Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Mil um darin Erfüllung seiner Sehnsuchtin ferne Gegenden zu finden. Kaum 20 Jahre alt, war er schon in Spa- nien, wo sich ein älterer Bruder selb- ständig gemacht hatte. Später be- suchte er Holland, Belgien u. Frank- reich, weilte dann wieder in Spanien und ließ sich nach seiner Rückkehr nach Deutschland in Dresden nieder, wo er in amtlicher Eigenschaft die spa- nisch-nationalen Jnteressen vertritt, sonst aber schriftstellerisch tätig ist. S: Moderne Gladiatoren (R.), 1897. *Milberg, James Hermann, geb. S:
Miles Ferrarius, Pseudon. für *Millenkowich, Max von, pseud. Mil Ehrenhausen (Steiermark) und dannin der Theresianischen Akademie zu Wien. Später widmete er sich an der Universität Wien dem Studium der Rechte u. trat 1888 als Beamter der politischen Verwaltung in Kärnten in den Staatsdienst. Er fand Verwen- dung in Spital a. d. Drau, danach bei der k. k. Bezirkshauptmannschaft in St. Veit an der Glan u. kam 1898 als Ministerialsekretär in das Unter- richtsministerium nach Wien, in wel- chem er jetzt (1910) als k. k. Sektions- rat Leiter des Departements für Angelegenheiten der Musik und Lite- ratur ist. Seine schriftstellerische Tätigkeit ist bisher eine vorwiegend ästhetisch-kritische gewesen. Außer- dem veröffentlichte er S: Klopstock *Millenkowich, Stephan von,
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Mil um darin Erfüllung ſeiner Sehnſuchtin ferne Gegenden zu finden. Kaum 20 Jahre alt, war er ſchon in Spa- nien, wo ſich ein älterer Bruder ſelb- ſtändig gemacht hatte. Später be- ſuchte er Holland, Belgien u. Frank- reich, weilte dann wieder in Spanien und ließ ſich nach ſeiner Rückkehr nach Deutſchland in Dresden nieder, wo er in amtlicher Eigenſchaft die ſpa- niſch-nationalen Jntereſſen vertritt, ſonſt aber ſchriftſtelleriſch tätig iſt. S: Moderne Gladiatoren (R.), 1897. *Milberg, James Hermann, geb. S:
Miles Ferrarius, Pſeudon. für *Millenkowich, Max von, pſeud. Mil Ehrenhauſen (Steiermark) und dannin der Thereſianiſchen Akademie zu Wien. Später widmete er ſich an der Univerſität Wien dem Studium der Rechte u. trat 1888 als Beamter der politiſchen Verwaltung in Kärnten in den Staatsdienſt. Er fand Verwen- dung in Spital a. d. Drau, danach bei der k. k. Bezirkshauptmannſchaft in St. Veit an der Glan u. kam 1898 als Miniſterialſekretär in das Unter- richtsminiſterium nach Wien, in wel- chem er jetzt (1910) als k. k. Sektions- rat Leiter des Departements für Angelegenheiten der Muſik und Lite- ratur iſt. Seine ſchriftſtelleriſche Tätigkeit iſt bisher eine vorwiegend äſthetiſch-kritiſche geweſen. Außer- dem veröffentlichte er S: Klopſtock *Millenkowich, Stephan von,
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Mil
Mil
um darin Erfüllung ſeiner Sehnſucht
in ferne Gegenden zu finden. Kaum
20 Jahre alt, war er ſchon in Spa-
nien, wo ſich ein älterer Bruder ſelb-
ſtändig gemacht hatte. Später be-
ſuchte er Holland, Belgien u. Frank-
reich, weilte dann wieder in Spanien
und ließ ſich nach ſeiner Rückkehr nach
Deutſchland in Dresden nieder, wo
er in amtlicher Eigenſchaft die ſpa-
niſch-nationalen Jntereſſen vertritt,
ſonſt aber ſchriftſtelleriſch tätig iſt.
S: Moderne Gladiatoren (R.), 1897.
2. A. 1903. ‒ Die Rivalen (N.), 1901.
‒ Ohne Spuren (Krim.-R.), 1910.
*Milberg, James Hermann, geb.
zu Hamburg am 24. April 1818, wid-
mete ſich der Landwirtſchaft, ſtudierte
ſpäter in Heidelberg u. Berlin Mathe-
matik, Natur- und Kameralwiſſen-
ſchaften u. unternahm dann ſeit dem
Jahre 1848 größere Reiſen. Bis
1852 durchzog er Deutſchland, Öſter-
reich, Holland, Belgien, Großbritan-
nien, Frankreich, Schweden, Nor-
wegen u. Lappland, u. von 1852‒58
beſuchte er Ägypten, Paläſtina, Klein-
aſien, die Türkei, Griechenland, Spa-
nien, Portugal, Jtalien und die
Schweiz. Jn den Wintermonaten des
Jahres 1854 widmete er ſich in Rom
der Malerei u. den ſchönen Künſten;
von 1858‒1864 lebte er in München,
von 1864‒72 abwechſelnd in Jtalien,
England u. Hamburg u. folgte 1872
einer Einladung zum ſtatiſtiſchen
Kongreß nach Petersburg, worauf er
das europäiſche Rußland, Kaukaſien
und Transkaukaſien bereiſte. Später
lebte er wieder in Hamburg.
S:
Sprüche und Sinngedichte, 1876. ‒
Thusnelda (Dr.), 1876.
Miles Ferrarius, Pſeudon. für
Joſeph Joeſten; ſ. d.!
*Millenkowich, Max von, pſeud.
Max Morold, wurde am 2. März
1866 zu Wien als der älteſte Sohn
des Dichters Stephan von M. (ſ. d.
Folgenden!) geboren, verbrachte ſeine
Knabenzeit zuerſt auf dem Lande in
Ehrenhauſen (Steiermark) und dann
in der Thereſianiſchen Akademie zu
Wien. Später widmete er ſich an der
Univerſität Wien dem Studium der
Rechte u. trat 1888 als Beamter der
politiſchen Verwaltung in Kärnten in
den Staatsdienſt. Er fand Verwen-
dung in Spital a. d. Drau, danach
bei der k. k. Bezirkshauptmannſchaft
in St. Veit an der Glan u. kam 1898
als Miniſterialſekretär in das Unter-
richtsminiſterium nach Wien, in wel-
chem er jetzt (1910) als k. k. Sektions-
rat Leiter des Departements für
Angelegenheiten der Muſik und Lite-
ratur iſt. Seine ſchriftſtelleriſche
Tätigkeit iſt bisher eine vorwiegend
äſthetiſch-kritiſche geweſen. Außer-
dem veröffentlichte er
S: Klopſtock
in Zürich (Lyr. Dr.), 1893. ‒ Der
Bundſchuh (Op., Muſik von Joſ.
Reiter), 1895. ‒ Stephan Milow
(Eine literar. Sk.), 1897. ‒ Das
Kärntner Volkslied und Thomas Ko-
ſchat, 1895. ‒ Der Totentanz (Ein
Tanz- u. Singſp.), 1903. ‒ Max Fer-
dinand v. Saar (Lit. Studie), 1909.
*Millenkowich, Stephan von,
pſeud. Stephan Milow, wurde
am 9. März 1836 zu Orſova an der
öſterreich-walachiſchen Grenze gebo-
ren, wo ſein Vater als Oberſt in
Garniſon ſtand. Jn der Jugend wech-
ſelte er mit ſeinen Eltern öfter den
Aufenthalt, wie dies durch die mili-
täriſche Stellung des Vaters bedingt
war, trat 1849 in die inzwiſchen auf-
gelöſte Kadettenkompagnie zu Olmütz
und kam von dort 1852 in das 37.
Linien-Jnfanterieregiment, wurde
auch bald zum Offizier befördert. Nach
zweijähriger Dienſtzeit bei dieſem
Regiment wurde er dem militäriſch-
geographiſchen Jnſtitute in Wien zu-
geteilt, wo er, nur zeitweiſe zu Ver-
meſſungsarbeiten ausgeſandt, in der
Folge verweilte und ſtufenweiſe zum
Hauptmann u. Adjutanten des Jn-
ſtituts avancierte. Jm Jahre 1870
trat er in den Ruheſtand, lebte dann
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