den speziell für das Ausstellungs- theater von ihm verfaßt und in- ßeniert. Außer dem illustr. "Moser- Album" (1881) und dem Kostümwerke "Trachtenbilder für die Bühne" (II, 1890-91) veröffentlichte er
S:
Ein pikanter Roman (Lsp.), 1881. - Jn den Strudel (Lsp.), 1886. - Der Drei- zehnte (Lsp.), 1887. - Das Orakel (Lsp.), 1887. - Dies und das (Hum.), 1892 - Das Schoßkind ("Aus Berlin W"), Lsp., 1897. - WM (Schw.), 1900. - Jn Vormundschaftssachen (Schw.), 1902. - Antje (Schsp.), 1903. - Der Ehekäfig (Lsp.), 1905. - Der Lebens- künstler (Lsp.), 1910.
*Köhler, Georgine,
geb. am 22. August 1846 zu Soßmar (Kreis Peine, Hannover) als die älteste Tochter von Bauersleuten, kam frühe mit den Eltern nach Alfeld a. d. Leine, wo der Vater ein Korn- und Kohlenge- schäft gegründet hatte, und in diesem romantisch gelegenen Städtchen er- hielt sie in der vorzüglich geleiteten Seminarschule ihre Ausbildung. Der Schule entwachsen, war sie darauf bedacht, sich ihren Unterhalt selbst zu erwerben. Sie fand einen ihren Fähigkeiten und Kenntnissen ent- sprechenden Wirkungskreis auf einem Rittergute in Westfalen, wo sie neben der Leitung des Hauswesens zugleich die Pflege des an einem unheilbaren Leiden erkrankten Gutsherrn über- nahm und bis zu dessen Tode, durch zwanzig Jahre, ausharrte. Um ihre angegriffene Gesundheit wiederher- zustellen, siedelte sie zunächst nach Bad Oeynhausen über, wo sie drei Jahre verblieb, und ließ sich später dauernd in Hannover nieder. Hier begann sie im Alter von 45 Jahren ihre lite- rarische Tätigkeit; nur was sie selbst erlebt oder empfunden hatte, brachte sie zur Darstellung; ohne sich an jemand anzulehnen oder ihm nachzu- ahmen, schrieb sie ganz aus eigenem Empfinden heraus, wie sie die Vor- gänge gesehen oder doch mit ihrem [Spaltenumbruch]
Köh
Herzen aufgefaßt hatte. Sie starb am 8. Juli 1903.
S:
Der letzte Blumen- strauß (E.), 1892. - Treu und frei (E. a. d. Volksleben Niedersachsens), 1899. - Ährenstrauß (Ge.), 1901. - Das Haus am Deich (E. f. d. Jugend), 1901.
Köhler, Gustav,
geb. am 30. Okt. 1848 in Ellrich am Harz, studierte Geschichte und Deutsch, absolvierte 1877 sein Examen als Oberlehrer, ist (1885) Oberlehrer am Lyzeum in Bischweiler, 1887 in Straßburg i. E., 1892 an der Realschule in Metz, 1893 Professor, 1902 im Herbst an der Realschule in Straßburg i. E.
S:
Die Kinder des Hauses (Tr.), 1882. - Die Bürgermeisterwahl (Lsp.), 1883.
Köhler, Hartwig,
Pseud. für Hugo Kegel; s. d.!
*Köhler, Heinrich,
wurde am 7. Januar 1852 in Potsdam als der Sohn eines Schneidermeisters ge- boren und erhielt daselbst auch seine Schulbildung. Seit dem 20. Jahre leidend und daher nicht in der Lage, bestimmte tägliche Pflichten zu über- nehmen, war er zu einem mehr be- schanlichen Leben gezwungen, das ihn zu privaten literarischen Studien und vom 24. Jahre ab zu schriftstellerischer Tätigkeit drängte, welche er, seit 1886 glücklich verheiratet, noch heute an seinem Geburtsorte pflegt.
S:
Herz und Pflicht (N.), 1880. - Durch Läu- terungen (N.), 1881. - Allein in der Welt (N.), 1882. - Der neue Haus- lehrer. Am Meer (2 Nn.), 1883. - Launige Geschichten (Hum.), 1883. - Jrren und Finden (R.), 1883. - Auf Schloß Friedersheim (E.), 1883. 2. A. 1899. - Novellenmappe (Salon-N.), 1884. - Moderne Gegensätze (R.); II, 1884. - Waldelse (N.), 1886. - Joseph Bärenfuß (M.), 1886. - Jn geistiger Jrre (R.), 1889. - Schuld und Er- kenntnis (R.), 1892. - Aus dem Leben (3 En: Die Tochter der Wäscherin. - Bis vors Schwurgericht. - Die Gift- mischerin; (sämtl. auch sep.), 1895. -
*
[Spaltenumbruch]
Köh
den ſpeziell für das Ausſtellungs- theater von ihm verfaßt und in- ſzeniert. Außer dem illuſtr. „Moſer- Album‟ (1881) und dem Koſtümwerke „Trachtenbilder für die Bühne‟ (II, 1890‒91) veröffentlichte er
S:
Ein pikanter Roman (Lſp.), 1881. ‒ Jn den Strudel (Lſp.), 1886. ‒ Der Drei- zehnte (Lſp.), 1887. ‒ Das Orakel (Lſp.), 1887. ‒ Dies und das (Hum.), 1892 ‒ Das Schoßkind („Aus Berlin W‟), Lſp., 1897. ‒ WM (Schw.), 1900. ‒ Jn Vormundſchaftsſachen (Schw.), 1902. ‒ Antje (Schſp.), 1903. ‒ Der Ehekäfig (Lſp.), 1905. ‒ Der Lebens- künſtler (Lſp.), 1910.
*Köhler, Georgine,
geb. am 22. Auguſt 1846 zu Soßmar (Kreis Peine, Hannover) als die älteſte Tochter von Bauersleuten, kam frühe mit den Eltern nach Alfeld a. d. Leine, wo der Vater ein Korn- und Kohlenge- ſchäft gegründet hatte, und in dieſem romantiſch gelegenen Städtchen er- hielt ſie in der vorzüglich geleiteten Seminarſchule ihre Ausbildung. Der Schule entwachſen, war ſie darauf bedacht, ſich ihren Unterhalt ſelbſt zu erwerben. Sie fand einen ihren Fähigkeiten und Kenntniſſen ent- ſprechenden Wirkungskreis auf einem Rittergute in Weſtfalen, wo ſie neben der Leitung des Hausweſens zugleich die Pflege des an einem unheilbaren Leiden erkrankten Gutsherrn über- nahm und bis zu deſſen Tode, durch zwanzig Jahre, ausharrte. Um ihre angegriffene Geſundheit wiederher- zuſtellen, ſiedelte ſie zunächſt nach Bad Oeynhauſen über, wo ſie drei Jahre verblieb, und ließ ſich ſpäter dauernd in Hannover nieder. Hier begann ſie im Alter von 45 Jahren ihre lite- rariſche Tätigkeit; nur was ſie ſelbſt erlebt oder empfunden hatte, brachte ſie zur Darſtellung; ohne ſich an jemand anzulehnen oder ihm nachzu- ahmen, ſchrieb ſie ganz aus eigenem Empfinden heraus, wie ſie die Vor- gänge geſehen oder doch mit ihrem [Spaltenumbruch]
Köh
Herzen aufgefaßt hatte. Sie ſtarb am 8. Juli 1903.
S:
Der letzte Blumen- ſtrauß (E.), 1892. ‒ Treu und frei (E. a. d. Volksleben Niederſachſens), 1899. ‒ Ährenſtrauß (Ge.), 1901. ‒ Das Haus am Deich (E. f. d. Jugend), 1901.
Köhler, Guſtav,
geb. am 30. Okt. 1848 in Ellrich am Harz, ſtudierte Geſchichte und Deutſch, abſolvierte 1877 ſein Examen als Oberlehrer, iſt (1885) Oberlehrer am Lyzeum in Biſchweiler, 1887 in Straßburg i. E., 1892 an der Realſchule in Metz, 1893 Profeſſor, 1902 im Herbſt an der Realſchule in Straßburg i. E.
S:
Die Kinder des Hauſes (Tr.), 1882. ‒ Die Bürgermeiſterwahl (Lſp.), 1883.
Köhler, Hartwig,
Pſeud. für Hugo Kegel; ſ. d.!
*Köhler, Heinrich,
wurde am 7. Januar 1852 in Potsdam als der Sohn eines Schneidermeiſters ge- boren und erhielt daſelbſt auch ſeine Schulbildung. Seit dem 20. Jahre leidend und daher nicht in der Lage, beſtimmte tägliche Pflichten zu über- nehmen, war er zu einem mehr be- ſchanlichen Leben gezwungen, das ihn zu privaten literariſchen Studien und vom 24. Jahre ab zu ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit drängte, welche er, ſeit 1886 glücklich verheiratet, noch heute an ſeinem Geburtsorte pflegt.
S:
Herz und Pflicht (N.), 1880. ‒ Durch Läu- terungen (N.), 1881. ‒ Allein in der Welt (N.), 1882. ‒ Der neue Haus- lehrer. Am Meer (2 Nn.), 1883. ‒ Launige Geſchichten (Hum.), 1883. ‒ Jrren und Finden (R.), 1883. ‒ Auf Schloß Friedersheim (E.), 1883. 2. A. 1899. ‒ Novellenmappe (Salon-N.), 1884. ‒ Moderne Gegenſätze (R.); II, 1884. ‒ Waldelſe (N.), 1886. ‒ Joſeph Bärenfuß (M.), 1886. ‒ Jn geiſtiger Jrre (R.), 1889. ‒ Schuld und Er- kenntnis (R.), 1892. ‒ Aus dem Leben (3 En: Die Tochter der Wäſcherin. ‒ Bis vors Schwurgericht. ‒ Die Gift- miſcherin; (ſämtl. auch ſep.), 1895. ‒
*
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[52/0056]
Köh
Köh
den ſpeziell für das Ausſtellungs-
theater von ihm verfaßt und in-
ſzeniert. Außer dem illuſtr. „Moſer-
Album‟ (1881) und dem Koſtümwerke
„Trachtenbilder für die Bühne‟ (II,
1890‒91) veröffentlichte er
S: Ein
pikanter Roman (Lſp.), 1881. ‒ Jn
den Strudel (Lſp.), 1886. ‒ Der Drei-
zehnte (Lſp.), 1887. ‒ Das Orakel
(Lſp.), 1887. ‒ Dies und das (Hum.),
1892 ‒ Das Schoßkind („Aus Berlin
W‟), Lſp., 1897. ‒ WM (Schw.), 1900.
‒ Jn Vormundſchaftsſachen (Schw.),
1902. ‒ Antje (Schſp.), 1903. ‒ Der
Ehekäfig (Lſp.), 1905. ‒ Der Lebens-
künſtler (Lſp.), 1910.
*Köhler, Georgine, geb. am 22.
Auguſt 1846 zu Soßmar (Kreis Peine,
Hannover) als die älteſte Tochter von
Bauersleuten, kam frühe mit den
Eltern nach Alfeld a. d. Leine, wo
der Vater ein Korn- und Kohlenge-
ſchäft gegründet hatte, und in dieſem
romantiſch gelegenen Städtchen er-
hielt ſie in der vorzüglich geleiteten
Seminarſchule ihre Ausbildung. Der
Schule entwachſen, war ſie darauf
bedacht, ſich ihren Unterhalt ſelbſt zu
erwerben. Sie fand einen ihren
Fähigkeiten und Kenntniſſen ent-
ſprechenden Wirkungskreis auf einem
Rittergute in Weſtfalen, wo ſie neben
der Leitung des Hausweſens zugleich
die Pflege des an einem unheilbaren
Leiden erkrankten Gutsherrn über-
nahm und bis zu deſſen Tode, durch
zwanzig Jahre, ausharrte. Um ihre
angegriffene Geſundheit wiederher-
zuſtellen, ſiedelte ſie zunächſt nach Bad
Oeynhauſen über, wo ſie drei Jahre
verblieb, und ließ ſich ſpäter dauernd
in Hannover nieder. Hier begann ſie
im Alter von 45 Jahren ihre lite-
rariſche Tätigkeit; nur was ſie ſelbſt
erlebt oder empfunden hatte, brachte
ſie zur Darſtellung; ohne ſich an
jemand anzulehnen oder ihm nachzu-
ahmen, ſchrieb ſie ganz aus eigenem
Empfinden heraus, wie ſie die Vor-
gänge geſehen oder doch mit ihrem
Herzen aufgefaßt hatte. Sie ſtarb am
8. Juli 1903.
S: Der letzte Blumen-
ſtrauß (E.), 1892. ‒ Treu und frei
(E. a. d. Volksleben Niederſachſens),
1899. ‒ Ährenſtrauß (Ge.), 1901. ‒
Das Haus am Deich (E. f. d. Jugend),
1901.
Köhler, Guſtav, geb. am 30. Okt.
1848 in Ellrich am Harz, ſtudierte
Geſchichte und Deutſch, abſolvierte
1877 ſein Examen als Oberlehrer, iſt
(1885) Oberlehrer am Lyzeum in
Biſchweiler, 1887 in Straßburg i. E.,
1892 an der Realſchule in Metz, 1893
Profeſſor, 1902 im Herbſt an der
Realſchule in Straßburg i. E.
S: Die
Kinder des Hauſes (Tr.), 1882. ‒ Die
Bürgermeiſterwahl (Lſp.), 1883.
Köhler, Hartwig, Pſeud. für
Hugo Kegel; ſ. d.!
*Köhler, Heinrich, wurde am 7.
Januar 1852 in Potsdam als der
Sohn eines Schneidermeiſters ge-
boren und erhielt daſelbſt auch ſeine
Schulbildung. Seit dem 20. Jahre
leidend und daher nicht in der Lage,
beſtimmte tägliche Pflichten zu über-
nehmen, war er zu einem mehr be-
ſchanlichen Leben gezwungen, das ihn
zu privaten literariſchen Studien und
vom 24. Jahre ab zu ſchriftſtelleriſcher
Tätigkeit drängte, welche er, ſeit 1886
glücklich verheiratet, noch heute an
ſeinem Geburtsorte pflegt.
S: Herz
und Pflicht (N.), 1880. ‒ Durch Läu-
terungen (N.), 1881. ‒ Allein in der
Welt (N.), 1882. ‒ Der neue Haus-
lehrer. Am Meer (2 Nn.), 1883. ‒
Launige Geſchichten (Hum.), 1883. ‒
Jrren und Finden (R.), 1883. ‒ Auf
Schloß Friedersheim (E.), 1883. 2. A.
1899. ‒ Novellenmappe (Salon-N.),
1884. ‒ Moderne Gegenſätze (R.); II,
1884. ‒ Waldelſe (N.), 1886. ‒ Joſeph
Bärenfuß (M.), 1886. ‒ Jn geiſtiger
Jrre (R.), 1889. ‒ Schuld und Er-
kenntnis (R.), 1892. ‒ Aus dem Leben
(3 En: Die Tochter der Wäſcherin. ‒
Bis vors Schwurgericht. ‒ Die Gift-
miſcherin; (ſämtl. auch ſep.), 1895. ‒
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/56>, abgerufen am 22.02.2025.
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