
Nachrichten‟, ſeit 1. Juni 1873 die
„Düſſeldorfer Zeitung‟, ſeit 1. April
1878 die „Tribüne‟ in Berlin u. ſeit
1879 die „Berliner Zeitung‟ und das
„Deutſche Heim‟ daſelbſt, erhielt aber
im September 1884 ganz plötzlich
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Koh
den Befehl, Berlin innerhalb dreier
Tage zu verlaſſen. Er wandte ſich
nach Dresden, kehrte jedoch auf Bis-
marcks Vermittlung im April 1890
nach Berlin zurück. Jm Dezbr. 1910
wurde er vom öſterreich. Kaiſer zum
kaiſerl. Rat ernannt.

S:

Aus meiner
rheiniſch. Studienmappe (Sk.), 1876.
‒ Luſtige Geſchichten a. d. Tokayer-
land (Aus dem Ungar. überſ.), 1885.
‒ Moderne Geiſtesheroen (Charakter-
bilder), 1886. ‒ Heitere Fahrten
(Hum.), 1886. ‒ Aus dem Reiche der
Karpathen (Bilder a. Ungarn), 1887. ‒
Gegen den Strom, 1887. ‒ Tragiſche
Primadonnen-Ehen (Sk.), 1887. ‒
Die deutſche Sappho. Jhr Leben und
Dichten, 1887. ‒ Am Dünenſtrand
der Oſtſee (Sk. u. Erinnergn.), 1887.
‒ Leuchtende Fackeln (Beiträge zur
Kultur-, Theater- u. Kunſtgeſch. der
letzten Jahrhunderte), 1887. ‒ Ragende
Gipfel (Beiträge zur Literaturgeſch.),
1887. ‒ Das Dresdener Hoftheater
in der Gegenwart, 1888. ‒ Heinrich
Heine und die Frauen, 1888. ‒ Amor
im Bade (Hum. a. d. Ungar. über-
ſetzt), 1888. ‒ Merkwürdige Geſchichten
(Hum.), 1888. ‒ Das Buch von der
Schwiegermutter, 1888. ‒ Naturge-
ſchichte des Berliners, 1888. ‒ Fürſt
Bismarck und die Literatur, 1889. ‒
Fürſt Bismarck als Humoriſt (Luſt.
Geſchn.), 1889. ‒ Moſaikbilder und
Arabesken, 1889. ‒ Ein Liebesarchiv
und manches andere (Geſchn. a. dem
Ungar.), 1890. ‒ Aus dem Zauber-
lande Polyhymnias (Muſik. Geſchn.
u. Plaudereien), 1891. ‒ Ein Schach-
ſpiel Moltkes und andere Geſchichten,
1893. ‒ Dur- u. Mollaccorde (Muſi-
kaliſche Sk. und Genrebilder), 1893 ‒
Die namhafteſten deutſch. Humoriſten
in der Gegenwart (Literarhiſt. Stu-
die), 1894. ‒ Muſiker-Biographie von
Auber, Meyerbeer, Roſſini, 1890‒95.
‒ Jüdiſche Kulturſkizzen, 1895. ‒ Un-
gariſches Novellenbuch (Überſetzun-
gen), 1898. ‒ Das Ewig-Weibliche
in der Welt-, Kultur- und Literatur-

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[58/0062] Koh Koh neben war er ſeit 1890 als Mitarbei- ter an verſchiedenen Tageszeitungen tätig und wurde 1894 als Redakteur der „Neuen Wurzener Zeitung‟ be- rufen, welche Stellung er bis 1896 innehatte. Seitdem wirkt er wieder als freier Schriftſteller und Zivil- Jngenieur zuerſt in Leipzig, ſeit 1908 im Bade Dürrenberg a. S. Er hielt auch öffentliche Vorträge und ſchrieb Abhandlungen über ſoziale, volks- und landwirtſchaftliche Fragen und erfand mehrere der Landwirtſchaft nützende techniſche Einrichtungen, wo- für er wiederholt durch Prämien aus- gezeichnet wurde. Auf ſchönwiſſen- ſchaftlichem Gebiet veröffentlichte er S: Herzblut (Ge. und Epigr.), 1899 (Sv.). ‒ Stürme (Dr.), 1902. ‒ Der Demonſtrant (Dr.), 1904. ‒ Humo- resken, 1904. ‒ Kampf und Liebe (Schſp.), 1909. *Kohut, Adolph, wurde am 10. November zu Mindszent in Ungarn von iſraelitiſchen Eltern geboren u. abſolvierte im Juli 1866 das evange- liſche Gymnaſium zu Kecskemét. Jm Winter 1866 bezog er das jüdiſch- theologiſche Seminar Fränckelſcher Stiftung in Breslau, um ſich zum Prediger auszubilden. Der düſtere Geiſt, der in jenem Jnſtitute herrſchte, ſagte ihm aber nicht zu, und nach drei Jahren trat er aus dem Seminar aus und gab für immer die theologiſche Laufbahn auf. Bereits im Mai 1868 an der Breslauer Univerſität imma- trikuliert, hörte er daſelbſt zwei Se- meſter hindurch philoſophiſche, philo- logiſche u. kunſtwiſſenſchaftliche Vor- leſungen, ſetzte ſeine Studien drei Jahre in Wien fort und wandte ſich dann der Schriftſtellerei u. Publiziſtik zu. Er redigierte 1872 die „Breslauer Nachrichten‟, ſeit 1. Juni 1873 die „Düſſeldorfer Zeitung‟, ſeit 1. April 1878 die „Tribüne‟ in Berlin u. ſeit 1879 die „Berliner Zeitung‟ und das „Deutſche Heim‟ daſelbſt, erhielt aber im September 1884 ganz plötzlich den Befehl, Berlin innerhalb dreier Tage zu verlaſſen. Er wandte ſich nach Dresden, kehrte jedoch auf Bis- marcks Vermittlung im April 1890 nach Berlin zurück. Jm Dezbr. 1910 wurde er vom öſterreich. Kaiſer zum kaiſerl. Rat ernannt. S: Aus meiner rheiniſch. Studienmappe (Sk.), 1876. ‒ Luſtige Geſchichten a. d. Tokayer- land (Aus dem Ungar. überſ.), 1885. ‒ Moderne Geiſtesheroen (Charakter- bilder), 1886. ‒ Heitere Fahrten (Hum.), 1886. ‒ Aus dem Reiche der Karpathen (Bilder a. Ungarn), 1887. ‒ Gegen den Strom, 1887. ‒ Tragiſche Primadonnen-Ehen (Sk.), 1887. ‒ Die deutſche Sappho. Jhr Leben und Dichten, 1887. ‒ Am Dünenſtrand der Oſtſee (Sk. u. Erinnergn.), 1887. ‒ Leuchtende Fackeln (Beiträge zur Kultur-, Theater- u. Kunſtgeſch. der letzten Jahrhunderte), 1887. ‒ Ragende Gipfel (Beiträge zur Literaturgeſch.), 1887. ‒ Das Dresdener Hoftheater in der Gegenwart, 1888. ‒ Heinrich Heine und die Frauen, 1888. ‒ Amor im Bade (Hum. a. d. Ungar. über- ſetzt), 1888. ‒ Merkwürdige Geſchichten (Hum.), 1888. ‒ Das Buch von der Schwiegermutter, 1888. ‒ Naturge- ſchichte des Berliners, 1888. ‒ Fürſt Bismarck und die Literatur, 1889. ‒ Fürſt Bismarck als Humoriſt (Luſt. Geſchn.), 1889. ‒ Moſaikbilder und Arabesken, 1889. ‒ Ein Liebesarchiv und manches andere (Geſchn. a. dem Ungar.), 1890. ‒ Aus dem Zauber- lande Polyhymnias (Muſik. Geſchn. u. Plaudereien), 1891. ‒ Ein Schach- ſpiel Moltkes und andere Geſchichten, 1893. ‒ Dur- u. Mollaccorde (Muſi- kaliſche Sk. und Genrebilder), 1893 ‒ Die namhafteſten deutſch. Humoriſten in der Gegenwart (Literarhiſt. Stu- die), 1894. ‒ Muſiker-Biographie von Auber, Meyerbeer, Roſſini, 1890‒95. ‒ Jüdiſche Kulturſkizzen, 1895. ‒ Un- gariſches Novellenbuch (Überſetzun- gen), 1898. ‒ Das Ewig-Weibliche in der Welt-, Kultur- und Literatur- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/62>, abgerufen am 20.11.2024.