Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Mer Gasanstalt, besuchte das dortige Gym-nasium und studierte 1888-92 in Tü- bingen, Greifswald u. Leipzig Theo- logie und Geschichte. Als Kandidat trat er in den städtischen Schuldienst zu Leipzig ein, wirkte dann 1893-97 als Lehrer an Dr. Barths Realschule und schrieb für dieselbe zur 400 jähr. Geburtsfeier Melanchthons ein Fest- spiel, das von Schülern der Anstalt aufgeführt wurde. Jm Herbst 1897 kam er als Hilfsgeistlicher nach Seller- hausen bei Leipzig und wurde hier bald darauf Diakonus. Jn den Jah- ren 1900-01 gab er die "Vogtländi- schen Monatsblätter" und 1902-06 die "Protestantische Wacht" heraus. S: Der Väter Glaube (Protestant. *Merkens, David, geb. am 30. Mer selbständige Bewirtschaftung des Ho-fes übernahm u. bis zum April 1908 leitete. Dann übergab er die Ver- waltung seines Besitzes einem Stell- vertreter u. zog nach Heide (Norder- dithmarschen), wo er nun seiner Nei- gung zur Literatur und poetischen Produktion ungestört folgen kann. S: Aus Dorf und Flur (Ge.), 1908. *Merkens, Heinrich Ludwig,
* 28
Mer Gasanſtalt, beſuchte das dortige Gym-naſium und ſtudierte 1888‒92 in Tü- bingen, Greifswald u. Leipzig Theo- logie und Geſchichte. Als Kandidat trat er in den ſtädtiſchen Schuldienſt zu Leipzig ein, wirkte dann 1893‒97 als Lehrer an Dr. Barths Realſchule und ſchrieb für dieſelbe zur 400 jähr. Geburtsfeier Melanchthons ein Feſt- ſpiel, das von Schülern der Anſtalt aufgeführt wurde. Jm Herbſt 1897 kam er als Hilfsgeiſtlicher nach Seller- hauſen bei Leipzig und wurde hier bald darauf Diakonus. Jn den Jah- ren 1900‒01 gab er die „Vogtländi- ſchen Monatsblätter‟ und 1902‒06 die „Proteſtantiſche Wacht‟ heraus. S: Der Väter Glaube (Proteſtant. *Merkens, David, geb. am 30. Mer ſelbſtändige Bewirtſchaftung des Ho-fes übernahm u. bis zum April 1908 leitete. Dann übergab er die Ver- waltung ſeines Beſitzes einem Stell- vertreter u. zog nach Heide (Norder- dithmarſchen), wo er nun ſeiner Nei- gung zur Literatur und poetiſchen Produktion ungeſtört folgen kann. S: Aus Dorf und Flur (Ge.), 1908. *Merkens, Heinrich Ludwig,
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Mer
Mer
Gasanſtalt, beſuchte das dortige Gym-
naſium und ſtudierte 1888‒92 in Tü-
bingen, Greifswald u. Leipzig Theo-
logie und Geſchichte. Als Kandidat
trat er in den ſtädtiſchen Schuldienſt
zu Leipzig ein, wirkte dann 1893‒97
als Lehrer an Dr. Barths Realſchule
und ſchrieb für dieſelbe zur 400 jähr.
Geburtsfeier Melanchthons ein Feſt-
ſpiel, das von Schülern der Anſtalt
aufgeführt wurde. Jm Herbſt 1897
kam er als Hilfsgeiſtlicher nach Seller-
hauſen bei Leipzig und wurde hier
bald darauf Diakonus. Jn den Jah-
ren 1900‒01 gab er die „Vogtländi-
ſchen Monatsblätter‟ und 1902‒06
die „Proteſtantiſche Wacht‟ heraus.
S: Der Väter Glaube (Proteſtant.
Charakterbild), 1898. ‒ Pechſieders
Weihnacht (Deklamatorium nach Ro-
ſegger), 1899. 2. A. 1902. ‒ Jm Weih-
nachtsglanze (3 Weihnachtsſpiele),
1900. 2. A. 1908. ‒ Aus proteſtanti-
ſchem Lager (Lr. u. Ge.), 1903. ‒ Ge-
rechtigkeit (Vogtländ. Bauerngeſch.),
1909.
*Merkens, David, geb. am 30.
Septbr. 1866 in Hedwigenkoog bei
Weſſelburen (Norderdithmarſchen)
als Sohn eines Hofbeſitzers, beſuchte
von ſeinem 10. Jahre an das Gym-
naſium in Meldorf bis zur Erlangung
des Reifezeugniſſes für den einjährig-
freiwilligen Militärdienſt und kehrte
dann auf den väterlichen Hof zurück,
wo er ſich in den folgenden drei Jah-
ren in die Praxis der Landwirtſchaft
einführen ließ. Seine Muße widmete
er hier der Beſchäftigung mit den Er-
ſcheinungen unſerer Literatur. Nach-
dem er dann ſeiner Militärpflicht in
München genügt hatte, kehrte er in
die Heimat zurück, wo bald darauf
ſeine Eltern ihren Hof aufgaben und
einen in wirtſchaftlicher Hinſicht be-
quemeren Hof eines Verwandten im
Kirchſpiel Wöhrden übernahmen. Auf
dem Hofe lernte M. ſeine ſpätere Gat-
tin kennen, mit der er ſich 1896 verhei-
ratete, in welchem Jahre er auch die
ſelbſtändige Bewirtſchaftung des Ho-
fes übernahm u. bis zum April 1908
leitete. Dann übergab er die Ver-
waltung ſeines Beſitzes einem Stell-
vertreter u. zog nach Heide (Norder-
dithmarſchen), wo er nun ſeiner Nei-
gung zur Literatur und poetiſchen
Produktion ungeſtört folgen kann.
S: Aus Dorf und Flur (Ge.), 1908.
‒ Heimat (Ge.), 1910.
*Merkens, Heinrich Ludwig,
pſeud. M. v. d. Erft, wurde am 27.
Juli 1836 in Köln geb. u. entſtammte
einer alten angeſehenen Kaufherrn-
familie. Nach Abſolvierung des Gym-
naſiums wurde er alter Tradition
gemäß für die kommerzielle Laufbahn
beſtimmt, in der er — mehr einer
idealen, den praktiſchen Zwecken kauf-
männiſcher Tätigkeit wenig dienenden
Richtung huldigend — ohne Neigung,
aber mit Geduld drei Jahre (1855
bis 1858) verharrte, wobei er ſeine
Zeit in eigentümlicher Art zwiſchen
Kontorarbeiten und autodidaktiſchen
Studien der verſchiedenſten Art hin-
brachte. Nach Beendigung ſeiner Lehr-
jahre vermochte er ſich ſeinen Neigun-
gen mit mehr Freiheit zu überlaſſen,
unternahm auch eine größere Reiſe
durch Frankreich, die von erheblichem
Gewinn für Klärung u. Ausbildung
ſeines Geiſtes begleitet war. Jm Jahre
1864 verheiratete er ſich und ſiedelte
1865 nach Würzburg über, wo er faſt
30 Jahre als Privatgelehrter weilte.
Hier beſchäftigte er ſich beſonders mit
der Verdeutſchung der Werke Fried-
richs des Großen (Gedanken Fried-
richs des Großen, 1871. ‒ Ausge-
wählte Werke Fr. d. G.; III, 1873 bis
1875. ‒ Fr. d. Er. Philoſophie, Re-
ligion und Moral, 1876. ‒ Fr. d. Gr.
ausgewählte kriegswiſſenſchaftliche
Schriften, 1876), eine Verdeutſchung,
die den Zeitgenoſſen zuerſt und zur
richtigen Stunde die literariſchen Ar-
beiten des großen Königs wert ge-
macht hat. Auch beſorgte er eine neue
Ausgabe der „Briefe Friedrichs des
* 28
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