Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Mich "Kalender des Siebenbürger Volks-freundes" heraus, in dem er eine ganze Reihe von Erzählungen ver- öffentlichte. Davon ist besonders er- schienen S: Die Johannisglocke von Michaelis, Maria Magdalena,
S: Jemands Liebling *Michaelis, Paul, * am 8. März Mich kirchlichen Dogma widerstrebendeWeltanschauung ließen M. auf die theolog. Laufbahn verzichten. Er ging im Herbst 1889 nach Berlin, wo er zuerst als freier Schriftsteller tätig war und dann 1890 als politischer Redakteur in die Redaktion der "Vos- sischen Zeitung" eintrat. Jm Früh- jahr 1896 folgte er einem Rufe nach Hamburg, wo er die "Neue Hambur- ger Zeitung" ins Leben rief, und seit dem 1. Mai 1902 ist er leitender Re- dakteur für innere Politik am "Berl. Tageblatt". Außer einigen sozialpo- litischen Flugschriften veröffentlichte er S: Kometenbriefe (Feuilletons), *Michaelson, Margarete, pseud. S: Aus Leidenschaft (N.), * 30*
Mich „Kalender des Siebenbürger Volks-freundes‟ heraus, in dem er eine ganze Reihe von Erzählungen ver- öffentlichte. Davon iſt beſonders er- ſchienen S: Die Johannisglocke von Michaelis, Maria Magdalena,
S: Jemands Liebling *Michaelis, Paul, * am 8. März Mich kirchlichen Dogma widerſtrebendeWeltanſchauung ließen M. auf die theolog. Laufbahn verzichten. Er ging im Herbſt 1889 nach Berlin, wo er zuerſt als freier Schriftſteller tätig war und dann 1890 als politiſcher Redakteur in die Redaktion der „Voſ- ſiſchen Zeitung‟ eintrat. Jm Früh- jahr 1896 folgte er einem Rufe nach Hamburg, wo er die „Neue Hambur- ger Zeitung‟ ins Leben rief, und ſeit dem 1. Mai 1902 iſt er leitender Re- dakteur für innere Politik am „Berl. Tageblatt‟. Außer einigen ſozialpo- litiſchen Flugſchriften veröffentlichte er S: Kometenbriefe (Feuilletons), *Michaelſon, Margarete, pſeud. S: Aus Leidenſchaft (N.), * 30*
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Mich
Mich
„Kalender des Siebenbürger Volks-
freundes‟ heraus, in dem er eine
ganze Reihe von Erzählungen ver-
öffentlichte. Davon iſt beſonders er-
ſchienen
S: Die Johannisglocke von
Unterten (N. aus dem Siebenbürger
Sachſenlande), 1890.
Michaelis, Maria Magdalena,
bekannt unter ihrem Mädchennamen
M. Tamms, wurde am 16. Juli
1863 als die Tochter des (1898 †)
Oberbürgermeiſters Tamms in Stral-
ſund geboren u. verheiratete ſich dort
im April 1884 mit einem preußiſchen
Offizier, nunmehrigen Oberſt M., dem
ſie nach Danzig, 1901 nach Oſterode
in Oſtpreußen und 1904 nach Köln
a. Rh. folgte.
S: Jemands Liebling
(R.), 1892. ‒ Das alte Buch (Einakter
in V.), 1895. ‒ Draußen vorm Tor
und andere Novellen, 1897. ‒ Trug-
gold und andere Novellen, 1897.
*Michaelis, Paul, * am 8. März
1863 in Libbesdorf (Anhalt) als der
Sohn eines Lehrers, beſuchte 1874
bis 1882 das Gymnaſium in Köthen
u. ſtudierte darauf bis 1885 in Leip-
zig, Halle u. Berlin Theologie. Nach-
dem er 1885 in Deſſau das erſte theo-
logiſche Examen beſtanden, war er
kurze Zeit als Kandidat in Hecklingen
tätig und ging im Winter 1886 als
Hilfsprediger der Domgemeinde nach
Bremen, in welcher Stellung er drei
Jahre blieb. Während dieſer Zeit
legte er 1887 auch das zweite theolog.
Examen in Deſſau ab. Jndeſſen hat-
ten ihn die ſchönen Künſte, beſonders
Literatur und Philoſophie, ſchon auf
der Univerſität mehr gelockt als die
theolog. Wiſſenſchaft, wie er ſich denn
auch während ſeiner Studienzeit in
Halle einen Preis der philoſophiſchen
Fakultät mit einer Arbeit über Fichte
geholt hatte. Ebenſo behandelte die
Doktordiſſertation von M. anläßlich
ſeiner Promotion in Leipzig ein phi-
loſophiſches Thema („Über die Wil-
lensfreiheit‟, 1896). Dieſe literari-
ſchen Neigungen, ſowie eine dem
kirchlichen Dogma widerſtrebende
Weltanſchauung ließen M. auf die
theolog. Laufbahn verzichten. Er ging
im Herbſt 1889 nach Berlin, wo er
zuerſt als freier Schriftſteller tätig
war und dann 1890 als politiſcher
Redakteur in die Redaktion der „Voſ-
ſiſchen Zeitung‟ eintrat. Jm Früh-
jahr 1896 folgte er einem Rufe nach
Hamburg, wo er die „Neue Hambur-
ger Zeitung‟ ins Leben rief, und ſeit
dem 1. Mai 1902 iſt er leitender Re-
dakteur für innere Politik am „Berl.
Tageblatt‟. Außer einigen ſozialpo-
litiſchen Flugſchriften veröffentlichte
er
S: Kometenbriefe (Feuilletons),
1889. ‒ Neues Rittertum (R. a. der
Gegenwart), 1903. ‒ Als Manuſkr.
gedruckt: Der neue Profeſſor (Lſp.),
1898. ‒ Der Zweite (Schſp.), 1900. ‒
Sein erſter Patient (Lſp.), 1901.
*Michaelſon, Margarete, pſeud.
Ernſt Georgy, wurde am 24. Mai
1873 in Berlin geboren und verlebte
ihre Kindheit in einem geiſtig äußerſt
anregenden Elternhauſe. Nach abſol-
vierter Schulzeit beſuchte ſie 1888‒91
ein Lehrerinnenſeminar, erwarb ſich
die Anſtellungsfähigkeit u. legte dann
im Jahre 1892 noch ein ſprachwiſſen-
ſchaftliches u. ein Handarbeitsexamen
ab. Die Gelegenheit, weite Reiſen,
beſonders durch Rußland, Frankreich
u. Jtalien zu machen, ſowie der Um-
gang mit intereſſanten Menſchen hat
ihre ſchriftſtelleriſche Begabung früh
zur Reife gebracht. Sie lebt noch jetzt
in Berlin.
S: Aus Leidenſchaft (N.),
1896. ‒ Dämon Liebe (R. a. d. Büh-
nenwelt), 1897. ‒ Unmöglich gewor-
den .... (N.), 1897. ‒ Die Erlöſerin
(E.), 1898. 2. A. 1891. ‒ Aus den
Memoiren einer Berliner Range
(Re.); XII, 1899‒1902 (Jnhalt: l.
Neue Bekenntniſſe, 1899. ‒ II. Über
die Berliner Dienſtboten, 1900. ‒
III. Paris und die Weltausſtellung,
1900. ‒ IV. Lotte Bach’s Brauſejahre,
1901. ‒ V. Lotte Bach als Braut,
1901. ‒ VI. Berlin, wie es ißt und
* 30*
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